Alle Beiträge von Catalan Tourist Board Team

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Fronleichnam auf Katalanisch

Es gibt immer einen guten Grund zu feiern. Welcher das ist,  können wir nicht immer so ganz genau sagen. Das Fronleichnamsfest ist dafür ein gutes Beispiel. Machen wir einen kleinen Test. An was denken Sie als erstes, wenn Sie Fronleichnam hören:

a) Freier Donnerstag im Sommerhalbjahr

b) Kirchliches Fest, das die leibliche Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie feiert

c) Fronleichnamskirmes

d) Enramades

Tatsache ist, im Kern geht es an Fronleichnam um ein religiöses Konzept, das nicht leicht zu fassen ist. Das Erste, woran wir denken, ist jedoch das „traditionelle Drumherum“. Das treibt seit jeher wilde Blüten, wie der Deutsche sagen würde, der dabei vermutlich vor allem an den Brauch der Fronleichnamskirmes denkt. In Katalonien hingegen darf man die Rede von den „wilden Blüten“  des Fronleichnamsfestes wörtlich nehmen.

Enramades – Kreative Feuerwerke der floralen Kunst

Das gilt insbesondere für Orte wie Arbúcies und Sallent, die berühmt sind für die Tradition der Enramades. Ursprünglich bildeten Buchsbaum und Blumen die Basis dieser kreativen Feuerwerke der floralen Kunst. Mit Girlanden geschmückte Zweige („enramades“) überspannten die Gassen und Blumenteppiche bedeckten  die Straßen und Plätze. Was vor 600 Jahren als Festschmuck zu Ehren der Fronleichnamsprozession begann, entwickelte jedoch bald ein Eigenleben.

Enramades in Sallent © Oriol Llauradó

Blumenteppiche

Zwar sind bis heute viele der catifes genannten Blumenteppiche religiösen Aspekten des Fronleichnamsfestes gewidmet, jedoch zieht das Fest der Enramades weit mehr Aufmerksamkeit auf sich als die traditionellen Fronleichnamsprozessionen. Der religiöse Aspekt tritt in den Hintergrund, während die Freude an der Gestaltung neuer und überraschender Blumenkunstwerke in den Mittelpunkt tritt.

Enramades in Arbúcies © Oriol Llauradó

Ein Frühlingsfest

Heute sind die Enramades ein spielerisches Frühlingsfest, das in Orten wir Arbúcies oder Sallent tausende von Touristen anlockt. Nicht umsonst wurde es offiziell als traditionelles Fest von nationaler Bedeutung und Fest von touristischem Interesse anerkannt. Jede Straße des Ortes widmet ihre Dekoration einem ausgewählten Gestaltungsthema und das höchste Ziel eines jeden Mitwirkenden ist es, die eigenen Nachbarn mit neuen Ideen zu überraschen. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Nachbarn seit Wochen mit gleichen Mitteln das gleiche Ziel verfolgen.

Tradition und experimentelle Kunst

So kommt es, dass man sich bei einem Besuch der Enramades gelegentlich wie Alice im Wunderland fühlt. Zu den traditionellen, kunstvoll aus Blütenblättern gelegten catifes gesellen sich heute nicht nur Blumen und Märchenwesen aus Krepppapier, sondern auch experimentelle Kunst aus gefärbtem Holzmehl und Hobelspänen, aus Kaffeesatz und Kaffeekapseln und allem, was sich ansonsten noch recyceln und attraktiv in Szene setzen lässt.

Bunte Straßendekoration in Arbúcies © Oriol Llauradó

Ein Publikumsmagnet


Thematisch reicht das Spektrum der Blumenkunst von religiös über lokal bis zu völlig fantastisch. Die Enramades sind zu einem Volksfest und Publikumsmagneten für Sallent und Arbúcies geworden, die jährlich zu diesem Anlass mehrere Zehntausende von Besuchern aus dem In- und Ausland begrüßen.

