Alle Beiträge von Catalan Tourist Board Team

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Mit dem Rad die Costa Brava entdecken

Radtouren an der Costa Brava

Für Radsportler ist der nördlichste Zipfel Kataloniens längst schon kein Geheimtipp mehr. Kurz vor der französischen Grenze, zwischen den Ausläufern der Pyrenäen und der wilden Küste des Mittelmeers, bieten gut ausgebaute Straßen, Fahrradwege und zahlreiche Trails vielfältige Möglichkeiten Radsport zu betreiben und dabei gleichzeitig die Natur zu genießen. Neben gemütlichen Fahrradwegen für die ganze Familie finden Sie temporeiche Abfahrten auf kurvigen Küstenstraßen genauso wie anspruchsvolle Routen durch die Naturparks. Wenn Sie gern draußen unterwegs sind und Lust haben, den nächsten Urlaub mit dem Rennrad oder auf dem Mountainbike zu verbringen, probieren Sie doch mal ein Bike Camp. Dabei können Sie mehrere Tage lang ganz ohne Motor, nur mit der eigenen Muskelkraft, die traumhaften Naturlandschaften der Costa Brava entdecken.

Costa Brava mit dem Mountainbike

Beim Bike Camp geht es mitten hinein in die Natur des Cap de Creus. Die Mountainbike Touren führen sowohl auf breiten Sand- und Schotterpisten als auch auf schmalen Singletrails durch den Naturpark. Am Cap de Creus gibt es durchaus anspruchsvolle Strecken zu bewältigen. Der oft steinige und unebene Boden erfordert schon etwas Übung und setzt eine gewisse Erfahrung der Teilnehmer voraus. Die Sicherheit steht natürlich immer im Vordergrund, daher gibt es vor und während der Tour Fahrtechnik-Einheiten, bei der die Beherrschung der Bikes auf den einzelnen Trails trainiert werden kann. Täglich werden zwischen 30 und 50 km mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zurückgelegt. Für die Geländefans wird das Erklimmen der Hügel die spannendste Herausforderung sein. Im Naturpark sind sowohl steile als auch langsam ansteigende Pisten zu bewältigen. Oben angekommen belohnt die unglaubliche Aussicht auf das Meer, die wilde Küste und die bizarre Felsenlandschaft die Radfahrer für alle Mühen, ehe die Abfahrt wieder volle Konzentration erfordert. Je nach Kondition und Laune der Teilnehmer besteht die Möglichkeit nach dem geplanten Tagespensum direkt zum Appartement zurückzukehren oder noch eine kleine Extrarunde zu drehen.

Costa Brava mit dem Rennrad

Mit dem Rennrad geht es auf gut ausgebauten Straßen an der Küste entlang. Nicht nur bei Radsportprofis gilt die Costa Brava schon lange als ideales Trainingsgelände. Doch die sanften Hügel und steilen Pässe werden nicht nur wegen der technisch anspruchsvollen Strecken geschätzt. Es ist auch die Schönheit dieser Landschaft, die Hobbyradler wie Profis immer wieder fasziniert. Der Blick auf das Meer und die Brandung, während man die kurvigen Straßen, die sich an die Felsen schmiegen, entlang fährt, ist schon etwas Besonderes.

Doch auch das grüne Hinterland der Costa Brava wird auf den 60 bis 100 km langen Strecken erkundet. Dabei wird das Tagespensum natürlich immer in einem gemütlichen Rhythmus zurückgelegt, sodass genügend Zeit für Pausen und das Erleben der Landschaft bleiben. Einige der schönsten Strecken sind nur mit einer längeren Anfahrt erreichbar. Anspruchsvolle können die gesamte Strecke mit dem Rad fahren. Für alle anderen besteht die Möglichkeit die Anfahrt mit dem Auto zurückzulegen. Die Entscheidung für eine längere oder eine entschärfte Version der Strecke bleibt den Teilnehmern überlassen.

Zeit für Ruhe und Kultur

Wer mehrere Tage mit dem Rad unterwegs ist, sollte zwischendurch einen Tag Pause einlegen. Entspannen kann man hier nicht nur am Strand oder in der Hängematte. Um neben den einmaligen Landschaften auch die Kultur der Costa Brava kennenzulernen, kann man den Ruhetag für Ausflüge nutzen.

Viele spannende Museen in den kleinen Dörfern und Städten der Costa Brava laden zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Auch bei einem Bummel durch die Altstadt Gironas kann man schon den Duft des Mittelalters schnuppern. Auf den Stufen vor der Kathedrale oder in den engen Gassen des jüdischen Viertels ist die Vergangenheit der kleinen Stadt lebendig.

Eine ganz andere, bunte und skurrile Welt findet man hingegen, wenn man sich in das sogenannte „Dreieck“ Salvador Dalís hineinwagt: Das Museum in Figueres, das Wohnhaus in Portlligat oder das Schloss in Púbol geben spannende Einblicke in das Leben und Werk des surrealistischen Künstlers.

Katalanische Küche genießen

Wer den ganzen Tag in die Pedale tritt, sollte auch auf eine gute Ernährung achten. Die mediterrane Küche ist nicht nur gesund, sondern auch sehr lecker. Auf den 4-5-stündigen Tagestouren gibt es daher ausreichend Gelegenheiten die regionale Küche kennenzulernen. Die für die Radrouten ausgewählten Lokale servieren aber nicht nur traditionelle Gerichte. Die meisten Restaurants haben darüber hinaus auch eine ganz besondere Aussicht zu bieten.

Die Unterkunft der Bike Camps besteht aus großzügig geschnittenen Ferienappartements in der Nähe von El Port de la Selva. Alle Wohnungen sind liebevoll, aber einfach eingerichtet, ohne Fernseher, und angenehm ruhig gelegen. So kann man schon am Morgen mit einem Blick aufs Meer den Tag beginnen und ihn am Abend auf der gemeinsam genutzten Terrasse mit einem Glas Wein ausklingen lassen.

Aktuelle Termine und Preise zu den Fahrradreisen finden Sie unter Bike Camp Katalonien -Camp oder Rennrad Camp Katalonien.

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Natur und Sport für alle: Ein Campingplatz der besonderen Art

Üblicherweise kann ein Campingplatz viel mehr sein als eine einfache Anlage, auf der man sein Wohnmobil abstellt und die Gegend rum herum in aller Ruhe erkundet. Die Möglichkeit gibt es in Katalonien selbstverständlich auch – daneben werden jedoch andere Optionen angeboten, die den Naturliebhabern noch viel mehr zur Verfügung stellen. In diesem Sinne bietet dieser Beitrag einen Überblick auf einige Campingplätze der nördlichen Costa Brava, die aus verschiedenen Gründen besonders zu empfehlen sind.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit La Ballena Alegre, einem Campingplatz, dessen Fläche sich 2 km entlang des Golf von Roses erstreckt und somit in einer Gegend liegt, die wunderbare Natur, köstliche Gastronomie und vielfältige Kultur unweit voneinander zu bieten hat – wie etwa der Naturpark Aiguamolls de l’Empordà und die archäologische Stätte Empúries, eine ehemalige griechische und römische Kolonie nördlich vom Fischerdorf L’Escala, um nur zwei nahgelegene Highlights zu nennen.

La Ballena Alegre verfügt über mehrere „Inseln“ – verkehrsfreie Sackgassen sozusagen – die private Schwimmbecken für die Einwohner ihrer modern eingerichteten Bungalows zur Verfügung stellt. Aber das, was der Campingplatz in Sant Pere Pescador definitiv besonders macht, ist sein beeindruckendes Sportprogramm: Profis und Sportbegeisterte aller Niveaus, oder aber auch leidenschaftliche Zuschauer, sollten es sich nicht entgehen lassen!

Entspannende Unterhaltung an der Costa Brava – mit einschließlich VW-Präsenz

 

Das Programm wird zwischen den Monaten Mai und Oktober angeboten, aber mit einer berechtigten Ausnahme: Juli und August, wenn die Betreuung der Camperinnen und Camper sowie die Organisation der vielen Freizeitaktivitäten absoluten Vorrang hat.

Der grenzenlosen Energie seiner beiden Geschäftsführer, Toni Castellar und Lay Gainza, ist das intensive Sportprogramm zu verdanken. Darunter sticht eine Station der Windsurf-Weltmeisterschaft hervor, die seit 1999 alljährlich in der Disziplin Slalom in den Gewässern des Golf von Roses organisiert wird. Sportler aus circa 40 Länder nehmen am Gran Premi Catalunya Costa Brava teil, der vom Fremdenverkehrsamt Costa Brava Girona und dem Sportrat Consell Català de l’Esport unterstützt wird und die einzige Prüfung des internationalen Wettkampfes auf der Iberischen Halbinsel bildet. Dadurch hat sich dieser Teil der Costa Brava als Windsurf-Areal einen Namen gemacht, das seit einigen Jahren unter den beliebtesten im westlichen Mittelmeer zählt.

Um die Organisation dieser und anderer Veranstaltungen zu ermöglichen gründeten Castellar und Gainza Ende der 1990er Jahre sogar einen „Club de Vela“, einen Segelverein, dessen Sitz im gleichen Campingplatz liegt und denselben Namen trägt.

Aber nicht nur das Meer zieht in jener Woche alle Aufmerksamkeit auf sich. Denn parallel zur sportlichen Veranstaltung findet eine Art katalanischer Variante des Hannoverschen Bulli-Bummel statt. Auch die Bemühung der beiden Herren steckt hinter dieser Initiative, die etwa sieben Jahre nach der ersten Windsurf-Weltmeisterschaft dieses beliebte VW-Bulli-Treffen ins Leben gerufen haben.

Einmal jährlich, immer freitags bis sonntags, versammeln sich hunderte Besitzer dieser Fahrzeuge – im letzten Juni waren es über 700 – um an Aktivitäten für die ganze Familie teilzunehmen und Erfahrungen auszutauschen. In diesem Rahmen bilden sich auf La Ballena Alegre Freundschaften aus dem gesamten Europa!

