Alle Beiträge von Catalan Tourist Board Team

This page as PDF

Route 6: Cambrils – Falset – Porrera – Cambrils

Diese Route eignet sich hervorragend, um sich an der schönen Landschaft des Priorats zu erfreuen. Angenehme, kurvenreiche Straßen mit konstanten Höhenunterschieden, eingebettet in eine Landschaft von Weinbergen. Die Kilometer „verradeln“ sich hier wie im Flug. Die Landschaft verändert sich ständig und die Nähe zwischen den Dörfern macht die Strecke zu einem Erlebnis. Im Herbst nach der Weinlese legt sich der Duft frisch gepresster Weintrauben über die ganze Region. Auf der Spitze in la Teixeta angekommen, lässt uns die Abfahrt bis zum Stausee von Riudecanyes den Rausch der Geschwindigkeit spüren. Nun bleibt uns nur noch ein angenehmes Stück bis wir unser Ziel Cambrils erreichen.

Mont-roig del Camp

Die Gemeinde Mont-roig del Camp setzt sich zusammen aus dem Küstenort Miami Platja und der historischen Stadt Mont-roig del Camp im Landesinneren. Zwischen dem Gebirgszug der Serra de Colldejou und dem Mittelmeer gelegen, ist diese ein Zentrum des Nuss- und Olivenanbaus. Darüber hinaus ist Mont-roig del Camp die Geburtstadt des Malers Joan Miró, der hier einige seiner bedeutendsten Werke geschaffen hat. Dem entsprechend ist von den zwei Kirchen der Stadt eine inzwischen zum Kulturzentrum Centre Miró umgebaut worden, das die Besucher nun über Leben und Schaffen des Künstlers informiert.
Die neuere Kirche von Mont-roig stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird wegen ihrer Größe auch als „Kathedrale von Baix-Camp“ bezeichnet. Einige Kilometer abseits des Städtchens  liegt auf einem Felsen das Heiligtum Ermita de la Mare de Deu de la Roca aus dem 13. Jahrhundert. Von dem ehemaligen Kloster aus eröffnet sich ein schöner Blick auf Mont-roig del Camp, Mont-Roig Bahia und die Gemeinden der Küste.

Ermita de la Roca (Mont-roig)-andoni epelde (Pedalier)

Ermita de la Roca (Mont-roig)-andoni epelde (Pedalier)

Colldejou

Colldejou ist eines jener winzigen Dörfer Kataloniens, das sich seine Stille und Ursprünglichkeit bewahrt hat. Umgeben von Wäldern und Weiden liegt es auf 431m  Höhe am Fuße der Gebirgskette Mola de Colldejou in der Region Baix Camp. Der einzige Zugang zum Dorf ist die Landstraße von Montroig nach La Torre de Fontaubella. Die Sehenswürdigkeiten von Colldejou sind die Pfarrkirche Sant Llorenç mit ihrem achteckigen Turm,  die Kapelle der Mare de Déu de les Malalties und die Mas de Marinyà. Das Dorf verfügt außerdem über zwei für Radsportler interessante touristische Einrichtungen:  Bar-Restaurant EL CASAL (Tel. 977837240), Hotel Aire (Tel. 977054921).

La Torre de Fontaubella

Im äußersten Südosten der Region Priorat und bereits an der Grenze zum Baix Camp liegt das Dorf La Torre de Fontaubella auf 369m Höhe in der Nähe des Baches Marça. Wichtigste Sehenswürdigkeit des Dorfes ist die einschiffige Kirche Església de la Nativitat de Santa Maria aus dem 18. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Reste des zehn Meter hohen Turmes Torre de Rafolí, der vermutlich aus maurischer Zeit stammt. Tipp: Die lokale gastronomische Spezialität sind Bohnen mit Schnecken begleitet von einem guten Glas DO Montsant.

Falset

Falset liegt im Herzen des Priorat am Fuße der Serra del Montsant. Das Dorf ist berühmt für seine Weine, die aufgrund des speziellen Mikroklimas und der kargen Böden besonders reiche und charakteristische Aromen ausbilden. Die von César Marinell im modernistischen Stil erbaute Kellerei von Falset zählt als „Kathedrale des Weins“ zweifellos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von des Dorfes.  Auch die Burg Castell de Falset aus dem 12. Jahrhundert ist unbedingt einen Besuch wert. Man sagt, dass zwei der bedeutendsten katalanischen Frauen des Mittelalters hier geboren wurden: Leonor de Prades, Königin von Zypern und Jerusalem (1333-1416) und Margarita de Prades, Königin von Aragon und letzte katalanische Königin (1487-1529). Heute beherbergt die komplett restaurierte Burg das Landesarchiv des Priorat und das Weinmuseum Castell del Vi, in dem der Gast viel über die Geheimnisse dieser besonderen Weinbauregion lernen kann.

Gratallops

Gratallops ist ein bezauberndes 250-Seelen Dorf mit vier Restaurants, zwei Hotels, einer Bäckerei, zwei Lebensmittelläden, einem Keramikladen und einem fliegenden Gemüse- und Fischmarkt. Das Juwel der dörflichen Infrastruktur ist jedoch das wunderbar gelegene Freibad. Unter den touristischen Attraktionen ist die atemberaubend schöne Landschaft mit den terrassenartig angelegten Weingärten besonders erwähnenswert. Darüber hinaus zählt zu den Sehenswürdigkeiten des Dorfes die Pfarrkirche Església de Sant Llorenç aus dem 18. Jahrhundert, La Casa dels Frares, die ehemalige Residenz der Mönche von L’Escaladei mit einem Portal im Renaissance-Stil und die Kapelle L’Ermita de la Mare de Déu de la Consolació (12.-14.Jh.), die ein religiöser Referenzpunkt für die Bewohner des Priorats  ist. Im Zentrum der prestigeträchtigen Weinregion Priorat gelegen, beherbergt Gratallops außerdem mehrere bedeutende Weinkeller.

Costa Daurada - Gratallops © Patronat de Turisme de la Diputació de Tarragona

Costa Daurada – Gratallops © Patronat de Turisme de la Diputació de Tarragona

Torroja del Priorat

Das Dorf Torroja del Priorat liegt auf einem Hügel im Tal des Siurana-Flusses. Als eine typische Ortschaft des Priorats  widmet sich Torroja in erster Linie dem Weinbau, dessen excellente Erzeugnisse das Gütesiegel DOC Priorat tragen.  Den besonderen  Reiz Torrojas machen vor allem die kopfsteingepflasterten, steilen Gässchen aus, deren besondere Atmosphäre allein bereits einen Zwischenstop hier rechtfertigen. Darüber hinaus ist die Pfarrkirche l’Església parroquial de Sant Miquel einen Besuch wert. Diese wurde zwischen 1766 und 1767 im neoklassizistischen Stil mit barocken Elementen erbaut und beherbergt eine Orgel im romantisch-französischen Stil mit katalanischen Elementen. Um 1800 vom französischen Landsmann Joan Pere Cabaille erbaut, wurde die Orgel in den letzten Jahren restauriert und zählt nun zu den Sehenswürdigkeiten Torrojas. Ebenfalls sehenswert: Die traditionellen Gutshäuser aus dem 19. Jahrhundert, insbesondere die beeindruckend große Cal Comte.

Porrera


Bis ins 12. Jahrhundert hinein lässt sich die Geschichte Porreras zurückverfolgen, seine Glanzzeit hatte das Dorf jedoch im 18. und 19. Jahrhundert. Davon zeugen die prächtigen Herrenhäuser jener 16 Familien, die damals das Dorf beherrschten, aber auch die vielen Sonnenuhren unterschiedlichsten Designs, die hier zwischen 1840 und 1880 entstanden.  Das bedeutendste Bauwerk Porreras ist wohl die Pfarrkirche Sant Joan Evangelista im neoklassizistischen Stil mit barocken Elementen. Ebenfalls sehenswert ist die Einsiedelei Ermita de Sant Antoni Abat. Porrera bietet zwei geführte Ortsbesichtigungen an. Die erste trägt den Titel Tomb de Porrera und führt in 45 Minuten zu den geschichtsträchtigen Plätzen des Dorfes als einem der typischen Vertreter der Weinregion Priorat DOQ und ihrer Kultur. Die zweite ist den 14 unterschiedlichen Sonnenuhren  des Dorfes und ihrer Geschichte gewidmet. Mit seinen feinen regionalen Köstlichkeiten verführt Porrera einerseits zum genussvollen Shoppen andererseits zu weinlastigen Pausen in den hiesigen Bars und Cafés.

Duesaigües

Duesaigües im Baix Camp liegt am Fuße der Serra de l’Argentera i de Pradell zwischen zwei Schluchten. Diese werden von zwei großen Eisenbahnbrücken überspannt, die als Wahrzeichen der Region gelten. Eine von ihnen trägt sogar den Status Industrie-Kulturerbe. Sehenswürdig ist außerdem die Pfarrkirche Santa Maria im Renaissance-Stil, die ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert stammt, jedoch später ausgiebig restauriert wurde. In den letzten Jahren hat sich Duesaigües zu einem beliebten Sommerurlaubsort entwickelt, der mit wunderbaren Wandermöglichkeiten im Gebirge und gleichzeitiger Nähe zum Mittelmeer punktet.

Ruidecanyes und Castell d‘Escornalbou

Das von Olivenfeldern umgebene Ruidecanyes liegt im Landkreis Baix Camp an einem Stausee unterhalb der Burg Castell d’Escornalbou. Ruidecanyes ist bekannt für seine feine Gastronomie, in der das regionale Olivenöl eine zentrale Rolle spielt. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört weiterhin die Renaissancekirche Eclésia de Sant Mateu de Riudecanyes und das oberhalb des Dorfes gelegene, ehemalige Burgkloster Sant Miguel d’Escornalbou, welches im 12. Und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Als Zentrum einer großen Baronie war das Kloster lange von Augustiner-Mönchen bewohnt, ab dem 15. Jahrhundert dann von Franziskanern. 1835 kam es zur Säkularisierung, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es restauriert und bietet nun den Besuchern die Möglichkeit, die vielen Geheimnisse des geschichtsträchtigen Ortes zu erkunden

Castell d'Escornalbou

Castell d’Escornalbou

Montbrió del Camp

Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Serralada Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirch Eglésia del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.