Noch mehr Enramades

Doch nicht nur Sallent und Arbúcies feiert man die Enramades. Auch in Argentona, Calaf, Cardona, Guissona, Igualada,  La Garriga, Sant Llorenç de Morunys, Sitges, Tivissa, Tortosa und Vilafranca del Penedés feiert man die Enramades. – Es gibt immer gute Gründe, Katalonien zu besuchen, und es gibt immer einen Grund zu feiern. – Die Enramades sind einer der schönsten.

Emradades in Arbúcies © Oriol Llauradó

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El Cinquè Llac – Wandern auf Hirtenwegen in den Pyrenäen von Lleida

Die Wanderroute El Cinquè Llac, die durch nahezu unentdeckte Pyrenäenlandschaften führt, ist etwas ganz Besonderes: Sie verdankt ihre Existenz der glühenden Begeisterung der Bewohner von Senterada und Umgebung für  die Schönheit ihrer Gebirgslandschaften und vermittelt dem Gast in unnachahmlich charmanter Weise den Wert  regionaler Kultur und Traditionen.

Pirineus - El Cinquè Llac © Pirineu Emoció (3)

Pirineus – El Cinquè Llac © Pirineu Emoció (3)

Leiden Sie unter Frühlingsmüdigkeit? Wir wissen ein Mittel dagegen:  Wohlverdiente Wandermüdigkeit! Damit man diese genießen kann, muss man allerdings erst etwas tun: Runter vom Sofa, raus aus den Pantoffeln, rein in die Wanderschuhe und auf in die Pyrenäen von Lleida!

Auf alten Hirtenwegen

Die fünftägige Wanderroute El Cinquè Llac führt auf uralten Hirtenwegen durch die Pyrenäen von Lleida und in eine Gebirgswelt jenseits der Zeit. Jahrtausende alte architektonische Spuren früherer Pyrenäenbewohner ziehen den Wanderer ebenso in ihren Bann wie die hiesigen Geschichten und Legenden. Doch damit nicht genug – neben Natur, Geschichte und Geschichten erfreut der Wanderer sich auch an der ebenso exquisiten wie ursprünglichen Gastronomie des Ortes.  Diese setzt voll und ganz auf regionale Produkte, traditionelle Rezepte und einen guten Schuß kulinarischer Kreativität. Fünf ebenso erlebnisreiche wie genussvolle Tage in frischer Gebirgsluft vertreiben unter Garantie jeden Anflug von Frühjahrsmüdigkeit. Dafür erfreut der Reisende sich am Abend einer wohligen Wandermüdigkeit, die sich in den gemütlichen Unterkünften mit authentischem Pyrenäencharme so richtig genießen lässt. Also auf zum Cinquè Llac!

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

Der fünfte See

El Cinquè Llac bedeutet „der fünfte See“. Dieser fünfte See ist der Zielpunkt der hundert Kilometer langen Wanderroute, der beim Blick von Bergen und Aussichtspunkten immer wieder aus der Ferne zu erahnen ist. Die vier Seen, die ihm vorausgehen, erlebt der Reisende übrigens noch während der Anreise zu dieser traumhaften Wanderroute  durch die Landkreise Pallars Sobirà, Pallars Jussá und Alta Ribagorça. Der Tren dels Llacs, der Zug der Seen, bringt den Wanderer nicht nur komfortabel und umweltfreundlich von Lleida zum Startpunkt der Wanderung in La Pobla de Segur – die Fahrt ist auch ein Landschaftsgenuss der besonderen Art und eine wunderbare Einstimmung auf die kommenden erlebnisreichen Tage in der Natur.

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

Ein ganz besonderer Weg

Die Route El Cinquè Llac ist in mehrfacher Hinsicht etwas ganz Besonderes: Sie begeistert den Wanderer mit großartigen Landschaften, die bis heute nahezu unentdeckt geblieben sind wie zum Beispiel dem Pla de Corts, dem Vall de Fosca und dem Vall de Manyanet. Darüber hinaus ist die Route des Cinquè Llac ein Fernwanderweg, der seine Existenz der glühenden Begeisterung und Hingabe der hier lebenden Menschen für die Schönheit der Gebirgslandschaften und den Wert regionaler Kultur und Traditionen verdankt. Die fünf Etappen des Weges verlaufen über weite Strecken auf Jahrhunderte alten Hirtenwegen, die von Trockensteinmauern gesäumt werden. Die Trockensteinmauern sind jedoch nicht die einzigen Zeugnisse uralter Pyrenäenkultur, die es hier zu entdecken gilt: Am Weg liegen Dolmen, einsame Kirchlein und Kapellen, von trutzigen Stadtmauern umschlossene Orte, stille Klöster, Berghütten, Bauernhöfe und Schäferhütten als ein weiteres Beispiel für die typische Trockensteinarchitektur.

