Alle Beiträge von Eva Hakes

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Familienabenteuer im Vall de Boí für Gipfelstürmer und Bergabwanderer

Das Hochgebirgstal Vall de Boí ist einer der faszinierendsten Orte der katalanischen Pyrenäen. Dort liegt einer der traditionellen Zugänge zum Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, der zweifellos einen Besuch wert ist:  Über 3000 Meter hohe Pyrenäengipfel erheben sich hier zum Himmel, während kristallklare Bergseen sich bläulich schimmernd in die alpine Landschaft schmiegen. Überdies ist der Nationalpark geprägt von rauschenden Bächen und Flüssen, die ihm seinen Namen Aiguestortes, „gewundene Wasser“ eingebracht haben.
Das Vall de Boí ist auch berühmt für seine wundervoll erhaltenen romanischen Kirchen, die als Weltkulturerbe unter Schutz stehen. Deren geheimnisvolle Wandmalereien entführen den Besucher in eine Welt jenseits der Zeit. Bis heute lebt und bewahrt das Vall de Boí seine uralten Traditionen. Die berühmteste unter ihnen ist wohl das Fest der Falles. In der Johannisnacht tragen die Bewohner des Vall de Boí mit leuchtenden Fackeln Feuer von den Gipfeln der umliegenden Berge ins Tal hinab. Dann sieht es aus, als bewegten sich lichterne Flüsse aus der Höhe in Richtung des Dorfplatzes. Dort angekommen tanzen die Menschen zur Feier der kürzesten Nacht des Jahres schließlich noch lange um das Johannisfeuer.

Das Vall de Boí ist ein ideales Reiseziel für Familien © Boí Taüll Resort

Wer das Vall de Boí mit der ganzen Familie erkunden will, findet im Boí Taüll Resort ein hervorragendes Angebot. Maßgeschneiderte Aktivitäten für Familien mit Kindern unterschiedlicher Altersklassen führen Gäste zu den schönsten Orten, den spannendsten Geschichten und den lustigsten Aktivitäten. Planbar, stressfrei und so actiongeladen, dass kein Kind auf die Idee kommt, sich zu beschweren. Hier präsentieren wir Ihnen eine Auswahl:

Bergab-Wanderung im Nationalpark

„Aigüestortes – Estany de Llebreta“ nennt sich eine Exkursion durch den Nationalpark, die für Kinder ab vier Jahren empfohlen wird. Die kurze Wanderung führt zu drei echten Perlen des Nationalparks: zur Hochebene Aigüestortes, zum Wasserfall von Sant Esperit und zum See Llebreta. Der Weg führt durchgängig bergab, so dass man ohne große Anstrengung ein sehr umfassendes Bild vom Nationalpark und seinen landschaftlichen Besonderheiten erhält. Die Strecke ist gerade einmal zwei Kilometer lang. Die Laufzeit beträgt etwa anderthalb Stunden. Insgesamt sollte man für diesen Ausflug jedoch um die vier Stunden einplanen. In dieser Zeit entdeckt man gemeinsam mit einem Führer des Nationalparks nicht nur die Landschaft, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt von Aigüestortes. Überdies erfahren die Besucher einiges über die Geologie und natürlich auch über die Geschichte des Ortes.

Familienausflug in den Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici © Boí Taüll Resort

Romanik, Falles und Sterne

Diese geführte Tour durch das Dorf Taüll gibt Antwort auf spannende Fragen, die Sie und Ihre Kinder sich vermutlich alleine nie gestellt hätten. Im Mittelpunkt des Interesses steht das berühmte Fresco der romanischen Kirche Sant Climent de Taüll. Es stellt Jesus-Christus nicht als leidenden Gekreuzigten, sondern als segnenden Weltenherrscher dar. Das Originalfresko, das ursprünglich die Halbkuppel über der Apsis schmückte, befindet sich heute im Museu Nacional d’Art de Catalunya. Dank eines Videomappings können heutige Besucher das Kunstwerk dennoch in seiner ursprünglichen Farbenpracht am Ort seiner Entstehung bewundern. Überdies erfahren die Gäste, welche geheimnisvolle Beziehung zwischen dem Fest der Falles, den Sternen am Firmament und der romanischen Kunst des Vall de Boí besteht. Weiterhin erkunden die Teilnehmer die alten Straßen und Gassen des Dorfes und genießen schließlich von einem Aussichtspunkt einen herrlichen Blick auf die umgebenden Berge. Die Führung dauert etwa zweieinhalb Stunden und ist geeignet für Kinder ab sieben Jahren.

Sant Climent de Taüll im Vall de Boí © Oriol Clavera

Auf der Suche nach den Murmeltieren

Wir Menschen können von Tieren eine Menge lernen. Stadtmenschen mit permanentem Schlafmangel sollten sich zum Beispiel einmal näher mit den Gewohnheiten des Murmeltiers auseinandersetzen. Das schläft bekanntlich sprichwörtlich gut. Allein der Anblick eines schlafenden Mumeltieres kann tiefe Entspannung auslösen. Aber selbst wenn Sie gut schlafen und ihre Kinder leider niemals müde sind, können wir Ihnen den Ausflug in die Welt der Mumeltiere von Aigüestortes wärmstens ans Herz legen.