This page as PDF

Route 5: Cambrils: Mit dem Rennrad über 6 Pässe

Diese sehr anspruchsvolle Rennradtour erstreckt sich über die Landkreise Tarragonès, Alt Camp, Baix Camp und Priorat und stellt ab dem km 50 bis zum km 120 ein kontinuierliches auf und ab dar. Die Pässe von Batalla, Alforja, Arbolí, La Morera, Porrera und Teixeta und der positive Gesamthöhenunterschied von mehr als 3000 Metern, verlangen ihren Radsportlern ein hohes Maß an Beinarbeit ab und befriedigen gerade jene Bedürfnisse der Bergstreckenfreunde unter den Radfahrern.

Der Anspruch der Route mit dem Rennrad verwandelt sich jedoch in ein reines Spektakel fantastischer Aussichten, die wir während der Abfahrt von Arbolí und von der Gemeinde La Morera de Montsant, am Fuße der Gebirgskette Serra del Montsant gelegen, vorfinden. Ein authentisches Geschenk für die Augen, welches uns das gesamte Priorat bis hin zu den Pässen von Tortosa-Beseit beschert. Die Abfahrt bis nach Escala-Dei ist Schwindel erregend, hier lohnt sich eine langsame Abfahrt, um Cartoixa zu besichtigen. Uns bleiben noch 2 weitere Pässe (Porrera und Teixeta), um den Rückweg anzutreten, der die Abfahrt bis nach Cambrils darstellt.

Die ersten Sommerurlauber entdeckten den Reiz des Fischerortes Salou an der Costa Daurada bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Heute ist Salou mit seinen breiten Strände und feinsandigen Buchten ein touristischer Referenzpunkt der Costa Daurada. Seine Beliebtheit verdankt er unter anderem der attraktiven Lage im Schutze des Cabo de Salou und in unmittelbarer Nähe zur Provinzhauptstadt Tarragona, sicherlich jedoch auch seiner landschaftlichen Schönheit und einer hervorragenden Gastronomie.
Salous breites Angebot an Strand- und wassersportlichen Aktivitäten wird ergänzt durch die zahlreichen Möglichkeiten des Sporthafens, der unbedingt einen Besuch wert ist. Das lebendige Herz des Ortes bildet die Promenade Passeig de Les Palmeres mit einigen schönen Jugendstilbauten, wie zum Beispiel dem Torre de Cal Bonet und einem König Jakob I gewidmeten Denkmal. Weitere Sehenwürdigkeiten sind die Torre Vella, ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das nun als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt wird und die seit kurzem restaurierte alte Bahnstation. Einen Besuch wert ist auch der Leuchtturm von Salou, der über den wunderbaren Küstenweg Camí de Ronda zu erreichen ist. Der 1858 eingeweihte Leuchtturm ist bis heute in Betrieb, jedoch tagsüber für Besucher geöffnet ist. Mit dem etwas außerhalb gelegenen Freizeitpark Universal’s Port Aventura zählt Salou auch einen der größten Themenparks Spaniens zu seinen Attraktionen.

Tarragona

Tarragona, UNESCO Welterbe-Stadt und einst das „Kleine Rom“ der Iberischen Halbinsel, fasziniert mit der sagenhaften Vielfalt seiner historischen Mauern und Monumente. Vom antiken Amphitheater über den Römischen Circus, dessen VIP-Lounge heute Teil einer Pizzeria im Part Alta-Viertel ist, über die mächtige Kathedrale mit der wunderbaren Rosette, das typische Fischerviertel El Serrallo und den berühmten Aussichtspunkt „Balkon zum Mittelmeer“, reicht die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten. Und das ist erst der Anfang…

Tarragona © Imagen M.A.S.

La Secuita

Nur 11km von Tarragona entfernt, liegt La Secuita auf einer Höhe von gut 170m zwischen Olivenbäumen und Weinfeldern. Die Gemeinde setzt sich aus vier Dorfkernen zusammen: Vistabella, Les Gunyoles, L’Argilaga und La Secuita, die auf der Route Ruta dels quatre pobles erkundet werden können. Die wohl  wichtigste Sehenswürdigkeiten der Gemeinde ist die Pfarrkirche Santa María de la Secuita an der Plaça Major. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelalter, wurde jedoch kontinuierlich umgebaut. Heute verfügt Santa María de la Secuita über drei Kirchenschiffe aus drei unterschiedlichen Epochen, von denen das älteste Mittlere im gotischen Stil gebaut ist. Gotische Elemente finden sich auch an der Casa Mallafré mit dem Portal aus Quadersteinen und dem Landgut Caserío de la Tallada mit aus Spitzbögen geformten Arkaden. In l’Argilaga ist die Kirche Sant Roc und die Casa de los Frailes einen Besuch wert. Ein echtes Schmuckstück ist die vom Architekten Josep M.Jujol entworfenen Kirche von Vistabella.

El Morell


Wichtigste Sehenswürdigkeit von El Morell  ist die Pfarrkirche Sant Martí im spätbarocken Stil, die Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines älteren Gotteshauses errichtet wurde.  Die zweite Sehenswürdigkeit des Ortes ist das Schloss Castell Morell, das im 18. Jahrhundert komplett neu errichtet wurde, da das ursprüngliche Schloss zu diesem Zeitpunkt bereits eine Ruine war.

La  Selva del Camp

Mit historischem Charme und einer Menge Charakter bezaubert La Selva del Camp, einst Residenz des Bischofs von Tarragona, seine Besucher. Vom ehemaligen Festungscharakter des Ortes erzählt die aufwendig restaurierte Burg  aus dem 12. Jahrhundert ebenso wie die erhalten gebliebenen Teile der Stadtmauer und einige Türme aus dem 18. Jahrhundert. Die im Renaissance-Stil erbaute Kirche L´Església de Sant Andreu Apòstol beeindruckt mit der Monumentalität ihrer fünf Schiffe. Ebenfalls unbedingt einen Besuch wert sind der Konvent Sant Rafael und der ehemalige Konvent Sant Agustín. Dieser fungiert heute als Diözesanhaus, in dem ein aufwendig im Renaissance-Stil gestalteter Kreuzgang erhalten ist.  Eine Besonderheitdes Dorfes, die man sich unbedingt aus der Nähe anschauen sollte, sind die Escorralons gennanten, extrem schmalen Gassen, die bei Regen Wasserkanälen gleichen.

Vilaplana

Umgeben von malerischer Landschaft schmiegt sich Vilaplana an den Südhang der Sierra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die mit einer Barockfassade geschmückte Pfarrkirche Església Parroquial de la Nativitat de la Mare de Déu, die 1739 eingeweiht wurde. Im Inneren ist ein Bildnis der Heiligen Jungfrau aus der Epoche der Romanik erhalten, in der Fassade befindet sich eine gotische Marienfigur. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das befestigte Landgut Mas del Morenet, das aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt sowie die im Gemeindegebiet befindlichen Höhlenmalereien, die als Teil der „Höhlenmalereien des Mittelmeerraumes“ zum Weltkulturerbe gehören.

Alforja

Alforja liegt auf einem Hügel in der Mitte eines Tales zwischen den Gebirgszügen des Priorat und der Serra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Sehenswert ist hier vor allem die hübsche Pfarrkirche Sant Miquel mit dem schlanken Glockenturm, die 1637 eingeweiht wurde. Von der langen Geschichte des Dorfes erzählen auch die Reste der Stadtmauern und der ehemaligen Burg von Alforja. Für die Bewohner Alforjas ist das Heiligtum der Virgen de Puigcerver seit jeher ein religiöser Anziehungspunkt. Das heute bestehende Gebäude wurde nach dem Bürgerkrieg neu errichtet und ist nicht von besonderem architektonischen Interesse, hält jedoch das Gedenken an das ursprüngliche Heiligtum aus dem 13. Jahrhundet aufrecht. Zum religiösen Kulturgut Alforjas zählt außerdem die Kapelle l’Ermita de Sant Antoni.

cardo-andoni epelde (pedalier)

Arbolí

Im Nordosten der Muntanyes de Prades liegt auf einer Höhe von 714 Metern das Dörfchen Arbolí. Das bemerkenswerteste Gebäude des Dorfes ist sicherlich die dreischiffige Kirche l’Esglesia de Sant Andreu im neoklassizistischen Stil. Sie wurde 1936 zu Beginn des Bürgerkrieges in Brand gesetzt, das ehemalige Pfarramt dient heute Berghütte. Oberhalb des Dorfes liegt die Kapelle l’Ermita de Sant Pau, die vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und vor kurzem restauriert wurde.

Cornudella de Montsant

Cornudella de Montsant liegt im Landkreis Priorat unterhalb der Gebirgszüge von Montsant und Muntanyes de Prades. Da die ursprünglich eigenständigen Orte Arbolí und Siurana de Prades im 19. und 20. Jahrhundert eingemeindet wurden, ist Cornudella de Montsant heute eines der größten Gemeindegebietes des Priorat. Zu den Sehenswürdigkeite Cornudellas zählt insbesondere das Rathaus sowie das  Museu Peris Aragonés, eine private Stiftung von wertvollen Kunstobjekten aus aller Welt. Absolut unverzichtbar ist ein Abstecher nach Siurana de Prades: Eingebettet in eine Landschaft von dramatischer Schönheit krallen sich hier die Mauern einer einstigen maurischen Festung in schwindelerregender Höhe an ein Felsplateau. Atemlos fällt von hier aus der Blick in die Tiefe auf den Fluss Siurana. Er folgt dem unvergesslichen Sturz jener Maurenprinzessin, die es vorzog, sich mit ihrem Pferd in wildem Galopp in den Abgrund zu stürzen, anstatt zum Christentum zu konvertieren.

