Kataloniens Küste ist ein beliebtes Ziel für Badeurlauber; Städte wie Barcelona, Girona und Lleida erfreuen sich hingegen großer Beliebtheit bei Städtereisenden und Kulturinteressierten. Die wilde Natur der katalanischen Pyrenäen sowie das Hinterland gelten als Paradies für Wanderer und Abenteurer.
Doch warum nicht mal alles miteinander kombinieren? Egal ob mit dem eigenen Auto, einem Mietwagen, dem Wohnmobil oder sogar mit dem Motorrad: Kataloniens traumhafte Landstraßen eignen sich perfekt für Touren der verschiedensten Art.
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Reiserouten vor. Lassen Sie sich von der Landschaft Kataloniens verzaubern und genießen Sie die Natur, die Kultur, die Gastronomie und vor allem die Reise selbst.
Von der Küste nach Westen
Den Ozean im Rücken entdecken Sie auf dieser Route die Juwelen des Landesinnern und seiner antiken Kultur. Vom pittoresken Küstenort Begur führt uns die Straße vorbei an mittelalterlichen Dörfern und Städten wie Peratallada, Olot, Vic und Manresa bis nach Lleida.
Die kurvenreichen Landstraßen führen über grüne Hochplateaus und durch faszinierende Naturlandschaften wie das Bergmassiv Las Gavarres und die Vulkanlandschaft La Garrotxa. Wer mehr über die faszinierenden Vulkankegel und Lavaströme erfahren will, sollte einen Stop im Museu dels Volcans in Olot einplanen. Ein besonderes Highlight dieser Route ist der Ort Vilanova de Sau. Das Dorf bildet das Tor zum beeindruckenden Stausee Pantà de Sau. Auf dem Grund des Sees liegt noch heute das versunkene Dorf Sant Romà de Sau. Die Spitze der Dorfkirche ragt noch heute aus dem Wasser.
Weitere Höhepunkte sind das Gebirge Montserrat in dem das gleichnamige Kloster liegt, die tausendjährige Stadt Igualada, das Naturschutzgebiet Obagues Riu Corb und die archäologische Anlage Vilars. Die Provinzhauptstadt Lleida bildet den krönenden Abschluss. Sie erzählt mit uralten Mauern, Kirchen und arabischen Bädern ihre ganz eigene Geschichte.
Entlang des Mittelmeeres
Auf 500 Kilometern bietet die Küste Kataloniens einsame Buchten, raue Küsten, malerische Fischerdörfer und einzigartige Ökosysteme. Wir starten ganz im Süden bei Ulldecona, wo wir in der Felshöhle Serra de Godall prähistorische Höhlenmalereien bewundern können.
Die Straßen führen uns vorbei am Naturpark des Ebrodeltas und entlang der Costa Daurada. Hier warten Höhepunkte wie L’Ametlla de Mar, das historische Tarragona, die Burg Tamarit und der magische Küstenort El Roc de Sant Gaietà auf uns. Auf halber Strecke kommen wir durch die Hauptstadt Barcelona, die mit ihren Parks, Stränden und den zwei Bergen Tibidabo und Montjuïc zahlreiche Möglichkeiten zur Entspannung bietet.
Nördlich von Barcelona können wir entlang der Costa Brava auf den Spuren Salvador Dalìs wandeln. Der Künstler wurde in Figueres geboren und ließ sich gern von der rauen Küste der Costa Brava inspirieren. Die Region bietet nicht nur wunderschöne Küstenorte wie Tossa de Mar und L’Escala, sondern auch mittelalterliche Dörfer wie Pals und Peratallada sowie die Naturparke Empordà und Cap de Creus. Die Tour endet im beschaulichen Portbou an der Französischen Grenze.
Von Barcelona in die katalanischen Pyrenäen
Diese Route führt uns vom Blau des Mittelmeeres bis zum Grün der pyrenäischen Wiesen. Nur knapp 250 Kilometer liegen zwischen der katalanischen Metropole und der Pyrenäenstadt Sort. Doch der Weg hält viele Highlights bereit für die man sich Zeit nehmen sollte.
Wie zum Beispiel für eine Besichtigung des Klosters Sant Cugat del Vallès mit seinem beeindruckenden romanischen Kreuzgang. Die charmante Kleinstadt Terrassa wartet mit einer eindrucksvollen industriellen Vergangenheit auf während der Naturpark Sant Llorenç del Munt i Obac Wanderherzen höherschlagen lässt.
Die Fahrt führt weiter über die malerischen Bergdörfer Navarcles, Santa Maria de Merlès und Borredà. Einen tollen Einblick in die Geschichte des katalanischen Bergbaus bietet das Bergbaumuseum von Cercs. Über kurvige Bergstraßen geht es vorbei am Pedraforca, dem Hausberg der Region. Mit seinen zwei Bergspitzen ist er schon aus der Ferne gut erkennbar. Vorbei am ehrwürdigen Bischofssitz La Seu d’Urgell und dem Salzmuseum in Gerri de la Sal geht es weiter bis nach Sort.
Kataloniens Welterbe von den Bergen bis zum Mittelmeer
Katalonien hütet eine Vielzahl kultureller Schätze, die zum Großteil von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurden. Eine tolle Möglichkeit um die verschiedenen Welterbestätten zu entdecken bietet dieser Tourenvorschlag.
Die Route startet im malerischen Vall de Boí in den katalanischen Pyrenäen. Hier finden wir ein außergewöhnliches Ensemble von neun romanischen Kirchen die zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut wurden. Auch das traditionelle Sommer-Fest Falles ist in dieser Region heimisch und zählt zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Auf dem Weg Richtung Süden passieren wie die prähistorischen Höhlenmalereien in der Balma de les Ovelles und das Naturschutzgebiet Serra de Montsec, ein beliebter Ort für Sternenbeobachtungen.
Wer möchte, kann einen Teil des Weges auch mit dem Nostalgiezug Tren dels Llacs zurücklegen. Vorbei an mystischen Bergwelten und traditionellen Weinbaugebieten erwarten uns zum Abschluss kulturelle Höhepunkte wie die Ensembles historischer Monumente in Lleida und Tarragona sowie das Zisterzienserkloster Santa Maria de Poblet.
Weine und Klöster
Die Kunst des Weinanbaus hat in Katalonien lange Tradition und ist eng mit den Klöstern verflochten. Als mittelalterliche Hüter allen Wissens verschrieben sich die Mönche auch der Kunst des Weinbaus. Eine Reise zu Kataloniens Klöstern ist deshalb auch immer eine Reise zum Ursprung des Weins.
Diese Route führt uns daher nicht nur in die Hauptstadt des Cava, Sant Sadurní d’Anoia, und die Hauptstadt des Weines, Vilafranca del Penedès, sondern auch entlang einer Reihe von historischen Zisterzienserklöstern. Besonderes Highlight ist dabei das von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Kloster Santa Maria de Poblet.
Den krönenden Abschluss bildet die geschichtsträchtige Stadt Tortosa. Sie wird auch die Stadt der drei Kulturen genannt, da Mauren, Christen und Juden hier lange Zeit friedlich zusammenlebten. Tortosa ist gleichzeitig das Tor ins Ebrodelta, ein Feuchtgebiet mit einzigartigem Ökosystem.