Empfohlen wird er für Kinder ab sieben Jahren. Etwa drei Stunden Zeit sollte man einplanen, obwohl nur zwei Kilometer zurückzulegen sind. Der Weg ist breit aber steinig und führt durch eine typische Hochgebirgslandschaft mit Seen, Bergwiesen, Steinwüsten und hohen Gipfeln. Dies ist die Heimat der Murmeltiere. Um sie beobachten zu können, muss man sich natürlich Zeit nehmen. Daher hält die Gruppe unter Leitung eines Nationalparkführers immer wieder an. Die Teilnehmer erfahren, wo die Murmeltiere sich aufzuhalten pflegen. Außerdem lernen sie, deren Alarmpfiffe wahrzunehmen und nicht zuletzt, ein Fernglas richtig zu benutzen.

Im Vall de Boí kann man Bekanntschaft mit Murmeltieren schließen. Foto: PublicDomainPictures auf Pixabay

Besteige deinen ersten Gipfel!

Eigentlich sind in Ihrer Familie alle zum Bergsteiger geboren – nur bislang wurde das nie so konkret in die Tat umgesetzt? Dann ist dies die perfekte Gelegenheit. Das Resort Boí Taüll bietet eine Initiation in den Bergsport für Kinder ab sieben Jahren an. Sechs Kilometer Strecke, etwas zweieinhalb Stunden Gehzeit. – Der gesamte Ausflug dauert etwa drei Stunden und führt Sie in Begleitung eines Führers auf einen kleinen Gipfel mit wundervollen Ausblicken über das Vall de Boí. Empfohlen für Kinder ab 7 Jahren.

Gipfelstürmen mit Kindern im Vall de Boí © Boí Taüll Resort

Wasserwandern

Dieser Ausflug überzeugt garantiert auch konsequente Wanderverweigerer. Die unterhaltsame Tour führt nämlich mitten durch einen kleinen Fluss in den hohen Bergen. Da für eine Strecke von 1,8 Kilometern großzügige zweieinhalb Stunden eingeplant sind, bleibt genug Zeit zum kraxeln und zum spielen. Außerdem gibt es reichlich Gelegenheit über die duftenden Kräuterwiesen zu tollen und die herrlichsten Ausblicke auf die Berge des Nationalparks zu genießen. Natürlich immer in Begleitung eines erfahrenen Führers. Wir wünschen viel Spaß!

Wasserwandern ist ein Riesenspaß für Groß und Klein © Boí-Taüll Resort

Weitere Infos über das Vall de Boí, seine Hotels, Spas und Aktivitäten für die ganze Familie erhalten Sie unter: https://www.boitaullresort.com

 

 

 

 

 

 

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Die Top 10 Motorradrouten in den Pyrenäen von Lleida

Wovon träumen Motorradfahrer? Zum Beispiel von herrlichen Gebirgslandschaften, die abwechslungsreicher nicht sein könnten und von nach allen Regeln der Kunst entworfenen Motorradrouten. Außerdem natürlich von Straßen mit perfekter Asphaltierung.  Zum Glück sind dies nicht nur Wunschträume, sondern auch drei  Ingredienzien des jungen Tourismusprojekts Moturisme. Es wird unterstützt vom Tourismusverband Ara Lleida und verfolgt das Ziel, Motorradreisenden die herrlichen Landschaften der Lleidaner Pyrenäen zu erschließen. Weiterhin hat sich Moturisme zum Ziel gesetzt, für Übernachtung, Unterkunft und Sightseeing Infrastrukturen zu schaffen, die den besonderen Wünschen und Bedürfnissen der Zielgruppe gerecht werden.

10 Motorradrouten verbinden reizvolle, wenig befahrene aber oft kurvige Straßenabschnitte mit geradlinigeren Strecken entlang der Hauptstraßen. Sie alle führen zu bemerkenswerten und ganz unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten der Region. Dank ihrer Länge von knapp 200 – 300 Kilometern lassen die Moturisme-Routen dem Reisenden Zeit für Zwischenstops an interessanten Punkten. Außerdem bieten sie reichlich Gelegenheit, die Pyrenäendörfer und deren hervorragende Gastronomie kennenzulernen und zu genießen.

Motorradroute in Solsona © Oriol Clavera

Zertifizierte Qualität in Unterkünften, Restaurants und Museen

Die empfohlenen Unterkünfte, Restaurants, Bars, Cafés und Museen am Weg, sind mit einem Qualitätssiegel zertifiziert. Dieses Siegel steht für Serviceleistungen, die an die speziellen Bedürfnisse von Motorradreisenden angepasst sind. Für Unterkünfte bedeutet dies zum Beispiel, dass abschließbare Parkplätze im Trockenen für die Motorräder zur Verfügung stehen. Überdies verfügen die zertifizierten Häuser über Werkstätten mit entsprechendem Werkzeug und bieten komfortable Extras wie Wäscherei, Lagerräume für Helme etc. Weiterhin finden die Gäste dort Informationen über die Motorradrouten, die aktuelle Wetterlage und die Sehenswürdigkeiten der Region. Moturisme empfiehlt auf seiner Website außerdem den Besuch einiger Museen, die spannende Einblicke in die Jahrtausende alte Kultur der Provinz Lleida bieten.