Die Namen der Routenetappen geben bereits einen Vorgeschmack auf den Zauber des Wandererlebnisses: Von der Schlafenden Riesin über den Hexentreff von Serraspina führt der Weg zur Teufelsbrücke und zum Verwunschenen Haus, um schließlich am L’estany de Montcortès, dem lange erwarteten fünften See zu enden.

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

El Cinquè Llac © Catalan Tourist Board

Verantwortungsvoller Tourismus

Die Route El Cinquè Llac versteht sich als Projekt im Sinne des verantwortungsvollen Tourismus. Ihre Urheber und die Gastwirte am Weg setzen deshalb auf kluges Umweltmanagement, ein Minimum an Abfallproduktion und regionale, nachhaltig hergestellte Produkte. Darüber hinaus erhält der Wanderer auf der Route El Cinquè Llac Einblick in uralte Traditionen und das Handwerk der Schäfer. Der „Hirtenstab“, der dem Wanderer zu Beginn der Tour überreicht wird, und der nach Vollendung jeder Etappe ein neues Brandzeichen erhält, steht ganz explizit für die Wertschätzung dieses alten Handwerks.

El Cinquè Llac © Pirineu Emoció

El Cinquè Llac © Pirineu Emoció

Rettet die Trockensteinmauern!

Wertschätzung der Pyrenäentraditionen bringt auch ein Projekt zum Ausdruck, dass dem Erhalt der Trockensteinmauern gewidmet ist, welche die alten Pfade durchs Gebirge und weite Teile der Strecke des Cinqué Llac säumen: In diesem Frühling besucht eine Gruppe holländischer Studenten im Rahmen eines Praktikums die Region und kümmert sich um die fachgerechte Reparatur und Instandhaltung der Trockensteinmauern. Übrigens:  Auch interessierte Wanderer haben die Möglichkeit, die alte Technik zu erlernen und selber an den Trockensteinmauern Hand anzulegen. Info unter Casa Leonardo

El Cinquè Llac © Pirineu Emoció

El Cinquè Llac © Pirineu Emoció

..und den katalanischen Esel!

Übrigens: Die Route El Cinquè Llac ist auch geeignet für Mountainbiker und Reiter. Unsere Lieblingsvariante ist ohne Zweifel die Tour in Begleitung eines katalanischen Esels. Die überaus liebenswerten Vierbeiner schließen schnell mit Menschen Freundschaft und sind beim Tragen des Gepäcks eine große Hilfe. Übrigens: Wenn Sie sich für die „Esel-Tour“ entscheiden, leisten Sie einen Beitrag zum Artenschutz, denn der katalanische Esel ist vom Aussterben bedroht. Also auf, entdecken Sie die Welt des Cinquè Llac!

INFO:

Die Route El Cinquè Llac ist buchbar als Wanderung ohne Gepäck, auf Wunsch kann auch ein Wanderführer gebucht werden.
Buchung über:
Pirineu Emoció
www.pirineuemocio.com
info@pirineuemocio.com
Tel: +34 973 681518

Ausführliche Infos finden Sie auf der Website des Wanderweges: www.elcinquellac.com

Hier geht es zur Wegbeschreibung auf Outdooractive.

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3 Routen zu Barcelonas best gehüteten Geheimnissen

Sie glauben, Sie kennen Barcelona? Dann können Sie sicherlich folgende Fragen beantworten:

Welchen Handgriff sollten sie unbedingt vermeiden, wenn Sie nicht vorhaben, die gesamte Stadt zum Einstürzen zu bringen?

Welche nächtlichen Geheimnisse birgt Gaudís architektonische Fantasie La Pedrera?