La Morera de Montsant

La Morera de Montsant liegt im Norden des Priorat unterhalb der Serra Mayor de Montsant. Berühmt ist das Dorf vor allem für seine excellenten, dem DOC Priorat zugehörigen, Weine. Zum Wein aus hiesiger Produktion wählt man zum Beispiel „Esqueixada“ de bacalao als regionaltypische Köstlichkeit. In Morera de Montsant, gilt es, einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Zum Beispiel die Pfarrkirche l’Esglesia de la Mare de Déu de la Nativitat, die ursprünglich Teil einer Abtei war und die Mas de Sant Blas, ein ehemaliges Nonnenkloster. Im Museum Centro de Interpretación del Castillo informieren multimediale Installationen den Besucher über Leben und Brauchtum in Morera de Montsant und die Beziehung des Dorfes zur Karthause Scala Dei. In der oberen Etage des Interpretationszentrum erwartet den Besucher ein kurzer und unterhaltsamer Spaziergang durch 800 Jahre Geschichte des Montsant  –  und ein herrlicher Blick auf die umgebenden Gebirgslandschaften.
Eine weitere Möglichkeit, der Geschichte Moreras auf die Spur zu kommen, ist der historische Stadtrundgang entlang der zwölf Informationstafeln, die uns noch einmal Geschichte, Tradition und Brauchtum des Ortes nahebringen.

_MG_9856

Escaladei

Zum Gemeindegebiet von Morera de Montsant gehört auch das Dorf Escaladei, mit dem ehemaligen Karthäuserkloster Cartoixa de Santa Maria d’Escaladei, die als das bedeutendste historische Monument der Region gilt und derzeit zum Museu de Historia de Catalunya gehört. Es wurde im 12. Jahrhundert als erstes Karthäuserkloster von Alfonso el Casto (Alfons dem Keuschen) gegründet und bis ins 19. Jahrhundert kontinuierlich erweitert. Die umgebenden Ländereien als Herrschaftsgebiete des Priors von Escaladei erhielten damals den Namen Priorat, der sich schließlich auf den gesamten Landkreis ausweitete. Mit der Säkularisierung im Jahr 1835 schwand die Macht Escaladeis und die Mönche mussten das Kloster verlassen. Wer das Kloster besichtigt, kann sich anhand eines Filmes über die Geschichte des Ortes informieren und anhand verschiedener originalgetreuer Modelle die architektonische Entwicklung im Laufe der Jahrhundert nachverfolgen.

Poboleda

Poboleda liegt im Tal des Siurana am Fuße des Montsant-Gebirges im Herzen des Priorat. Die große Kirche des Dorfes aus dem 18. Jahrhundert,  L’Església de Sant Pere, wird auch als die Kathedrale des Priorat bezeichnet. Östlich des Dorfes an der Quelle liegen am Fluss Siurana die Reste einer alten Mühle: Molí dels Frares o Molí Draper, die ursprünglich Eigentum des Karthäuserklosters Scala Dei waren. Ebenfalls sehenswert sind der Brunnen Fuente de Mingot, die Einsiedelei von Maria Assumpta, das Rathaus sowie die Casa de los Frailes. Darüber hinaus kann man hier mehrere im Familienbetrieb geführt Bodegas besuchen und hervorragende Weine aus lokaler Produktion genießen.

Porrera

Bis ins 12. Jahrhundert hinein lässt sich die Geschichte Porreras zurückverfolgen, seine Glanzzeit hatte das Dorf jedoch im 18. und 19. Jahrhundert. Davon zeugen die prächtigen Herrenhäuser jener 16 Familien, die damals das Dorf beherrschten, aber auch die vielen Sonnenuhren unterschiedlichsten Designs, die hier zwischen 1840 und 1880 entstanden.  Das bedeutendste Bauwerk Porreras ist wohl die Pfarrkirche Sant Joan Evangelista im neoklassizistischen Stil mit barocken Elementen. Ebenfalls sehenswert ist die Einsiedelei Ermita de Sant Antoni Abat. Porrera bietet zwei geführte Ortsbesichtigungen an. Die erste trägt den Titel Tomb de Porrera und führt in 45 Minuten zu den geschichtsträchtigen Plätzen des Dorfes als einem der typischen Vertreter der Weinregion Priorat DOQ und ihrer Kultur. Die zweite ist den 14 unterschiedlichen Sonnenuhren  des Dorfes und ihrer Geschichte gewidmet. Mit seinen feinen regionalen Köstlichkeiten verführt Porrera einerseits zum genussvollen Shoppen andererseits zu weinlastigen Pausen in den hiesigen Bars und Cafés.

Duesaigües

Duesaigües im Baix Camp liegt am Fuße der Serra de l’Argentera i de Pradell zwischen zwei Schluchten. Diese werden von zwei großen Eisenbahnbrücken überspannt, die als Wahrzeichen der Region gelten. Eine von ihnen trägt sogar den Status Industrie-Kulturerbe. Sehenswürdig ist außerdem die Pfarrkirche Santa Maria im Renaissance-Stil, die ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert stammt, jedoch später ausgiebig restauriert wurde. In den letzten Jahren hat sich Duesaigües zu einem beliebten Sommerurlaubsort entwickelt, der mit wunderbaren Wandermöglichkeiten im Gebirge und gleichzeitiger Nähe zum Mittelmeer punktet.

Ruidecanyes und Castell d‘Escornalbou

Das von Olivenfeldern umgebene Ruidecanyes liegt im Landkreis Baix Camp an einem Stausee unterhalb der Burg Castell d’Escornalbou. Ruidecanyes ist bekannt für seine feine Gastronomie, in der das regionale Olivenöl eine zentrale Rolle spielt. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört weiterhin die Renaissancekirche Església de Sant Mateu de Riudecanyes und das oberhalb des Dorfes gelegene, ehemalige Burgkloster Sant Miguel d’Escornalbou, welches im 12. Und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Als Zentrum einer großen Baronie war das Kloster lange von Augustiner-Mönchen bewohnt, ab dem 15. Jahrhundert dann von Franziskanern. 1835 kam es zur Säkularisierung, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es restauriert und bietet nun den Besuchern die Möglichkeit, die vielen Geheimnisse des geschichtsträchtigen Ortes zu erkunden.

Montbrió del Camp


Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Cordillera Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirche Església del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.

 

This page as PDF

Route 4: Cambrils: Meer und Gebirge

Mit spektakulären Aussichten führt diese Rennradtour durch die Regionen Priorat und Baix Camp. Wir starten in Cambrils in Richtung Montroig del Camp, wo wir den ersten Pass bis zum l’Alt de Colldejou meistern, der uns die Türen zum Priorat öffnet. Von hier aus starten wir eine schnelle Abfahrt bis nach Marçà und beginnen die Auffahrt des zweiten Passes von Falset bis zum Coll de Falset, mit spektakulären Aussichten vor dem Hintergrund Porreras. Von Porrera aus beginnen wir die Auffahrt nach La Teixeta, von wo aus wir eine vergnügsame Abfahrt nach Duesaigües haben werden. Wir kommen am Stausee von Riudecanyes vorbei und erreichen Montbrió del Camp. Von hier aus bleiben uns 20 km angenehmen Terrains bis nach Vila-Seca, um die Route mit ebenerdigen 6 km von Salou nach Cambrils abzuschließen.

RENNRAD-TOUR

Dauer (ungefähr):

–  bei 20 km/h: 5h 00 min

–  bei 25 km/h: 4h 00 min

–  bei 30 km/h: 3h 20 min

Zwischenziele: Montroig del Camp, Colldejou, Marça, Falset, Porrera, Duesaigües, Montbrio del Camp, Vila-Seca, Salou

Mont-roig del Camp

Die Gemeinde Mont-roig del Camp setzt sich zusammen aus dem Küstenort Miami Platja und der historischen Stadt Mont-roig del Camp im Landesinneren. Zwischen dem Gebirgszug der Serra de Colldejou und dem Mittelmeer gelegen, ist diese ein Zentrum des Nuss- und Olivenanbaus. Darüber hinaus ist Mont-roig del Camp die Geburtstadt des Malers Joan Miró, der hier einige seiner bedeutendsten Werke geschaffen hat. Dem entsprechend ist von den zwei Kirchen der Stadt eine inzwischen zum Kulturzentrum Centre Miró umgebaut worden, das die Besucher nun über Leben und Schaffen des Künstlers informiert.
Die neuere Kirche von Mont-roig stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird wegen ihrer Größe auch als „Kathedrale von Baix-Camp“ bezeichnet. Einige Kilometer abseits des Städtchens  liegt auf einem Felsen das Heiligtum Ermita de la Mare de Deu de la Roca aus dem 13. Jahrhundert. Von dem ehemaligen Kloster aus eröffnet sich ein schöner Blick auf Mont-roig del Camp, Mont-Roig Bahia und die Gemeinden der Küste.

Santuari de la Mare de Déu de la Roca, Mont-roig del Camp © Ferran Llorens

Santuari de la Mare de Déu de la Roca, Mont-roig del Camp © Ferran Llorens

Colldejou

Colldejou ist eines jener winzigen Dörfer Kataloniens, das sich seine Stille und Ursprünglichkeit bewahrt hat. Umgeben von Wäldern und Weiden liegt es auf 431m  Höhe am Fuße der Gebirgskette Mola de Colldejou in der Region Baix Camp. Der einzige Zugang zum Dorf ist die Landstraße von Montroig nach La Torre de Fontaubella. Die Sehenswürdigkeiten von Colldejou sind die Pfarrkirche Sant Llorenç mit ihrem achteckigen Turm,  die Kapelle der Mare de Déu de les Malalties und die Mas de Marinyà. Das Dorf verfügt außerdem über zwei für Radsportler interessante touristische Einrichtungen:  Bar-Restaurant EL CASAL (Tel. 977837240), Hotel Aire (Tel. 977054921).

Marçà

Marçà liegt auf einer Höhe von 315m am Fuße des Hügels Mil.loquera. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört neben dem Rathaus die Kirche Eclésia de Santa Maria aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist im neoklassizistischen Stil erbaut, jedoch mit barocken Elementen durchsetzt. Der Glockenturm mit seinen vier Uhren stammt aus dem Jahr 1930. Das Stadtmuseum ist polythematisch aufgestellt und zeigt neben Skulpturen und Bildern auch archäologische Fundstücke. Ein Teil der Ausstellung ist auch dem regionalen Leben auf dem Lande gewidmet. Wer mag, schließt hier thematisch an mit der Besichtigung der typischen Landhäuser Mas d’en Crusat , Mas de Magrinyà , Mas d’en Figueras oder Mas Grande und vergegenwärtigt sich das Leben früher Zeiten bei der Besichtigung der öffentlichen Waschplätze bzw rentadors públics.