Aparthotel Pey Sort © Oriol Clavera

1.  Die Transpirenaica von Lleida

Die Transpirenaica von Lleida gilt als eine der spektakulärsten Motorradrouten Kataloniens. Sie kombiniert Topstrecken des internationalen Motorradtourismus mit einem der beeindruckendsten und schönsten Kulturdenkmäler Kataloniens. Das zum Unesco-Welterbe zählende Ensemble Romanischer Kirchen im Vall de Boí zählt zu den ganz großen kulturellen Highlights der Region. Auf einer anspruchsvollen Strecke quert die Transpirenaica die Lleidaner Pyrenäen von Ost nach West. Dabei gibt sie dem Reisenden reichlich Gelegenheit, die lokalen gastronomischen Spezialitäten fünf verschiedener Landkreise zu genießen.

Sant Climent de Taüll © Oriol Clavera

2. Die Route der Pässe

Gipfel, Täler und Pyrenäenpässe prägen diese außergewöhnliche, 205 Kilomter lange Route. Wer sie unter die Räder nimmt, entdeckt die ursprünglichsten Orten der katalanischen Pyrenäen. Zu diesen gehören die erhabenen Hochgebirgslandschaften und alten Dörfer des Pallars. Ein landschaftliches und kulturelles Juwel am Weg ist auch das Hochgebirgstal Val d’Aran. Die ganz eigenständige Kultur dieses Tales findet ihren Ausdruck in einer eigenen Sprache, aber auch in der exquisiten, okzitanisch inspirierten Küche. Hunderte hochgelegener Kurven zwischen der Landesgrenze zu Frankreich im Westen und der Provinzgrenze zu Girona im Osten fordern die Konzentration und schenken unvergesslichen Fahrgenuss.

Port de la Bonaigua © Oriol Clavera

3. Die Route der Seen

Auf 265 Kilometern führt die Route der Seen durch das faszinierende Grenzland der Provinzen Katalonien und Aragon. Motorradfahrer genießen hier ausgezeichnet asphaltierte Kurven. Außerdem befindet sich hier einer der längsten Tunnel der Pyrenäen. Wasserfälle, Schluchten und Stauseen sorgen für ein Landschaftserlebnis der Extraklasse auf einer Strecke, die gleich fünf unterschiedliche Landkreise durchquert.

Sant Antoni © Nelson Souto

4. Die Route der Kurven

Auf 230 Kilometern Strecke präsentiert die Route der Kurven eine reizvolle Mischung aus den Landschaften der Pyrenäen und Vorpyrenäen. Gleichzeitig gewährt sie Einblicke in die außergewöhnlichsten Orte und Winkel vier verschiedener Landkreise der Provinz. Die Route in einer sorglos geschwungenen U-Form führt über Hügel und Pässe, durchquerte Schluchten und Ebenen und bietet Motorradfahrern eine ebenso anspruchsvolle wie beeindruckende Tagestour.

Sort © Oriol Clavera

5. Die Route ins Landesinnere

Diese etwa 270 Kilometer lange Route führt durch stille, gebirgige Landschaft, über einsame Höhenzüge und Naturparks, aber auch durch die Getreide- und Olivenfelder, welche die Provinz von Nordosten nach Nordwesten durchziehen. Die S-förmige Route führt durch vier unterschiedliche Landkreise Lleidas, von der Grenze zur Provinz Barcelona bis zum Zusammenfluss der Flüsse Noguera Ribagorçana und Noguera Pallaresa. Kulturelle Höhepunkte auf dem Weg sind zum Beispiel das Dorf Gósol, das den jungen Picasso inspirierte. Auch der ehrwürdige Bischofssitz La Seu d’Urgell ist zweifellos einen ausgedehnten Zwischenstop wert. Überdies lohnt sich ein Besuch von Balaguer als Hauptstadt des Landkreises Noguera.  Àger mit der beeindruckenden Stiftskirche und Burg am Fuße des Montsec bildet einen weiteren reizvollen Haltepunkt auf dieser Route.

La Pertussa © Josep Maria Súria

6. Die Route der Kontraste

Die mit 200 Kilometern Strecke relativ kurze Route führt durch die kontrastreichen Landschaften der Vorpyrenäen. Dabei passiert sie die Höhenzüge und streift die Stauseen im Umkreis von Noguera Ribargorçana und Noguera Pallaresa. Zuletzt führt sie dann in die landwirtschaftlich geprägten Gebiete in der Ebene von Lleida. Zu den Höhepunkten dieser Route zählen die Provinzhauptstadt Lleida und das Dorf Àger am Fuße des Montsec, außerdem Balaguer mit seinem sehenswerten historischen Ortskern. Schließlich lädt Les Borgues Blanques, die 6000 Einwohner zählende Hauptstadt der Provinz Les Garrigues, zu einem Stadtbummel ein. Tipp: Lohnenswert ist auch ein Besuch  Ölroute von Les Garrigues.

Balaguer, La Noguera © Josep Maria Súria Ribera

7. Die Transversale (Querroute)

Die Transversale führt auf 250 Kilometern durch typische Pyrenäenlandschaften in das Dorf Cervera. Dies ist übrigens der Geburtsort zweier Weltstars des Motorradsports, der Brüder Marc und Alex Marquez. Die Querroute durchquert die Provinz Lleida von Norden nach Süden und führt durch sechs unterschiedliche Landkreise. Sie kombiniert typische Motorradstrecken mit schnelleren Straßen. Überdies führt sie in mehrere Städte von kulturellem Interesse. Zu diesen zählen beispielsweise La Seu dUrgell, Sort, Tremp und nicht zuletzt Agramunt. Letztere gilt ferner auch als die süße Hauptstadt von Turrón und Schokolade.