Wo könnten Sie sich in den Geschmack einer Bratwurst à la Orange&Zwiebel – so abstrus das klingt – ernsthaft verlieben?

Antwort auf diese und viele andere Fragen, die Sie sich niemals stellen würden, erhalten Sie auf drei Routen durch Barcelona, die zu den bestgehüteten Geheimnissen einer verführerischen Metropole führen.

Route 1:
Barri Gòtic – Vom Stadtgeflüster mittelalterlicher Mauern

Route 2:
Barcelonas Stein gewordene Fantasien und der Modernismus

Route 3:
Eine lustige Schlemmertour durch das Born-Viertel

Der Passeig del Born in Barcelona © Edgar De Puy Fuentes

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5 erstaunliche Abenteuer in den verwunschenen Bergen des Pallars

Haben Sie schon einmal die Hand in den 65 Millionen Jahre alten Abdruck eines Dinosaurierfußes im Felsen gelegt? Wollten Ihre Kinder schon immer einmal im Geländewagen den Spuren der Urzeitriesen folgen? Ahnen Sie, was für ein Gefühl es ist, über den Turm einer versunkenen Kapelle zu schwimmen? Reizt Sie und Ihre Kleinen ein Bummel durch Krämerläden und Barbiersalons mit originalverpackten hundertjährigen Produkten? Oder neigt man in Ihrer Familie eher zu adrenalingetränkten Urlaubsaktivitäten?

Flößertradition in La Pobla de Segur: Nur anschauen, nicht nachmachen!

Dann ist vermutlich eine Raftingtour im Naturpark Alt Pirineu das Abenteuer ihrer Wahl. Inspiration für waghalsige Manöver, die nicht zum Nachmachen geeignet sind, finden sich im Flößermuseum Espai Raier von La Pobla de Segur und insbesondere beim Flößerfest Festa dels Raiers, das im Juli gefeiert wird. Die Jahrhunderte alten Techniken und Traditionen des harten und riskanten Handwerks der Flößer bleiben in der Festa dels Raiers lebendig. Deshalb trägt das Fest auch das Attribut Festa d’interès nacional (Fest von nationalem Interesse).

Nichts für schwache Nerven: Traditionelle Floß-Fahrt der Raiers © Gemma Miralda

Rafting auf dem Noguera Pallaresa im Pallars Sobirà

Wer eine Raftingtour auf dem Noguera Pallaresa bucht, fährt in der Regel sicherer als die „Almidieros“ auf den aus einfachen Baumstämmen zusammengefügten Flößen. Zwar lässt sich der Risikofaktor nach Bedarf steigern, im Allgemeinen  ist Rafting im Pallars jedoch eine sichere Aktivität. Die sportlichen Ansprüche lassen sich an unterschiedliche Fähigkeiten anpassen, Kinder ab sechs Jahren werden gern mit ins Boot geholt. Dann heißt es rein in die Neoprenanzüge, Schwimmweste drüber, Helm an, und ab dafür! Auf dem Noguera Pallaresa kann man von Februar bis Oktober raften, natürlich immer mit einem kompetenten Guide. Die meisten Angebote für Rafting und verwandte Sportarten wie Kanu- und Kajaktouren gibt es in Sort, der Hauptstadt des Abenteuersports in der Provinz Lleida. Weitere Infos unter: www.pallarssobira.info

Ein Abenteuer für Klein & Groß: Rafting auf dem Fluss Noguera © Lluís Carro

Zeitsprünge: Dinosaurierzeit und Menschenzeit im Museu de la Conca Dellà in Isona

Das Gebiet um die heutige Stadt Isona im Pallars war vor 66 Millionen Jahren einer der letzten Rückzugsorte der Dinosaurier. Das Museum der Conca Dellà überrascht kleine und große Besucher mit spannenden Informationen über die verlorene Lebenswelt der Dinosaurier, die gemeinsam mit den urzeitlichen Riesen unterging. Ein Besuch im Museu de la Conca Dellà mit dem dazugehörigen Kreidezeitpark ist eine faszinierende Zeitreise zu den legendären Riesenechsen.