Wenn Sie selber ein solches Fahrzeug besitzen, dann schauen Sie sich doch auf der Webseite des Campingplatzes um – bald werden die Daten des nächsten Treffens bestätigt, das voraussichtlich Anfang Juni 2018 stattfinden wird.

Einmal im Jahr treffen sich VW-Bulli-Fahrer aus ganz Europa in Sant Pere Pescador.

Einmal im Jahr treffen sich VW-Bulli-Fahrers aus ganzem Europa in Sant Pere Pescador.

Ladies first!

Damen aus der ganzen Welt haben einen besonderen Grund dafür, mindestens einmal im Jahr ihre Schritte nach La Ballena Alegre zu lenken. Denn bei Sweet Aloha handelt es sich um eine Veranstaltung von und für Frauen, die Lust haben, sportliche Herausforderungen zu bewältigen sowie besonders interessante Themen gemeinsam zu besprechen. Bei der alljährlichen Veranstaltung geht es um Sport, den Austausch von Meinungen und eigenen Erfahrungen.

Binnen drei Tagen werden jede Menge Aktivitäten organisiert: Von Wassersport bis Zumba-Tanzen über bereichernden Erfahrungsaustausch, während man die Aussicht auf die 12 km lange kurvige Küstenlinie des Golfs genießt: im Süden L’Escala, im Norden Roses und das Cap de Creus, das die Bucht teilweise schützt. So wunderschön ist die Kulisse, in der die Versammelten an den mehreren Aktivitäten des Sweet Aloha teilnehmen.

Eine Gruppe Teilnehmerinnen auf Sweet Aloha bereiten sich für die Eroberung des Mittelmeeres vor!

Eine Gruppe Teilnehmerinnen auf Sweet Aloha bereiten sich für die Eroberung des Mittelmeeres vor!

 

Noch weitere Sportveranstaltungen am Golf von Roses

 

Windsurfen, VW-Bullis und Sweet Aloha – das Programm hat etwas für fast jeden Geschmack. Aber warum soll man sich mit „nur“ drei Möglichkeiten abfinden, wenn das Team von La Ballena Alegre noch mehr reizvolle Aktivitäten organisieren kann?

So ist es beim F18 European Championship der Fall, das im Sommer 2018 stattfinden wird. Die so genannte Formel 18 ist eine Bootsklasse für Sportkatamarane, die seit Anfang der 1990er Jahre existiert. Ein ebenso junger Trendsport ist das Kitesurfen, wobei der auf einem Board stehenden Sportler von einem Lenkdrachen über das Wasser gezogen wird. Spektakuläre Pirouetten und Sprünge wird man während der diesjährigen Meisterschaft gleichfalls auf dem Meer vor dem Campingplatz bewundern können.

Für Kinder und Jugendliche organisiert La Ballena Alegre seit 2011 die sogenannte WindBA Clinic & Pre-season Challenge, eine wunderbare Gelegenheit für Fans der Optimisten-Jollen, die in einer internationalen Atmosphäre ihre technischen Fähigkeiten verbessern wollen.

Und zu guter Letzt bildet der Triathlon Sailfish Costa Brava eine sehr schöne Option für Mütter, Väter und Kinder, an einem Wochenende zusammen Sport zu treiben – und das in der herrlichen Gegend, die der Landkreis Alt Empordà darstellt. Denn das Programm ist am Samstag den Kindern und am Sonntag den Erwachsenen gewidmet: Schwimmen, Radfahren und Laufen sind nur drei der Sportarten, die für die ganze Familie organisiert werden.

Allgemeinheiten zum Camping La Ballena Alegre

Obwohl die Saison sich üblicherweise vom Mai bis Oktober erstreckt, geht sie manchmal sogar in den November hinein. Denn so groß ist die Nachfrage an Plätzen von Besuchern aus der ganzen Welt – vor allem aber aus Deutschland – und so lang kann man in Katalonien Aktivitäten im Freien unternehmen.

Der Aktivitäten-Kalender wird auf www.ballena-alegre.com/de/ stets aktualisiert.

*** Wir danken Herrn Castellar für das Gespräch, das in La Ballena Alegre stattfand, sowie für die Fotos, die in diesem Artikel erscheinen.

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Chronik einer Entdeckungstour der (nördlichen) Costa Brava

Sie haben einige freie Tage zur Verfügung und brauchen unbedingt eine Pause von Ihren alltäglichen Pflichten. Das Versprechen von blauem Himmel und die Aussicht auf lange Spaziergänge am Mittelmeer machen es Ihnen leicht, eine Entscheidung zu treffen: Ja, der nächste Halt wird Katalonien! Dabei sind die guten Flugverbindungen und die Möglichkeit, sich wortwörtlich inmitten der Natur mit allen Gemütlichkeiten aufhalten zu können – womit wir uns bald in einem weiteren Artikel ausführlicher beschäftigen werden – noch mehr gute Gründe für Ihre Entscheidung.

Was man alles binnen einer Woche in Katalonien unternehmen kann, lässt sich in wenigen Absätzen nur schwer zusammenfassen. Daher nehmen wir als Orientierung das Programm, in dessen Genuss eine Gruppe Bloggerinnen aus Deutschland und Österreich neulich in den nördlich gelegenen Landkreisen Alt Empordà und Garrotxa kamen. Sowohl atemberaubenden Ausblicke als auch schmackhaften Verkostungen katalanischer Leckereien waren im Programm enthalten, was unsere Leser hoffentlich ebenso reizvoll finden werden wie die Teilnehmerinnen!

 

Katalonien von oben erkunden

 

Der Naturpark Vulkane der Garrotxa ist eins der Juwelen, das die Besucher im Norden Kataloniens erwartet. An Bord eines Heißluftballons lässt sich ein atemberaubendes Hügelmeer von erloschenen Kratern bewundern – darunter der Santa Margarida und die Kapelle aus dem 19. Jahrhundert, die darauf steht (das Originalgebäude wurde im Mittelalter durch ein Erdbeben zerstört). Neben dem wunderschönen grünen Teppich, der sich zu Füßen der Reisenden erstreckt, stechen die Dächer wunderschöner Dörfer hervor, die ein paar Kilometer unter der Kabine liegen – wie etwa Besalú und die romanische Brücke, die sein Aussehen prägt. Sogar Anziehungspunkte wie das Cap de Creus und der kilometerlange Strand, der bis zu L’Escala reicht, oder der einst riesige Banyoles-See, sieht man vom Ballon aus.

Seit 25 Jahren bietet das Unternehmen Vol de Coloms die Möglichkeit, den circa 1,5-stündigen,  leisen Flug zu unternehmen. Am Randgebiet des mittelalterlichen Dorfes Santa Pau beginnt das Abenteuer gegen 7 Uhr früh mit den Vorbereitungen des Heißluftballons, das nach dem Flug mit einem üppigen traditionellen katalanischen Frühstück endet. Verschiedene Arten von Wurst und pa amb tomàquet (Brot mit Tomaten) gehören natürlich dazu, sowie Produkte der lokalen Genossenschaft La Fageda, welche in ganz Katalonien geschätzte Joghurts oder Marmeladen mithilfe von Menschen mit Behinderungen produzieren. Denn bei La Fageda handelt es sich um eine etablierte Firma mit sozialem Bewusstsein.

 

 

Die Fahrt an Bord des Ballons erlaubt es, Katalonien anders zu erkunden, als üblich © Cablepress

Anderthalb Autostunden braucht man, um wieder nach oben geführt zu werden – doch diesmal geht es ausschließlich um die Aussicht. Nach einer Initiative der Gebrüder Guerra, Esteve und Pere und des Astrofotografs Juan Carlos Casado wurde das größte Teleskop der Region Girona unweit des von Esteve betriebenen Campingplatzes Bassegoda Park in Albanyà errichtet. Auf einer Tribüne, auf der bis zu 48 Zuschauer Platz finden, wird die die einmalige Gelegenheit angeboten, jeden Abend Mond und Sterne von einer unvergleichbaren Landschaft aus zu beobachten: Schließlich liegt die kleine Gemeinde ja mit seinen 150 Einwohnern inmitten eines etwa 100 Quadratkilometer großen Waldgebiets – das Observatorium steht auf einer strategisch gelegenen Waldlichtung westlich des Dorfes. Lichtverschmutzung kennt man hier nicht!

 

Das Observatorium des Bassegoda Parks steht auf einer Wiese in den westlichen Pyrenäen. © Juan Carlos Casado

Wälder gehören zur katalanischen Landschaft genauso wie ihre kilometerlange Küstenlinie, wohin der nächste Halt führt. Konkret ist der Naturpark Aiguamolls de l’Empordà das Ziel, der neben dem Ebrodelta im Süden eins der beiden wichtigsten Feuchtgebiete Kataloniens darstellt. Der Schwerpunkt in Aiguamolls – was buchstäblich so viel bedeutet wie wassernass – liegt auf der Beobachtung von Vögeln. Kein Wunder, denn das fast 5.000 Hektar Gebiet steht inmitten der „Luftautobahn“ zwischen dem Norden und dem Süden Europas, die Tausende von Vögel während der Migrationen nutzen – so dient der Naturpark so zusagen als Rastplatz.

Dank des aktiven Kampfes des Schutzvereins „Grup de defensa dels Aiguamolls empordanesos“, der Ende der 1970er Jahre vom Ornithologen Jordi Sargatal gegründet wurde, blieb das Gebiet vom Bauboom in der Nachdiktaturzeit verschont. Sargatal selbst leitete den Park zwischen 1984 und 1998 und beteiligt sich immer noch aktiv an dessen Erhaltung.