Unarre (Pallars Sobirà) © Oriol Clavera

8. Die Nord-Süd-Route

Diese etwa 200 Kilometer lange, diagonale Route führt durch fünf Landkreise von der Ebene von Lleida bis in die Pyrenäen. Schnelle und geradlinige Straßen kontrastieren mit langsameren Abschnitten mit angenehmen Biegungen. Auch auf kultureller Ebene verbindet diese Route eine große Vielfalt. Ausgehend von der Großstadt Lleida führt sie in größere Orte wie Balaguer, Tremp und La Pobla de Segur. Dann wieder führt der Weg in ursprüngliche Pyrenäendörfer wie zum Beispiel Tavascan, das gerade einmal 100 Einwohner zählt.

Tremp © Shutterstock

9. Die Route der Gebirgsketten

Auf 230 herausfordernden Kilometern Strecke führt diese halbkreisförmige Route ins Herz der Provinz Lleida und ihrer Gebirgslandschaften. Auf schmalen, kurvenreichen Straßen  zieht sich die Route der Gebirgsketten durch drei Landkreise. Dabei bietet sie immer wieder neue Perspektiven, Panoramen und Weitblicke auf die verschiedenen Gebirgszüge der Lleidaner Pyrenäen. Die anspruchsvolle Route fordert die Konzentration. Nichtsdestotrotz verwöhnt sie die Sinne mit ihrer außergewöhnlichen landschaftlichen Vielfalt und Schönheit.

Die Route des Gebirgsketten © Oriol Clavera

10. Die Route Lleidaner Land

Diese leichte, 230 Kilometer lange Route lädt ein, schnell und einfach die ländlichen Gegenden der Ebene von Lleida zu erkunden. Überdies bietet sie Gelegenheit fünf unterschiedliche Landkreise Lleidas kennenzulernen. Dadurch kommen die Gäste ganz entspannt mit unterschiedlichen Facetten der Lleidaner Kultur in Kontakt. Zu den Highlights zählt ein Bummel durch die historischen Ortskerne kleinerer Städte wie Balaguer oder Cervera. Weiterhin lockt die Region Kulturhungrige mit beeindruckenden Klöstern. Nicht zuletzt ist die Provinzhauptstadt Lleida mit ihren vielen beeindruckenden Monumenten, schönen Cafés, Restaurants und Einkaufsstraßen unbedingt einen Besuch wert.

La Noguera © Shutterstock

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MónNatura Delta de l’Ebre – Die Essenz des Ebrodeltas

Das Ebrodelta verbindet in einzigartiger Weise Land und Meer, Süßwasser und Salzwasser. Dieses einzigartige Zusammenspiel der Gegensätze gibt einer Vielzahl von Fischen und Vögeln Lebensraum. Daher gilt das Ebrodelta als eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Europas. MónNatura Delta de l’Ebre gibt Besuchern die Möglichkeit, diese einzigartige Naturlandschaft kennenzulernen. Außerdem eröffnet das von der Stiftung Catalunya Pedrera ins Leben gerufene Projekt den Besuchern die Möglichkeit, eine einzigartige Kulturlandschaft kennenzulernen. Es ist das Zusammenspiel von lebendiger Natur und Jahrhunderte alter, im Delta verwurzelter Kultur, die MónNatura Delta de l’Ebre zu einem faszinierenden Erlebnis machen.

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Universen des Surrealismus im Dalíschen Dreieck

Salvador Dalís Kunst war grenzenlos. Sie fand ihren Ausdruck in Malerei, Zeichnung und Druck, in Skulptur und Architektur, Fotografie, Kino, Literatur und schließlich auch in der Juwelierkunst. Jedes der Dalíschen Werke – sei es eine Kreuzigungsszene oder ein Ohrring in Form eines Telefons – spannt ein ganzes Universum an Bedeutungen auf. Der Künstler mit dem vielleicht berühmtesten Schnurrbart der Geschichte war ein egozentrischer Mystiker mit infernalischem Humor. Er war ein Meister der Selbstinszenierung, der das kreative Schaffen zu seinem Lebensinhalt erhoben hatte. Folglich gestaltete er auch die zahlreichen widersprüchlichen Facetten seiner schillernden Persönlichkeit zum Kunstwerk.

Porträts: Robert Whitaker © Fundació Gala-Salvador Dalí

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Wir nennen es Detox – Gegrillte Artischocken

Heute möchten wir Sie zum Frühjahrsputz einladen! Wir meinen das ganz im Ernst, allerdings müssen Sie dafür keinen Staubwedel in die Hand nehmen und auch nicht unter dem Sofa Flusenmäuse jagen. Denn eigentlich geht es auch nicht ums Putzen, sondern ums Kochen. Wir präsentieren Ihnen ein minimalistisches Frühlingsrezept, das wir dem Corpus Culinari Catalá entnommen haben. Diese opulente Sammlung traditionell katalanischer Gerichte bietet für jede Lebenslage das passende Rezept. Nehmen wir an, Sie merken gerade, dass die Wintergenüsse kleine Spuren unter Ihrem dicken Wollpulli hinterlassen haben. Sie sind schon fast so weit, dass Sie nun wieder regelmäßig Sport machen. Aber die Winterschwere sitzt Ihnen noch ein wenig in den Gliedern. Dies ist der perfekte Moment, um unser Rezept auszuprobieren.

