Alle Beiträge von Catalan Tourist Board Team

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Die TOP 10 schönsten Dörfer Kataloniens

Was für ein Kontrast: An den Küsten herrscht reger Badebetrieb – ein paar Kilometer weiter, im Landesinneren, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ob im Hinterland von Costa Brava und Costa Daurada oder in den Pyrenäen – überall lassen sich mittelalterliche Dörfer entdecken, wo die Uhren völlig anders ticken. Wo sich hinter dicken Stadtmauern aus Naturstein alte Stadtpalais, romanische Kirchen oder alte Burgen verstecken, Wehrtürme von der bewegten Vergangenheit des umkämpften Kataloniens zeugen und von Arkaden gesäumte Plätze dazu einladen, bei einem Glas kühlem Rosé innezuhalten und alles auf sich wirken zu lassen. Es gibt unzählige Orte, die sich ihren ganz eigenen Charme bewahrt haben. Hier eine kleine Auswahl:

Altafulla

Nur ein paar Kilometer von Touristenhochburgen der Costa Daurada wie Torredembarra entfernt, mutet Altafulla wie eine Theaterkulisse an. Die Vila Closa, den mittelalterlichen Dorfkern umschließt eine steinerne Mauer, darüber thronen die Kirche Sant Martí und eine mächtige Burg mit gezackter Fassade – es würde keinen wundern, wenn plötzlich ein paar Ritter durch die Gassen galoppieren würden. Noch weiter zurück reichen die Überreste der römischen Villa Els Munts, die mitsamt dem Dorfensemble zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Gibt es eine schönere Kulisse für Karnevalsumzüge, Konzerte oder die einmal im Jahr stattfindende Nacht der Poesie?

Burg von Altafulla

Burg von Altafulla © Nani Arenas

 

Arnes

Gut versteckt im äußersten Westen der Provinz Tarragona, an der Grenze zu Aragonien erhebt sich das Dorf auf einem Hügel über dem Fluss Algars und entführt Besucher in die Zeit früherer Jahrhunderte. Besonderes Schmuckstück ist das Rathaus von 1548, eines der wichtigsten Bauwerke der katalanischen Renaissance mit seinen malerischen Arkaden. Aber auch die barocke Pfarrkirche Santa Magdalena und diverse Kapellen sowie die Reste einer gotischen Burg tragen das Ihrige zum Charme des Ortes bei. Besonders kommt er bei Märkten und Dorffesten wie dem Honigfest im Mai zur Geltung.

Arnes, Ebrodelta

Arnes © Oriol Alamany

 

Arties

Sowohl im Sommer als auch im Winter bietet sich das archaische Pyrenäendorf auf 1114 Meter Höhe zum Besuch an. Nicht allein das Hochgebirge in der Umgebung ist reizvoll und ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderer und Skifahrer – zu denen unter anderem Ex-König Juan Carlos gehört. Auch die romanischen Kirchen Santa Maria d’Arties und die gotische Sant Joan d’Arties mit ihren eleganten Glockentürmen inmitten der Gebirgsszenerie sind schön anzusehen. Für einen angenehmen Aufenthalt sorgen zudem der Parador von Arties und einige stilvolle Hotelbetriebe.

Arties © Nuria Puentes

 

Besalú

Eines der beliebtesten Fotomotive Kataloniens ist der Pont Vell, die alte Brücke, die sich am Ortseingang von Besalú über den Fluss Fluvià spannt. Aber auch sonst ist das denkmalgeschützte Dorf in der Nähe der Provinzhauptstadt Girona filmreif. Im Ensemble aus mittelalterlichen Gebäuden stechen nicht nur die Kirchen Sant Martí und Sant Vicenç sowie das Kloster Sant Esteve hervor. Im Call genannten Viertel haben sich auch eine Synagoge und eine Mikwe erhalten und zeugen davon, dass es hier in früheren Zeiten eine bedeutende jüdische Siedlung gab.

Costa Brava. Besalú © Agència Catalana de Turisme. Maria Geli

Besalú © Agència Catalana de Turisme. Maria Geli

 

Durro

Nicht nur für Wanderer ein Geheimtipp ist Durro in nächster Nähe zum Nationalpark Aiguestortes in den Pyrenäen. Gerade mal 70 Einwohner zählt der kleine Weiler, der auf 1386 Meter Höhe liegt. Und doch gehört er seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Denn zu dem Ensemble aus Häusern aus Naturstein gesellen sich gleich zwei Monumente ersten Ranges: die romanische Kirche Església de la Nativitat und die Kapelle Sant Quirc, die beide aus dem 12. Jahrhundert stammen. Im Juni sorgt sogar eine kleine Wallfahrt für Auftrieb in der Bergeinsamkeit.

Durro Pyrenäen

Durro © INMEDIA SOLUTIONS S.L

 

Pals

Von weitem grüßt die Torre de les Hores, der runde Stundenturm in romanischem Stil, der Wahrzeichen des Orts ist. Beim Näherkommen entdeckt man dann ein nahezu intaktes Dorfensemble aus dem Mittelalter, das sich bis heute seinen wehrhaften Charakter bewahrt hat. Um die tausendjährige Kirche Sant Pere verteilen sich allerlei Wehrtürme, außerdem verstecken sich zwischen den engen Gassen schöne Brunnen und manch altehrwürdiger Adelspalast. Auf keinen Fall sollte man es verpassen, auf den Mirador Josep Pla nahe der einstigen Burg zu steigen und den Blick über das Baix Empordà im Hinterland der Costa Brava schweifen zu lassen.

Pals Katalonien Tourismus

Pals © Miguel Angel Alvarez

 

Peralada

Als das „Salzburg Kataloniens“ gilt das mittelalterliche Dorf unweit der nördlichen Costa Brava aufgrund seines renommierten Musikfestivals im Sommer. Wobei es natürlich sehr viel kleiner – dafür aber auch romantischer ist. Hauptbesuchermagnet ist das Castell de Peralada, das Schloss, das auf das 14. Jahrhundert zurückgeht, heute ein Spielcasino beherbergt und mit seinem wunderbaren Park Schauplatz des sommerlichen Musikfestivals ist. Gleich daneben hat der Convent del Carme die Zeit seit dem 13. Jahrhundert überdauert. In dem Kloster sind inzwischen ein Wein- und einem Glasmuseum sowie eine der bedeutendsten Bibliotheken Kataloniens untergekommen – unter den 80 000 Bänden befinden sich allein 1000 antike Don Quijote-Ausgaben. Wer durch den romanischen Kreuzgang des Kloster Sand Domènec geschlendert ist, sollte nicht versäumen, in einer der umliegenden Bars die Weine und spritzigen Caves zu probieren, die in der benachbarten Schlosskellerei gekeltert werden.