Die „aiguamolls“ werden unter anderem vom 100 km langen Fluss Fluvià ernährt, der von unserem Heißluftballon aus in seinem Mittellauf genau observiert wurde. Die letzten 4 km vor seiner Mündung am Golf von Roses dienen sowohl einem sportlichen als auch biologischen Zweck: Bei einer Fahrt im Kajak wird die riesige Vielfalt der Flora und Fauna seiner Ufer an Seite eines erfahrenen Führers unter die Lupe genommen und den Naturliebhabern in allen Einzelheiten erklärt. Ein solches Erlebnis bietet Kayaking Costa Brava durch einen abwechslungsreichen Ausflug, der im Jachtklub Sant Pere Pescadors beginnt und circa 2 Stunden dauert.

Radeln in einer angrenzenden Region

Sporttreiben macht bekanntlich hungrig – sogar wenn es sich um eine unkomplizierte und für jeden geeignete Übung handelt – und die Kellerei La Vinyeta bietet erstklassige Produkte und eine landschaftlich reizvolle Kulisse für Genussmenschen. Olivenöl, Eier bester Qualität und selbstverständlich Weine, wie etwa die Starmarke Heus, die aus traditionellen Rebsorten aus der Region und gleichnamigen Herkunftsbezeichnung Empordà hergestellt wird, werden liebevoll produziert und auf dem Tisch serviert. So wird Mollet de Perelada fast zur Pflicht für Weinliebhaber – aber nicht nur aus diesem Grund.

Die Elektrofahrräder sind bereit: Auf die Plätze, fertig, los! © Katalonien Tourismus

Im Sattel eines bequemen Elektrobikes der Firma CicloTurisme.com unternimmt man eine einstündige Rundfahrt. Die Radler verlassen die Kellerei und werden durch den Naturpark Albera geführt, auf einer Strecke, die unter anderem an der Genossenschaftskellerei von Espolla vorbeifährt. Schließlich stellt die Weinproduktion eine traditionelle Aktivität im Empordà dar – eigentlich seit den Zeiten, als die Griechen ihre Kenntnisse über die Weinherstellung in der benachbarten Region Empúries in die Iberische Halbinsel einführten!

Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass das Bewundern der umgebenden Landschaft den Ausflug nur schöner macht.

Das Programm enthält zum Schluss ein Angebot für diejenigen, die während ihres Urlaubs eine Prise Stadtluft brauchen. In diesem Sinne ist der Hauptort Figueres die perfekte Wahl, denn er liegt nur wenige Kilometer entfernt und bietet alles, was Stadtmenschen brauchen. Nur 300 Meter trennen die Einkaufspromenade La Rambla vom unbestreitbaren Highlight Figueres: das Museu Dalí, welches nirgendwo sonst liegen könnte als in der Geburtsstadt des universellen Meisters des Surrealismus.

 

Die Strecke auf einen Blick

Auf der Karte sind die sechs Orte markiert, an denen die vorgeschlagenen Aktivitäten stattfinden: Santa Pau (blau), Albanyà (rot), Aiguamolls de l’Empordà (grün), Sant Pere Pescador (grau), Mollet de Perelada (gelb) und Figueres (orange).

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Winterterrassen – Mediterranes Urlaubsfeeling für Herbst und Winter

Von Strand und Meer einmal abgsehen – was ist das Synonym für mediterranes Urlaubsfeeling? Zum Beispiel ein lauschiger Platz auf einer der  Café- und Restaurant-Terrassen  von Barcelona. Hier ziehen die Stunden völlig unbemerkt an einem vorbei, während man tiefer und tiefer in die Atmosphäre der Stadt eintaucht. Das ist übrigens auch im Winter möglich, – man muss nur wissen wo…

Was tun Sie, wenn Sie gerade alle Daheimgebliebenen wissen lassen möchten, wie großartig es Ihnen auf Ihrem winterlichen Kurztrip nach Barcelona geht? Sie machen ein Selfie mit folgendem Motiv: Kaffeetasse, Sie selbst mit Sonnenbrille und dünnem Jäckchen, ein Stückchen architektonischer Hintergrund und dann nach Möglichkeit knallblauer Himmel, der die Hälfte des Bildes ausfüllt. Zwar können wir keine Garantie dafür übernehmen, dass der winterliche Himmel über Barcelona jeden Tag knallblau sein wird. Aber wir können Ihnen verraten, welche Terrassen Barcelonas auch im Winter Logenplätze für mediterranes Urlaubsfeeling sind.

© El Jardí de l’Apat

El Jardí de l’Apat

Aus gegebenem Anlass haben wir in der letzten Zeit immer wieder über die winterliche Zwiebelspezialität Calçot gesprochen, welche die Katalanen mit großer Leidenschaft verspeisen. Hier eine gute Nachricht: Um in den Genuss einer Calçotada zu gelangen, zu deren Anlass die geschätzte Zwiebel im Freien auf dem Grill geröstet wird, müssen Sie nicht bis in die Dörfer Zentralkataloniens reisen. Statt dessen können Sie das Restaurant Jardí de l’Apat ganz in der Nähe des Parc del Carmel aufsuchen, sich auf der von Sonnenschirmen und alten Bäumen geschützten Terrasse niederlassen, herrliche Aussichten genießen und beobachten, wie Ihre Calçots über offenem Feuer geröstet werden. Wem nicht nach Zwiebeln ist, der findet reichlich Auswahl unter den Menüs, die das Restaurant anbietet. Einziges Pflichtprogramm: Die herrlichen Blicke und den Duft der auf dem Grill gerösteten Speisen mit allen Sinnen genießen.

Albert Llanas, 2
Horta-Guinardó
Barcelona
08024

 

© La Font del Gat

La Font del Gat

Wenn Sie bislang auf Ihren Reisen kein Tagebuch geführt und nicht gezeichnet haben, dann versetzt Sie das Restaurant La Font del Gat am Montjuïc hoffentlich in die Stimmung, damit zu beginnen. Das anlässlich der Weltaustellung 1929  erbaute Haus liegt einen Katzensprung entfernt vom Mercat de les Flors und der Fundació Miró. Es bezaubert mit der eleganten Leichtigkeit seiner Einrichtung und dem Blick auf die modernistischen Gärten des Jardí Laribal. Die Küche harmoniert aufs Beste mit der Atmosphäre ihrer Umgebung: Hier werden kulinarische Fantasien Wirklichkeit, wobei traditionelle und moderne Gerichte gleichermaßen zur Auswahl stehen. Mittags gibt es Menüs, die Cafetería ist im Winter bis 18:00 Uhr geöffnet. Abends ist das Restaurant nur für angemeldete Gruppen geöffnet.

Passeig de Santa Madrona, 28
Sants-Montjuïc
Barcelona
08038

 

 

© Barceló Raval

Barceló Raval

Direkt an der Rambla del Raval liegt das Hotel Barceló Raval, das mit seiner 360°-Terrasse auf unserer Liste besuchenswerter Winterterrassen nicht fehlen soll. Hier bietet sich nicht nur ein Rundum-Panoramablick über die gesamte Stadt. Das Design der Terrasse besticht mit klaren Linien und transparente Materialien, auf der Getränkekarte finden sich unter anderem ausgewählte Cocktails, Cavas und Champagners. Nicht umsonst gilt die 360° Terrasse des Barceló Raval als einer der wirklich hippen Orte, um einen Abend in Barcelona einzuläuten. Die Bar ist je nach Wetterbedingungen von 11:00 bis 01:00 Uhr geöffnet.

Rambla del Raval, 17-21
Barcelona
08001

© Filferro

Filferro

Unser Tip: Nach einem Besuch am Strand im Stadtteil Barceloneta lassen Sie die Touri-Restaurants am Strand getrost hinter sich und erkunden ein wenig das Viertel. Nur wenige Geh-Minuten vom Strand entfernt liegt das Restaurant Filferro, dessen mediterrane Küche mit italienischem Touch auch die Einheimischen überzeugt. Das Essen ist frisch, das Brot kommt aus einer der Bäckereien mit bestem Ruf und es gibt noch ein weiteres schlagendes Argument dafür, hier zu Mittag zu essen: Die geschützt gelegene Sonnenterrasse verfügt über ein Mikroklima, das den Winter sozusagen zum Frühling macht.

Sant Carles, 29
Barcelona
08003

© La Vinya del Senyor

La Vinya del Senyor

Dieser Klassiker des Born-Viertels beherbergt eine der wohl beliebtesten Terrassen der Stadt. Wie der Name des Etablissements bereits andeutet, sprengt die Weinkarte mit ihrem erstaunlichen Angeboten an offenen Weinen und Flaschen die Grenzen der Fantasie des Durchschnittsbesuchers. Die mit Anchoas gefüllten Oliven übertreffen ebenso alle Erwartungen, wie die longaniza genannten Landjäger-Würste. Dem Angebot entsprechend ist auch der Andrang auf diese Terrasse, deren Köstlichkeiten von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen geschätzt werden. Sollte es sie also an einem Tag hierhin verschlagen, an dem es eigentlich zu kalt ist um draußen zu sitzen, dann haben Sie möglicherweise Glück und ergattern einen Platz. Wir drücken Ihnen alle Daumen….

Pl. Santa Maria, 5
Born-Ribera
Barcelona
08003

Can Ganassa

Im Stadtteil Barceloneta liegt das Can Ganassa. Der ästhetische Schwerpunkt des Restaurants liegt eindeutig auf der Präsentation der Gerichte. Die Reisgerichte beispielsweise kommen so appetitlich daher, dass man den Drang verspürt, sie zu fotografieren und die Bilder auf allen zugängliche Social-Media Kanälen zu posten. Die Einrichtung des Restaurants fällt nicht ganz so glamourös aus, was ja auch seine Vorteile hat. So kann man sich voll und ganz auf hervorragendes Essen, blendende Stimmung und die angenehme Wärme auf der winterlichen Sonnenterrase konzentrieren.