Falset

Falset liegt im Herzen des Priorat am Fuße der Serra del Montsant. Das Dorf ist berühmt für seine Weine, die aufgrund des speziellen Mikroklimas und der kargen Böden besonders reiche und charakteristische Aromen ausbilden. Die von César Marinell im modernistischen Stil erbaute Kellerei von Falset zählt als „Kathedrale des Weins“ zweifellos zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von des Dorfes.  Auch die Burg Castell de Falset aus dem 12. Jahrhundert ist unbedingt einen Besuch wert. Man sagt, dass zwei der bedeutendsten katalanischen Frauen des Mittelalters hier geboren wurden: Leonor de Prades, Königin von Zypern und Jerusalem (1333-1416) und Margarita de Prades, Königin von Aragon und letzte katalanische Königin (1487-1529). Heute beherbergt die komplett restaurierte Burg das Landesarchiv des Priorat und das Weinmuseum Castell del Vi, in dem der Gast viel über die Geheimnisse dieser besonderen Weinbauregion lernen kann.

Falset © Maria Rosa Ferre

Falset © Maria Rosa Ferre

Porrera

Bis ins 12. Jahrhundert hinein lässt sich die Geschichte Porreras zurückverfolgen, seine Glanzzeit hatte das Dorf jedoch im 18. und 19. Jahrhundert. Davon zeugen die prächtigen Herrenhäuser jener 16 Familien, die damals das Dorf beherrschten, aber auch die vielen Sonnenuhren unterschiedlichsten Designs, die hier zwischen 1840 und 1880 entstanden.  Das bedeutendste Bauwerk Porreras ist wohl die Pfarrkirche Sant Joan Evangelista im neoklassizistischen Stil mit barocken Elementen. Ebenfalls sehenswert ist die Einsiedelei Ermita de Sant Antoni Abat. Porrera bietet zwei geführte Ortsbesichtigungen an. Die erste trägt den Titel Tomb de Porrera und führt in 45 Minuten zu den geschichtsträchtigen Plätzen des Dorfes als einem der typischen Vertreter der Weinregion Priorat DOQ und ihrer Kultur. Die zweite ist den 14 unterschiedlichen Sonnenuhren  des Dorfes und ihrer Geschichte gewidmet. Mit seinen feinen regionalen Köstlichkeiten verführt Porrera einerseits zum genussvollen Shoppen andererseits zu weinlastigen Pausen in den hiesigen Bars und Cafés.

Duesaigües

Duesaigües im Baix Camp liegt am Fuße der Serra de l’Argentera i de Pradell zwischen zwei Schluchten. Diese werden von zwei großen Eisenbahnbrücken überspannt, die als Wahrzeichen der Region gelten. Eine von ihnen trägt sogar den Status Industrie-Kulturerbe. Sehenswürdig ist außerdem die Pfarrkirche Santa Maria im Renaissance-Stil, die ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert stammt, jedoch später ausgiebig restauriert wurde. In den letzten Jahren hat sich Duesaigües zu einem beliebten Sommerurlaubsort entwickelt, der mit wunderbaren Wandermöglichkeiten im Gebirge und gleichzeitiger Nähe zum Mittelmeer punktet.

Montbrió del Camp


Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Serralada Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirche Eglésia del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.

Vila-Seca

Vila-Seca mit dem Strand La Pineda ist einer der typischen attraktiven Strandurlaubsorte der Costa Daurada. Der weitgestreckte schöne Strand eignet sich perfekt für entspannte Urlaubstage mit der Familie, darüber hinaus gibt es in Vila-Seca auch noch einige interessante Monumente zu entdecken. Da ist die 800jährige Kirche Sant Esteve mit ihrem zierlichen Glockenturm und das ebenso alte Tor von Sant Antoni in der alten Stadtmauer. Auch das Schloss Castell de Vila-Seca, das in Teilen vermutlich schon zu römischer Zeit erbaut wurde, ist eine Besichtigung wert. Wesentlich jünger, aber nicht weniger interessant  ist die dreischiffige Bodega Celler de la Cooperativa, Werk des bekannten Architekten Pere Domènech i Roure.

Salou


Die ersten Sommerurlauber entdeckten den Reiz des Fischerortes Salou an der Costa Daurada bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Heute ist Salou mit seinen breiten Strände und feinsandigen Buchten ein touristischer Referenzpunkt der Costa Daurada. Seine Beliebtheit verdankt er unter anderem der attraktiven Lage im Schutze des Cap de Salou und in unmittelbarer Nähe zur Provinzhauptstadt Tarragona, sicherlich jedoch auch seiner landschaftlichen Schönheit und einer hervorragenden Gastronomie.
Salous breites Angebot an Strand- und wassersportlichen Aktivitäten wird ergänzt durch die zahlreichen Möglichkeiten des Sporthafens, der unbedingt einen Besuch wert ist. Das lebendige Herz des Ortes bildet die Promenade Passeig de Les Palmeres mit einigen schönen Jugendstilbauten, wie zum Beispiel dem Torre de Cal Bonet und einem König Jakob I gewidmeten Denkmal. Weitere Sehenwürdigkeiten sind die Torre Vella, ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das nun als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt wird und die seit kurzem restaurierte alte Bahnstation. Einen Besuch wert ist auch der Leuchtturm von Salou, der über den wunderbaren Küstenweg Camino de Ronda zu erreichen ist. Der 1858 eingeweihte Leuchtturm ist bis heute in Betrieb, jedoch tagsüber für Besucher geöffnet ist. Mit dem etwas außerhalb gelegenen Freizeitpark Universal’s Port Aventura zählt Salou auch einen der größten Themenparks Spaniens zu seinen Attraktionen.

This page as PDF

Route 3: Cambrils – Montcaro – Cambrils

Diese Rennradtour ist eine echte Herausforderung: Mit einer Gesamtstreckenlänge von fast 200 km und dem ebenso einzigartigen wie kräftezehrenden Anstieg zum Montcaro-Pass verlangt sie dem Körper alles ab und ist mit dem Schwierigkeitsgrad 5 zu bewerten.

Bis nach Tortosa verläuft die Route fast ebenerdig, dann beginnt die 22km lange Auffahrt zum Montcaro mit einer Höhe von 1431m. Der Anstieg beginn sanft, wird jedoch zunehmend anstrengender bis man den Streckenabschnitt mit 180° Kurven und Steigungen bis zu 14% erreicht. Der beste ein Ansporn ist jedoch der Blick zurück auf das bereits Bewältigte: Die Stadt Tortosa erscheint kleiner und kleiner und das spektakuläre Panorama des Flusses Ebro bietet sich uns jedes Mal aus einer höheren Perspektive. Auf dem Gipfel angekommen, ist es ein „Muss“ ein Foto zu schießen, das zeigt, dass wir diesen mythischen Berg erklommen haben und uns ganz oben befinden.

Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg wie die Hinfahrt und gibt so Gelegenheit zum entspannten Austausch mit den Mitfahrern.
Barraca habilitada com a Casa de Turisme Rural, al Parc Natural del Delta del Ebre - Deltebre (@font - Miguel Raurich).jpef

Miami Platja

Miami Platja ist Teil der Gemeinde Mont-roig del Camp, die als ein örtliches Zentrum des Nuss- und Olivenanbaus im Landesinneren liegt. Miami Platja hingegen ist ein typischer Küstenurlaubsort der Costa Daurada mit langen feinsandigen Stränden, der erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Er besteht in erster Linie aus Ferienhäusern und Appartments, in deren Umkreis sich im Laufe der Jahre Hotels, Restaurants und Geschäfte angesiedelt haben. Mit der Zeit hat sich Miami Platja zu einem Ort mit eigener Identität entwickelt, der angebunden ist an das 20km entfernt liegende Städtchen Mont-roig del Camp, dem Geburtsort Joan Mirós. Dort ist auch die Kapelle Ermita de la Mare de Deu de la Roca aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch wert, von wo aus sich ein wunderbarer Blick auf Mont-roig del Camp, Mont-Roig Bahia und die Gemeinden der Küste bietet.

L’Hospitalet de l’Infant

Als beliebter Küstenurlaubsort liegt L’Hospitalet de l’Infant im Landkreis Baix Camp an der Costa Daurada. Die drei feinsandigen Strände des Ortes bieten für jeden Geschmack die passende Urlaubskulisse: Der längste Strand von L‘Hospitalet liegt an der Strandpromenade, an der sich ein Wassersportzentrum der Costa Daurada befindet; der Strand Playa Punta del Río liegt direkt am Sporthafen, im Gebiet von Las Rojales befindet sich ein FKK-Strand.
Neben seinen Stränden verfügt das Dorf über einige weitere touristische Anziehungspunkte. Zu diesen gehört das alte Hospital, das 1344 vom Infanten Pedro gegründet wurde und als Kulturgut von nationalem Interesse deklariert ist, außerdem die Kapelle l’Ermita de Sant Roc, der attraktive Sporthafen und das Kulturzentrum Infant Pere.