Burg Peralada Katalonien

Peralada © Nano Cañas

Peratallada

Noch eine weitere Perle im Hinterland der Costa Brava! Ihr Name leitet sich vom katalanischen Pedra tallada ab, was soviel wie „zerschnittener“ oder „behauener Fels“ heißt. Tatsächlich bestehen weite Teile des Dorfs mit ländlichem Charakter aus Naturstein: die Türme, die schönen Torbögen, die romanische Kirche Sant Esteve und natürlich auch das Castell, die Burg, die bis auf das Jahr 1065 zurückgeht und heute ein Luxushotel beherbergt. Alternativ bieten sich einige stilvolle Bed and Breakfast-Adressen zum Übernachten an.

Peratallada © INMEDIA SOLUTIONS S.L

 

Santa Pau

Eingebettet in die hügelige Vulkanlandschaft des Naturparks Garrotxa entführt Santa Pau in die Zeit des 14. Jahrhunderts, als hier die ersten Plätze und Gassen angelegt wurden. Herzstück des Orts ist die dreieckige Plaça Major, der einst als Fira dels Bous, zu Deutsch Ochsenmarkt diente. Ringsum wird sie von gotischen Torbögen gesäumt, unter denen die eine oder andere Bar zu herzhaften Tomatenbrot mit luftgetrocknetem Schinkel, typischen Wurstspezialitäten der Gegend oder Bohneneintopf einlädt. Besonders feine Küche serviert Cal Sastre, das aus einer alten Schneiderei hervorgegangen ist und sich in eins der schmucken Landhotels verwandelt hat, mit denen das Örtchen lockt.

Santa Pau, Katalonien Pyreäen Schöne Dorfer

Santa Pau © Servicios Editoriales Georama

Siurana

Wie ein Balkon sitzt das Dorf auf einem mächtigen Kalksteinfelsen in über 700 Meter Höhe im Hinterland von Tarragona und bietet ein fantastisches Panorama auf das darunter liegende Tal mit dem Flüsschen Siurana. Doch wurde es nicht etwa wegen des schönen Blicks in so schwindelnder Höhe errichtet. Vielmehr diente die spektakuläre Lage zu Verteidigungszwecken, als die christlichen Eroberer versuchten, das Land nach und nach den Mauren abzuringen und diese sich in immer entlegenere Ort zurückziehen mussten. Schließlich wurde Siurana 1153 als letztes der maurischen Taifas des heutigen Katalonien von den Truppen Ramon Berenguars IV. eingenommen. Inzwischen geht es dort aber ganz friedlich zu, und der Name Siurana steht für ein begehrtes Olivenöl mit Herkunftsbezeichnung.

Siurana Katalonien

Siurana © Miguel Raurich

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Top 10 Strände der Costa Brava

An unzähligen Stränden der Costa Brava weht die blaue Fahne, die ihnen ausgezeichnete Wasserqualität bescheinigt. Aber die Sauberkeit ist das Eine. Das Andere sind die persönlichen Vorlieben der Badegäste. Während sich der eine am liebsten an einen breiten Sandstrand mit bester Infrastruktur legt, wünscht sich der andere eine einsame, romantische Bucht. Wieder andere wollen zwischendurch aufs Surfbrett steigen oder mit dem Tretboot fahren. Oder soll es ein bisschen Partystimmung sein? Hier eine Auswahl der schönsten Strände und Buchten:

 

Lauschig und behindertengerecht: Cala Canyelles

Wer sich am Strand von Lloret de Mar sattgelegen – und –gesehen hat, sollte mal einen Abstecher an die hübsche Cala Canyelles machen, die ein Stück weiter nördlich ein völlig anderes Flair verbreitet. Um das türkisblaue Wasser spannt sich ein etwa 500 Meter langer Streifen aus grobkörnigem, goldgelbem Sand, der von schattigen Pinien eingerahmt wird. Neben dem behindertengerechten Zugang zählen ein Bootsverleih, ein Volleyballfeld und eine nette Bar zu den Pluspunkten. Gleich daneben kann man auch in einem kleinen, feinen Yachthafen vor Anker gehen.

Cala Canyelles, Costa Brava

Cala Canyelles © Servicios Editoriales Georama

 

Geheimnisvoll: Platja de l’Illa Roja

Zwar gibt es am „Strand der roten Insel“ zwischen Pals und Sa Riera keine wirkliche Insel, vielmehr nur einen rotbraunen Felsen, der direkt vor dem leuchtend gelben Kiesstrand aus dem Wasser ragt. Aber der bietet den Badenden einen imposanten Anblick. Erinnert er doch an ein prähistorisches Ungeheuer, an dem sich die türkisblauen Wellen brechen. Dabei ist er nur einen kleinen Fußweg von der kilometerlangen Platja de Pals entfernt. Doch die Zivilisation scheint meilenweit entfernt – deshalb darf man hier auch alle Hüllen fallen lassen.

 

Antikes Flair: Platja Portitxol

Antikes Flair verbreitet die Platja Portitxol zwischen Sant Martí d’Empúries und L’Escala, denn sie liegt direkt neben den griechischen und römischen Ausgrabungsstätten von Empúries. Wo vor 2600 Jahren die Griechen erstmals das iberische Festland betraten und eine Siedlung samt Agora, Tempeln und Palästen bauten, kann man heute wunderbar unter schattigen Pinien liegen und sich in ferne Welten wegträumen. Kinder haben indessen ihren Spaß mit den dort zu mietenden Tretbooten.

Portitxol Strand in Costa Brava

Platja del Portitxol © Chopo (Javier García-Diez)

 

Der Postkartenstrand: Platja de Portbó

Nicht nur bei Badegästen, vor allem bei Fotografen ist die Platja de Portbó von Calella de Palafrugell überaus beliebt. Zu Recht: Den Strand säumen die weißen Häuschen des Orts mit ihren Rundbögen, während davor bunte Fischerboote auf dem Sand liegen. All das bildet auch die Kulisse der romantischen Havaneres-Gesänge, die jedes Jahr Anfang Juli unzählige Besucher nach Calella locken. Das Schöne an dem Dorfstrand ist außerdem, dass man nach dem Bad in den umliegenden Cafés den Nachmittag mit einem Glas kühlem Wein oder Bier beschließen kann.

 

Für Surfer und Camper: Platja de Sant Pere Pescador

Einer der längsten Strände der Costa Brava dürfte der feinsandige, 6,3 Kilometer lange Streifen sein, der sich an Sant Pere Pescador entlang zieht. Einsam ist es hier nicht. Aber es gibt genügend Platz für die unzähligen Wassersportler – Surfer, Segler, Kayak- oder Katamaranfahrer, die sich hier bevorzugt tummeln. Was sie unter anderem anlockt, ist die gute Infrastruktur. Den unverbauten Strand säumen Surfschulen und Bootsverleihstellen und gleich mehrere hervorragende Campingplätze.