Plaça de la Barceloneta, 6
Barceloneta
Barcelona
08003

Centre Civic Can Deu

Das Centre Civic Can Deu, ein schönes Beispiel für die Architektur des Modernismus, war lange Jahre Wohnsitz der Familie Deu. 1986 wurde es in ein Bürgerhaus umgewandelt, das jedem offensteht und von unterschiedlichstem Klientel frequentiert wird. Hier gibt es Jazz-Konzerte, ältere Herren, die Domino spielen, Damen, die gerade mit ihren Einkäufen vom Markt komme und herumtobende Kinder. Im Patio gibt es Bänke und einen Brunnen, wer etwas essen oder trinken möchte, geht zur Theke und wählt aus verschiedenen Kleinigkeiten aus. Der perfekt Ort, um fernab des touristischen Mainstreams, das Leben des Viertels  Les Corts auf sich wirken zu lassen.

Plaça de la Concòrdia, 13
Les Corts
Barcelona

La Canela

Die Terrasse des La Canela liegt an der Plaça Sant Pere und bietet einen wunderbaren Blick auf die alte romanische Kirche Sant Pere und das Leben und Treiben des Platzes, der einer der schönsten des Viertels ist. Die Küche beschreibt sich selbst als einfach, aber modern inspiriert und „de fusión“ . Offenbar kommt das gut an. Wer das Mittagsmenü probieren möchte, sollte sich darauf einstellen, länger zu warten. Alternativ dazu beginnt man gleich hier mit dem Frühstück, genießt einen Vormittag mit Kaffee, Zeitung und reichlich Muße, um zu beobachten und die Atmosphäre des Ortes in sich aufzusaugen. Das ist sowieso eine der besten Möglichkeiten, mit dem authentischen Barcelona in Kontakt zu kommen.

Plaça de Sant Pere, 12
Born-Ribera
Barcelona
08003

 

 

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Vier Genies und ihre Landschaften – Die inspirierenden Geheimnisse der Provinz Tarragona

„Die Landschaft der Genies“ (El paisatge dels genis) ist eine touristische Route durch vier Provinzen Tarragonas, die eine besondere Bedeutung im Leben vier herausragender Künstler des letzten Jahrhunderts hatten: Hier liegen die künstlerischen Wurzeln von Antoní Gaudí, Pau Casals, Pablo Picasso und Joan Miró.

Familienerlebnisse bei und für „Genies“ finden sich hier!

Wo die Inspiration zu Hause ist

Die Landschaften der Provinz Tarragona sind die Landschaften der Genies. Das behaupten wir jetzt nicht einfach so, es ist eine Tatsache. Vier der herausragendsten Künstler des 20. Jahrhunderts liebten Tarragonas Küsten, Strände, Felder und einsame Gebirgslandschaften, deren Farben, Formen und authentischer Charakter einige der bedeutendsten Kunstwerke dieser Epoche geprägt hat. Wer die Geheimnisse dieser Landschaften erkunden möchte, folgt der Route der Genies auf den Spuren von Antoní Gaudí, Pau Casals, Pablo Picasso und Joan Miró.

Antoni Gaudí war überzeugt, dass Originalität darin bestehe, zum Ursprung zurückzukehren – und blieb ein Leben lang seiner Heimatstadt Reus verbunden. Joan  Miró sah die Wurzeln seines gesamten Werkes in der ländlichen Idylle des Örtchens Mont-roig, das er bis zu seinem Lebensende immer wieder besuchte. Der weitgereiste Ausnahme-Cellist Pau Casals, der einen Großteil seines Lebens im Exil verbrachte, fühlte sich aufs tiefste mit dem Ort seiner Kindheit verbunden und sagte einmal: „Zum Glück hat mich während meiner Reisen durch so viele fremde Länder der Junge aus El Vendrell nie verlassen.“ Pablo Picasso, der als junger Mann zweimal für längere Zeit im Gebirgsdorf Horta de Sant Joan im Els Ports-Massiv lebte, äußerte später: „Alles, was ich weiß, habe ich in Horta gelernt.“

Die Essenz der Kunst

Doch was ist das besondere dieser Lanschaften, welche die universellen Genies des 20. Jahrhunderts inspirierten? Wohl eine Mischung vieler Elemente: Die Natur, die Felder, das Mittelmeer, das Licht, die Berge, die ländlichen Traditionen und der Charakter der Menschen, die hier leben – um nur einige zu nennen. Die Route der Genies führt zu den Orten, an denen die geheimnisvolle Essenz dieser Landschaften spürbar wird – und legt dem Reisenden den Schlüssel zum tieferen Verständnis der Werke dieser Künstler in die Hände. In ihren unterschiedlichen Disziplinen stellten sie alle die gleichen Werte in das Zentrum ihres Schaffens: Frieden, Universalität des Lokalen, Transzendenz, Arbeit und Innovation.

Am Schnittpunkt von Kunst und Natur

Da die Landschaften der Provinz Tarragona ebenso vielfältig und schillernd sind wie die Künstler, die von ihnen inspiriert wurden, bietet es sich an, das Kulturerlebnis mit sommerlichen Aktivitäten in der Natur zu verbinden. Auch dies ist eine Art, auf den Spuren der Künstler zu wandeln. Denn Inspiration kommt selten, wenn wir sitzen und auf sie warten, sondern viel eher, wenn wir uns entspannt und hingebungsvoll der Erkundung einer Landschaft widmen. Hier geben wir Ihnen ein paar Tipps für kreativen Naturgenuss und inspirierende Kulturerlebnisse.

Antoni Gaudí und Reus

Antoní Gaudi wurde 1852 in Reus geboren und lebte dort bis zum 16. Lebensjahr im Haus seiner Familie. Die nahegelegene Schmiede war ein Schlüsselelement bei der Ausbildung seiner besonderen Fähigkeit, die Dimensionen des Räumlichen genau zu sehen und zu erfassen. Nach dem Abitur zog Gaudí nach Barcelona um Architektur zu studieren, hielt jedoch Zeit seines Lebens den Kontakt zu seinen Freunden und Kollegen aus Reus aufrecht.

Auf den Spuren Gaudís

Es empfiehlt sich, den Besuch in Reus im Gaudí Centre zu beginnen, das dem Leben und Schaffen des großen Architekten gewidmet ist. Als Museum, das mit modernster Technologie ausgestattet ist, bildet es einen Erfahrungsraum, in dem der Besucher den Geheimnissen der Gaudíschen Architektur auf die Spur kommt.
Auf einem Spaziergang durch Reus entdeckt der Besucher dann jene Orte der Stadt, die eng mit Kindheit und Jugendzeit des berühmten Architekten verbunden sind. Es bietet sich außerdem an, der Route des Modernismus durch die Reus zu folgen – schließlich hütet die Stadt eines der bedeutendsten architektonischen Ensembles des  Modernismus in Europa. Wer noch tiefer in das Thema eintauchen möchte, dem seien dringend die Führungen durch die Casa Navàs und das Instituto Pere Mata empfohlen – die allerdings nicht auf Gaudí, sondern auf seinen Kollegen Domènech i Montaner zurückgehen.

Tipp: Mit dem Rennrad nach Reus

Wer seinen Besuch in Reus mit einer leichten Rennradtour verbinden möchte, findet hier einen passenden Routenvorschlag. Die Tour vom Küstenort Cambrils nach Reus und Tarragona stellt keine großen Anforderungen an die Kondition, bietet dafür aber ein opulentes Kulturprogramm, das neben dem Besuch in Reus auch spannende Einblicke in die antike römische Kultur dieses Küstenabschnitts bietet.

Joan Miró und Mont-roig

Der erste Aufenthalt des Malers Miró in Mont-roig  fällt in das Jahr 1911. Damals suchte Miró nach längerer Krankheit Erholung auf dem Lande. Aus dem Erholungsurlaub in Mont-roig wurde eine Faszination auf Lebenszeit. Im Landhaus Mas Miró konzipierte und schuf der Maler jenes einzigartige künstlerische Universum, das im unverkennbar Miróschen Malereistil  Weltruhm erlangen sollte. 65 Jahre lang verbrachte Miró die Sommermonate in Mont-roig und fand jene Ruhe und Inspiration, die aus den hier geschaffenen Werken spricht.

Wege zu Mirós Landschaften

Es empfiehlt sich, die Erkundungstour im Centre Miró zu beginnen, das die Schlüssel für ein tieferes Verständnis der besonderen Beziehung Mirós mit Mont-roig bereithält. Der Miró-Weg (Itinerari Miró) führt zu jenen Orten in der Landschaft, die den Künstler zu einigen seiner großen Werke inspirierten. Ein prominentes Beispiel ist die Kirche Mare de Deu de la Roca, die auf einem roten Felsenhügel liegt, dessen Farbe den Künstler besonders beeindruckte. Doch nicht nur die Farben, auch die grandiosen Panoramablicke, die sich über das Land und bis zur Küste bieten, werden dem Besucher für immer im Gedächtnis bleiben. Unverzichtbar ist auch ein  Besuch im Mas Miró, jenem Landhaus, das während der Sommermonate dem Künstler ein zu Hause war, und das er als La Masia malerisch verewigt hat.

Naturerlebnis in Miróschem Stil

Weitere interessante Möglichkeiten, die Landschaft Mirós zu erkunden, sind die Mountainbike-Routen des BTT-Centers, die Route zu den traditionellen Trockensteinhütten oder eine stilechte Siesta unter einem Johannisbrotbaum oder an der Platja Pixerota.

Pau Casals und El Vendrell

Pau Casals wird 1876 im Küstenort El Vendrell geboren und von Kindesbeinen an bestimmt die Musik sein Leben. Sein Vater ist Organist der örtlichen Kirche und erzieht seine Kinder von kleinauf zu ambitionierten Musikern. Mit 23 Jahren hat die Musikerlaufbahn  des großen Cellisten  bereits ein solches Level an Professionalität erreicht, dass er fortan um die Welt reist und in den renommiertesten Konzertsälen der Welt spielt. Dennoch bleibt er immer Sant Salvador in El Vendrell verbunden und verbringt wann immer möglich Zeit im dortigen Familiensitz. Ende der 1930er-Jahre geht der politisch engagierte Pau Casals ins Exil und schwört, erst zurückzukehren, wenn die Demokratie in Spanien wiederhergestellt ist. Zu seinen Lebzeiten geschieht dies nicht mehr, doch die sterblichen Überreste des größten Cellisten des 20. Jahrhunderts ruhen heute auf dem Friedhof von El Vendrell.