Auf einer Tour im Geländewagen durch den Park wandelt man auf den Fußspuren der Dinosaurier, entdeckt versteinerte Dinosauriereier oder liest in den Mustern der zahllosen Spuren, welche die Meerestiere auf den Felsen des ehemaligen Strandes La Posa hinterlassen haben. Eine unvorstellbar ferne Vergangenheit scheint hier zum Greifen nah. Vor dem Hintergrund solcher Dimensionen scheinen die Spuren der antiken römischen Stadt Aeso, die ebenfalls im Museum der Conca Dellà zum Leben erweckt werden, fast zur jüngeren Geschichte zu gehören, was ihrer Faszination keinen Abbruch tut. Info: http://www.parc-cretaci.com/

Von einer versunkenen Kapelle und den Spuren der Geschichte in Tremp

Nahe bei Isona lädt Tremp, Hauptstadt des Pallars Jussà, die Gäste zu einem historischen Stadtbummel ein: Zu besichtigen sind die historischen Türme der Stadtmauer, die Basílica de la Virgen de Valldeflors, das Hospital dels pobres aus dem Jahr 1521 und das Rathaus, an dem früher die Kutschen auf ihrem Weg in die Pyrenäen hielten. Wer den alten Reisewegen der Pferdekutschen nach Norden folgt, gelangt zum Stausee von Sant Antoni, in dessen Wassern einst die Kapelle Sant Antoni de Susterris versank. Steht das Wasser niedrig, ragt die Spitze des Kirchturm aus dem See hervor, und leise flüstern die Wellen von den Geheimnissen des Ortes. Abgesehen davon ist dies der perfekte Ort für Outdooraktivitäten mit der ganzen Familie: Hier gibt es Badestrände, ausgeschilderte Wander- und Mountainbike-Routen und die Möglichkeit, Kanus zu mieten, mit denen man die schönsten und abgelegensten Buchten des Sees erkunden kann.

 Einkaufsläden aus Omas und Opas Kindheit in Salàs de Pallars

Ein Besuch in Salás de Pallars bringt einen weiteren Ausflug mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit, diesmal mit Haltestelle in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vor der mittelalterlichen Kulisse des Städtchens, dessen jährlich stattfindender Viehmarkt über Jahrhunderte Bauern und Viehzüchter aus ganz Spanien und Frankreich anzog, gibt es heute ein einzigartiges Museumsprojekt zu entdecken. Das Centro de Interpretación del Antiguo Comercio und die Museumsläden von Salàs de Pallars katapultieren Kinder und Erwachsene in eine Epoche, in der Werbungen nicht auf Internetbannern flackerten, sondern elegant illustrierte Plakate besetzen und ein Anruf nicht über das Smartphone getätigt wurde, sondern mittels eines monumentalen Apparates und mit Hilfe des Fräuleins vom Amt. Ein Barbiersalon, ein Tabakladen, eine Apotheke und ganz besonders der Kolonialwarenladen überraschen mit einer Vielfalt von Produkten und Geräten, die zu Omas und Opas Kinderzeiten zum Alltag gehörten. INFO: www.botiguesmuseusalas.cat

Dem Geheimnis der Glühbirnen auf der Spur in Tavascan

„Warum gehen eigentlich die Glühbirnen an?“ Es gibt Fragen, die nur Kinder stellen und damit die Erwachsenen in Verlegenheit bringen. Doch in Tavascan ganz in der Nähe des Naturparks l‘Alt Pirineu im Norden des Pallars Sobirà erhalten kleine Entdecker – und zum Glück auch ihre Eltern – Antwort auf diese spannende Frage. Tavascans bestgehütetes Geheimnis ist das Wasserkraftwerk, das 500 Meter unterhalb eines Gebirges versteckt liegt. Auf ihrem Weg durch eine mit großen Maschinen ausgestattete, unterirdische Höhle erfahren die Besucher, wie man man mit dem Wasser der Stauseen Elektrizität erzeugt. Die geleitete Besichtigung dauert 90 Minuten und führt durch einen in Fels geschlagenen Tunnel ins Herz des Gebirges. Schutzhelme sind natürlich Pflicht. Die Führung ist geeignet für Kinder ab sechs Jahren. Eintritt: Erwachsene 7 €, Kinder unter 12 Jahren 4 €.  Info unter: www.tavascan.net/es/