Sant Pere Pescador

Sant Pere Pescador © Daniel Julián

 

Kleine, feine Traumbucht: Cala Aiguablava

Für den einzigen Parador an der Costa Brava hat man ein selten hübsches Fleckchen ausgesucht: Direkt über der Bucht von Aiguablava bei Begur liegt er, sodass die Hotelgäste auf eine von rotbraunen Felsen und üppigem Pinienwald eingerahmte Bucht blicken, an die das Meer sein tiefblaues Wasser spült. Da man viele Kurven in Kauf nehmen muss, um mit Auto oder Bus hierher zu kommen, hat man an der Cala zumindest in der Vor- und Nachsaison seine Ruhe. Ein kleiner Yachthafen sowie hervorragende Restaurants und Hotels runden das Angebot ab.

 

Einsamer Gourmetstrand: Cap Ras

Sie lieben die Einsamkeit? Die finden Sie an den Buchten der nördlichen Costa Brava zwischen Llançà und der französischen Grenze. Die Landschaft ist herber und rauer als im Süden, hat aber ihren ganz eigenen Reiz. An der Cala Futaner und Cala Bramant wechseln zum Beispiel Felsen und Dünen miteinander ab, im Hintergrund grüßen die Weinberge von Colera. An der Kiesbucht Platja Garbet bei Colera wartet zudem völlig unvermutet das ausgezeichnete Restaurant Garbet auf Gourmets, die sich gleich neben dem Strand an ausgezeichneten Paellas und Fischgerichten laben können.

 

Für Nudisten: Cala del Senyor Ramon

Vor der schützenden Wand der Steilküste erstreckt sich diese naturbelassene, unverbaute Bucht zwischen Tossa de Mar und Sant Feliu de Guíxols – eigentlich ein langer Streifen mit grobkörnigem, ockerfarbenen Sand, der vor allem bei Nudisten beliebt ist. Statt mondänem Strandleben nehmen sie mit dem glasklaren Wasser, mitunter hohen Wellen und schattigen Pinien Vorlieb.

 

Liebenswertes Relikt: Platja de Sant Pol

An die Zeiten, als die katalanischen Badegäste an der Costa Brava noch die Sommerfrische suchten und sich umständlich in Badehäuschen umzogen, erinnert die Platja de Sant Pol, wo die Banys de S´Agaró mit ihren bemalten Holztüren überdauert haben. Rundum hat natürlich längst zeitgemäßes Strandleben mit Tretbooten, Kiosken und Bars Einzug gehalten. Empfehlenswert ist übrigens ein Abstecher zur besonders schönen Bucht Sa Conca. Auf dem Weg liegt auch die Hotellegende Sa Gavina, eins der führenden Luxushotels der Welt, in dem schon Frank Sinatra, Ava Gardener oder Robert de Niro zu Gast waren.

Sant Pol de Mar © Felipe J. Alcoceba

 

Naturparadies: Platja del Castell

Auch dieser Strand zwischen Palamós und Calella de Palafrugell blieb glücklicherweise von der Bauwut an der Wilden Küsten verschont und ist ein wahres, kleines Paradies. So kann man sich auf ganzen 375 Metern auf feinen weißen Sand betten und hat als Kulisse nur Pinien, Felsen und das tiefblaue Meer um sich. Im Sommer hält ein Kiosk Erfrischungen bereit. Was nicht zu verachten ist. Denn viele verbinden den Strandbesuch mit einem von La Fosca aus mit einer kleinen Wanderung an der Steilküste entlang, die auch an malerischen Fischerhäuschen vorbei führt.

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Zu Besuch auf dem gesägten Berg – Wanderung zum Kloster Montserrat

Haben Sie Lust bekommen, die Wanderstiefel zu schnüren? Dann versuchen Sie es doch mal mit einem Ausflug zum Kloster Montserrat! Die Wanderung ist eine der Toptouren des ADAC Wanderführers Katalonien. Mit zwei Stunden ist sie zwar relativ kurz, dennoch anspruchsvoll und überaus lohnend. Denn auf ihr lernen Sie nicht nur eins der eindrucksvollsten Gebirgsmassive Europas, den Montserrat, zu Deutsch „gesägter Berg“, mit seinen charakteristischen bizarren Felszacken kennen. Die Tour lässt sich auch ideal mit einem Besuch im Wallfahrtskloster Montserrat verbinden, das dort in schwindelnder Höhe thront.

Monestir Santa Maria de Montserrat

Das Monestir Santa Maria de Montserrat ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten Spaniens. Nicht nur, weil in der Basilika La Moreneta, die Schutzpatronin Katalonien in Gestalt einer dunkelhäutigen Marien-Statue aus dem 12. Jahrhundert zu bewundern ist. Überhaupt ist das im 10. Jahrhundert entstandene Benediktinerkloster ein bedeutendes geistiges Zentrum Kataloniens, in dem heute noch um die achtzig Mönche leben. Während der Franco-Diktatur übten sie sich im Widerstand und machten sich immer wieder für die damals unterdrückte Kultur und Sprache stark. Noch heute unterhalten sie eine Klosterschule mit der Escolania de Montserrat, einem der ältesten Knabenchöre Europas, der hier täglich mittags und abends das Salve Regina und Virolai anstimmt. Im Übrigen sind im Klostermuseum auch Werke El Grecos, Monets und Dalís zu sehen. Wer sich zu Fuß auf den Weg macht kann unterwegs einiges entdecken, nur braucht er ein bisschen Kondition für den Aufstieg auf etwa 700 Höhenmeter.

Montserrat. Basílica de Santa Maria © Abadia de Montserrat

Wegbeschreibung

Ausgangspunkt der Tour ist der Bahnhof in Monistrol de Montserrat, der von Barcelona aus bequem in etwa einer Stunde mit dem Zug zu erreichen ist. Dort angekommen, überquert man erst mal auf der Brücke Pont de Monistrol den Fluss Llobregat und läuft von dort über den Carrer del Pont und den Carrer de Sant Pere zum Rathaus des Orts an der Plaça de la Font Gran. Dort kreuzt man den Carrer de les Escoles und läuft zum Carrer Trinitat, der Zufahrtsstraße zum Kloster hinauf. Statt ihr zu folgen, wendet man sich hier aber nach links und folgt dem mit GR-5/GR-6 gekennzeichneten Wanderweg, um später nur noch der GR-6 –Markierung zu folgen.

Wer lieber auf einem bequeren, breiten Weg wandert, kann auch auf dem GR-5 bleiben. Doch der steilere Weg lockt schon bald mit tollen Blicken in die Felslandschaft. Später vereinigen sich beide Wege wieder unter dem La Trona genannten Felsen. Hier geht es nun rechts weiter und nach der Weggabelung wieder links zum Sattel Les Baranes in 621 Meter Höhe hinauf. Auf der einen Seite lugt der markante Felsen Roca dels Corbs hervor, an dem sich auch gerne Kletterer versuchen, während ein breiter Weg zum Kloster führt. Hier kann man sich nun in aller Ruhe umsehen und stärken.

