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Mit dem VW Bus durch Katalonien: Catalunya mit dem Campervan

Wer nicht fliegen will, sondern lieber mit dem VW Bus oder Campervan unterwegs ist, für den haben wir eine Route zusammengebastelt, auf der man auch mit kleinem Geldbeutel viel erleben und dabei noch nette Leute kennenlernen kann. Bei dieser Grand Tour achten wir noch mehr als sonst darauf, möglichst umweltbewusst und nachhaltig zu reisen. Die Strecke führt uns zu gemütlichen Plätzen, an denen wir entspannen und Orte an denen wir die Natur genießen können. Wer Lust auf Yoga am Strand hat oder einfach Spaß an Bewegung hat und gern draußen unterwegs ist, kann schon mal den Koffer packen. Auf gehts!

1.  In den Pyrenäen

2. Von den Bergen ins Ebrodelta

3. Vom Ebrodelta auf den Montserrat

4. Vom Montserrat zum Cap de Creus

 

1. Pyrenäen – In den Bergen

Puigcerdà

Statt über die Autobahn zu fahren, nähern wir uns Katalonien auf Nationalstraßen. Llívia ist der erste kleine Halt auf unserer Etappe durch die Pyrenäen. Noch ringsum von Frankreich umgeben, liegt der kleine Ort wie eine Insel jenseits der Grenze.

Nach einem kleinen Bummel durch das Pyrenäendorf fahren wir nach Puigcerdà. Mitten im Ort liegt ein kleiner See mit einer Insel. Enten schnattern aufgeregt am Ufer in dem kleinen Park, der sich um den See zieht. Eine kleine Oase zum Laufen, Chillen oder Enten füttern.

Puigcerdà (c) Nicole Biarnés

 

Parc Natural Cadí Moixeró – Pedraforca

Von Puigcerdà führt der Weg nur wenige Kilometer weiter bis zum Fuß des Pedraforcas, ein beeindruckender Gipfel im Vorgebirge der Pyrenäen. Um den sagenumwobenen Gipfel zu besteigen, sollten wir ungefähr vier Stunden einplanen – je nachdem von wo aus man startet, kann die Strecke natürlich auch länger sein. Der Pedraforca ist auf jeden Fall einen Tagesausflug wert. Es lohnt sich einen Campingplatz zu Füßen des legendären Bergs aufzusuchen, um hier eine Nacht zu verbringen.

Pedraforca (c) Nicole Biarnés

Vom Campingplatz Cadí Vacances aus hat man einen tollen Blick auf die alte Burg von Gósol, die sich vor dem kleinen Dorf auf einem Hügel erhebt. Tipp: Wenn Zeit bleibt, unbedingt die Ruinen dort erkunden!

 

Bergwandern im Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici

Beim nächsten Stopp auf unserer Grand Tour mit dem VW Bus geht es bergwärts. Wir fahren bis Espot, dem Eingangstor des Nationalparks Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Statt mit einem der Sammeltaxis zum Estany Sant Maurici hinauf zu fahren, wandern wir den Weg zum See hinauf. Oben angekommen können wir bei einem tollen Ausblick am Ufer verschnaufen. Natürlich ist dieser See nicht der Einzige. Im Parc Nacional d’Aigüestortes i Estany de Sant Maurici gibt es rund achtzig solcher Seen, die man meist nur zu Fuß erreicht.

Aigüestortes i Estany de Sant Maurici (c) Nicole Biarnés

Statt einfach nur vom See aus wieder nach Espot hinunterzulaufen, kann man sich von hier aus auch auf eine mehrtägige Hüttentour begeben. Wer nicht in den Refugis oben im Berg übernachten will, für den liegt der Campingplatz Voraparc in Espot günstig.

Tipp: Wir machen  am nächsten Morgen noch einen kurzen Abstecher ins Val d‘Aran. Auf der Hochebene Pla de Beret führt ein Wander- und Radweg zum Santuari de Montgarri. Räder kann man dort oben leihen.

Montgarri (c) Nicole Biarnés

Congost de Mont-rebei
Nachdem wir die ersten Tage zwischen den Gipfeln der Berge verbracht haben, führt unsere Tour jetzt Richtung Süden. Dort wartet eine besondere Wanderung auf uns, denn hier sollte man wirklich schwindelfrei sein. Der Weg geht durch den Congost de Mont-Rebei, eine steile Schlucht, in der sich ein schmaler Pfad dicht in den Felsen schmiegt. Alternativ zu dieser spannenden Wanderung kann man auch ein Kajak mieten und die Schlucht auf dem Wasser durchpaddeln.