Vall Fosca: Das verwunschene Tal

Ganz im Norden des Pallars Jussà liegt das Gletschertal Vall Fosca mit steilen Hängen, dreißig funkelnden Bergseen und Gipfeln, die die 2.500 Metermarke streifen. Unser Tipp: Für vollen Landschaftsgenuss ohne Meckereien empfehlen wir eine Fahrt in der Seilbahn von Sallente zum See Lago Gento. 450 Höhenmeter werden so in 13 Minuten überwunden und nach der aufregenden „Flugreise“ bleibt reichlich Energie für Erkundungstouren und Picknick in einer der schönsten Landschaften der Katalanischen Pyrenäen. (Tickets gibt es im Bar-Restaurant Sallente, Preis für Hin- und Rückweg: Ersachsene 8 €, Kinder unter 8 Jahren 5€.) Info: www.vallfosca.net

Für begeisterte Wanderer, hält das Vall Fosca 100km markierter Wege bereit, die auch für Mountainbiker geeignet sind. Wer seine Touren zwischen Gebirgsseen und Pyrenäendörfern mit einem Schuss Kulturgenuss verbinden möchte, besichtigt die romanischen Kirchen Sant Vicenç de Capdella und Sant Martí de la Torre.

Wandern auf dem Carrilet de la Vall Fosca © INMEDIA SOLUTIONS S.L

Wandern zwischen Felswänden am Noguera Pallaresa

Zwischen dem Pallars Sobirà und dem Pallars Jussà nimmt der Noguera Pallaresa seinen Weg durch eine Schlucht mit steilen Felswänden. Biber, Greifvögel und andere scheue Wildtiere waren lange die einzigen Lebewesen in der abgeschiedenen Bergwelt. Bis zum 17. Jahrhundert war die Schlucht unpassierbar.  Heute führt ein fünf Kilometer langer Weg bis zum Kloster Sant Pere de les Maleses (2,5 stündiger Rundweg). Einer der spektakulärsten Punkte dieser Route ist jedoch leichter zugänglich und innerhalb einer halben Stunde zu besuchen.

Die L’Argenteria ist ein Karstgebiet, dessen bizarre Felsformationen Gaudí zum Design der Fassade der Pedrera inspirierten. Das eigenwillige Formenspiel der Felsgebilde, inspiriert auch die kleinen und großen Besucher, die garantiert Fabelwesen, Zauberhüte und Gesichter im Stein sehen, wenn sie nur lange genug hinschauen. Der Besuch der L’Argenteria ist besonders beeindruckend im Winter, wenn das durch die Felswand gefilterte Wasser Ketten von Stalaktiten und Stalagmiten formt, die geheimnisvoll in der Sonne glitzern.

Blick auf die Schlucht Noguera Pallaresa © Francesc Tur

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Nachhaltig unterwegs in Katalonien

Welche Gefühle löst der Begriff „nachhaltiges Reisen“ bei Ihnen aus? Sind Ihre ersten Assoziationen vielleicht so etwas wie „umständlich“, „teuer“ oder „würd‘ ich ja gerne, aber ich weiß nicht wie…“? Dann lesen Sie doch mal weiter. Vermutlich gehören viele Haltungen und Aktivitäten, die dem nachhaltigen Tourismus zu Grunde liegen, längst zu Ihren üblichen Urlaubsgewohnheiten. Und vielleicht finden Sie hier auch noch die eine oder andere Anregung, um Ihre Reise nach Katalonien noch intensiver zu genießen. Viel Spaß beim Lesen, Stöbern und im genussvoll nachhaltigen Urlaub!

 

STARTEN SIE INFORMIERT UND INSPIRIERT IN IHREN URLAUB!