Versäumen Sie es auch nicht, den berühmten Honig von Montserrat zusammen mit dem mató genannten, quarkartigen Frischkäse, zu probieren, der kulinarische Spezialität des Klosters ist. Wer will, kann auch noch ein bisschen weiter in der Felslandschaft herumlaufen, bevor er sich auf den Rückweg begibt. Statt zu Fuß nach Monistrol hinunter zu steigen, empfehlen sich gleich mehrere Alternativen: Entweder fährt man mit der bereits 1892 eröffneten Cremallera, eine historische Zahnradbahn, oder man schwebt mit dem Funicular de Sant Joan bzw. dem Funicular de la Santa Cova, zwei Seilbahnen aus den Jahren 1917 bzw. 1929, die gut 500 Meter ins Tal hinunter. Für was man sich auch entscheidet – es ist der gelungene Abschluss eines rundum erlebnisreichen Wanderausflugs!

Monestir de Montserrat © Abadia de Montserrat

Monestir de Montserrat © Abadia de Montserrat

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Wanderland Katalonien: Viel Auslauf zwischen Bergen und Meer

Mittelgebirge wie der Montseny, wilde Vulkanlandschaften wie die Garrotxa, Hochgebirge mit Schnee bedeckten Gipfeln, raue Felsküsten: Wenn eine Region zum Wandern einlädt, dann Katalonien. Wo sonst findet man so viel Abwechslung wie zwischen Pyrenäen und Ebrodelta? Hier warten nicht nur 18 Naturparks und der Nationalpark Aiguestortes auf alle, die ihre Wanderstiefel schnüren wollen. Auch an den Küsten kann man sich zu Fuß von einem Ort zum anderen bewegen und dabei manch schöne einsame Bucht entdecken. Auf den Wanderwegen liegen romanische Kapellen, alte Bauernhöfe, in denen man zum Teil auch übernachten kann, glasklare Bergseen, Strände, Leuchttürme, Burgruinen und verlassene Bunker aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Mal steigt einem der würzige Duft von Pinien und Rosmarin in die Nase, mal der von Tannen oder Kuhfladen – auf jeden Fall wird, wer sich auf den Weg macht, Katalonien mit allen fünf Sinnen erleben.

Sonnenaufgang in Montseny, Katalonien

Montseny © Kim Castells

Lange Wandertradition

Auch wenn das Wandern in den letzten Jahren besonders in Mode gekommen ist – in Katalonien hat es bereits eine lange Tradition. Schon 1876 hat der 19-jährige Josep Fiter i Inglés zusammen mit vier Weggefährten das Centre Excursionista de Catalunya (CEC), den katalanischen Alpenverein, gegründet, um die Heimat zu erkunden. Heute bietet die Wandervereinigung vielfältige Aktivitäten einschließlich Skitouren an. Gleichzeitig hat sie mit dazu beigetragen, dass die Berge immer weiter erschlossen und unzählige Wege angelegt bzw. gekennzeichnet werden. So gibt es mittlerweile ein riesiges Netz von Wanderwegen.

Kataloniens Fernwanderwege Grans Recorreguts

Einzigartige Erlebnisse versprechen die rot-weiß-markierten Fernwanderwege, die sogenannten Grans Recorreguts (GR), die das Land von West nach Ost und von Nord nach Süd durchqueren. Der spektakulärste ist der GR 11, auch Senda pirenaica genannt, der vom Cap de Creus an der östlichsten Spitze der Iberischen Halbinsel in die Pyrenäen hinauf und weiter zum Atlantik führt. Allerdings ist das nichts für Anfänger. Der GR 11 erfordert nicht nur Zeit und die entsprechende Ausrüstung, sondern auch eine überdurchschnittliche Kondition und eine Portion Abenteuerlust. Denn beim Auf und Ab zwischen Tälern und Gipfeln muss man auf Wetter-, Temperaturschwankungen und sonstige Überraschungen gefasst sein.

Nicht minder beliebt wie der GR 11 ist der Sender del Mediterrani, der GR 92, der an der Küste entlang führt. 200 Kilometer lang ist die Strecke von der französischen Grenze bis Blanes an der südlichen Costa Brava. Wobei man sie natürlich nicht in einem Stück ablaufen muss. Vielmehr lässt sie sich auch portionsweise in bequemen Tages- oder Halbtagesetappen bewältigen. Neben den Fernwanderwegen gibt es unzählige kleinere oder lokale Wanderrouten, Petits Recorreguts, abgekürzt PR bzw. R. Einen guten Überblick gibt unsere Broschüre.

Camí de Ronda Costa Brava

Camí de Ronda © Oriol Clavera

Auch die lokalen Tourismusinformationen halten entsprechende Faltblätter bereit. Außerdem bieten verschiedene Reiseveranstalter geführte und nicht geführte Wanderreisen nach Katalonien an. Wer sich allein auf den Weg machen will, kann aber auch zum ADAC Wanderführer Katalonien greifen, der eine gute Auswahl von Wanderungen enthält, vom ausgedehnten Stadtspaziergang in Barcelona über leichte Touren zum Vogelparadies Estany d’Ivars i Vila-Sana im Landkreis Urgell bis hin zur anspruchsvollen Route in sieben Hochgebirgsdörfer des Vall d’Aran. Egal, ob es einen ans Meer oder in die Berge zieht, wie lange man laufen möchte und wie fit man ist – in Katalonien wird jeder Wanderlustige fündig.

Der Ivars i Vila-sana See © Patronat de Turisme de Lleida, Consorci Estanys d’Ivars i Vila–sana

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Auf die Pedale fertig, los!

Zwischen knorrigen Korkeichen und Pinien hindurchradeln, den Duft von Zistrosen, Eucalyptus und Rosmarin in der Nase, in der Ferne die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen, rechts und links alte Bauernhöfe, romanische Kirchen oder die zugewucherten Krater der Vulkanlandschaft Garrotxa: So kann eine Fahrradtour in Katalonien aussehen. Der Zweiradtourismus boomt hier genauso wie anderswo und in den letzten Jahren wurde kräftig an der Infrastruktur gearbeitet, um einige technische Hürden auszuräumen. Ob es eine kleine Spritztour ins Hinterland der Küsten sein soll oder eine anspruchsvolle Tagestour mit 100 Kilometern oder mehr – für jeden Geschmack und jede Kondition lässt sich das Passende finden, wobei einem das Internet oder GPS-Geräte auf die Sprünge beziehungsweise in die Pedale helfen.

Kirche von Sant Cristòfol in Beget

Kirche von Sant Cristòfol in Beget © Oriol Clavera

Rund um Barcelona

Wer es gemütlich mag, kann sich zum Beispiel hoch über Barcelona auf den 18 Kilometer langen Passeig de les Aigües auf halber Höhe vom Hausberg Tibidabo begeben und beim Fahren auf ebener Strecke das Panorama von Metropole und Meer genießen.