Zur Übernachtung liegt der Campingplatz Vall d‘Ager ganz in der Nähe der Schlucht.

Mont-Rebei (c) Oriol Clavera

 

2. Terres del Ebre – Von den Bergen ins Delta

Waldbaden im Parc Natural els Ports
Etwas über zwei Stunden fahren wir mit dem VW Bus vom Vall d’Ager aus in den Parc Natural dels Ports. Heute geht es relaxt zu. Wir können im Wald baden, uralte Bäume umarmen oder einfach spazieren gehen. Anschließend radeln wir mit dem Fahrrad gemütlich am Ufer des Ebros entlang. In den Terres del Ebre führen nämlich still gelegte Eisenbahnstrecken, die vies verdes, von den Bergen des Naturparks bis hinunter zum Ebrodelta.

Els Ports (c) Nicole Biarnés

Tipp: Ein Ort zum Wohlfühlen ist Temps de Terra. Das kleine Landgut in der Nähe von Amposta ist mehr als nur ein Restaurant im Grünen. Serviert werden traditionelle Gerichte aus regionalen Produkten. Danach gönnen wir uns einen Mojito oder chillen in einer Hängematte neben dem kleinen Teich.

 

Ebrodelta
Nun nähern wir uns der Küste. Die Landschaft verwandelt sich hier in eine flache, grüne Ebene. Das Ebrodelta ist vom Reisanbau geprägt vom Reisanbau. In dieser besonderen Umgebung finden unzählige Vogelarten ein Zuhause. Manche leben das ganze Jahr über hier, andere sind nur auf Durchreise. Doch das Delta ist in Gefahr. Entstanden durch abgelagerte Sedimente, die der Ebro ins Meer spülte, machte der Bau der Talsperren im Hinterland dieser Jahrtausende andauernden Entwicklung ein jähes Ende. Doch ein Teil des Deltas ist glücklicherweise bereits zum Naturpark erklärt worden und engagierte Bewohner wie Polet setzen sich dafür ein, dass wir diese wunderschöne Landschaft noch lange genießen können. Mittlerweile hat sich auch Polets Sohn dem Erhalt des Ebrodeltas verschrieben und hilft mit das Erbe des Deltas weiterzugeben und traditionelle Techniken des Fischfangs und des Reisanbaus für kommende Generation zu bewahren.

(c) Nicole BIarnés

Die Nacht im Ebrodelta können wir auf dem kleinen Campingplatz Eucaliptus verbringen. Tipp: Von dort aus ist es auch nicht weit zur Platja del Trabucador, einer schmalen Landzunge,  die sich um die Bucht von Sant Carles de Rapita schlingt. Zu Fuß brauchen wir rund eine Stunde, mit dem Auto 15 Minuten. Dort befindet sich auch MónNatura, ein kleines Open air Museum des Deltas.

 

3. Vom Ebrodelta zum Montserrat

Am nächsten Morgen führt unsere Reise quer durch das Ebrodelta ein Stück an der Costa Daurada entlang, bis nach Siurana. Wir fahren an Ametlla de Mar und Miami Platja vorbei bis Cambrils. Dort verlassen wir die Küste und wenden uns ins Inland.

 

Klettern in Siurana
Der mittelalterliche kleine Ort liegt auf einer Anhöhe. Im Mittelalter verlief hier die Grenze zwischen dem maurischen Kalifat im Süden und der Spanischen Mark im Norden. Wir spazieren zwischen den alten Häusern umher und blicken hinunter ins Tal. Früher war dieser weite Blick in die Landschaft von strategischer Bedeutung. Heute ist die Aussicht auf den Pantà de Siurana einfach schön.

(c) Inmedia Solutions

Die steilen Abhänge in Siurana machen den kleinen Ort zu einem Paradies für Kletterer. Wer gern an Felsen hangelt, findet hier neben leichten und mittelschweren Klettertracks auch einige sehr anspruchsvolle Strecken für erfahrene Kletterer. La Rambla zählt mit einem Schwierigkeitsgrad von 9a+ zu den schwersten Kletterrouten der Welt.

