Die Costa Brava hat viele Gesichter. Weite Strände, von Pinien und steilen Klippen umsäumte Buchten, aber auch die surreal anmutenden Felslandschaften des Cap de Creus prägen Kataloniens „wilde“ Küste. Sie umfasst die Landkreise la Selva, Baix Empordà, Gironès, Pla de l’Estany sowie Alt Empordà und gilt als das wohl berühmteste Strandurlaubsziel der Iberischen Halbinsel. Die Costa Brava erstreckt sich über eine Länge von 220km von Portbou an der französischen Grenze bis nach Blanes. Dank dieser großen räumlichen Ausdehnung und der kontrastreichen Landschaft finden Gäste hier ein breites Spektrum an Urlaubsangeboten, die vom entspannten Strandurlaub über Wassersport bis hin zu Radsport und Wandern reichen.

Eine prominente Rolle nimmt an der Costa Brava der Wassersport ein. Die gute Wasserqualität ist an vielen Orten mit der Blauen Fahne ausgezeichnet, einige der insgesamt mehr als 200 Strände und Buchten verfügen außerdem über die Qualitätszertifikate EMAS und ISO 14000. Große touristische Zentren wie Roses, Empuriabrava, l’Estartit , Platja d’Aro und Lloret de Mar verfügen heute über ein hoch spezialisiertes Angebot, zu dessen Schwerpunkten u.a. Familien- und Sporttourismus gehören. Das Landesinnere zeichnet sich hingegen durch den Charme von Orten wie Mollet de Peralada, Peralada, Castelló d’Empúries, Monells, Peratallada, Pals oder Castell d’Aro aus, in denen die mittelalterliche Architektur gut erhalten ist. Der ganz besondere Reiz der Costa Brava verdankt sich jedoch zweifellos ihren ebenso einzigartigen wie kontrastreichen Naturlandschaften. Diese stehen in vier Naturparks unter Schutz und umfassen so unterschiedliche Gebiete wie die Medes-Inseln und ihre Tauchgründe, die Sumpfgebiete der Aiguamolls und die Gebirgslandschaft des Montseny.

Die Medas-Inseln sind Teil des Naturparks Montgrí © Servicios Editorials Georama

Wussten Sie das schon?

Schon lange bevor das Wort „Tourismus“ überhaupt erfunden wurde, zog die Costa Brava bereits Künstler und Kreative in ihren Bann. Salvador Dalí war hier zu Hause und residierte über Jahrzehnte in seinem Atelier an der Küste von Cadaqués. Deren Licht und die sagenhaften Felsformationen erregten immer wieder die Bewunderung und das Staunen des exzentrischen Meisters. Der sah im Cap de Creus ein „grandioses geologisches Delirium“, welches in immer neuen Formen Eingang in seine Werke fand. Doch nicht nur Dalí, auch Maler wie Picasso, Chagall und Klein fanden hier tiefgreifende Inspiration.
Einige Jahrzehnte später begannen sich die Hollywood-Stars in die Costa Brava zu verlieben. Ava Gardner und Orson Welles sind zwei der legendären Persönlichkeiten, die die Costa Brava so oft besuchten, dass ihnen heute sogar eine eigene touristische Route entlang der Küste gewidmet ist. Weitere große Namen unter den Besuchern der Costa Brava sind Elisabeth Taylor, Frank Sinatra, John Wayne und Sean Connery.

Cadaqués © Nani Arenas

Was die Costa Brava bietet:

Wassersport

Das Angebot für Wassersportler an der Costa Brava reicht von Segeln, Tauchen, Surfen und Kite-Surfen bis hin zum Stand-up Paddling und geführten Kayak-Touren, die überraschende Einblicke in Natur und Kultur der Costa Brava geben. Mit insgesamt 17 Sporthäfen ist die Küste auch ein perfektes Revier für Segler. Das Meeresschutzgebiet rund um die Medes-Inseln wurde als schönstes Naturreservat des westlichen Mittelmeers ausgezeichnet und ist ein Paradies für Taucher. Auch für Schwimmer hält die Costa Brava ein außergewöhnliches Angebot bereit: Dank der Vies Braves, einem markierten und mit Bojen versehenen Meeres-Wegenetz für Schwimmer und Schnorchler, kann man hier sicher über weite Strecken im offenen Meer schwimmen und den Reiz der Küstenlandschaft vom Wasser aus erkunden.