Ok, es klingt wie ein alter Hut und die Menge an Reiseführern, die gedruckt und verkauft wird, spricht dafür, dass die meisten Urlauber sich informieren wollen. Oft kommt die Vor-Urlaubsrealität diesem Wunsch in die Quere, die Wochen vor der Abreise gestalten sich stressig und nicht selten kommt man erst im Flieger oder im Zug dazu, einen ersten Blick in den Reiseführer zu werfen. Ist ja auch nicht zu spät – aber schöner wäre es doch anders. Falls auch bei Ihnen die Zeit vor dem Urlaub mal wieder viel zu schnell vergeht, empfehlen wir, ab und an einen Blick auf unseren Blog zu werfen. Dafür können Sie zum Beispiel die Zeit nutzen, in der Sie sonst mit schlechtem Gewissen auf Facebook Videos anklicken würden, obwohl Sie eigentlich müssten.

Wir tun unser Bestes, um Ihre Urlaubsinfos in kleine, appetitliche Häppchen zu verpacken. Wenn es gut läuft, sind diese leicht verdaulich und dennoch gehaltvoll. Als Kostproben empfehlen wir zum Beispiel unsere Beiträge zu einzigartigen katalanischen Festen wie der Diada de Sant Jordi, der Patum de Berga, oder den fantastischen Veranstaltungen der Castellers.

3 - Pla+ºa de toros (bianual de castellers)

In unserem Post zur Route der Genies stellen wir Ihnen vier Künstler vor, deren Werk aufs Engste mit der katalanischen Landschaft und insbesondere mit der Provinz Tarragona verbunden war. Tipps für Wanderer und Radfahrer, um diese Landschaften zu erkunden, liefern wir gleich mit.

Über nachhaltiges Reisen in Katalonien haben wir übrigens auch früher schon berichtet – zum Beispiel unter dem Titel „Slow Travel – Die Lizenz zum Trödeln“. Wenn wir es mit der Nachhaltigkeit ernst meinen, sollten wir auch uns selbst im Urlaub die Chance geben, von unserem unkontrollierten Drang zur Aktivität abzulassen und ein bisschen mehr zu entspannen. Unser Vorschlag: Streichen Sie fünf wichtige Sehenswürdigkeiten von Ihrer Besichtigungsliste. Sie werden sowieso niemals in einem Urlaub alles sehen können, was Katalonien zu bieten hat – aber Sie können ja immer wieder kommen.

Die auf diese Art freigewordene Zeit können Sie nutzen, um sich dem Herzen der katalanischen Kultur von einer anderen Seite anzunähern: Lesen Sie doch einmal unser Plädoyer für den gastronomischen Tourismus und kombinieren Sie die Lektüre mit unserem Beitrag über Katalanische Kulinarik rund ums Jahr.

Selbstverständlich gibt es auf unserem Blog noch viel mehr zu entdecken. Ein guter Einstieg ist die Rubrik „Katalonien nach Saison“. Dort finden Sie Tipps für unterschiedlichste Aktivitäten, passend zur Jahreszeit. Wenn Sie schon wissen, dass in Ihrem Katalonien-Urlaub der Schwerpunkt auf bestimmten Aktivitäten wie Wandern, Radfahren o.ä. liegen soll, dann finden Sie in der Rubrik „Themen“ passende Infos. Aber natürlich können Sie auch einfach unter „Katalonien nach Region“ Informationen zu Ihrem anvisierten Urlaubsziel suchen.

 

BESUCHEN SIE ORTE, AN DENEN AUCH DIE EINHEIMISCHEN UNTERWEGS SIND – ZUM BEISPIEL WOCHENMÄRKTE, MARKTHALLEN ODER FLOHMÄRKTE!

Nirgendwo taucht man so schnell ins pralle Leben ein wie auf einem Markt. Auf der Suche nach dem besten Gemüse und dem frischesten Fisch gibt es reichlich Gelegenheit zu bummeln, zu schauen und das „echte Leben“ der Menschen vor Ort aus nächster Nähe zu erleben. Der Markt ist auch ein wunderbarer Ort, um unverfänglich mit den „Locals“ ins Gespräch zu kommen. Sie sind nicht sicher, wie ein bestimmtes Gemüse am besten zuzubereiten ist oder welcher Fisch auch auf die Schnelle fertig wird? Die Marktfrau gibt Antworten – und die Kund(inn)en, die drumrum stehen, haben meistens noch ergänzende gute Ratschläge.