Foto: Jonas Ducker auf Unsplash

Frühlingsfit von Innen

Artischocken stecken voller gesunder Nährstoffe und haben einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Stoffwechsel von Leber und Galle an. Außerdem kann der Genuss von Artischocken helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Artischocken machen sie also von Innen heraus frühlingsfit.

Wie Sie sehen, gibt es viele gute Gründe, Artischocken zu verzehren. Unser Lieblingsgrund ist aber dieser: Artischocken sind einfach lecker. Und außerdem sehen Sie hübsch aus. Johann Wolfgang von Goethe war von Artischocken in solchem Maße angetan, dass er Damen, die er verehrte, gelegentlich statt Blumen einen Strauß Artischocken überreicht haben soll. Diese Art der Wertschätzung der Artischocke ist vielleicht etwas extravagant. Als Nahrungsmittel hat die Artischocke hingegen eine lange Tradition. Im Mittelmeerraum wird sie seit Jahrtausenden in unterschiedlichsten Zubereitungsvarianten verspeist.

Foto: Maria Shanina auf Unsplash

Z – A: Zeus und die Artischocke

Glaubt man der griechischen Mythologie, so verdanken wir die Existenz der Artischocke dem großen Zeus. Der entbrannte für ein blonde Schönheit namens Cynara, die ihn jedoch abwies. Aus Wut verwandelte der oberste olympische Gott die Dame in eine distelartige Pflanze. Das ist nicht das Verhalten, dass wir uns von Göttern mit Vorbildfunktion wünschen würden. Es hält uns jedoch nicht davon ab, Ihnen nun unser Artischocken-Rezept zu präsentieren.

Carxofes a la brasa – Gegrillte Artischocken

Zutaten:
16 Artischocken
Öl
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
Die Stiele der Artischocken abschneiden. Die Artischocken an der Basis fassen und stampfen, damit sie sich öffnen. Nun die Artischocken waschen, gut abtropfen lassen und mit den Blütenblättern nach unten auf den Rost legen. Nach einer Weile umdrehen. Die nun mit den Blütenblättern nach oben liegenden Artischocken mit Salz, Öl und schwarzem Peffer würden. Etwa 30 Minuten backen, bis sie gut gegart sind.

Foto: Siniz Kim auf Unsplash

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Món Sant Benet – Mittelalter, Kunst und Küche

Wer kommt auf die Idee, mittelalterliche Kunst und herrliche Natur mit einem Internationalen Zentrum für Küche und Wissenschaft zu verbinden? Sie ahnen es schon, natürlich die Katalanen. Die schätzen den Wert der Kulinarik bekanntlich besonders hoch. Deshalb haben sie die Küche nicht nur zum Kunst-, sondern auch zum Forschungsgegenstand erhoben. Überdies ist Katalanische Küche ein Fest für die Sinne. Daher ist es nur naheliegend die Kulinarik mit weiteren sinnlichen Reizen zu kombinieren und überdies noch den Intellekt der Gäste zu nähren. Der Ort, an dem dieser Traum von ganzheitlich entspanntem Genuss Wirklichkeit wird, nennt sich Món Sant Benet.

Das Kloster Sant Benet de Bages ist umgeben von herrlicher Natur. © Jordi Play

Món Sant Benet ist ein kulturtouristisches Projekt in der Provinz Barcelona. Dessen große Anziehungspunkte sind ein mittelalterliches Kloster und ein gastronomisches Angebot von höchster Qualität. Überdies bietet das Internationale Zentrum für Küche und Wissenschaft Fundació Alícia inspirierende Workshops rund um die Themen Kochen, Essen und Leben. Das spektakulär restaurierte Kloster Sant Benet de Bages lädt die Besucher ein, die Vergangenheit des Ortes auf emotionale Weise zu entdecken. Zwei geführte Besichtigungen geben Einblicke in zwei ganz unterschiedliche Epochen des Klosters.

Mittelalter in Sant Benet

Eine museographische Montage macht die Mittelalter-Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis, das nicht umsonst „Tausend Jahre Sinneseindrücke“ heißt. Beim Gang durch die Kirche, den Kreuzgang, die Weinkeller und die Zellen der Mönche entsteht nämlich ein lebendiger Eindruck vom mittelalterlichen Leben in Sant Benet de Bages. Dank moderner Technologie wird der Gang durch die tausendjährigen Mauern zu einer absolut immersiven Erfahrung. Dabei werden Stimmen der Vergangenheit laut und Bilder längst vergangener Tage nehmen unverhofft Gestalt an.

Bilder und Stimmen der Vergangenheit begleiten die geführte Besichtigung des Klosters. ©Marc Vila

Modernisme in Sant Benet

Die zweite Tour ist einem Tag im Leben von Ramon Casas gewidmet. Der berühmte Maler war ein Zeitgenosse von Gaudí und Domènech i Montaner. Der verbrachte im Jahr 1924 mit seiner Familie einen Sommer im Kloster Sant Benet. Daher können heutige Besucher das Lebensgefühl des Modernisme auf sich wirken lassen, das über Bilder, Musik und die Düfte jener Tage einen Weg in die Gegenwart findet.

