Was ist eigentlich nachhaltiger Tourismus? Eine Urlaubsform für Ökofundamentalisten? Oder doch eher ein Lifestyle-Element für gutsituierte Hipsters? Wahrscheinlich ist es ja vor allem eins: Ein Hype, der bald auch wieder vorbei ist. Oder?

Nachhaltiger Genuss: Einblicke in die Arbeit lokaler Produzenten gewinnen

Nachhaltiger Tourismus – Mehr als ein kurzlebiger Trend

Ganz ehrlich, wir halten nachhaltigen Tourismus nicht für bloßen Hype, und wir sprechen auch nicht darüber, weil das gerade hip ist. Wir glauben, dass nachhaltiger Tourismus eine Form des Reisens ist, die es besonders leicht macht, das ursprüngliche und authentische Katalonien kennen und lieben zu lernen. Davon abgesehen hegen wir die Vermutung, dass unsere nachhaltigen Reiseangebote einen besonderen „Glücksfaktor“ haben. Sie wecken den Entdecker in Ihnen und können dabei helfen, Land und Leute auf eine ganz persönliche, intensive und immer wieder überraschende Art kennenzulernen. Ganz nebenbei wird Sie unterwegs das angenehme Gefühl begleiten, dass Sie den Urlaub nicht auf Kosten der Umwelt und der örtlichen Bevölkerung genießen, sondern aktiv dazu beitragen, die Lebensqualität in der Region zu steigern sowie gewachsene Kultur, Landschaft und Natur zu erhalten.

In den folgenden Beiträgen erfahren Sie, wie so ein nachhaltiger Urlaub in Katalonien ganz konkret aussehen kann. Wir stellen Ihnen tolle Angebote vor, geben Tipps für nachhaltiges Reisen und wagen gemeinsam mit zwei Experten einen Blick hinter die Kulissen des nachhaltigen Tourismus. Und für alle, die es gerne genau wissen möchten, haben wir hier natürlich auch kurz erklärt, was genau dieser nachhaltige Tourismus eigentlich ist…

Nachhaltig mobil – zum Beispiel per MTB © Nicole Biarnes

Infokasten

Nachhaltiger Tourismus – Was genau ist das eigentlich?

Das Thema des nachhaltigen Tourismus ist global und komplex. Entsprechend umfangreich sind die Erklärungsansätze. Auf die Grundlagen heruntergebrochen geht es beim nachhaltigen Tourismus um folgende drei Bereiche: Umweltverträglichkeit, sozio-kulturelle Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Nachhaltigkeit.

Ökologische Nachhaltigkeit

Der Bereich der Ökologischen Nachhaltigkeit ist schnell erklärt: Es geht im Wesentlichen darum, den Tourismus so zu gestalten, dass Natur und Umwelt keinen Schaden nehmen und die Ressourcen des Ortes für zukünftige Generationen erhalten bleiben.

Miravet am Fluss Ebro © Mariano Cebolla

Soziokulturelle Nachhaltigkeit

Ob wir es wollen oder nicht, Tourismus hat eigentlich immer auch unerwünschte Nebenwirkungen. Seien es überfüllte Strände und Städte, erhöhtes Verkehrsaufkommen oder auch die Tatsache, dass das Zusammenleben mit großen Mengen von Menschen, die völlig andere Gewohnheiten und Werte pflegen als man selbst, nicht immer leicht ist. Das Konzept soziokultureller Nachhaltigkeit zielt darauf ab, diese negativen Effekte des Tourismus zu minimieren und das Zusammenleben von Einheimischen und Besuchern konstruktiv zu gestalten. Dies gelingt vor allem durch eine aktive Einbindung der lokalen Bevölkerung, die kulturellen Austausch möglich macht: Der Besucher wird so seinen Urlaubsort und dessen Bewohner auf eine authentischere Weise erfahren, die Einheimischen begegnen den Besuchern mit Selbstvertrauen und Stolz.

Fira de Teatre al Carrer in Tàrrega © Marc Castellet

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Letztlich ist das liebe Geld ein wesentlicher Knackpunkt, wenn es um nachhaltigen Tourismus geht. Die entscheidende Frage lautet hier: Wer verdient eigentlich, wenn ein Tourist Geld ausgibt? Ein kleines, im Familienbetrieb geführtes Hotel, oder eine internationale Hotelkette, die möglicherweise noch nicht einmal auf Angestellte aus der Region setzt? Wirtschaftliche Nachhaltigkeit beginnt mit Überlegungen dieser Art. Darüber hinaus gibt es touristische Bereiche, die eine Besondere Affinität zur Nachhaltigkeit haben. So hält die Welttourismusorganisation UNWTO zum Beispiel fest, dass der Aktiv- und Adventure-Tourismus vergleichsweise hohe Gewinne für die lokale Bevölkerung erzeugt. Der Grund: Das Angebot in diesem Bereich wird in der Regel von eine Vielzahl kleiner regionaler Firmen bereitgestellt. In der Konsequenz bleiben hier 65% der Reisekosten vor Ort.

Camins de la Retirada, Camprodon © Nicole Biarnés