L’Ametlla de Mar und die Siedlung Les Tres Cales

L’Ametlla de Mar und die Siedlung Les Tres Cales liegen am Landkreis Baix Ebre an der Costa Daurada. Ihr touristischer Reiz liegt vor allem in der landschaftlichen Schönheit der langen, ruhigen und ganz unterschiedlichen Strände, die sich auf einer Länge von etwa 15km entlang der Küste erstrecken. L’Ametlla de Mar selbst hat neben seinen Stränden jedoch auch noch einige weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zu diesen zählt die Festung Castillo de Sant Jordi, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde, die Kirche der Carrer Jaume Balmes, der Sporthafen, die Strandpromenade, das Weinmuseum und das Centro de Interpretación de la Pesca mit wechselnden Ausstellungen zu den Themen Meeresfischerei und maritime Kultur.

flamencs PN Delta Ebre © Patronat de Turisme de la Diputació de Tarragona - Terres de l'Ebre

El Perelló

El Perelló liegt idyllisch eingebettet in die ländliche Kulisse des Landkreises Baix Ebre. Die weiten Felder der Umgebung werden durch traditionelle Trockensteinmauern voneinander getrennt und sind durchzogen von den Wegen der Hirten, die bis heute dieses bunte Mosaik bäuerlicher Landschaften durchwandern. Der Gipfel des Cabrafeixet im Naturschutzgebiet der Serra del Boix-Cardó ist das Markenzeichen der Region.  Die zwischen 25000 und 15000 Jahre alten Felsmalereien gleichen Namens, die am Fuße des Bergeszu finden sind, gehören zum Höhlen- und Felskunstensemble des Mittelmeeres, das als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz steht. Ein weiteres Kulturdenkmal von herausragender Bedeutung ist die antike römische Straße Via Augusta, die das Gebiet von El Perelló durchquert. Zwei Punkte des insgesamt 4km langen Abschnitts sind von besonderem Interesse. Der erste liegt hinter der Kapelle l’Ermita de Sant Cristòfol, wo ein antiker Entwässerungskanal unterhalb der Via Augusta verläuft, der zweite liegt an der N-340. Hier befindet sich auch ein Brunnen aus römischer Zeit, der ursprünglich zur Via Augusta gehörte. Weitere Monumente sind der Wachtturm, auch genannt der Maurenturm, der jedoch in Wirklichkeit ein Telegrafenturm ist, der im 19. Jahrhundert erbaut wurde, und die alte Windmühle aus dem 16. Jahrhunderte, die am südlichen Eingang zum Stadtzentrum liegt. Sie wurde über Jahrhunderte als Getreidemühle genutzt und 2001 als erste historische Windmühle Katalonien restauriert.

L’Ampolla

L’Ampolla liegt am Rande des Ebrodeltas in einer ebenso einzigartigen wie vielgestaltigen Landschaft, die von Land, Dünen, Bucht und Meer gleichermaßen geprägt ist. Steil abfallende Küste wechselt sich hier ab mit den Überschwemmungsgebieten des Ebros, Sumpf mit Felsen und Olivenbäume mit Reisfeldern. Inmitten dieser facettenreichen Landschaft liegt Ampolla, ein kleiner Ort, dessen Geschichte bis in vorrömische Zeit, in die Epoche der Iberer, zurückgeht.
Als Ortschaft, die sich vornehmlich dem Naturtourismus des Ebrodeltas verschrieben hat, bietet l’Ampolla seinen Gästen viele Wanderwege, die thematisch in die Gruppen „Die Olivenhaine“, „Die Steilküste, die sich in Farbe hüllt“ und „Vögel und Reis“ untergliedert sind. Zur letzteren gehören die Wege durch die Lagunen von Ampolla, die als charakteristische Ökosysteme des Ebro-Deltas unbedingt einen Besuch wert sind. Es handelt sich hier um von Reisfeldern umgebene Wasserbecken an der Küste, die direkt mit dem Meer verbunden sind. Der Anbauzyklus der Reispflanzen führt zu Schwankungen des Salzgehaltes im Boden. Welche Auswirkungen dies auf das Ökosystem mit seiner einzigartigen Vielfalt an Pflanzen, Fischen und Vögeln hat, versteht man am besten bei einer Wander- und Erkundungstour durch dieses einzigartige Ökosystem.
Darüber hinaus lockt l’Ampolla mit einer hervorragenden Gastronomie, die das Beste von Land, Delta und Meer miteinander verbindet. Fisch und Meeresfrüchte werden hier begleitet von himmlisch gewürzten suquets mariners (Fischsoßen und –brühen). Ein weiterer Hochgenuss sind die Austern des Deltas, die – ob roh oder gekocht – stets nach innovativen Rezepten zubereitet werden.

Tortosa

Tortosa ist die Hauptstadt des Landkreises Baix Ebre und lockt Besucher nicht nur mit einem reichen kulturellen Erbe, sondern auch mit den abwechslungsreichen Naturlandschaften seiner Umgebung, die für Rad- und Wandertouren wie geschaffen sind. Die Stadt, die auf eine mehr als 2000jährige Geschichte zurückblickt, wurde von den  Römern mit einer Stadtmauer versehen und erhielt damals den Namen Dertosa. Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert war Tortosa in maurischer Hand. Die architektonischen Einflüsse aus jener Zeit finden sich nicht nur in den Mauern der grandiosen Festung, sondern auch in kleineren Monumenten wie den jüngst renovierten Arabischen Bädern.
Die Festung von Tortosa, genannt Castillo de San Juan oder auch Castillo de la Zuda, ist das absolute „must see“ von Tortosa. Sie beeindruckt nicht nur mit grandioser Architektur maurischer Prägung, sondern auch mit weiten Blicken über die Stadt und den Fluß. Ein weiteres Top-Monument ist die gotische Kathedrale Santa Maria. Der Grundstein wurde 1347 gelegt, doch erst 1597 konnte der elegante Bau eingeweiht werden. Verlässt man die Kathedrale durch die puerta de Palau, trifft man nach wenigen Metern auf den Bischofspalast von Tortosa, der als einer der schönsten Kataloniens gilt. Seine Ursprünge gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, im 18. Jahrhundert wurde er umgebaut und im Jahr 1931 zum historischen Monument von nationalem Interesse deklariert. Der Dominikaner Orden hinterließ der Stadt die Reales Colegios, drei außergewöhnliche Gebäude in denen teils der gotische Elemente und teils Elemente der Renaissance-Architektur vorherrschen. Im Konvent de Santa Clara ist der nur noch in Teilen erhaltene gotische Kreuzgang einen Besuch wert. Darüber hinaus sind trotz der schweren Schäden, welche der Bürgerkrieg in Tortosa hinterließ, noch immer eine ganze Reihe interessanter Paläste erhalten und auch die Architektur des Modernismus hat in Tortosa ihre Spuren hinterlassen. Kulinarisch gilt Tortosa als Spezialistin für die kunstvolle Kombination von Produkten aus lokalen Gemüsegärten und dem Ebrodelta, von Fisch und Meeresfrüchten und gebirgstypischen Fleischgerichten. Die Kreationen der hiesigen Konditoreien vereinen bis heute arabische, jüdische und christliche Spezialitäten und sind deshalb ganz ohne Zweifel unbedingt einen Besuch wert.

Tortosa © Patronat de Turisme de la Diputació de Tarragona - Terres de l'Ebre

Roquetes

Roquetes liegt im Landkreis Baix Ebre in unmittelbarer Nähe von Tortosa. Seine historischen Ursprünge hat Raquetes in einem alten maurischen Landgut. Nach der Reconquista gehörte der Ort für mehrere Jahre zur Stadt Tortosa, ist jedoch seit 1850 wieder eine unabhängige Kleinstadt, die sich aus zwei Orsteilen zusammensetzt: El Raval de Crist und Roquetes. Der Ort lebt in erster Linie von der Landwirtschaft, vor allem vom Anbau von Oliven, Johannisbrot und Getreide. Die Sehenswürdigkeiten von Roquetes sind die Pfarrkirche Sant Antoni de Padua aus dem Jahr 1836 einerseits und das 1904 von den Jesuiten gegründete Ebro-Observatorium (Observatori de l’Ebre).

Mont Caro

Das Ziel dieser Tour, der Mont Caro, ist ein Gipfel von 1442m Höhe im äußersten Süden der Gebirgskette Serralada Prelitoral Catalana. Er liegt im Zentrum des Naturparks Els Ports im Gemeindegebiet von Roquetes und ist der höchste Berg der Provinz Tarragona. Eine 19km lange Asphaltpiste, genannt Camí del Caro, führt von Roquetas bis zum Gipfel.

Montcaro © Angela Llop

 

This page as PDF

Torroella de Montgrí-l’Estartit – Urlaubswelten zwischen Berg und Meer

L’Estartit, der traditionsreiche Küstenort und das mittelalterliche Städtchen Torroella de Montgrí mit der hoch auf einem Berg gelegenen Montgrí Festung als Wahrzeichen repräsentieren in einzigartiger Weise den kulturellen und natürlichen Facettenreichtum der Costa Brava.

Für aktive Familien gibt es hier jeden Tag Neues zu entdecken und zu erleben. Während L’Estartit als Paradies für Freunde des Wassersports gilt, lockt Torroella mit exquisitem Kulturprogramm und historischem Charme. Die ebenso schönen wie abwechslungsreichen Landschaften um das Städtepaar Torroella de Mongrí-l’Estartit stehen im Naturpark Montgrí, Medes-Inseln und Baix-Ter unter Schutz.
Der DTF-zertifizierte Ferienort überzeugt mit einem abwechslungsreichen Angebot an Natur- und Freizeitaktivitäten selbst Gäste mit höchsten Ansprüchen: Sie möchten tauchen? Voilà, das Ökosystem der Medes-Inseln wurde kürzlich als schönstes Naturreservat im westlichen Mittelmeer ausgezichnet und bietet beste Infrastrukturen für Taucher. Vielleicht möchten Sie aber auch Segeln oder Kayak fahren? Auf einem modernen, gut markierten Wegenetz den Naturpark erwandern? Reiten? Fahrrad fahren? Die Estació Nàutica von L’Estartit bringt Sie bei all diesen Aktivitäten auf den richtigen Weg. Aber vielleicht möchten Sie ja auch einfach nur den Strand genießen und am Abend durch ein atmosphärisches Städtchen bummeln, das alles bietet, was junge Familien sich nur wünschen können? Auch dann sind Sie hier richtig. Entdecken Sie Torroella de Montgrí-l’Estartit!