Auf den Spuren von Ramon Casas in Món Sant Benet © Marc Vila

Mont Sant Benet für Familien

Auch für Familien mit Kindern bietet Sant Benet de Bages maßgeschneiderte Besichtigungen. Gemeinsam mit einem Führer erforschen kleine und große Besucher die beeindruckenden Hallen und verborgenen Winkel des Klosters. Zudem wird bei dieser speziellen Führung die museographische Montage von Erklärungen begleitet, die Besuchern aller Altersklassen gerecht werden.

Als krönender Abschluss aller Touren durch das Kloster bietet sich schließlich ein Besuch des Glockenturms an, von dem sich eine einzigartige Sicht über das Kloster und die umgebende Landschaft eröffnet.

Der Kreuzgang des Klosters © Jordi Play

Kochen – Essen – Leben

Ein weiteres Highlight von Món Sant Benet ist die Fundació Alícia. Sie widmet sich wissenschaftlicher Forschung für Gastronomie. Gleichzeitig möchte die Fundació Alícia ein neues Bewusstsein für den Wert der guten Ernährung in die Welt tragen. Also, was liegt näher, als Besucher mit leckerem Essen zu verführen, das ihnen wirklich gut tut?

Gemüse aus dem Klostergarten, Sommereis und der selbstgemachte Aperitif für den Sonntag sind kleine, feine Genusserlebnisse. Überdies können sie auch zu Aha-Erlebnisse werden, die das Bewusstsein für gute Ernährung schärfen. „Warum mögen wir eigentlich einige Lebensmittel lieber als andere? Haben die Menschen schon immer das Gleiche gegessen?“ „Und was ist eigentlich gute Ernährung?“ sind Fragen, auf die man hier unterhaltsame Antworten findet. Den Schlüssel zum Verständnis dieser „Küche für ein glückliches Leben“ liefern einfache Rezepte, die bei den Workshops „live“ zubereitet werden. Eine Prise Küchenphilosophie darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Die Workshops der Fundació Alícia setzen es sich zum Ziel, unsere Beziehung zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen besser und schöner zu gestalten. Klar ist hier: Die Küche ist der Weg. Und bei einem Besuch von Món Sant Benet sollte die Küche definitiv auch ihr Ziel sein.

Neben dem Kloster beherbergt Món Sant Benet auch die Fundació Alicia, drei Restaurants, ein Hotel und ein Congress Center. © Marc Vila

Drei Küchen für ein Hallelujah

Món Sant Benet beherbergt nämlich drei unterschiedliche Restaurants, die für jeden Geschmack das entsprechende Genusserlebnis bieten. La Fonda bietet eine Neu-Interpretation traditioneller katalanischer Küche, während das Restaurant Món ganz auf lokale Produkte der Region setzt. Das Restaurant L‘Ó bietet hingegen kreative Autorenküche. Na, bekommen Sie Lust hier mehr als nur ein paar Stunden zu verbringen? Kein Problem, das Vier-Sterne Hotel Món erwartet Sie in unmittelbarer Nähe des Klosters. Wer eine stilvolle Umgebung und die Stille der Natur rund um Sant Benet  genießen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Darüberhinaus beherbergt Món Sant Benet auch einen Shop mit handverlesener Auswahl lokal produzierter Lebensmittel, Geschenkartikel und Kulturprodukte. Weitere Infos gibt es unter monstbenet.com

Tipp: Món Sant Benet bietet auch ein Kongress-Center mit Raum für Konferenzen und Seminare unterschiedlicher Größenordnung.

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Palau de la Música Catalana und Hospital de Sant Pau – 2 Meisterwerke des Modernisme

Welche drei Begriffe kommen Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie das Stichwort Modernisme bzw. Katalanischer Jugendstil hören? Wir raten mal. Vermutlich denken Sie als erstes an Barcelona, Gaudí und die Sagrada Familia.

Der Modernisme hat Barcelona in unnachahmlicher Weise geprägt. Ohne ihn wäre das Gesicht der katalanischen Hauptstadt ein anderes. Allerdings ist der große Antoni Gaudí nicht der einzige Architekt des Modernisme, dessen Werk Besucher wie Einheimische immer wieder aufs Neue fasziniert. Lluis Domènech i Montaner war einer der inspiriertesten Kollegen Gaudís. Daher hat seine architektonische Handschrift eine Vielzahl außergewöhnlicher Bauwerke geprägt. Der Konzertsaal Palau de la Música Catalana und das Hospital de Sant Pau sind die wohl berühmtesten Repräsentanten der Architektur Domènech i Montaners. Sie vereinen in vollendeter Weise Form und Funktion. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass beide Gebäude im Jahr 1997 den Status Unesco Welterbe erhielten.

