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Im Herzen des Jugendstils von Barcelona: Recinte Modernista Sant Pau und La Pedrera

Antoni Gaudí und Lluís Domènech i Montaner hinterließen Ihre Spuren in Barcelona wie kaum andere. Vor etwa 100 Jahren erbauten die beiden Architekten zwei ihrer großartigsten Bauwerke: das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau von Domènech i Montaner und Gaudís Casa Mila, auch La Pedrera genannt. Beide Bauwerke zählen noch heute zu den schönsten Beispielen des Modernisme, dem katalanischen Jugendstil, und sind beliebte Attraktionen in Barcelona. Ein neu geschaffenes Kombi-Ticket bietet nun die einmalige Möglichkeit, beide Gebäudekomplexe während eines Aufenthaltes in Barcelona zu besichtigen. Das Kombi-Ticket kostet 30 € (Erwachsene) bzw. 12 € (Kinder von 7 bis 12 Jahren) und ist eine tolle Einführung zu zwei der renommiertesten Architekten des Modernisme.

Der Jugendstilpalast Recinte Modernista Sant Pau © Fundació Sant Pau

Recinte Modernista Sant Pau

Der Gebäudekomplex des Hospitals de la Santa Creu i Sant Pau ist das wichtigste Bauwerk aus der Hand von Lluís Domènech i Montaner und die größte Jugendstilanlage der Welt. Erbaut zwischen 1902 und 1930 umfasste die ursprüngliche Klinikanlage 48 Pavillons. Domènech i Montaner setzte schon damals auf einen leichten Baustil, der viel Luft und Licht ermöglichte, denn er war überzeugt, dass frische Luft und der Blick ins Grüne bei der Genesung der Patienten helfen würde.

Nach 8 Jahrzehnten zog die Klinik im Jahr 2009 in einen neuen und moderneren Gebäudekomplex im nördlichen Gebiet des Bereiches um und der Jugendstilpalast wurde einer aufwendigen Restaurierung unterzogen. Heute ist der Recinte Modernista Sant Pau Sitz verschiedener Institutionen, die innovative Arbeit im Bereich Gesundheit und Nachhaltigkeit leisten. Auch ein Kulturzentrum ist in den Pavillons beheimatet und bietet ein weitgefächertes Programm von Konferenzen bis hin zu Konzerten.

Besonders bemerkenswert ist der zwischen 1902 und 1905 erbaute Verwaltungspavillon, der Teil der Besichtigungstour des Recinte Modernista Sant Pau ist. Die Tour führt unter anderem in den Saal Hipóstila, die zentrale Eingangshalle und einige Kulturräume von besonderem künstlerischem Wert.

Blick in die Eingangshalle des Verwaltungspavillons © Fundació Sant Pau

La Pedrera

Offiziell heißt dieses berühmte Bauwerk Gaudís Casa Milà, mittlerweile hat sich aber der Spitzname La Pedrera, „Der Steinbruch“, etabliert, den das Haus seiner unregelmäßigen, steinigen Fassade zu verdanken hat. Diese wurde aus riesigen Steinblöcken aus den Bergmassiven El Garraf und Vilafranca del Penedès geschaffen.

Gaudí hat sich an vielen Orten in Barcelona und in ganz Katalonien verewigt, doch La Pedrera gehört zu seinen großartigsten Werken und zeugt noch heute von seiner Pionierarbeit. Gaudís größte Inspirationsquelle war die Natur selbst, und das lässt sich auch am Casa Milà gut festhalten: Eine wellenförmige Fassade, Keramikfliesen mit Tintenfisch- und Schneckenmustern, Formen, die sich an Muscheln und treibender Seetang orientieren sind nur einige der Details von La Pedrera. Wie schon bei Domènech i Montaner spielten auch bei Gaudí Luft und Licht eine essenzielle Rolle. So besitzen fast alle Zimmer der La Pedrera ein Fenster, was für damalige Zeiten sehr ungewöhnlich war. Insgesamt drei Innenhöfe ermöglichen außerdem eine großzügige Luftzirkulation, genauso wie die Dachterrasse mit ihren durchdachten Belüftungsschächten und verträumten Treppenhäusern.

Es gibt nur wenige Bauwerke auf der Welt, die so verzaubern wie La Pedrera!

La Pedrera bei Nacht © Imagen M.A.S.

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