Radtouren auf alten Eisenbahntrassen

Besonderen Naturgenuss und ein relativ bequemes Radeln versprechen die Vies Verdes, die sogenannten grünen Wege: gut ausgebaute, zum Teil asphaltierte Fahrradwege, die auf stillgelegten Bahnstrecken angelegt wurden. Einer der schönsten, der ca. 78 Kilometer lange Carrilet, führt von den Pyrenäen bis zum Mittelmeer. Dabei geht es allmählich bergab, sodass die 6,5-stündige Tour nicht übermäßig die Waden strapaziert. Unterwegs kann man in Olot, der Provinzhauptstadt Girona, aber auch in kleinen Gebirgsdörfern Station machen, bevor man schließlich am Strand von Sant Feliu de Guíxols ins kühle Nass springt.

Besonders abenteuerlich ist die 50 Kilometer lange Via Verde im Landkreis Terra Alta im Süden Kataloniens, die unter anderem die enge Schlucht des Canaleta-Flusses passiert. Später erreicht man das einsame Heiligtum Fontcalda, wo man in warmen Thermalquellen baden kann. Oder wie wäre es mit dem Aran Bike Park? Mitten im Hochgebirge der Pyrenäen lockt der Parcours abenteuerlustige Mountainbiker auf die spektakuläre Blanhiblar-Piste in Naut Aran, wo sich im Winter die Skifahrer tummeln – und auch im Sommer der Blanhiblar-Sessellift Fahrradfahrer in luftige Höhen bringt. Mehr Infos finden Sie hier!

Via Verda / Grüne Wege von la Terra Alta © Mariano Cebolla

Radfahren an der Costa Daurada

Aber auch ambitionierte Rennfahrer finden ein unerschöpfliches Betätigungsfeld vor. Mehrere Fernradrouten starten beispielsweise in Cambrils an der Costa Daurada. Von hier kann man an der Küste entlang über die Stadt Tortosa und das Ebrodelta zum knapp 1500 Meter hohen Montcaro im Gebirge Els Ports hinauffahren – auf der knapp 200 Kilometer langen Strecke geht es jeweils 3250 Meter bergauf und bergab, sodass man schon eine gute Kondition mitbringen muss. Reichlich Meer und Berge – katalanisch Mar i Muntanya – verspricht auch die etwa 100 Kilometer lange Route, die einen Bogen um die Jugendstilstadt Reus sowie die malerischen Orte Falset und Porrera im Landesinneren schlägt. Außerdem kann dem Trubel an der Costa Brava schnell entfliehen, wer von Lloret de Mar aus an wildromantischen Buchten der Steilküste entlang zu Burgen oder mittelalterlichen Dörfern im Hinterland der Küste aufbricht. Für den besonderen Kick sorgen die Routen ins Montseny-Gebirge mit Steigungen von 1900 Metern auf 135 Kilometern.

Radfahrer-freundliche Unterkünfte

Neben fahrradfreundlichen Hotels erleichtern vor allem die Centres BTT, spezielle Bike-Zentren das Fahren. Mit mindestens 100 Kilometern Fahrradwegen für alle Niveaus im Umkreis verfügen sie über Fahrradverleih, Parkplätze, Dusch- und Waschmöglichkeiten, einen Reparaturservice und versorgen ihre Besucher auch mit allen touristischen Informationen in verschiedenen Sprachen. Ganz wichtig: Wo immer man mit dem Rad unterwegs ist, sollte man unbedingt einen Fahrradhelm tragen, der in ganz Spanien obligatorisch ist.

BTT in La Pobla de Segur

BTT in La Pobla de Segur © Cablepress

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Zu Besuch bei Murmeltieren, Bartgeiern und Weltkulturerbestätten

An der Küste ist es zu heiß und zu voll? Dann sind die Pyrenäen die richtige Alternative. Hier sorgen klare Luft und kühle Nächte für Erfrischung, und die Gebirgslandschaften bringen auch weniger Bergaffine zum Schwärmen. Vor allem in der Provinz Lleida, wo sich die Gipfel in schwindelnde Höhen hinaufschrauben, Wasserfälle über bizarre Felsen ergießen und reißende Gebirgsbäche ihren Weg durch enge Schluchten bahnen. Die zum Beispiel zum River Rafting oder Canyoning einladen.

Estany de la Ratera © Kim Castells

Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici

Highlight der Lleidaner Pyrenäen ist der Nationalpark Agüestortes i Estany de Sant Maurici. „Verdrehte Wasser“ heißt er wörtlich übersetzt. Und tatsächlich schmiegen sich an die 200 verschlungenen Seen in die Hochgebirgslandschaft, wo sie von einem ganzen Kranz von Dreitausendern umzingelt sind. Am schönsten der Estany de Sant Maurici: In seinem Wasser spiegeln sich Felsen, Tannen und Schnee bedeckte Gipfel – der malerische Anblick macht ihn zu einem der beliebtesten Fotomotive und Picknickplätze Kataloniens.

Doch dabei sollte man es nicht belassen. Vielmehr bietet sich die Gegend ideal zum Wandern und Mountainbiken an. Rote und schwarze Kiefern begleiten beispielsweise den gut markierten, dreistündigen Fußweg, der vom Parkplatz von Pierró dem Fluss Escrita über den Maurici- und den Ratera-See zum Amitges-See folgt. Natürlich kann man auch tagelang von Hütte zu Hütte trekken, zum Beispiel auf der „Carros de Foc“ – zu Deutsch Feuerwagen – genannten Route, die 55 Kilometer lang ist und Höhenunterschiede von 9200 Metern überwindet.

Wem das nicht reicht – zwischendurch wären auch noch der Saboredo, der Amitges oder andere, um die 3000 Meter hohe Gipfel zu besteigen. Über die verschiedenen Touren informieren Ara Lleida sowie die Nationalparkhäuser und touristischen Informationsstellen. Wer lieber in die Pedale tritt, findet indessen auf der 220 Kilometer langen Rundstrecke „Pedals de Foc“ eine nicht minder spannende Herausforderung. Die Anstrengung lohnt, denn abgesehen vom Gebirgspanorama bekommt man unterwegs mit etwas Glück Bartgeier, Steinadler, Gemse oder Wildschweine zu sehen. Und den Ruf des einen oder anderen Murmeltiers zu hören.