Vila Museu Pau Casals © Nano Cañas

 

Zurück in die Kindheit

Der ideale Startpunkt für einen Besuch in der Heimat Pau Casals ist die Vila Museu Pau Casals an der Playa Sant Salvador, die im ehemaligen Familiensitz untergebracht ist und einen lebendigen Einblick in das Privat- und Familienleben des Musikers bietet. Gegenüber liegt das Auditorio Pau Casals, das rund ums Jahr ein exzellentes Musikprogramm bietet. Ein Spaziergang ins Stadtzentrum von El Vendrell führt uns zu den Orten der frühen Kindheitsjahre Pau Casals: Zu seinem Geburtsort und zu jener Kirche, auf deren barocker Orgel er als Kind zu spielen lernte.

Geburtshaus von Pau Casals in El Vendrell © Nano Cañas

Wein und Wandern

Wer die Landschaften um El Vendrell erkunden möchte, findet hier markierte Fahrrad- und Wanderrouten. Pflichtprogramm ist zweifellos ein Spaziergang durch die Weinfelder und ein  Besuch in den örtlichen Bodegas, deren hervorragenden DO-Penedes man probiert haben muss.

Pablo Picasso und Horta

„Man sieht sich im Leben immer zweimal!“, mag das Gebirgsdorf Horta de Sant Joan Picasso zugeflüstert haben, als er 1909 nach zehn Jahren zurückkehrte. Dieses Mal kam er nicht, um sich von einer Krankheit zu erholen, er kam, weil er Inspiration suchte. Dabei zählte er nicht nur auf seine Lebensgefährtin Fernande Olivier, die zugleich auch sein liebstes Modell war, sondern auch auf die bizarren Felslandschaften des Gebirgsmassivs Els Ports, die ihn unter anderem zu La bassa d’Horta und La fàbrica d’Horta de’Ebre inspirierten.

Die Spuren des Meisters

Die Route durch Horta auf den Spuren des großen Malers beginnt im Centre Picasso, das Faksimiles aller Werke des Künstlers enthält, die von Horta und seinen Landschaften inspiriert sind. Im Anschluss gilt es selbstverständlich, einen Spaziergang auf Picassos Spuren durch das malerische Dorf zu machen und seinen Hauptaufenthaltsorten, dem Hostal del Trompet und dem Café de Vives einen Besuch abzustatten.

Den Naturpark Els Ports entdecken

Nächster Programmpunkt ist eine Wanderung zur Picasso-Höhle. Ursrpünglich trug diese den Namen Cueva de Ullals de Morango, doch nachdem bekannt wurde, dass der große Picasso als 16jähriger hier einen Monat lang gecampt hatte, wurde es Zeit für eine Umbenennung und die kleine Berggrotte trägt nun einen großen Namen. Eine weitere Möglichkeit, die vielgestaltigen Landschaften von Els Ports kennenzulernen, ist die Via Verde, eine stillgelegte Eisenbahntrasse, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auch zu Pferd erkundet werden kann.

Tipp: Ein geniales Ticket

Die Targeta Genial  bietet zum Preis von 15,- Euro Eintritt in alle Interpretationszentren der Route der Genies und besondere Vorteile in ausgewählten Unterkünften und Restaurants. Sie ist erhältlich in den Tourismusbüros  sowie in den Interpretationszentren in Reus, Mont-roig,  El Vendrell und Horta.

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Val d’Aran: Kataloniens schönstes Reiseziel im Winter

Wie wäre es mit einem Winterurlaub in Katalonien? Wir meinen wirklich Winterurlaub – inklusive toller Skipisten, Schneeschuhwanderungen und Hundeschlittentouren. All dies und noch viel mehr bietet Ihnen das Val d’Aran. Und wenn Ihnen der Sinn einmal nicht nach Schnee steht? Dann genießen Sie Wellness, Kunst und Gastronomie auf höchstem Niveau. Entdecken Sie Kataloniens schönstes Wintermärchen!

Eine Welt für sich

Das Val d’Aran ist eine Welt für sich. Während die übrigen katalanischen Pyrenäentäler nach Süden zum Mittelmeer ausgerichtet sind, neigt sich das Val d’Aran nach Norden, zum Atlantik hin. Diese geographische Besonderheit wirkt sich auf das Klima des Val d’Aran aus, das ein perfektes Winterurlaubsziel ist, aber auch auf seine Sprache und Kultur. Beide sind durch französisch-okzitanische Einflüsse geprägt und unterscheiden sich vom Rest Kataloniens. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Gastronomie, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit und Qualität einen hervorragenden Ruf genießt.

Val d’Aran © Francesc Tur

In jeder Hinsicht einzigartig

Dass die Einzigartigkeit der aranesischen Kultur über die Jahrhunderte so unverfälscht erhalten bleiben konnte, verdankt sich zum einen der Begeisterung der Aranesen für ihr Tal und ihre ureigene Sprache und Kultur. Allerdings spielt auch noch ein zweiter Faktor eine Rolle: Bis zum Jahr 1948 war das Val d’Aran in den Wintermonaten – also ein knappes halbes Jahr – komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Dies änderte sich erst mit dem Bau des über fünf Kilometer langen Tunnels von Vielha, der damals der längste der Welt war. Dieser gibt Besuchern die wunderbare Möglichkeit, ihren Winterurlaub im Val d’Aran zu verbringen.

Die Bewohner des Tals verspüren dagegen in der Mehrheit kein großes Bedürfnis, das Val d’Aran um diese Jahreszeit zu verlassen. Erstens genießen sie den Ruf, die fleißgisten und arbeitsamsten aller Bewohner der Iberischen Halbinsel zu sein – und Wintertourismus mit seinen mannigfaltigen Angeboten bringt eine Menge Arbeit ins Tal. Hinzu kommt, dass der Aranese im tiefsten Herzen die Überzeugung hegt, dass es gerade im Winter daheim am schönsten ist. Vermutlich hat er damit einfach recht – das Winterwunderland Val d’Aran zieht die unterschiedlichsten Charaktere in seinen Bann. Hier ein Überblick über die schönsten Winteraktivitäten:

50 Jahre Skistation Baqueira Beret


Das Val d’Aran blickt als Wintersportort inzwischen auf eine lange Tradition zurück. Die berühmte Ski-Station Baqueira Beret hat im Jahr 2014 ihren 50. Geburtstag gefeiert – und ihre Installationen können sich sehen lassen. Nicht umsonst ist Baqueira Beret ein traditionelles Weihnachtsurlaubsziel der königlichen Familie Spaniens. Das Skigebiet ist 2.166 Hektar groß, verfügt über 146km Piste und 35 Skilifte, die pro Stunde über 60.000 Personen befördern können.

Baqueira Beret © Javi Montes

HeliSkiing – Mit dem Helikopter in den Tiefschnee

Wer es etwas gediegener mag und sein Skierlebnis nur mit den besten Freunden teilen möchte, für den könnte Heliskiing eine Option sein. An 30 Orten des Val d’Aran besteht die Möglichkeit, diese exklusive Art des Ski-Sports zu praktizieren, bei der man von einem Helikopter auf einen  Berg geflogen wird, um von dort aus durch unberührten Tiefschnee abzufahren. Natürlich ist bereits der Flug mit dem Helikopter an sich ein Erlebnis, das auch mobilitätseingeschränkte Personen nutzen können. Auf diese Art kann man die höchsten Gipfel und beeindruckendsten Landschaften der Pyrenäen von oben bestaunen. So zum Beispiel den Montarto, den Gletscher von Aneto und die Seen von Colomèrs und Saborèdo.

 

Schneeschuhwandern

Schneeschuhwandern im Val d’Aran ist eine beliebte winterliche Aktivität für die ganze Familie. Natürlich gibt es markierte Winterwanderwege – zur Sicherheit empfiehlt es sich jedoch, sich bei den Schneeschuhwanderungen von einem ausgebildeten Bergführer begleiten zu lassen.

 

Skitourengehen

Auch das Skitourengehen wird im Val d’Aran immer beliebter. Wer in Begleitung eines kompetenten Führers die höchsten Lagen und verborgenen Winkel der Gebirgswelt kennenlernen möchte, darf sich auf eine der intensivsten Naturerfahrungen freuen, die das Val d’Aran zu bieten hat.

Baqueira-Beret © Marc Gasch

Eine wilde Jagd – Die Hundeschlittenfahrt

Natürlich dürfen Sie sich im Val d’Aran auch den etwas softeren Vergnügungen hingeben – beispielsweise bei einer Fahrt mit dem Hundeschlitten. Sie strecken gemütlich die Beine aus und lassen die Huskys laufen. Die haben dabei in der Regel einen Riesenspaß. Wer eine Hundeschlittenfahrt buchen möchte, wählt zwischen einer 30- oder 60minütigen Tour – oder fährt gleich hoch bis zur Berghütte Refugi de Montgarri. Vielleicht möchten Sie auch eine Schlittentour im Mondschein erleben? Dem Zauber winterlicher Fantasien sind keine Grenzen gesetzt.

Pirena © Lluís Carro

Pferde im Schnee

Auf der Hochebene Plà de Beret werden unterschiedliche Aktivitäten für Paare, Freundesgruppen oder für die ganze Familie angeboten. Dazu gehören die Fahrten im Pferdeschlitten durch tiefe Wälder, welche die geheimnisvolle Hochebene umgeben. Ganz still ist es hier, und man hört nichts als den Hufschlag der Pferde und die Glöckchen des Schlittens.

Val d’Aran © Javi Montes

Schneemobil-Touren

Ein weniger meditativer Zeitvertreib sind die Touren mit dem Schneemobil . Aber auch die finden ihre Liebhaber und werden folglich natürlich angeboten. Geführte Skimobil-Touren gibt es zum Beispiel vom Plà de Beret zur Berghütte Refugi de Montagarri und von Salardú nach Banhs de Tredòs.