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Gepflegtes Gruseln – Ausflüge zu Hexen und Banditen in der Provinz Barcelona

Das bestgehütete Geheimnis der Metropole Barcelona ist ihr zauberhaftes Hinterland. Aber manche Geheimnisse können wir einfach nicht für uns behalten. Deshalb haben wir in unserem Beitrag über „Fünf einzigartige Kultur-Wanderwege in der Provinz Barcelona“ bereits verraten, dass sich dort Kultur und Naturgenuss ganz wunderbar miteinander verbinden lassen. Heute legen wir einen drauf. Wir laden ein zu einem magischen Trip in die facettenreiche Landschaft der Provinz Barcelona.

Was Sie erwartet? Verwunschene Orte, an denen die Zeit still zu stehen scheint. Dörfer, Wälder und Kulturdenkmäler, in denen die Geister alter Legenden noch immer gegenwärtig sind. Wanderungen und Spaziergänge, auf denen hinter jeder Wegbiegung ein Geheimnis darauf wartet entdeckt zu werden. Auf in die magischen Landschaften der Provinz Barcelona!

Magische Atmosphäre im Naturpark Montseny

Die fabelhaften Landschaften von Sant Llorenç del Munt

Sant Llorenç del Munt ist Teil eines Bergmassivs, das als Naturpark unter Schutz steht. Wanderer finden hier eine Menge unterschiedlicher Wanderrouten. Manche von ihnen laden ein, die Landschaft mit ihren Felsformationen, Bäumen, Blumen und Wasserläufen zu erkunden. Andere führen zu geschichtsträchtigen Burgen und alten Gutshäusern. Wieder andere bewegen sich auf den Spuren von Literaten wie Jacint Verdaguer oder kulturellen Größen wie dem Bischof und Abt Oliva. Sie alle sind eingebettet in eine Landschaft voller Legenden.

Höhlen und bizarre Felsformationen prägen die Berge von Sant Llorenç de Munt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass diese Landschaft seit jeher die Fantasie der Menschen angeregt hat. Allerlei geheimnisvolle und unheimliche Wesen scheinen seit alters her dieses Gebirge in unmittelbarer Nähe von Barcelona zu bevölkern. So erzählt eine Legende, im Innern der Höhle von Simanya gebe es eine verzauberte die Stadt. Diese sei bevölkert von Magiern, Hexen, Unholden und Geistern. Die hoch in den Himmel aufragende Felsformation „El Morral del Drac“ sei das Versteck eines blutrünstigen Drachen, lässt uns eine andere Legende wissen. Und dann sind da noch die Geschichten von Wegelagerern und Räubern wie Capablanca, der sich sich in der Cova del Lladre, der Räuberhöhle bei Rellinars verborgen haben soll.

Ein Ort voller Legenden: Naturpark Sant Llorenç del Munt i Obac

Les Guilleries und El Lluçanes

Der Naturraum Les Guilleries fasziniert mit der Vielfalt seiner Pflanzenwelt. Wer hier wandert, ist nicht selten überrascht, denn mitteleuropäische Mischwälder bevölkern das Gebiet ebenso wie mediterrane Wälder. Ihre einzigartige Prägung erhält die Region schließlich durch die nackten, steil abfallenden Felswände. Seit jeher haben Menschen die Guilleries bewohnt. Viele Aspekte der traditionellen Lebensweise sind hier bis heute lebendig. Außerdem ist das Gebiet die Heimat faszinierender Legenden.

Rocaguinarda – Kataloniens berühmtester Bandit

Das Leben schreibt die besten Geschichten? So sagt man. Der berühmte Miguel de Cervantes setzte allerdings in seinem zur Weltliteratur avancierten „Don Quixote“ auf rein fiktionale Gestalten. Nur eine Figur des famosen Ritterromans hatte ganz offensichtlich ihre Inspiration in der Realität gefunden. Das war die Gestalt des Banditen Roque Guinart, der schon in der Namensgebung ungemein an den katalanischen Räuber und späteren Ritter Roqueguinarda erinnert.  Dessen Charisma und seine „außergewöhnliche“ Lebensführung hatten offenbar soviel Zeug zur Legende, dass selbst ein Miguel de Cervantes zu dem Schluss kam, nichts Besseres fabulieren zu können.

Heute erinnert man sich an Rocaguinarda als eine Art katalanischen Robin Hood. Daher zählt er noch im 21. Jahrhundert zu jenen historischen Persönlichkeiten, die als Giganten-Figuren verewigt, bei katalanischen Volksfesten durch die Straßen gefahren werden. In Olost hat man ihm darüber hinaus auch ein eigenes Museum gewidmet. Der Espai Perot Rocaguinarda ist einen Besuch wert für alle, die Freude an Geschichte, Geschichten und Mythenbildung haben.

Historisches Bildnis des legendären Räubers Rocaguinarda

Sant Feliu Sasserra – Im Land der Hexen

Nicht weit davon entfernt, in Sant Feliu Sasserra, erwartet das Centre d’Interpretació de la Bruixeria Ihren Besuch. Es ist den Hexen und der Hexenkunst gewidmet, deren Geschichte eng mit der Geschichte der Region verbunden ist. Bei einer geführten Besichtigung erfährt man viel über „volkstümliche“ Hexerei und die Systeme, um sich gegen diese zu schützen. Außerdem lernt man noch einige weitere wichtige Konzepte der Hexerei kennen. Über die Hexenverfolgung und ihre Manifestation in Verurteilung, Folterung und Verbrennung der Angeklagten auf dem Scheiterhaufen informiert ein 17-minütiger Film. Die Führung durch das Museum endet schließlich mit einem Spaziergang durch des Dorf, der am Serrat de les Forques endet. Hier wurde in früheren Zeiten das Todesurteil gegen viele der angeklagten Frauen vollstreckt. Grund genug, die Geschichte der Hexerei in Europa Revue passieren zu lassen und zu verstehen, wer jene Frauen waren, die ihr Leben hier lassen mussten.