Aigüestortes i Estany de Sant Maurici

Aigüestortes i Estany de Sant Maurici © Lluís Carro

Vall de Boí

Ja, hier oben scheint die Zivilisation Welten entfernt. Und keiner würde hier auf den Gedanken kommen, dass nur ein paar Kilometer weiter Bauten stehen, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Dabei haben im Gebirgstal Vall de Boí acht Kirchen und eine Kapelle die Zeit überdauert, die dem Stil der lombardischen Romanik zugerechnet werden. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut, sind in ihrem Innern zum Teil noch original erhaltene Wandmalereien aus dem Mittelalter zu bewundern – wie der Christus Pantocrator von Santa Maria de Taull mit seinen symbolträchtigen nach oben zeigenden Fingern, der zu einem der Wunder von Katalonien gewählt wurde. Zudem stehen die Sakralbauten im Umkreis selten schöner, einsamer Bergdörfer mit exotischen Namen wie Erill la Vall oder Durro. Hier kann man auch in alten Dorf- oder Bauernhäusern unterkommen, die Zimmer oder Ferienwohnungen vermieten. Hinter Mauern aus Naturstein und unter schrägen Holzwänden schlafen und beim Aufwachen auf Schnee bedeckte Berge blicken – das fühlt sich anders an als ein Urlaub von der Stange.

Sant Climent de Taüll

Taüll © Patronat de Turisme de la Diputació de Lleida

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Rezept: Escalivada – Kataloniens unschlagbarer Gemüseklassiker

Eine köstliche, typisch katalanische Vorspeise ist die Escalivada, die den italienischen Antipasti ähnelt. Ebenso wie Salat wird sie kalt gegessen und mit Öl und Essig angemacht, besteht aber nicht aus rohem, sondern gegrilltem Gemüse. Im Sommer schmeckt sie – gut gekühlt – herrlich frisch, in der kalten Jahreszeit öffnet sie den Appetit auf deftigere Hauptgerichte oder kann die aparte Beilage zu gegrilltem Fleisch abgeben.

Für Vegetarier und Veganer ist die Escalivada wiederum eine gute Alternative zu Fleisch- oder Fischgerichten. Im Übrigen ist sie schön anzusehen, wenn die Paprika, Auberginen und Tomaten entsprechend dekorativ serviert werden. Nicht ganz so appetitlich ist allerdings die Zubereitung. Denn da müssen die Paprikaschoten und Auberginen von ihrer schwarzen, zum Teil angekohlten Schale und winzigen Kernen befreit werden, obendrein quillt dabei der Saft heraus. Zugegeben, die Puhlerei ist etwas mühsam, aber sie lohnt. Am besten macht man gleich eine größere Portion. Denn weiterer Vorteil der Escalivada ist, dass man sie problemlos mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren und – wenn Gäste erwartet werden – auch am Vortag machen kann.

Gastronomia. Coca de recapte amb escalivada © Imagen M.A.S

Coca de recapte mit Escalivada © Imagen M.A.S

Die Zubereitung

Was die Zubereitung betrifft, kursieren in Kochbüchern und im Internet die verschiedensten Rezepte. Je nach Region, Tradition und Vorlieben hat jede katalanische Familie, jeder Koch und jede Köchin ihr eigenes. Die Grundlage bilden aber in jedem Fall rote Paprikaschoten, Auberginen sowie Gemüsezwiebeln. Je nach Geschmack kann man auch Kartoffeln und Tomaten dazutun, wobei man möglichst gutes, reifes Gemüse verwenden sollte. Das wird in Katalonien – anders als in vielen Rezepten, die in Deutschland im Umlauf sind und nach denen es klein geschnitten gegart wird – stets im Ganzen gegrillt.

Schritt 1

Wenn möglich auf Holzkohle, die dem Gemüse einen besonders würzigen Geschmack verleiht. Doch ein Backofen tut es auch. Der wird zunächst auf etwa 200 bis 220 Grad aufgeheizt. In der Zwischenzeit werden die Paprikaschoten, Auberginen, Gemüsezwiebeln, Tomaten und Kartoffeln gewaschen und – mit Ausnahme der Tomaten – auf ein Blech gelegt. Manche geben auch noch einen Spritzer Olivenöl darüber.

Schritt 2

Dann ca. 50 Minuten grillen, bis das Gemüse weich ist. Zwischendurch sollte man das Gemüse wenden, wenn die Schale Blasen wirft und dunkle Stellen bekommt. Falls man auch Tomaten nimmt, werden sie, da sie schneller garen, erst später in den Backofen gegeben. Wenn alles weich ist, das Gemüse im Ofen oder unter einem sauberen Geschirrhandtuch nachgaren lassen – traditionell werden sie dazu in Zeitungspapier eingewickelt. Danach die Paprikaschoten vorsichtig häuten und von den Kernen befreien, dabei eventuell den Saft auffangen. Das übrige Gemüse schälen und mit den Fingern in längliche Stücke reißen. Nur die Kartoffeln mit dem Messer schneiden. Die Tomaten werden nicht geschält und höchstens halbiert. Nun alles mit gutem Olivenöl, Salz, je nach Geschmack auch mit Essig und Pfeffer anmachen.

Wer will, kann auch den aufgefangenen Saft der Paprikaschoten dazu geben und/oder den Salat mit etwas Knoblauch würzen, obwohl das Originalrezept dies nicht vorsieht. Dazu die Zehen sehr fein hacken und direkt hinzufügen oder mit etwas grobem Meersalz zerdrücken, mit Olivenöl mischen und darüber geben.

Schritt 3

Vor dem Verzehr sollte die Escalivada möglichst ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen. Schön sieht sie aus, wenn man sie vor dem Servieren noch mit schwarzen Oliven dekoriert. Man kann auch Anchovis-Filets über das Gemüse drapieren. In vielen Restaurants werden Escalivada und Anchovisfilets zudem auf Tomatenbrot (vgl. Rezept Pà amb tomàquet) als Sandwich, katalanisch Torrada d’escalivada amb anxoves – angerichtet. Andere Köche belegen wiederum Pizzateig mit dem gegrillten Gemüse, so wird dann eine köstliche Coca de Recapte daraus. Wieder andere würzen mit ihr einen herzhaften Flan oder eine Quiche.

Der Fantasie sind also keine Grenzen gesetzt. Vielleicht haben Sie auch eine Idee? Aber selbst in ihrer ganz traditionellen Form ist die Escalivada so wohlschmeckend, dass sie noch so manche Küchenrevolution überleben wird. Ein echter Klassiker eben, der nicht totzukriegen ist. Probieren Sie’s aus!

 

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Katalanische Küche: Wenn einem Katalonien auf der Zunge zergeht 

Die Liebe zu Katalonien geht auch durch den Magen. Viele schwärmen noch lange nach ihrer Reise vom köstlichen Suquet, dem Fischeintopf aus Kartoffeln, Knoblauch und allen möglichen Ingredienzen aus dem Meer, wie er an der nördlichen Costa Brava gereicht wird. Oder von der karamellisierten Crema Catalana, die eins der typischen Desserts Kataloniens ist. In manchen Fällen geht das so weit, dass mancher, der hier auf den Geschmack gekommen ist, regelmäßig wieder kommt, um sich sein Lieblingsgericht auf der Zunge zergehen zu lassen.