 

Info:

Torroella de Montgrí i l’Estartit

L’Estartit – Illes Medes

Costa Brava

 

This page as PDF

Sant Feliu de Guíxols – Natur, Kultur und süßes Nichtstun

Sant Feliu de Guíxols strebt eine DTF-Zertifizierung in naher Zukunft an und ist bereits heute der perfekte Urlaubsort für aktive Familien. Die Wander- und Mountainbikingrouten in l’Ardenya führen durch herrliche mediterrane Naturlandschaften. Das reiche kulturelle Erbe des tausendjährigen Ortes und Museen wie der Espai Carmen Thyssen oder das einzigartige Spiezeugmuseum Museu d’Historia de La Joguina garantieren, dass auch Kulturhungrige hier auf ihre Kosten kommen. Darüber hinaus verführt Sant Feliu de Guíxols mit schönen Stränden und lauschigen Buchten zum Süßen Nichtstun unter blauem Himmel. Was will man mehr?

Sant Feliu de Guíxols © Miguel Angel Alvarez

 

Info:

Sant Feliu de Guíxols

This page as PDF

Museen in Barcelona

Was macht man im Winter an einem kühlen Sonntagnachmittag in Barcelona? Sie könnten zum Beispiel eines der Museen besuchen.

Barcelona ist eine Kulturstadt par Excellence und die Anzahl lohnenswerter Museen übersteigt das Zeitbudget der allermeisten Besucher. Schließlich hat die Stadt noch so viel mehr zu bieten.

MNAC: Museu Nacional d’Art de Catalunya

Der Palacio Nacional wurde 1929 anlässlich der Weltausstellung erbaut und ist heute der Sitz des Nationalen Kunstmuseums von Katalonien. Gezeigt werden Exponate aus allen Sparten der Kunst: Skulptur, Malerei, Objektkunst, Zeichungen, Stiche, Plakate, Fotografie und Münzsammlungen. Das Museum verfolgt den Auftrag, die katalanische Kunst von der Romanik bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorzustellen und zu erklären. Darüber hinaus ist hier auch ein Teil der Thyssen-Bornemisza-Kollektion ausgestellt, die ursprünglich im Convent de Pedralbes zu sehen war, sowie den Nachlass von Francesc Cambó. Weitere Infos: www.museunacional.cat

Parc de Montjuïc
Sants-Montjuïc
08038 Barcelona

MNAC © MNAC

MUHBA Museu d’Història de Barcelona

Bauarbeiten in Städten mit Geschichte bergen Risiken. Oft genug stößt man dabei unerwartet auf Ruinen aus vergangenen Epochen, was dem Bauvorhabenen dann schon mal eine überraschende Wendung gibt. So geschehen im  Barri Gòtic zwischen der Plaça del Rei und der Kathedrale als in den 20er-Jahren des letzten Jahrhundert die Via Laietana erbaut wurde: Unter dem Erdboden lagen Ruinen aus römischer Zeit, die heute eine unterirdische Ausgrabungsfläche von  4000m2 bedecken. Dieses Labyrinth antiker  Straßen, Wohnhäuser und Öl- und Weinspeicher ist heute über die Casa Padellàs zugänglich, einen Handelspalast aus dem Jahr 1498. Dies ist jedoch nur eines der Zentren des MUHBA. Weitere befinden sich  im Kloster von Pedralbes, der Villa Joana, dem Park Güell, Santa Caterina und dem Viertel El Call. Weitere Infos: museuhistoria.bcn.cat

Pl. del Rei
Ciutat Vella
08002 Barcelona

Museu història Barcelona © Nano Cañas

Museu de la Música

Das Musikmuseum Barcelonas stellt annähernd 500 Instrumente aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen vor und gilt als eines der bedeutendsten Spaniens. Der Hauptparcours beginnt bei der Musik der antiken Zivilisationen, setzt sich fort mit Entstehung und Verbreitung der Polyphonie, kommt dann zur Barockmusik, Klassik und Romantik, bevor er sich den Neuerungen der Musik im 19. Jahrhundert nähert, um abschließend die Musikstile und neuen Technologien des 20. Jahrhunderts erfahrbar zu machen. Hervorzuheben sind hier die Tasteninstrumente, die Gitarrenkollektion sowie der Saal, der den katalanischen Musikern gewidmet ist. Weitere Infos unter: www.museumusica.bcn.es

Lepant, 150
El Fort Pienc
Barcelona

Museu Frederic Marès

Frederic Marès war nicht nur Bildhauer und facettenreicher Künstler, er war auch ein leidenschaftlicher Sammler. Eine umfassende Kollektion spanische Skulpturen von der Antike bis zum 19. Jahrhundert war nur einer der vielen Bereiche seiner Sammlertätigkeit. Darüber hinaus sammelte er unter anderem Bürsten, Operngläser und Wasserspeier. Als das Rathaus von Barcelona ihm zur Ausstellung seiner Sammlung einen Palast zu Verfügung stellte, war dort zu wenig Platz. die Sammlung des Frederic Marès füllte schließlich noch zwei weitere Museen in Montblanc und Arenys de Mar. Die Ausstellung in Barcelona ist dreigeteilt in die Bereich Skuptur, Sammler-Kabinett und Atelier-Bibliothek, wo auch Marès eigene Werke zu sehen sind. Weitere Infos unter: www.museumares.bcn.cat

Plaça de Sant Iu, 5
Ciutat Vella
08002 Barcelona

Virreina Centre de la Imatge

Ende des 18. Jahrhunderts kehrte Manuel Amat i Junyent, der Marqués von Castellbell, mit reichem Vermögen aus Perú zurück, wo er Vizekönig gewesen war. Um seine Güter angemessen darzustellen, baute er in Barcelona einen Palast im barocken Stil mit Rockoko-Elementen. Dieser gilt als eines der besten Beispiele für die zivile Architektur des Barock in Katalonien. Nach dem frühen Tod des Marquès, wohnte seine Witwe hier, weshalb der Palast bis heute den Namen Palau de la Virreina trägt.
Seine Räumlichkeiten und der Patio bilden den Rahmen wechselnder Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Gleichzeitig ist er Sitz des städtischen Kulturinstitutes, in dem man zum Beispiel den Adler von Barcelona und die bei Umzügen durch die Stadt fahrenden Giganten besichtigen kann. Darüber hinaus beherbergt der Palast das Virreina Centre de la Imatge, welches das Konzept des Bildes als Wissensform und Überträger kultureller Erfahrungen erforschen möchte. Weitere Infos unter: barcelonacultura.bcn.cat

La Rambla, 99
El Raval
08001 Barcelona

Virreina © Imagen M.A.S.

Museu Picasso

Das Museu Picasso iste in Referenzpunkt für all jene, die mehr über die frühen Jahre im Schaffen Pablo Picassos erfahren möchten. 4.251 Werke in der permanenten Ausstellungen eröffnen Einblicke in das Genie des jungen Picasso. Das 1963 eröffnete Museum gibt außerdem Einblick in die ebenso intime wie dauerhafte Beziehung Picassos mit der Stadt Barcelona, welche der Künstler von seiner Jugend bis zum seinem Tod pflegte. Das Museum präsentiert eine große Bandbreite von Bildern aus den frühen Jahren. Picassos Schaffens bis zur Blauen Periode ist hier quasi vollständig abgebildet. Weitere Highlights ist die Ausstellung der Werke aus dem Jahr 1917 sowie die Las Meninas-Serie von 1957. Weitere Infos unter: www.museupicasso.bcn.cat

Montcada, 15-23
08003 Barcelona

Museu Picasso © Lluís Carro

Centre de Cultura Contemporània de Barcelona

Das Kulturzentrum wurde 1994 in der Casa de la Caritat eröffnet, einem Armenhaus das 1802 in die Mauern eines mittelalterlichen Klosters einzog. Fassade und Patio des ursprünglichen Gebäudes sind erhalten geblieben, der Rest wurde von den Architekten Piñon und Viaplana mit Glas und Stahl rekonstruiert. Das CCCB organisiert Ausstellungen, Diskussionsrunden, Festivals, Konzerte, Kinozyklen, Kurse und Tagungen und legt einen besonderen Schwerpunkte auf die Bereiche Kommunikation und neue Medien. Weitere Infos unter: www.cccb.org

Montalegre, 5
El Raval
08001 Barcelona

Museu Marítim de Barcelona

Das Schifffahrtsmuseum ist in den ehemaligen Schiffswerften der Drasannes untergebracht, wo vom 13. bis zum 18. Jahrhundert Handels- und Kriegsschiffe gebaut wurden. Es  gilt als eines der besterhaltenen Beispiele ziviler gotischer Architektur in Spanien. Zu den Höhepunkten unter den Exponaten des Museu Maritim gehören zweifellos die Schiffe unterschiedlichster Kategorien, unter anderem der orginalgetreue Nachbau einer 60 Meter langen Rudergaleere aus dem 16. Jahrhundert. Darüber hinaus wird hier eine Schiffsmodellsammlung ausgestellt, eine Sammlung nautischer Instrumente sowie eine Sammlung von Gallionsfiguren. Weitere Infos unter: www.mmb.cat

Av. de les Drassanes s/n
El Raval
08001 Barcelona

Museu Marítim Barcelona © Nano Cañas

Museu Blau

Das Museu Blau ist Teil des Museums der Naturwissenschaften von Barcelona und wurde 2011 im Parc del Fórum eröffnet. Auf einer Fläche von 9000m2 erschließt es die Kernthemen der aktuellen Umweltproblematik in modernen Räumlichkeiten, welche sich um das riesige, frei zugängliche Foyer verteilen, welches der Ausgangspunkt des kompletten Museumsprogramms ist: Der Referenzaustellung „Planet Leben – Eine Reise durch die Geschichte, das Leben und seine Koevolution auf unserem Planeten“, die wechselnden, temporären Ausstellungen, die Mediathek, das „Wissenschaftsnest“ für Kinder von 0-6 Jahren, die Aula, Ateliers und die Cafeteria.  Weitere Infos unter: museuciencies.cat

Pl. de Leonardo da Vinci, 4-5
Sant Martí
08019 Barcelona

This page as PDF

Interview mit Joan Morales: Winter in Katalonien

Die Gebirge Kataloniens bieten spannende Möglichkeiten für Wintersportler, aber die Region bietet ihren Gästen mehr als Schnee. Welche winterlichen Aktivitäten kannst du uns besonders empfehlen?