Thermalbäder genießen

Wo wir gerade von den Banhs de Tredòs sprechen, das Val d’Aran verfügt über einige hervorragende Thermalquellen. Diese standen schon bei den Römern hoch im Kurs, die bekanntlich nicht nur vom Baden etwas verstanden, sondern auch ziemlich weit in der Welt herumgekommen waren. Thermalbäder gibt es im bereits erwähnten Ort Els Banhs de Tredòs, in Les und in der Umgebung des Nationalparks d’Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Letztere liegen auf einer Höhe von 1.740m und sind damit die höchstgelegenen Thermen Europas. Übrigens: Wellness & Spa-Angebote bieten auch fast alle 4- und 5-Sternehotels des Val d’Aran. An Möglichkeiten Leib und Seele gleichermaßen zu pflegen, wird es hier nicht mangeln.

Termas Baronia de Les © Nano Cañas

Kulinarik auf Aranesisch

Gleiches gilt für die aranesische Küche, die in den mehr als 180 Restaurants des Tales ihr köstliches Angebot entfaltet. Zu den bekanntesten traditionellen Gerichten zählen die òlha aranes, die Patés und die Wild-Schmorgerichte. In den letzten Jahren haben sich die besten Köche des Val d’Aran der Kreation innovativer Rezepte verschrieben, die auf traditionellen Vorgaben und Produkten der Region basieren. Unbedingt zu erwähnen sind auch die rutes de pintxos, die in einigen Dörfern des Tales angeboten werden. Hier werden in kleinen Portionen exquisite Leckereien der Region verkostet.

Kunst und Kultur

Wer sich im Urlaub nach Kunst und Kultur sehnt, wird im Val d’Aran ebenfalls fündig. Das katalanische Hochgebirgstal ist Hüterin vieler romanischer Kirchen mit bedeutenden Kunstschätzen. Darüber hinaus gibt es eine Menge Museen, in denen die einzigartige Kultur des Val d’Aran, seine Lebens- und Arbeitswelt, seine Naturlandschaften und klimatischen Besonderheiten begreifbar werden.

Salardú © Nuria Puentes

Shopping im Val d’Aran

Wer es vorzieht, eine eher praktische Art des Kulturtourismus zu betreiben, der sollte im Val d’Aran einmal auf Shoppingtour gehen. Schließlich lassen sich auch hier Höhepunkte der aranesischen Volkskultur entdecken – und auch gleich mit nach Hause nehmen: Zum Beispiel Käse, Wurstwaren, Patés und Cassis, der Johannisbeerlikör des Val d’Aran. Wohl bekommst!

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Süße Wintersünden – Eine katalanische Route zu Kuchen, Törtchen und Turró

Der Winter kommt, die Tage werden kürzer und kälter und die Erinnerung an Sommer, Strand und laue Nächte rückt langsam in weite Ferne. Kein Grund wehmütig zu werden, denn der Winter bringt uns seine ganz eigenen Freuden. In Katalonien lockt zum Beispiel süßer Genuss in unzähligen Variationen. Also auf, entdecken Sie unsere Route der süßen Küche.

Disclaimer:

Die hier gegebenen Ratschläge folgen nicht immer gängigen Richtlinien der Ernährungswissenschaften. Wir übernehmen keinerlei Verantwortung für mögliche Konsequenzen, die sich aus dem Lesen unserer Anregungen oder einer Reise auf der Route der süßen Küche ergeben.

 

Zur Einstimmung

Gehören Sie zu den Menschen, die nachts heimlich zum Kühlschrank schleichen, um sich ein letztes Stückchen Schokolade in den Mund zu schieben? Während Sie noch mit Ihrem Gewissen hadern, schmilzt die Schokolade sanft im Mund dahin, verteilt sich über die Zunge, den gesamten Gaumen und bis in die Backentaschen, bevor sie mit leichtem Kribbeln die Kehle hinabgleitet.

Wenn diese Situation Ihnen vertraut ist und Ihre Schwäche für Süßes Ihnen bislang immer wieder ein schlechtes Gewissen verursacht hat, dann möchten wir Sie heute einladen, aus einer neuen Perspektive auf Ihre vermeintliche Schwäche zu blicken. Eine US-Studie aus dem Jahr 2011 kam zu dem Ergebnis, dass es eine Verbindung zwischen süßem Geschmack und prosozialem Verhalten gebe. So zeigte sich unter anderem, dass Menschen, die soeben Schokolade gegessen hatten, wesentlich eher geneigt waren, einer anderen Person in Not beizustehen, als Testpersonen, die einen Cracker oder gar nichts gegessen hatten.

Sollten Sie also auf Ihrer Reise auf unserer Route der süßen Küche von einer besorgten innerpsychischen Repräsentation Ihres Diätberaters verfolgt werden,  so raten wir Ihnen folgendes:
Schauen Sie ihm selbstbewusst und gerade ins Gesicht. Lassen Sie ihn wissen, dass Sie gerade hier sind, um zu genießen und nicht um abzunehmen. Und wenn er Ihnen nun den Spaß verderben und etwas einwenden will, dann setzen Sie noch drauf, dass Sie schließlich mit jedem Löffel Crema Catalana zu einem sozialeren und hilfsbereiteren Menschen werden. Schließlich zählen auch die inneren Werte und nicht nur die Idealfigur, oder? Eben! Also los….

Crema Catalana © Imagen M.A.S.[/caption]

Die katalanische Küche hütet einen Schatz traditionsreicher Rezepte für unterschiedliche Anlässe, die tief in der Erde ihrer Herkunft  verwurzelt sind. Das gilt für die Süßigkeiten genauso wie für köstliche Gemüse-, Fisch- oder Fleischgerichte.

Turró de Agramunt

Beginnen wir unsere Reise zu Kataloniens süßen Köstlichkeiten bei A wie Agramunt. Hier, im Landkreis Urgell, wird die berühmte Weihnachtssüßigkeit Turró de Agramunt hergestellt. Die Zutaten: Eine sorgfältig ausgewogene Mischung aus Mandeln und Haselnüssen, Zucker, Honig und Eiweiß. Wer einmal beim Herstellungsprozess zuschauen möchte, besuche die Hersteller Forrons R. Vicens, Torrons Roig, Torrons Artesans Fèlix und Torrons Lluch.

Agramunt © Oriol Llauradó

Barquetes de Pla de Sant Tirs

Barquetes sind feine Waffelröllchen, die ursprünglich ebenfalls ein Weihnachtsgebäck waren. Inzwischen isst man sie das ganze Jahr über. Traditioneller Herstellungsort der barquillos ist Sant Tirs im Landkreis L’Alt Urgell. Hier wird auch eine ganze Menge anderer süßer Spezialitäten produziert, zum Beispiel cubanos, abanicos, tulipanes, xiquitillos und insbesondere die berühmten Desserts namens Menairons del Pla. Mit vorheriger Anmeldung kann man auch hier dem Hersteller einen Besuch abstatten.

Catànies de Vilafranca del Penedès

Vilafranca, die Hauptstadt der Weinregion Penedès, ist auch bekannt für ihre exquisiten Desserts: Die Catànies sind karamellisierte Mandeln, die in weiße Schokolade getaucht und dann mit schwarzem Schokoladenpulver bestäubt werden. Der Familienbetrieb Bombons Cudié widmet sich seit 1986 liebevoll der Herstellung dieser Köstlichkeit und bietet einen Besuch des Herstellungsortes, so wie den Kauf des Produktes direkt vom Hause aus an.

Catànies © Marc Castellet

Orelletes de Tarragona und Menjar Blanc

Orelletes sind fritierte Süßigkeiten in Form von Ohrmuscheln. Der Teig besteht aus Mehl, Eiern, Zucker und Salz, ihren einzigartigen Geschmack erhalten Sie durch die Gewürze Koriander, Anis, Zimt sowie Zitronen- und Orangenschalen. Sie werden vor allem in den Landkreisen der Provinz Tarragona produziert und in Les Borges Blanques. Zu kaufen gibt es sie in der Pastisseria Pepi in Ulldemolins und in der Konditorei Poy in Reus. Hier kann man übrigens auch die aus Mandeln hergestellte süße Spezialität von Reus kaufen, die menjars blancs.

Carquinyolis  und Borregós aus El Vallès

Man isst sie in ganz Katalonien, aber in El Vallès schmecken sie besonders gut. In Caldes de Montbui stellt man seit über hundert Jahren carquiñoles her. Die Zutaten sind Eier, Milch, Zucker, Mehl und Mandeln. Kaufen kann man sie am besten in der Pastisserie Alvero, am besten gleich gemeinsam mit der weiteren Spezialität des Ortes, den Borregos, die hier schon seit zweihundert Jahren gebacken werden. Ihre Zutaten: Mehl, Butter, Zucker und Anis. Die Pastisserien Cardedeu stellen Borregos in einer Vielzahl von Varianten her: Mal knusprig, mal weich und mal als überraschende süße Fusion aus Turrón de Jijona und Borrego.

Carquinyolis © Marc Castellet

Pa de Pessic de Vic

Der Kuchen Pa de Pessic de Vic ist in ganz Katalonien berühmt, aber natürlich am berühmtesten in Vic. Ursprünglich wurde er anlässlich der Patronatsfeste gebacken und nach getanem Werk an die Teilnehmer der Prozessionen verteilt. Da der Kuchen eine beständige Versuchung darstellte, verschwand allerdings auch vor dem  Ende der Prozession das eine oder andere Stück des Pa de Pessic. Die Besonderheit des Pa de Pessic de Vic ist, dass das Eiweiß mit Weidenzweigen aufgeschlagen wird anstatt mit dem Mixer. Zu kaufen gibt es den Pa de Pessic in verschiedenen Pastisserien in Vic.

Panellets

Panellets werden in ganz Katalonien zur Feier des Allerheiligenfestes am 31. Oktober gegessen. Zu Saison kann man sie in Pastisserien in ganz Katalonien kaufen – man kann sie aber auch zu Hause selber backen. Viel Spaß mit unserem Rezept!