Frische Zutaten aus der Region

Aber was macht die katalanische Küche so besonders? Zum Einen sind es die Zutaten: Fisch und Meeresfrüchte von den Küsten, Fleisch, Schinken und Wurstspezialitäten aus den Pyrenäen, Obst und Gemüse von den Plantagen und Feldern im Terres de Lleida und der Reis aus dem Ebrodelta. Doch das allein garantiert noch keine feine Küche. Es mussten erst noch die verschiedensten kulturellen Einflüsse dazu kommen – iberische, maurische, französische, italienische -, die hier in die Kochtöpfe eingegangen sind. Schließlich war Katalonien immer ein Durchgangsland, wo Händler und Reisende Produkte wie Gewürze, aber auch Rezepturen sowie Ess- und Kochtraditionen aus allen möglichen Ländern mitbrachten.

Exotische Kombinationen

Herausgekommen sind dabei originelle Kombinationen von Fleisch und Schokolade oder Fleisch und Fisch – katalanisch Mar i Muntanya genannt. Wo sonst kommt Hühnchen mit Languste auf den Tisch? Fleischgerichte, die mit Schokolade gewürzt werden? Oder Arròs negre, eine Art schwarze Paella, die durch die Tinte der Calamares ihre charakteristische exotische Farbe erhält? Auch bei den Salaten haben die Köche ihre Fantasie spielen lassen. Beliebte, typische Vorspeisen sind unter anderem die Esqueixada, ein erfrischender Stockfischsalat, Empedrat mit dicken weißen Bohnen, Tomaten, Stockfisch und schwarzen Oliven oder die Escalivada, eine Art Antipasti aus gegrillten und anschließend marinierten Paprikaschoten, Auberginen, Tomaten und Zwiebeln.

Hähnchen mit Pilze

Hähnchen mit Pilze © Imagen M.A.S.

Inzwischen haben die experimentierfreudigen katalanischen Küchenchefs die alten Traditionen weiterentwickelt, viele Rezepturen veredelt – teils bis zur Unkenntlichkeit, sodass mitunter von einem Salat nur noch eine Schaumwolke geblieben ist, die eine Krokette oder gebratene Sardelle krönt. Das kann man mögen oder nicht – in jedem Fall haben sich Kreative wie Ferran Adrià soviel Renommee erworben, dass nicht nur ein ganzer Michelin-Sterneregen auf das Land niederging, sondern auch viele Gourmets eigens hierher kommen, um die Werke der weltbesten Köche zu degustieren. Doch braucht es gar nicht unbedingt den Segen einer Feinschmeckerbibel, um in Katalonien ausgezeichnet zu essen. Die meisten werden auch heute noch mit den einfachen traditionellen Gerichten glücklich, wenn sie frisch und gut zubereitet sind: auf Holzkohle gegrillte Sardinen, Seeteufel mit Petersilie und Knoblauch, eine herzhafte Butifarra-Bratwurst mit weißen Bohnen, dazu ein Glas spritziger Rosé – dafür lässt manch einer durchaus ein raffiniertes Gourmet-Menü stehen. Ganz zu schweigen von einer so einfachen wie genialen katalanischen Erfindung namens Pa amb tomàquet: Kinder, Erwachsene, alle lieben das Tomatenbrot, das eigentlich ein Arme-Leute-Essen ist. Denn im Grunde geht es um eine Resteverwertung, durch die sich altes, etwas hart gewordenes Brot in eine kleine Delikatesse verwandeln lässt. Wollen Sie es selbst mal probieren? Und sich damit ein Stück Katalonien nach Hause holen? So geht es:

Pa amb tomàquet

Man nimmt eine oder mehrere Scheiben Weißbrot vom Vortag, typischerweise das etwas kompaktere katalanische Bauernbrot Pa de Pagès. Alternativ kann es auch ein anderes Weißbrot oder Baguette sein. Wer will, kann es auch toasten und mit einer Knoblauchzehe einreiben. Dann wird es mit einer reifen, halbierten Tomate bestrichen – möglichst von der Mitte zum Rand, damit man an der Rinde noch den letzten Saft aus der Frucht holt. Anschließend etwas gutes Olivenöl darüber gießen, und je nach Geschmack salzen. Entweder wird es zu gegrilltem Fleisch gereicht oder als Sandwich belegt mit allen möglichen Zutaten: mit Käse, luftgetrocknetem oder gekochtem Schinken, Salami oder anderen Wurstsorten, Anchovis, Thunfisch… Beliebt ist auch die Tortilla, katalanisch truita. Eine besonders aparte Variante ist das Zucchini-Omelett. Dafür eine klein geschnittene Zwiebel in heißem Olivenöl anbraten, eine in feine Scheiben geschnittene, mittelgroße Zucchini dazu geben, evtl. auch etwas Rosmarin, und leicht anbräunen lassen. Währenddessen in einem Suppenteller zwei Eier mit etwas Milch aufschlagen, die angebratenen Zucchini dazugeben, alles in die Pfanne geben und stocken lassen. Zwischendurch das Omelett umdrehen, sodass es von beiden Seiten gegart wird. Danach zusammenrollen und auf das Tomatenbrot legen. Bon profit!

Pa amb tomàquet © Lluis Carro

Pa amb tomàquet © Lluis Carro

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Top 10 Familientourismus in Katalonien

Im Wasser plantschen, Sandburgen bauen, Dampfer fahren, die ersten Meter mit dem Surfbrett auf den Wellen gleiten: Kinder sind einfach glücklich an Costa Brava, Costa Daurada oder der Küste von Barcelona. Wobei es außer Strand und Meer noch jede Menge andere Attraktionen gibt, die zu einem unvergesslichen Familienurlaub in Katalonien beitragen. Hier die zehn spannendsten Urlaubsideen zwischen Pyrenäen und Ebrodelta:

 

Speed Boats und Delphine im Aquapark Marineland

Nicht nur Wasserspaß der Superlative verspricht der Aquapark Marineland an der südlichen Costa Brava. Die 60 000 Quadratmeter große Badelandschaft ist auch ein gelungenes Beispiel für Edutainment. Denn während Riesenrutschen, Speed Boats und Kamikaze-Röhren für Adrenalinkicks sorgen, lässt sich im Mini-Zoo Einiges über Störche, Flamingos oder Seelöwen lernen. Weitere Highlights sind das Tropenhaus und die Delphin-Shows im Delfinarium. Zwischendurch dürfen die Besucher dabei sein, wenn die chilenischen Humboldt-Pinguine gefüttert werden.