In Katalonien spielt der Faktor Gastronomie bei fast allen gut organisierten Angeboten eine Rolle. Das gilt insbesondere für 2016, denn schließlich ist Katalonien in diesem Jahr Europäische Region der Gastronomie. Entsprechend spannend sind die Angebote, die Wintertourismus und Gastronomie miteinander verbinden. An der Skistation La Molina bietet zum Beispiel das Restaurant Costa Rasa, das auf 1.700 Meter Höhe liegt, exklusive abendliche Menüs an. Der Kick: Zum Abschluss des Abends fährt man entweder im Schneemobil oder auf Skiern bei Mondschein zurück zur Unterkunft.

Ein weiterer Wintertrend, der für jedes Publikum spannend ist und keinerlei technische Voraussetzungen erfordert, sind die Schneeschuh-Wanderungen, die in Katalonien gerne mit ökotouristischen oder kulturellen Aktivitäten kombiniert werden. Alle Naturparks der katalanischen Pyrenäen organisieren Schneeschuhwanderungen, bei denen man die winterliche Tier- und Pflanzenwelt näher kennenlernen kann. Es gibt aber auch Angebote, die es ermöglichen, historische Monumente oder sogar archäologische Ausgrabungsstätten wie zum Beispiel das mittelalterliche Santa Creu im Pallars Sobirà auf einer Schneeschuhwanderung zu besuchen.

La Molina © Nano Cañas

Welche Ziele in Katalonien kannst du für einen Winter-Trip empfehlen?

Für diejenigen, die nach Katalonien kommen, um dem Winter zu entfliehen, ist das Klima der katalanischen Küsten, insbesondere im Süden, besonders reizvoll. Der Fernwanderweg GR 92 verläuft entlang der gesamten katalanischen Küste von Portbou bis Alcanar. In Teilen bietet dieser Weg wunderbare Aussichten auf unberührte Naturlandschaften, zum Beispiel auf dem Abschnitt zwischen l’Ametlla de Mar und l’Ampolla. Hinter l’Hospitalet de l’Infant finden wir mit den muntanyes de Vandellòs ein Gebirge von erstaunlicher Ursprünglichkeit, durch das sich viele Wanderpfade und Routen ziehen. Weiter nördlich gibt es ebenfalls ideale Wanderregionen, beispielsweise das Garraf Massiv, les Gavarres oder das Cap de Creus, die man zu jeder Jahreszeit erkunden und dabei wunderbare Ausblicke auf die Küste genießen kann.

Aber es gibt natürlich noch viele weitere spannende Aktivitäten, um abseits des Schneetourismus das winterliche Katalonien kennenzulernen. Die unter Naturschutz stehenden Feuchtgebiete Kataloniens wie zum Beispiel das Ebrodelta, Aiguamolls de l’Empordà, l’Estany d’Ivars i Vila-sana und der See von Banyoles sind vielleicht zu anderen Jahreszeiten noch prachtvoller anzuschauen – im Winter jedoch sind sie Oasen der Stille und wunderbare Rückzugsorte, an denen man Natur wirklich erleben kann. Aber natürlich ist der Naturtourismus im Winter insbesondere auch dort interessant, wo Schnee liegt: In den Pyrenäen oder im viel unbekannteren, weiter südlich gelegenen Gebirgsmassiv von Els Ports mit dem südlichsten Buchenwald Europas, dem fageda del Retaule.

Und dann sind da natürlich noch die Citytrips, die aufgrund unseres sanften Klimas für Besucher aus nördlicher gelegenen Ländern im Winter besonders interessant sind. Hinzu kommt, dass Katalonien auf engem Raum eine große Vielfalt von Städten, Küsten- und Gebirgslandschaften vereinigt, so dass es ein leichtes ist, den Citytrip nach Barcelona wahlweise mit einem Skiausflug oder einer Küstenwanderung zu kombinieren.

Roses © Oriol Clavera

 

Welche interessanten Feste und Events bietet Katalonien im Winter? Hast du eine besondere Empfehlung?

Zunächst sind da natürlich die weihnachtlichen Märkte und Events, wie zum Beispiel der Santa Llúcia Markt in Barcelona oder der Weihnachtsbaum-Markt im 200-Seelen-Dorf Espinelves, das in der Vorweihnachtszeit Tausende von Besuchern anzieht. Und dann sind da natürlich noch die Krippenspiele pessebres vivents, die sehr aufwändig und mit Liebe zum Detail die Geburt Jesu nachstellen. So gibt es verlassene Dörfer, die in der Weihnachtszeit als Spielort der pessebres zu neuem Leben erwachen, wie zum Beispiel Masia de Castelló, obwohl es natürlich viele weitere Orte gibt, die diese Tradition pflegen: zum Beispiel Corbera de Llobregat, Sant Guim de la Plana, Castell d’Aro usw.

Das neue Jahr beginnt mit den Festes de Sant Antoni (els Tres Tombs) mit Konzerten, Umzügen und natürlich einer großen Menge gastronomischer Genüsse. Danach kommt der Karneval und schließlich zum Abschluss des Winters die Semana Santa in der Woche vor Ostern. Jedes dieser Feste wird in verschiedenen Orten besonders bunt und intensiv gefeiert. Für das Sant Antoni Fest empfiehlt sich ein Besuch in Falset (l’Encamisada), Taradell, Balsareny oder Valls. Wer einzigartigen Karneval erleben möchte, fährt nach Torà, Solsona, Vilanova i la Geltrú, Sitges, Torelló oder Roses. Die Semana Santa wiederum ist besonders beeindruckend in Tarragona, Verges und Badalona. Wer sich für Passionsspiele interessiert, findet in d’Esparreguera Olesa de Montserrat und Ververa besonders beeindruckende Darstellungen des Martyriums Jesu Christi.

Vilanova i la Geltrú © Servicios Editoriales Georama

Kommen wir noch einmal auf die Gastronomie zurück: Welche gastronomischen Spezialitäten bietet das winterliche Katalonien?

Das gastronomische Panorama des katalanischen Winters ist bestimmt von den calçots, das sind gegrillte Zwiebeln, die der Frühlingszwiebel ähneln. Ursprünglich waren die calçotades, bei denen die Zwiebeln im Freien am offenen Feuer gegrillt werden, eine Spezialität der Region Camp de Tarragona. Inzwischen hat sich diese Tradition jedoch in ganz Katalonien verbreitet. Weitere gastronomische Höhepunkte des Winters sind die Seeigel, die vor allem in der Region Empordà hochgeschätzt werden und der Bacalao. Der Bacalao ist ein Fisch, der in unseren Gewässern nicht vorkommt, aber Katalonien hat innerhalb Europas den höchsten Verbrauch an Bacalao. Hinzu kommen die Wintergemüse, die zu Gerichten wie trinxat verarbeitet werden, für welche die Region Cerdanya berühmt ist. Weitere Spezialitäten des Winters sind die Artischocken, die Zitrusfrüchte, insbesondere in den Terres de l’Ebre, der variantenreiche Salat xató, der eine Spezialität des Penedès ist und Fleischgerichte rund ums Schwein. Zu jeder dieser gastronomischen Traditionen gibt es Events, die große Mengen an Besuchern anziehen.

Calçots © Lluís Carro

Was sind die Wintertrends für Reisen ins Landesinnere? Was habt ihr den Lesern der Winterausgabe von Descobrir empfohlen?

In der letzten Ausgabe war unser Titelthema die Serra de Cardó, ein Gebirgsmassiv im südlichen Katalonien bei Tortosa, das nur dünn bevölkert und trotz seiner fantastischen Naturlandschaften, die ideale Wandermöglichkeiten bieten, fast völlig unbekannt ist. Ganz allgemein kann man sagen, dass der Tourismus im Landesinneren im Prinzip gleichzusetzen ist mit Gebirgstourismus und vor allem ländlichem Tourismus. In dieser Hinsicht besonders interessant sind zum Beispiel die Regionen Pallars, la Segarra, el Priorat, la Terra Alta, la Garrotxa, Osona und el Moianès.

Welche Ausflüge und Kurztrips machen denn die Katalanen um diese Jahreszeit?

Wenn wir um diese Jahreszeit draußen unterwegs sind, dann vorwiegend, um Wintersport zu treiben. Davon abgesehen ist dies die Jahreszeit für einen eher vom Stadtleben geprägten Tourismus. Wenn es uns doch aufs Land zieht, dann fahren wir in der Regel mit Familien und Freunden in eine schöne ländliche Unterkunft (Casa Rural) und genießen dort an einem knisternden Kamin gutes Essen und angenehme Gesellschaft.

Landhaus © Tina Bagué

Welches sind deine Lieblingsaktivitäten um diese Jahreszeit?

Ich lebe in einer Großstadt direkt am Meer – deshalb genieße ich an Wochenenden, an denen ich keine besonderen Verpflichtungen habe, am liebsten die Abwechslung: ein Ausflug aufs Land, hervorragendes Essen oder eine Tour mit der Familie in die verschneiten Regionen Kataloniens.

Gibt es einen Grund, weshalb sich eine Reise nach Katalonien in den Wintermonaten besonders lohnt?

Ich würde sagen, im Winter gibt es einerseits die gleichen guten Gründe, Katalonien zu besuchen wie zu jeder anderen Jahreszeit: Die Vielfalt der Landschaft, die riesige Menge kultureller Angebote, die ausgezeichnete Gastronomie, der Reiz Barcelonas und der anderen katalanischen Großstädte… Katalonien bietet auch im Winter eine fast unendliche Vielzahl an Möglichkeiten für jeden Geschmack. Was den Winter für eine Reise besonders attraktiv macht, ist die Ruhe dieser Jahreszeit, die es ermöglicht, den Katalanen und ihren Traditionen näher zu kommen. Der Winter hat den Reiz, dass die Betriebsamkeit der touristisch intensiveren Monate wegfällt. Wer Land und Leute wirklich kennenlernen möchte, der hat dazu im Winter die beste Möglichkeit. Die ruhigen Wintermonate sind die beste Jahreszeit, um zu verstehen, wie wir sind und was uns gefällt. Und wir hoffen natürlich, dass euch gefällt, was ihr hier seht!