Panellets © Marc Castellet

 

Immer und überall: Crema Catalana

Die vermutlich berühmteste Süßigkeit Kataloniens ist die Crema Catalana. Früher einmal wurde sie vor allem am 19. März, dem Sankt Josefs-Tag serviert. Heute kann man sie in ganz Katalonien das ganze Jahr über bestellen. Die goldgelbe Creme mit karamellisiertem Zuckerüberzug, die in kleinen braunen Kasserollen serviert wird, ist zu jeder Jahreszeit ein beliebter Nachtisch.

 

Video von www.barcelonacooking.net

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Route 8: Cambrils – Tarragona – Alcover – Montbrió del Camp – Cambrils

Die Route führt durch die Landkreise Baix Camp, El Tarragonès und l’Alt Camp. Wir starten in Richtung Salou und erreichen als erstes großes Etappenziel Tarragona, um später verschiedene Gemeinden des l’Alt Camp zu durchqueren. Angekommen im Dorf La Selva del Camp, beginnen wir die 7 km lange Auffahrt zum Pass Coll de La Batalla mit einem anspruchsvollen, 400 m langen, Abschnitt von 11% maximaler Steigung. Mit schöner Aussicht auf die Bergkette La Mussara zu unserer Rechen fahren wir bis nach Alforja, von wo aus wir den angenehmen und schnellen Rückweg nach Cambrils antreten.

Salou


Die ersten Sommerurlauber entdeckten den Reiz des Fischerortes Salou an der Costa Daurada bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Heute ist Salou mit seinen breiten Strände und feinsandigen Buchten ein touristischer Referenzpunkt der Costa Daurada. Seine Beliebtheit verdankt er unter anderem der attraktiven Lage im Schutze des Cabo de Salou und in unmittelbarer Nähe zur Provinzhauptstadt Tarragona, sicherlich jedoch auch seiner landschaftlichen Schönheit und einer hervorragenden Gastronomie.
Salous breites Angebot an Strand- und wassersportlichen Aktivitäten wird ergänzt durch die zahlreichen Möglichkeiten des Sporthafens, der unbedingt einen Besuch wert ist. Das lebendige Herz des Ortes bildet die Promenade Paseo de Les Palmeres mit einigen schönen Jugendstilbauten, wie zum Beispiel dem Torre de Cal Bonet und einem König Jakob I gewidmeten Denkmal. Weitere Sehenwürdigkeiten sind die Torre Vella, ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, das nun als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt wird und die seit kurzem restaurierte alte Bahnstation. Einen Besuch wert ist auch der Leuchtturm von Salou, der über den wunderbaren Küstenweg Camino de Ronda zu erreichen ist. Der 1858 eingeweihte Leuchtturm ist bis heute in Betrieb, jedoch tagsüber für Besucher geöffnet ist. Mit dem etwas außerhalb gelegenen Freizeitpark Universal’s Port Aventura zählt Salou auch einen der größten Themenparks Spaniens zu seinen Attraktionen.

Costa Daurada – PortAventura. Shambhala © PortAventura

Tarragona

Tarragona, UNESCO Welterbe-Stadt und einst das „Kleine Rom“ der Iberischen Halbinsel, fasziniert mit der sagenhaften Vielfalt seiner historischen Mauern und Monumente. Vom antiken Amphitheater über den Römischen Circus, dessen VIP-Lounge heute Teil einer Pizzeria im Part Alta-Viertel ist, über die mächtige Kathedrale mit der wunderbaren Rosette, das typische Fischerviertel El Serrallo und den berühmten Aussichtspunkt „Balkon zum Mittelmeer“, reicht die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten. Und das ist erst der Anfang…

Constantí


Constanti liegt im Landkreis Tarragones am Ufer des Rio Francolí. Die Geschichte des Ortes reicht bis in die Epoche der römischen Besatzung zurück. Mit den Ruinen von Centcelles bewahrt Constantí die Reste einer römischen Villa, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die Archäologen faszinieren. Besonders beeindruckend sind die bunten, in Teilen sehr gut erhaltenen, Mosaike in der Kuppel des herrschaftlichen Gebäudes. Als weiteres Monument ist die l’Església Parroquial de Sant Féliu aus dem 18. Jahrhundert zu nennen. Wer sich der Frühgeschichte und Geschichte, den Legenden und Traditionen des Ortes annähern möchte, findet in den drei  Wanderrouten La Ruta de l’Aigua, La Ruta de Sant Llorenç und La Ruta de los Pallaresos einen schönen Zugang zum Leben in und um Constantí.

El Morell

Auf halber Strecke zwischen Tarragona und Reus gelegen, bietet sich das Dörfchen  El Morell für eine kurze Rast an. Zu seinen Sehenswürdigkeiten zählt die Pfarrkirche Sant Martí im spätbarocken Stil, die Mitte des 18. Jahrhunderts auf den Fundamenten eines älteren Gotteshauses errichtet wurde.  Die zweite Sehenswürdigkeit des Ortes ist das Schloss Castell Morell, das im 18. Jahrhundert komplett neu errichtet wurde, da das ursprüngliche Schloss zu diesem Zeitpunkt bereits eine Ruine war.

Vilallonga del Camp

Villalonga del Camp liegt in der Ebene des Camp de Tarragona im Zentrum des Städtedreiecks  Tarragona, Reus und Valls. Das bedeutendste Gebäude des Dorfes ist die Kirche l’Església Parroquial de Sant Martí, die Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde.  Ihr hervorstechendstes Merkmal ist die großartige Fassade im neoklassizistischen Stil, die jedoch nie fertiggestellt wurde. Über der Eingangstür befindet sich ein Relief, auf dem der Heilige Martin dargestellt ist, der seinen Mantel teilt, um einem Bettler zu helfen.  Ein in der alten Stadtmauer erhalten gebliebenes Tor erinnert an die lange Geschichte des Ortes, der bereits im 12. Jahrhundert erstmals schriftliche Erwähnung findet. Das dritte Monument Villalongas ist die Kapelle der Heiligen Jungfrau  Mare de Déu del Roser, deren gotische Malereien unlängst restauriert worden sind.

Alcover

Alcover  liegt im Tal des Riu Glorieta im Landkreis Alt Camp inmitten herrlicher Naturlandschaften  von großer Artenvielfalt. Seinen touristischen Reiz verdankt Alcover nicht einem bestimmten Monument als besonderem Attraktionspunkt, sondern dem Zusammenspiel unterschiedlichster architektonischer Elemente, die im Laufe von Jahrhunderten das Ortsbild geprägt haben. Die Alstadt hütet Gebäude aus den Anfangszeiten Alcovers  wie die alte romanische Kirche l’Església Vella o de la Sang , die als kunsthistorisches Monument von nationaler Bedeutung katalogisiert ist. Im höher gelegenen Teil der Altstadt finden wir Gebäude im Renaissancestil, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert und damit der goldenen Epoche Alcovers stammen. Zu diesen gehört vor allem die neue Kirche, Església Nova o de l’Assumpció, die eine der größten des Landkreises ist. Mitten im historischen Zentrum des Ortes befindet sich in einem großartigen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ein Museum mit zwei interessanten Ausstellungen: Die eine zeigt Meeresfossilien in perfekt erhaltenem Zustand, die andere beleuchtet das Leben einiger großbürgerlicher Familien des 20. Jahrhunderts von Alcover und den literarischen Modernismus  in der Region. In der näheren Umgebung liegen außerdem die Kapelle Emita del Remedio im barocken Stil sowie die Reste einiger Papiermühlen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

La  Selva del Camp

Mit historischem Charme und einer Menge Charakter bezaubert La Selva del Camp, einst Residenz des Bischofs von Tarragona, seine Besucher. Vom ehemaligen Festungscharakter des Ortes erzählt die aufwendig restaurierte Burg  aus dem 12. Jahrhundert ebenso wie die erhalten gebliebenen Teile der Stadtmauer und einige Türme aus dem 18. Jahrhundert. Die im Renaissance-Stil erbaute Kirche L´Església de Sant Andreu Apòstol beeindruckt mit der Monumentalität ihrer fünf Schiffe. Ebenfalls unbedingt einen Besuch wert sind der Konvent Sant Rafael und der ehemalige Konvent Sant Agustín. Dieser fungiert heute als Diözesanhaus, in dem ein aufwendig im Renaissance-Stil gestalteter Kreuzgang erhalten ist.  Eine Besonderheitdes Dorfes, die man sich unbedingt aus der Nähe anschauen sollte, sind die Escorralons gennanten, extrem schmalen Gassen, die bei Regen Wasserkanälen gleichen.

La Selva del Camp © Angela Llop

La Selva del Camp © Angela Llop

Vilaplana

Umgeben von malerischer Landschaft schmiegt sich Vilaplana an den Südhang der Sierra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die mit einer Barockfassade geschmückte Pfarrkirche Església Parroquial de la Nativitat de la Mare de Déu, die 1739 eingeweiht wurde. Im Inneren ist ein Bildnis der Heiligen Jungfrau aus der Epoche der Romanik erhalten, in der Fassade befindet sich eine gotische Marienfigur. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das befestigte Landgut Mas del Morenet, das aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt sowie die im Gemeindegebiet befindlichen Höhlenmalereien, die als Teil der „Höhlenmalereien des Mittelmeerraumes“ zum Weltkulturerbe gehören.

Alforja

Alforja liegt auf einem Hügel in der Mitte eines Tales zwischen den Gebirgszügen des Priorat und der Serra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Sehenswert ist hier vor allem die hübsche Pfarrkirche Sant Miquel mit dem schlanken Glockenturm, die 1637 eingeweiht wurde. Von der langen Geschichte des Dorfes erzählen auch die Reste der Stadtmauern und der ehemaligen Burg von Alforja. Für die Bewohner Alforjas ist das Heiligtum der Virgen de Puigcerver seit jeher ein religiöser Anziehungspunkt. Das heute bestehende Gebäude wurde nach dem Bürgerkrieg neu errichtet und ist nicht von besonderem architektonischen Interesse, hält jedoch das Gedenken an das ursprüngliche Heiligtum aus dem 13. Jahrhundet aufrecht. Zum religiösen Kulturgut Alforjas zählt außerdem die Kapelle l’Ermita de Sant Antoni.