Nach dem Klettern im Priorat nähern wir uns für die Nacht wieder der Küste. Auf dem Tamarit Beach Resort genießen wir noch einen romantischen Sonnenuntergang am Strand, ehe wir es uns im VW Bus gemütlich machen und mit dem Rauschen der Wellen einschlafen.

Klettern in Siurana (c) Joan Capdevila Vallvé

 

Penedès – Montserrat
Am nächsten Morgen führt unsere Grand Tour quer durch die Weinberge des Penedès zu einem anderen Gebirgszug, dem Montserrat. Viele der fast schon fantastisch anmutenden Felsen, die wie dicke Finger in den Himmel ragen, sind auch für Anfänger gut zu besteigen. Die Mönche des berühmten Klosters klettern schließlich schon seit Jahrhunderten zu den kleinen Einsiedeleien, weit oben in den Bergen des Montserrats hinauf. Doch es gibt auch weitaus schwierigere Klettertracks in diesem Gebirgszug, der die Menschen schon seit vielen Generationen magisch anzieht.

(c) JJ Pascual

Tipp: Wenn genügend Zeit ist, lohnt es sich die Weinberge des Penedès bei einer ausgedehnten Radtour zur erkunden.

 

4. Vom Montserrat zum Cap de Creus

Rupit – Olot

Sobald wir vom Montserrat herabgeklettert sind, geht die Fahrt weiter Richtung Norden, genauer gesagt Richtung Olot. Dabei kommen wir durch das kleine Dörfchen Rupit. Ganz in der Nähe der hübschen kleinen Ortschaft liegen zwei tolle Aussichtspunkte, den Mirador dels Bassis, von dem aus man die Gebirgszüge des Collsacabra und die Guilleries überblickt, und der Mirador del Salt de Sallent, direkt gegenüber dem längsten Wasserfall Kataloniens. Hier stürzt die Riera de Rupit 115 Meter fast senkrecht in die Tiefe. Ein wirklich beeindruckendes Schauspiel. An der Seite führt ein kleiner Weg hinab zum Fuße des Wasserfalls. Wer noch ausreichend Energie übrig hat, kann hier einmal hinab und wieder hinaufsteigen, ehe es in die Vulkanlandschaft der Garrotxa weitergeht.

Rupit (c) Nicole Biarnés

La Garrotxa

Zwischen den Vulkanen, die sich rund um Olot und Castellfollit als grüne Hügel aus der Landschaft erheben, gibt es zahlreiche kleine Wasserlöcher. Diese Gorgs, die versteckt in den Wäldern liegen, sind im Sommer wunderbar zum Baden geeignet. Wanderer machen sich hier auf den Weg zu einsam gelegenen Ermitas der Alta Garrotxa oder erkunden die Lavaströme der Vulkan-Garrotxa. Einen Stellplatz für den Abend finden wir ganz in der Nähe von Rupit, an der Straße zwischen Vic und Olot  oder auf einem der Campingplätze in La Garrotxa.

Tipp: Die Landschaft sieht von oben noch viel beeindruckender aus. Bei einer Fahrt mit dem Heißluftballon hat man die allerbeste Aussicht auf und in die Vulkane.

(c) Nicole Biarnés

 

Rudern in Banyoles

Unsere nächste Station auf dem Weg an die Costa Brava ist Banyoles. Dort führt ein Spazierweg in etwas über einer Stunde einmal um den See herum. Am Ufer des Estanys de Banyoles können wir an der Casa de Fusta schwimmen gehen oder auf einem Steg der Banys Vells sitzen und mit einem erfrischenden Getränk in der Hand die Beine ins Wasser baumeln lassen.

Tipp: Hinter dem Club Nautic gibt es die Möglichkeit sich ein Kajak oder ein Ruderboot zu mieten, um damit auf den See hinaus zu fahren.

(c) Nicole Biarnés

 

La Bisbal

Mindestens seit der letzten Jahrhundertwende ist La Bisbal die Hauptstadt der Töpferkunst der Costa Brava, wenn nicht sogar noch länger. Hier können wir an der langen Hauptstraße den einen oder anderen kleinen Laden besuchen, die bunt bemalte Töpferware aus eigener Produktion anbieten. Viele dieser Boutiquen sind gleichzeitig auch Atelier, wie die Töpferei Annick Galimont, die in ihrer Werkstatt nicht nur originelle Schalen und Tassen, sondern auch Kurse anbietet. In gemütlichem Ambiente kann man unter ihrer Anleitung lernen, tolle Sachen aus Ton herzustellen und selbst kreativ zu werden.