Einblicke in die Hexenkunst verspricht das Museum Centre d’Interpretació de la Bruixeria in Sant Feliu Sasserra

Sant Romà de Sau – Eine Geisterstadt

Doch nicht nur die ferne Vergangenheit ist voller Legenden. Auch das späte 20. Jahrhundert brachte beeindruckende und fast unheimliche Geschichten hervor. Eines der einprägsamste Beispiele hierfür ist das versunkene Dorf Sant Romà de Sau, das in den 60er-Jahren geflutet wurde. Nun liegt es versunken im riesigen Stausee Pantà de Sau, der einen wesentlichen Anteil an der Wasserversorgung Barcelonas hat. Die meiste Zeit ragt nur die Spitze des Kirchturms aus dem Wasser, doch in Perioden großer Hitze und Trockenheit scheinen sich Tag für Tag die alten Häuser in Stück höher aus dem Wasser zu heben.

Nicht jeder war glücklich mit der Entscheidung zur Flutung des Dorfes. Manch alter Einwohner von Sant Romà de Sau hadert noch immer mit dem Schicksal der Gräber der Toten des Dorfes. Denn diese liegen nun am Grunde des Sees und können nicht mehr besucht werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch hier neue Legenden entstehen. Man erzählt sich zum Beispiel, dass in den heißen Nächten, in denen das alte Dorf sich aus dem verlandenenden See erhebt, die Geister der Verstorbenen hier ihr Unwesen treiben. Nichtsdesdotrotz hat sich der See zu einem echten Besuchermagneten entwickelt. Die Berglandschaft um den Pantà de Sau verführt zum Wandern und Spazieren und der See selber eignet sich ideal zum Kayak fahren und rudern. Wer schon immer davon träumte, mit einem Kayak eine Kirchturmspitze zu umrunden, sollte unbedingt dem Pantà de Sau einen Besuch abstatten.

Sant Romà de Sau – Eine Geisterstadt unter Wasser

Montseny – Kobolde, Wasserfrauen und tiefe Wälder

Das Dorf Folgueroles ist ein must see für Literaturfans, denn es ist der Geburtsort des großen katalanischen Dichters Jacint Verdaguer, dem hier ein Museum gewidmet ist. Doch auch wer die Sagengestalten der Region näher kennenlernen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Glaubt man nämlich Jacint Verdaguer, der tiefe Einblicke in das mythische Katalonien hatte, so leben auch hier außergewöhnliche Wesen.

Zu diesen zählen die Nitons. Diese geheimnisvollen Kobolde leben am Grunde natürlicher Wasserbecken, wie dem von Llitons und fressen den Menschen die Erinnerung weg. Da möchte man doch lieber den Wasserfrauen von Santa Fe del Montseny begegnen. Diese sind reizende, gutherzige Wesen mit freundlichen blauen oder smaragdgrünen Augen. Zu finden sind sie in den vielen Quellen und Wasserfällen des Montseny, einem Gebiet, das ebenfalls als Naturpark unter Schutz steht.

Die Gewässer des Montseny sind die Heimat geheimnisvoller Wesen © Kim Castells

Banditensommer und Hexennest

Die tiefen Wälder des Montseny boten natürlich auch Banditen Unterschlupf. Der berühmteste unter ihnen war Joan Sala i Ferrer, der im 16. Jahrhundert unter dem Namen Serrallonga bekannt war. Ihm und seinen Kollegen zu Ehren organisiert der Ort Viladrau den Banditensommer und lädt zum Besuch im Espai Montseny ein. Der informiert übrigens nicht nur über Banditen, sondern auch über Hexen. Aber natürlich können Sie das Zentrum auch einfach besuchen, um den Naturpark in all seinen Aspekten zu entdecken und zu verstehen.

Nun, da Sie mit den sagenhaften Gestalten der Provinz Barcelona innig vertraut sind, fehlt nur noch ein Besuch beim Dolmen Pedra Gentil in Vallgorguina. Schließlich steht dieser im Rufe der Treffpunkt der Hexen zu sein, die auf ihren Flugbesen reitend, Stürme herbeiriefen. Natürlich sollte dann auch ein Besuch der Burg von Burriac in Cabrera de Mar nicht fehlen. Denn auch hier, so sagt die Legende, versetzten die Hexen des Ortes die Bevölkerung mit ihren Missetaten in Angst.

Zum Abschluss empfehlen wir dann noch einen Besuch in Centenelles, denn der Ort gilt seit jeher als echtes Hexennest. Centelles terra de bruixes („Centelles, Hexenland“) heißt es hier im Volksmund. Die Einwohner des Ortes tragen es mit Stolz und ziehen eine unterhaltsame Konsequenz. Sie organisieren Straßenfeste mit Schauspiel, Märchen und esoterischem Markt. Wagen Sie einen Besuch im Hexennest?