Tauchen an den Medas-Inseln © Arxiu imatges PTCBG

Wandern am Meer

Wer die Küstenlandschaft am liebsten zu Fuß kennenlernen möchte, der wandert auf den Küstenwegen Camins de Ronda. Diese traditionsreichen Wege, die über Jahrhunderte von Fischern, Küstenwächtern und Schmugglern genutzt wurden, bieten spektakuläre Aussichten über die Küste, ihre Buchten und das Mittelmeer. Über steile Felsen und durch schattige Pinienwälder führen sie in versteckte Buchten, aber auch zu den berühmtesten Küstenorten der Costa Brava.

Camí de Ronda Costa Brava

Camins de Ronda © Oriol Clavera

Radsport

Die Costa Brava bietet ein weitläufiges Routennetz, das ideal für die Bedürfnisse von Rennradfahrern geeignet ist. Für jeden Anlass und jede Kondition ist etwas dabei, von der sanften Runde zum Warmlaufen über abwechslungsreiche Routen zwischen Meer und Gebirge bis zu langen Strecken mit wirklich herausfordernden Anstiegen ist für jeden etwas dabei.

Naturparks

Die Costa Brava beherbergt vier Naturparks, in denen jeweils ganz unterschiedliche Landschaftsformen unter Schutz stehen. So ist der Naturpark Cap de Creus Kataloniens erstes Schutzgebiet, das sowohl Land- als auch Meeresgebiet umfasst. Der Naturpark Montgrí, Medes-Inseln und Baix-Ter umfasst das Montgrí-Gebirge, die geologisch zum Montgrí-Massiv gehörenden Medes-Inseln und die Auenlandschaften des Baix Ter. Aiguamolls de l’Empordà, ein Sumpfgebiet im Mündungsbereich der Flüsse Fluvià und Muga, ist ein Naturpark, der insbesondere Birdwatcher begeistert. Der gebirgige Naturpark Montseny im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Girona und Barcelona eignet sich perfekt zum Wandern und ist berühmt für die enorme Artenvielfalt seiner Flora und Fauna.

Naturpark Montgrí, Medas-Inseln und Baix Ter © Oficina de Turisme Torroella – L'Estartit

Das Dalísche Dreieck

Die Costa Brava war die Heimat Salvador Dalís und so ist es nicht verwunderlich, dass dem katalanischen Ausnahmekünstler hier auf engem Raum gleich drei Museen gewidmet sind. Diese sind allgemein als das Dalísche Dreieck bekannt, und beleuchten unterschiedliche Facetten des künstlerischen Schaffens und Lebens von Salvador Dalí. Im grandiosen Teatre-Museu Dalí in Figueres hat sich der Meister selbst ein Denkmal gesetzt, das Museum Casa-Museu Salvador Dalí in Portlligat bei Cadaqués war über Jahrzehnte Dalís Atelier. Im Museum Casa-Museu Castell Gala Dalí de Púbol hat der Künstler seinen Traum verwirklicht, seiner ewigen Muse Gala ein historisches Schloss zu schenken, dessen Räumlichkeiten von Dalí neu gestaltet wurden.

Dalí-Museum in Figueres(c) Nicole Biarnés

Girona

Girona ist die Hauptstadt der Provinz und zählt zu den historisch und architektonisch interessantesten Städten Kataloniens. Insbesondere das Altstadtviertel ist einen ausgiebigen Besuch wert. Zu seinen Höhepunkten zählen das alte Jüdische Viertel „El Call“, weitere Höhepunkte sind die mächtige weiße Kathedrale Santa Maria und die Basilika Sant Feliu.

Am Fluss Onyar (c) Nicole Biarnés

Gastronomie

Die Gastronomie der Costa Brava ist nicht nur in ganz Katalonien berühmt, sie hat auch internationalen Ruf. Derzeit gibt es hier 16 Restaurants mit insgesamt 20 Michelin-Sternen. Zu den berühmtesten unter ihnen gehört der Celler de Can Roca, der 2013 und 2015 zum besten Restaurant der Welt gewählt wurde. Ebenfalls erwähnenswert ist das Restaurant Miramar in Llança von Paco Pérez und Les Cols de Olot von Fina Puigdevall, die beide mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet sind. Ein Kapitel für sich sind die Weine und Cavas der DO Empordà.