Tipp: Nur ein paar Straßen weiter liegt das Wellness- und Yogazentrum Laura Irle, wo wir uns an Yoga-Bändern entspannen oder bei einer Massage verwöhnen lassen können.

 

Camins de Ronda – Palafrugell
Von La Bisbal fahren wir weiter nach Palafrugell, einem Ort, der sich von dem kleinen Ortskern im Hinterland bis an die Strände der Küste erstreckt. Calella, Llafranc und Tamariu heißen die einzelnen Ortsteile, die sich auf drei verschiedene Buchten verteilen und über alte Pfade der Fischer und Schmuggler miteinander verbunden sind. Der Fernwanderweg GR 92 verläuft hier weitgehend entlang der alten Camins de Ronda durch ein paar der schönsten Buchten der Costa Brava. Dabei kommen wir an dem Leuchtturm Sant Sebastià, den Ruinen einer iberischen Siedlung und vielen alten Fischerbooten vorbei, die wie hingemalt im Sand liegen.

(c) Nicole Biarnés

 

Aiguamolls – Sant Pere Pescador

Die Bucht von Roses ist dafür bekannt, dass hier immer eine kleine Brise weht. An den langen Stränden von Roses bis l‘Escala herrschen daher beste Bedingungen für Wind- und Kitesurfer. Wer sich gern in den Wellen versuchen will, der sollte sich hier aufs Brett schwingen. Falls doch mal Flaute ist und der Wind nicht ausreicht, um über die Wellen zu reiten, machen wir eine kleine Wanderung durch die Sumpflandschaften des Naturparks Aiguamolls.

Sant Pere Pescador (c) Nicole Biarnés

 

Kajak auf dem Ter – Colomers

In dem kleinen Dörfchen Colomers parken wir unseren VW Bus neben einen roten Doppeldeckerbus, der hier direkt an der Straße steht. Hier befindet sich nämlich der Kajakverleih Kayak del Ter. Das Wasser des Ter ist nur kniehoch, die Strömung leicht, sodass man ganz entspannt ein paar Stunden damit verbringen kann, den Windungen des Flusses zu folgen. Entweder paddeln wir von Sobrànigues bis Colomers oder von Colomers bis Verges, immer mit dem Strom. Wer Lust hat, kann hier auch eineinhalb Stunden SUP Yoga machen.

Mehrmals im Jahr kümmert sich das Team darum, Plastikmüll am Ufer einzusammeln oder andere, ähnliche Umweltschutzaktivitäten zu organisieren.

 

Cap de Creus

Die letzte Station unserer Rundreise durch Katalonien ist der Naturpark Cap de Creus. Zunächst statten wir Port de la Selva einen Besuch ab. Ähnlich wie in Cadaqués liegen auch hier die weißen Häuser malerisch in einer kleinen Bucht, aber sind wesentlich weniger Menschen unterwegs als im Heimatort Salvador Dalís. Kurz vor Port de la Selva bewacht ein alter Leuchtturm die Einfahrt zur Bucht und wenn man sich zu Fuß auf den Weg macht, findet man rund um den Ort tolle einsame Strände. Von hier aus könenn wir auch hinauf zum Kloster Sant Pere de Rodes wandern, oder kreuz und quer durch die karge Landschaft des Cap de Creus. Es gibt verschiedene Wanderpark, die am Ufer entlang oder mitten durch den Naturpark führen.

Cap de Creus (c) Nicole Biarnés

Tipp: Einen tollen Sonnenaufgang können wir gleich hinter Roses auf den Felsen der Punta Falconera erleben. Früh am Morgen, noch ehe die Boote an der Küste vorbeiziehen, schließen wir die Augen und lauschen den Geräuschen der Natur. Wir  genießen den frischen Wind des Meeres und hören zu, wie die Wellen auf die Felsen schlagen.

Tolle Sonnenaufgänge gibt es auch am Strand der Ballena Alegre, einem Campingplatz in der Bucht von Roses. Der Platz ist prima gelegen, um von dort aus die Costa Brava zu erkunden. Neben zahlreichen Kite- und Windsurfmöglichkeiten findet hier einmal im Jahr ein großes VW Bus Treffen statt.

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