 

 

This page as PDF

Katalonien im Herbst: Interview mit Joan Morales

KT: Joan, welches sind die typischen Orte für den Herbsttourismus – oder anders gefragt, welche Landschaften Kataloniens haben im Herbst einen ganz besonderen Reiz?

JM: Der Herbst ist die perfekte Zeit um unsere Gebirgslandschaften näher kennezulernen. In ganz Katalonien gibt es eine Vielzahl von Tälern und Wäldern, die im Herbst mit ihrer Farbenpracht begeistern. Am beeindruckendsten ist dies vielleicht im Naturpark Alt Pirineu zu sehen: Vor dem Hintergrund der grünen Weiden und beschaulichen Pyrenäendörfer wirkt der Herbst in den Wäldern geradezu wie ein Feuerwerk der Farben. Aber die Pyrenäen sind nicht der einzige Ort, um spektakuläre Herbstlandschaften zu erleben. Katalonien ist ein Land der Kontraste. So haben wir beispielsweise wenige Kilometer vom Ebrodelta entfernt im Landesinneren das Gebirge Els Ports mit dem am südlichsten gelegenen Buchenwald Europas, die fageda del Retaule. Auch das Gavarres-Massiv, das im Landkreis Empordà in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt, ist gerade im Herbst ein echtes Wanderparadies. Das gilt im Prinzip für die ganze Küstenlinie, deren sanftes Klima den Herbst zur idealen Zeit für Spaziergänge und Wanderungen  macht. Darüber hinaus sollte man im Auge behalten, dass der Herbst die Zeit der Wein- und Olivenernte ist. Beide haben für die Küstenregionen eine spezielle Bedeutung, eine Tatsache, die sich natürlich auch im gastronomischen  Angebot widerspiegelt, insbesondere in der Maresme-Region, dem Baix Ebre, Baix Camp, dem Penedès und dem Empordà.

Fageda d’en Jordà © Jordi Pareto

KT: Welches sind die typischen Aktivitäten für einen Herbsturlaub in Katalonien?

JM: Der Herbst ist eine wunderbare Zeit  für alle Outdooraktivitäten, insbesondere zum Wandern und Radfahren. Es ist nicht heiß, aber auch noch nicht kalt. Es regnet gelegentlich, aber die Sonnentage überwiegen und bringen ein ganz spezielles Licht mit sich, das nicht nur die Fotografen begeistert. Darüber hinaus ist der Herbst, wie schon erwähnt, die Zeit besonders beliebter kulinarischer Produkte: Die Katalanen sind verrückt nach bolets (Pilzen), und verbringen ihre Zeit nun gerne auf Pilzsuche in den Wäldern. Darüber hinaus gibt es nun Wein und Öl, Waldfrüchte, Wild, Kürbisse, Süßkartoffeln, Kastanien usw. In der Gesamtsicht ergibt sich daraus das perfekte Szenario für Wander- und Ökotourismus in Kombination mit dem Genuss regionaler gastronomischer Produkte.

Pilzsuche in den Wäldern © Gemma Miralda

KT: Der Herbst ist auch die perfekte Zeit, um sich mit allen Sinnen auf spezielle Reiseerfahrungen einzulassen, die in Katalonien möglich sind. Welche besonderen Angebote gibt es?

JM: Es gibt einerseits Programme für einzigartige kulinarische Erlebnisse, wie zum Beispiel die maridatge gastronòmic (maridatge gastronòmic  = die perfekte Mischung von Wein und Speisen, bei der das Ganze weit mehr ist als die Summe seiner Teile). Andererseits ist dies eine großartige Jahreszeit für Fotosafaris oder erlebnisreiche Naturführungen, wie zum Beispiel die zur Hirschbrunft in der Serra de Boumort oder im Cadí-Moixeró-Massiv. Nicht zuletzt ist der Herbst auch die perfekte Zeit, um sich in Ruhe die zahlreichen historischen Monumente anzuschauen.

KT: Im Rahmen der Weinernte bietet Katalonien einige besonders interessante touristische Programme – kannst du uns ein paar Beispiele nennen, die du besonders empfehlenswert findest?

JM: Fast alle Bodegas und Weinbauern bieten um diese Jahreszeit ein Besucherprogramm – da ist es nicht einfach, einzelne Programme hervorzuheben, insbesondere in einem Land mit gleich zehn Weinbaugebieten mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DO). Ich möchte hier trotzdem auf zwei Regionen hinweisen, die in Bezug auf den Wein- bzw. Önotourismus derzeit eine besonders interessante Entwicklung durchmachen: Penedès und Priorat. Im Penedès gibt es seit neuestem ein Netz von Weinwanderwegen namens ‘Camins del Penedès‘. Auf diesen Wegen lernt man nicht nur die berühmte Weinregion kennen, sondern hat auch immer wieder die Möglichkeit, an Verkostungen teilzunehmen. Ebenfalls im Penedès liegt die Carretera del Vi. Diese traditionsreiche alte Weinstraße verband den Penedès mit der Küste von Garraf und war somit einer der wichtigsten Handelswege der Region. Am aktuellen Projekt Carretera del  Vi nehmen zwölf Bodegas teil. Die Route führt durch die Weinlandschaften zwischen Sant Martí Sarroca und Sitges und bietet die Möglichkeit, wenig bekannte, aber absolut sehenswerte Orte kennenzulernen. Bestes Beispiel hierfür ist Olèrdola.
Was den Priorat mit seinen einzigartigen, von Terrassenfeldern geprägten Gebirgslandschaften betrifft, gibt es einige interessante Angebote in Escaladei, jener alten Abtei, in der die Weinbautradition dieser Gegend ihren Anfang nahm und die heute als historisches Monument von nationalem Interesse ausgezeichnet ist. Ebenfalls interessant sind Besuche in den örtlichen Bodegas, insbesondere der Celler el Masroig oder die Cooperativa Falset-Marça. Im Rahmen von Führungen mit Theatereinlagen erfährt man, wie vor 100 Jahren im Priorat der Wein hergestellt wurde und wie der Gaudí-Schüler Cesar Martinell hier eine der berühmten Kathedralen des Weines erbaute.

Herbst in Katalonien © Sergi Boixader

KT: Im Herbst werden auch einige typisch katalanische Feste gefeiert. Welches sind aus deiner Sicht die interessantesten und mit welchen weiteren Aktivitäten kann man den Besuch dieser Feste kombinieren?

JM: Natürlich gibt es im Herbst besonders viele Feste, die sich um die Weinernte und lokale Produkte drehen, die jetzt Saison haben. Es gibt Feste, die den bolets gewidmet sind, den Maronen, Kürbissen, dem Reis und den Herbstfrüchten. Darüber hinaus werden um diese Jahreszeit einige der bedeutendsten traditionellen Feste gefeiert, wie Santa Tecla in Tarragona, la Mercè in Barcelona, Sant Miquel in Lleida, Fires in Girona oder auch die Tots Sant (Allerheiligen) in ganz Katalonien. In allen diesen Fällen gilt: Das Beste ist, Kultur und Gastronomie gemeinsam zu genießen und dabei natürlich das gute Wetter nach besten Kräften zu nutzen.

KT: Welches sind denn die interessantesten Regionen für die Gourmets unter unseren Lesern?

JM: Im Prinzip gehört jedes gastronomische Produkt einer bestimmten Landschaft an, obwohl es natürlich auch solche gibt, die sich über ganz Katalonien verteilen. Öl wird zum Beispiel vor allem in les Garrigues, el Camp de Tarragona (DO Siurana) und el Montsià (Baix Ebre) produziert. Ein weiteres Spitzenprodukt, das ich nun schon mehrmals erwähnt habe, sind die Pilze, für die vor allem die Landkreise Berguedà, Alta Ribagorça und Solsonès berühmt sind, sowie das Gebiet um den Montseny und Els Ports. Die besten Maronen gibt es hingegen in Viladrau und Vilanova de Prades.

Olivenöl aus Katalonien © Pere Pons

KT: Wenn es kälter wird, verbringt man auch wieder gerne mehr Zeit drinnen. Gibt es Festivals, Ausstellungen oder Events im Herbst, die du besonders empfehlen würdest?

JM: Immer mehr Landgasthäuser und Hotels organisieren kulturelle Aktivitäten und Events  in der Zeit, in der es beginnt, kälter zu werden. Man sollte nicht vergessen, dass diese Häuser zwischen Herbst und Winter, also um die Weihnachtszeit herum, den größten Gästezustrom während des gesamten Jahres verzeichnen.
Die meisten Ausstellungen und Festivals gibt es natürlich in den Städten. Zum Beispiel Mercat de Música Viva in Vic oder das Festival der Szenischen Künste Temporada Alta in Girona und Salt. In Barcelona gibt es in diesem Jahr eine ganze Menge Neues zu entdecken, wie zum Beispiel die Ausstellungen im Museu Arquelògic, im Museo Etnològic, in der Pedrera, nicht zu vergessen der  Zyklus von Gratis-Konzerten im Born Centre Cultural.

Mercat Música de Vic © Marc Castellet Puig

KT: Was ist deine liebste Beschäftigung im Herbst und wohin gehst du, um sie auszuüben?

JM: Ich weiß, dass ich in dieser Hinsicht nicht besonders originell bin, aber was ich im Herbst am liebsten tue ist, wandern, Ausflüge machen und die prachtvolle Natur genießen. So habe ich zum Beispiel neulich einen Kurzurlaub genutzt, um den Wanderweg Cinqulè Llac zu erkunden, der auf alten Hirtenwegen durch die Landkreise Pallars Jussà, Pallars Sobirà und Alta Ribagorça führt. Letztes Wochenende habe ich die herbstlichen Wälder von Sant Pau de Segúries im Vall de Camprodón genossen. Ich gehe auch manchmal Pilze sammeln, und natürlich lasse ich auch keine Gelegenheit aus, einen Spaziergang am Meer zu machen. Schließlich habe ich das Glück, direkt an der Mittelmeerküste zu wohnen, die so viele Menschen aus aller Welt nach Katalonien zieht…