Les Borges del Camp

Les Borges del Camp ist ein kleines, aber lebendiges Dorf in der Nähe der Modernismus-Stadt Reus. Zu seinen Sehenswürdigkeiten zählt die im Barockstil gehaltene Pfarrkirche l’Assumpció de la Mare de Déu. Die ursprünglich mit drei Heiligenfiguren geschmückte Fassade wurde 1936 zerstört. Heute zieren fünf Heiligenstatuen aus der Künstlerwerkstatt von Ramon Ferran i Pagès in Reus die Fassade, die 1996 eingeweiht wurde: Sant Anton, Sant Josep, die Gottesmutter und zwei Engel. Die Glocken der Kirche rufen je nach Anlass mit 14 unterschiedlichen Klängen die Bewohner des Dorfes zur Messe.   Ebenfalls sehenswert ist die im modernistischen Stil erbaute Kapelle Ermita de la Mare de Déu de la Riera und die vielen in unterschiedlichen Stilen gehaltenen Brunnen des Dorfes.

Botarell

Das kleine Dorf Botarell wird das erste Mal im Jahr 1153 schriftlich erwähnt, vermutlich ist es jedoch noch älter und seine Ursprünge gehen auf ein maurisches Landgut zurück. Die Pfarrkirche Sant Llorenç  wurde zwischen 1617 und 1622 erbaut und ist im Renaissance-Stil gehalten. Von den Altarbildern ist keines mehr erhalten, da alle im Schreckensjahr 1936 zerstört wurden. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Reste der alten Burg von Botarell, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Interessant sind außerdem einige masías, die tyischen Landhäuser der Gegend, insbesondere die Mas d’en Perdiz, die vom modernistischen Architekten Joan Rubió i Bellver restauriert wurde.

Montbrió del Camp


Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Serralada Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirche Eglésia del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.

Montbrió del Camp © Ferran Llorens

 

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Route 7: Cambrils – La Selva – Alforja – Montbrió del Camp – Cambrils

Wir beginnen die Rennradtour mit einem sanften, aber progressiven Anstieg bis zum Dorf Vilaplana, von wo aus wir die Auffahrt zum Pass Coll de La Batalla auf der Westseite des Berges beginnen werden. Angekommen in La Selva del Camp, nehmen wir die lange Auffahrt bis zur malerischen Gemeinde l’Albiol in Angriff. Dort können wir eine außergewöhnliche Aussicht auf die gesamte Küste genießen. Weiter geht die Auffahrt bis zu la Mussara auf der Südseite der Bergkette la Serra de La Mussara. Dabei können wir unentwegt das spektakuläre Panorama der Costa Daurada betrachten. Schließlich erreichen wir das antike Militärlager Los Castillejos. Auf einer Streckenlänge von fast 15 km befinden wir uns nun auf unserer Rennradtour auf einer Höhe von ca. 1000 m. Von Los Castillejos aus beginnt nun aber eine rasche Abfahrt bis nach Alforja. Durch die Region Baix Camp und weiterhin in stetiger Abfahrt kehren wir nach Cambrils zurück und lassen die Bergkette der Serra de  La Mussara hinter uns.

Die Kleinstadt Riudoms liegt in der Provinz Baix Camp etwa  5km von Reus entfernt. Als Geburtsort Antoni Gaudís, dessen Familie hier einen großen Gutshof besaß, hat die Landschaft  und die Lebensart  Riudoms zweifellos das Werk des großen katalanischen Architekten beeinflusst.  Gaudí kam häufig hierher, um auszuruhen, mit den Freunden aus der Kindheit zu plauschen und vor allem um in der umgebenden Naturlandschaft  Ruhe und Inspiration zu finden. Das Geburtshaus Gaudís ist allerdings nur nach Voranmeldung zu besichtigen, Infos dazu (auf Katalanisch) finden Sie hier.  Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Pfarrkirche l’Església Parroquial de Sant Jaume, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Um den Kirchplatz herum sind einige alte Arkaden erhalten, im gesamten Städtchen finden sich unterschiedlichte Beispiele typisch katalanischer Architektur aus verschiedenen Epochen, seien es sehr alte Häuser, typische Herrenhäuser oder solche im modernistischen Stil.

Les Borges del Camp

Les Borges del Camp ist ein kleines, aber lebendiges Dorf in der Nähe der Modernismus-Stadt Reus. Zu seinen Sehenswürdigkeiten zählt die im Barockstil gehaltene Pfarrkirche l’Assumpció de la Mare de Déu. Die ursprünglich mit drei Heiligenfiguren geschmückte Fassade wurde 1936 zerstört. Heute zieren fünf Heiligenstatuen aus der Künstlerwerkstatt von Ramon Ferran i Pagès in Reus die Fassade, die 1996 eingeweiht wurde: Sant Anton, Sant Josep, die Gottesmutter und zwei Engel. Die Glocken der Kirche rufen je nach Anlass mit 14 unterschiedlichen Klängen die Bewohner des Dorfes zur Messe.   Ebenfalls sehenswert ist die im modernistischen Stil erbaute Kapelle Ermita de la Mare de Déu de la Riera und die vielen in unterschiedlichen Stilen gehaltenen Brunnen des Dorfes.

Les Borges del Camp © Angela Llop

Vilaplana

Umgeben von malerischer Landschaft schmiegt sich Vilaplana an den Südhang der Sierra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die mit einer Barockfassade geschmückte Pfarrkirche Església Parroquial de la Nativitat de la Mare de Déu, die 1739 eingeweiht wurde. Im inneren ist ein Bildnis der Heiligen Jungfrau aus der Epoche der Romanik erhalten, in der Fassade befindet sich eine gotische Marienfigur. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das befestigte Landgut Mas del Morenet, das aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt sowie die im Gemeindegebiet befindlichen Höhlenmalereien, die als Teil „Höhlenmalereien des Mittelmeerraumes“ zum Weltkulturerbe gehören.

La  Selva del Camp

Mit historischem Charme und einer Menge Charakter bezaubert La Selva del Camp, einst Residenz des Bischofs von Tarragona, seine Besucher. Vom ehemaligen Festungscharakter des Ortes erzählt die aufwendig restaurierte Burg  aus dem 12. Jahrhundert ebenso wie die erhalten gebliebenen Teile der Stadtmauer und einige Türme aus dem 18. Jahrhundert. Die im Renaissance-Stil erbaute Kirche L´Església de Sant Andreu Apòstol beeindruckt mit der Monumentalität ihrer fünf Schiffe. Ebenfalls unbedingt einen Besuch wert sind der Konvent Sant Rafael und der ehemalige Konvent Sant Agustí. Dieser fungiert heute als Diözesanhaus, in dem ein aufwendig im Renaissance-Stil gestalteter Kreuzgang erhalten ist.  Eine Besonderheitdes Dorfes, die man sich unbedingt aus der Nähe anschauen sollte, sind die Escorralons gennanten, extrem schmalen Gassen, die bei Regen Wasserkanälen gleichen.

L’Albiol

Das Dorf l’Albiol liegt im Landkreis Baix Camp im Gebirge der Muntanyes de Prades auf einem Hügel. Ursprünglich stand hier die mächtige Burg von l’Albiol, deren Ruinen in Teilen erhalten und zu besichtigen sind, das heutige Dorf l’Albiol wurde wesentlich später erbaut. Die einschiffige Kirche aus soliden Quadersteinen  l’Església parroquial de Sant Miquel und das Pfarramt stammen beide aus dem 18. Jahrhundert. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten l’Albiols gehören neben der Burgruine die Villa Urrutia. Mit einem aufwendigen Mix von Materialien und Formen repräsentiert sie beispielhaft die Ästhetik modernistischer Architektur – und bezaubert mit ihren romantischen Gärten. Immer einen Besuch wert sind auch die typisch katalanischen Gutshöfe, wie zum Beispiel Mas de Baiget oder Mas de Barberà.

Sant Miquel de l’Albiol © Angela Llop

Alforja

Alforja liegt auf einem Hügel in der Mitte eines Tales zwischen den Gebirgszügen des Priorat und der Serra de la Mussara im Landkreis Baix Camp. Sehenswert ist hier vor allem die hübsche Pfarrkirche Sant Miquel mit dem schlanken Glockenturm, die 1637 eingeweiht wurde. Von der langen Geschichte des Dorfes erzählen auch die Reste der Stadtmauern und der ehemaligen Burg von Alforja. Für die Bewohner Alforjas ist das Heiligtum der Virgen de Puigcerver seit jeher ein religiöser Anziehungspunkt. Das heute bestehende Gebäude wurde nach dem Bürgerkrieg neu errichtet und ist nicht von besonderem architektonischen Interesse, hält jedoch das Gedenken an das ursprüngliche Heiligtum aus dem 13. Jahrhundet aufrecht. Zum religiösen Kulturgut Alforjas zählt außerdem die Kapelle l’Ermita de Sant Antoni.

Botarell

Das kleine Dorf Botarell wird das erste Mal im Jahr 1153 schriftlich erwähnt, vermutlich ist es jedoch noch älter und seine Ursprünge gehen auf ein maurisches Landgut zurück. Die Pfarrkirche Sant Llorenç  wurde zwischen 1617 und 1622 erbaut und ist im Renaissance-Stil gehalten. Von den Altarbildern ist keines mehr erhalten, da alle im Schreckensjahr 1936 zerstört wurden. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Reste der alten Burg von Botarell, die im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Interessant sind außerdem einige masías, die tyischen Landhäuser der Gegend, insbesondere di Mas d’en Perdiz, die vom modernistischen Architekten Joan Rubió i Bellver restauriert wurde.

Montbrió del Camp


Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Serralada Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirche Eglésia del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.