 

Wildwasser-Rafting in den Pyrenäen

Noch eine Erfrischung gefällig? Dann könnten die Gebirgsbäche der Pyrenäen das Richtige sein. In denen kann man nicht nur baden. Die Noguera Pallaresa bei Llavorsí lädt auch zum Rafting ein. Und es ist schon ein Abenteuer der besonderen Art, wenn die ganze Familie im Riesenschlauchboot Felsen und andere Hindernisse umschifft, die sich dem Wildwasser in den Weg stellen. Ganz Mutige können sich hier anschließend noch gefährliche Schluchten hinunter hangeln – wobei geschulte Führer und die entsprechende Ausrüstung für Sicherheit sorgen.

 

Nervenkitzel und Exotik in PortAventura

Mal eben vom Mittelmeer in die Südsee schlendern, wo ein scheinbar erloschener Vulkan ausbricht, auf die Tempel geheimnisvoller mexikanischer Gottheiten steigen, Mariachi-Liedern lauschen und im nächsten Moment durch ein paar schwindelerregende Loopings sausen, um schließlich im majestätischen Kaiserreich von China anzukommen: Dazu und noch viel mehr lädt der Vergnügungspark PortAventura an der Costa Daurada ein. Hier paart sich exotisches Flair mit Attraktionen der Superlative wie Wasserrutschen oder Riesenrädern. Shows, Tänze und die zu den Themenwelten passende Kulinarik runden den Besuch im Abenteuerhafen ab.

 

Besuch bei Wölfen und Bären

Auf Tuchfühlung mit Luchsen, Wölfen, Füchsen, Hirschen, Steinböcken und echten Bären gehen – dafür bietet sich der Aran Park an. Und zwar in deren natürlicher Umgebung – im Arantal in den Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich, das von herrlicher Hochgebirgslandschaft mit Schnee bedeckten Gipfeln, Bächen und saftig grünen Wiesen geprägt ist. Neben dem Aran Parc, der bis Anfang November geöffnet ist, gibt es hier auch noch authentische Dörfer wie Bossost mit schiefergedeckten Steinhäusern und Kirchen aus dem 12. Jahrhundert zu entdecken. Und natürlich den Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici, zu Deutsch „Verdrehte Wasser“, mit unzähligen glasklaren Bergseen.

Els Encantats und Estany de Sant Maurici © Oriol Clavera

 

Bromelien, Opuntien und Agaven bewundern

Bei Blanes an der südlichen Costa Brava locken gleich zwei Botanische Gärten, bei denen auch ganz jungen Besuchern die Augen übergehen: Neben der wunderbaren Anlage Mar i Murtra mit 3000 Pflanzenarten verschiedener Vegetationszonen, die der Deutsche Karl Faust 1921 begründete, gilt es ein Stück weiter den Kaktusgarten Pinya de Rosa zu bewundern, wo um die 7000 stachlige Gewächse gedeihen. Opuntien, Agaven, Aloe, Yucca – ein Exemplar ist bizarrer als das andere anzusehen. Nur anfassen sollte man es nicht…

 

Auf Messis Spuren in Barcelona

Was wäre Barcelona ohne Barça, den legendären Fußballclub? Nicht nur das Stadion Camp Nou ist obligates Mekka der Ballsportfans. Auch im Barça-Museum können sie in die Geschichte des FC Barcelona eintauchen, Fotos, Pokale und vieles andere des viermaligen Liga-Champions bewundern und die eine oder andere Schlüsselszene auf dem Bildschirm verfolgen. Inzwischen gibt es auch einen eigenen Raum für Lionel Messi, der unangefochtener Star des Fußballclubs ist. Wer will, kann sich natürlich auch ein Trikot von dem Argentinier oder einem anderen Ballkönig mit nach Hause nehmen.

Barcelona. Camp Nou (2) © Imagen M.A.S

 

Vom Zoo ins Labyrinth von Horta

Ihr Kind mag lieber Tiere als Fußball? Dann ist der Zoo von Barcelona ein Muss, der in die wunderbare Parkanlage des Ciutadela-Parks eingebettet ist. Alternativ bietet sich das Aquarium mit seinen 450 Arten von Wassertieren an – Highlight ist der 80 Meter lange, gläserne Unterwassertunnel, durch den man den exotischen Meerestieren ganz nahe kommt. Noch ein Geheimtipp ist übrigens das Labyrinth von Horta: Bis aufs 18. Jahrhundert geht die terrassenartige Gartenanlage im Norden der Stadt zurück, wo man sich stundenlang zwischen grünen Hecken verlieren kann. Zwischendurch sorgen Brunnen, Fontänen und Kanäle für Abkühlung.

Radeln, wo früher Züge fuhren

Nicht einfach in die Pedalen treten kann man auf den Vies Verdes. Schließlich wurden die Fahrradwege auf stillgelegten Bahnstrecken angelegt. Wenn man zum Beispiel auf der Via Verda de la Val de Zafán unterwegs ist, liegen archaische Dörfer wie Arnes oder Horta de Sant Joan am Weg, das Picasso zum Kubismus inspirierte. Außerdem ganze Heerscharen von Oliven- und Mandelbäumen und Berge. Mehr oder weniger ständiger Begleiter ist der Ebro, der sich ganz gemütlich seinem Delta entgegen schlängelt. Mal sehen, wer die ganzen 49 Kilometer schafft.

Via Verda Terra Alta. Bot © Patronat de Turisme de la Diputació de Tarragona - Terres de l'Ebre

 

Im Glasbodenboot zu den Medes-Inseln

Reif für die Insel? Dann empfiehlt sich ein Abstecher zum Archipel der Illes Medes: sieben Inselchen, die vor der Küste von l’Estartit wie versteinerte Dickhäuter aus dem Wasser ragen. Noch geheimnisvoller als die bizarren Felsen ist hier die Unterwasserwelt mit ihrer außergewöhnlichen Flora und Fauna. Zwischen Korallen, Wachsrosen, roten und grünen Algen tummeln sich Zackenbarsche, Drachenköpfe und Bärenkrebse sowie Meeraale. Das alles kann man sich ganz gemütlich durch die Fenster der Glasbodenboote ansehen, die regelmäßig von l´Estartit aus zu den Illes Medes fahren.

 

Flamingos beobachten im Parc d’Aiguamolls

Das Sumpfgebiet rund um die Muga-Mündung an der nördlichen Costa Brava ist auf den ersten Blick ganz unspektakulär. Bei näherem Hinsehen entpuppt es sich aber als einzigartiges Vogelparadies. Tausende von Zugvögeln machen im Parc d’Aiguamolls, dem Marschland mit Lagunen und Salzwiesen Station. Je nach Jahreszeit sind von den Beobachtungsstationen aus Gänse, Flamingos, Bartmeisen, Rohrdommeln, Nachtigallen oder Kraniche zu erspähen. Außerdem säumen zahlreiche Storchennester die Wege zwischen den Teichen. Zwischendurch kann man auf einen alten Reissilo steigen und sich die ganze Sumpflandschaft von oben ansehen.