Abgesehen davon, dass es amüsant und belebend ist, in das bunte Wirrwarr eines Marktes einzutauchen, ist es auch die nachhaltigste Art einzukaufen. Auf den Wochenmärkten finden Sie überwiegend vor Ort angebaute Produkte und mit ihrem Einkauf unterstützen Sie anstatt großer Konzerne die lokale Wirtschaft. Gleiches gilt übrigens auch, wenn Sie in den kleinen Lebensmittelgeschäften vor Ort einkaufen, anstatt im großen Supermarkt. Die Ware mag ein wenig teurer sein, aber der Kauf in den kleinen Läden hält die gewachsenen Strukturen eines Viertels lebendig. Und was das allerbeste ist: Wer regelmäßig beim gleichen Verkäufer oder im gleichen kleinen Lädchen einkauft, ist schon bald Teil der Gemeinschaft.

Über Wochenmärkte an Ihrem Urlaubsziel informieren Sie sich am besten vor Ort. Auf unserem Blog finden Sie einen Beitrag über Barcelonas schönste Märkte, die natürlich völlig anders dimensioniert sind als die Märkte in Dörfern und Kleinstädten. Einen Überblick über weitere interessante Märkte finden Sie hier.

Wochenmarkt in Blanes an der Costa Brava © Ajuntament de Blanes

KAUFEN SIE SOUVENIRS IN DEN WERKSTÄTTEN UND ATELIERS DER KUNSTHANDWERKER VOR ORT!

Shoppen und Souvenirs kaufen macht Spaß! Umso mehr, wenn man sich selbst versichern kann, dass man gerade nicht dem kopflosen Konsumrausch verfallen ist, sondern shoppend hilft, die Welt zu verbessern. Das können Sie tun, indem Sie in den Werkstätten, Ateliers und Läden der ortsansässigen Kunsthandwerker kaufen. So unterstützen Sie nicht nur die lokale Wirtschaft, Sie tragen auch dazu bei, traditionsreiches Handwerk am Leben zu erhalten.

Bei einem Gespräch mit den Kunsthandwerkern oder bei einer Führung durch die Werkstatt werden Sie oft sehen, wie eng Materialien und Techniken mit den spezifischen Bedingungen der umgebenden Landschaft verbunden sind. Viele Kunsthandwerker bedienen sich seit Generationen überlieferter Techniken, die sie geschickt an die Bedingungen des 21. Jahrhunderts angepasst haben. Der Einblick in diese oft verborgenen Details führt zu einer ganz besonderen Freude und Wertschätzung der Souvenirs. Und sollten Sie dann letztlich doch dem Kaufrausch verfallen, müssen Sie sich gar nicht darüber ärgern. Schließlich war es für einen guten Zweck.

BESTE WAHL FÜR GUTES ESSEN –

ÖKOLOGISCH UND LOKAL PRODUZIERT

Auf kulinarischer Ebene verführt Katalonien seine Besucher mit einer einzigartigen Mischung von traditionell mediterraner Küche und kreativer Innovation. Die Basis einer jeden gastronomischen Kreation sind jedoch die frischen, qualitativ hochwertigen Zutaten, die, wann immer es geht, lokal produziert sein sollten. In Katalonien ist das Bewusstsein hierfür stark ausgeprägt. Viele lokal produzierte Grundnahrungsmittel sind echte Berühmtheiten. Das gilt zum Beispiel für die Kartoffeln aus Prades, für die weißen Bohnen Mongetes de Ganxet, die nur im Maresme und Vallès Oriental und Occidental angebaut werden, für die Frühlingszwiebeln calçots aus Valls und den Reis aus dem Ebrodelta.

Weitere Stars der katalanischen Küche sind die Mandeln aus Reus, die Birnen aus Lleida und natürlich der Käse aus Alt Urgell und das Olivenöl aus Siurana. Sie sind nicht nur berühmt, sondern tragen auch eine geschützte Ursprungsbezeichnung (DOP oder IGP), die höchste Qualität bestätigt. Die katalanischen Verbraucher legen im Durchschnitt großen Wert auf ökologisch und vor allem lokal produzierte Nahrungsmittel und wer als Koch etwas auf sich hält, tut das sowieso. Wer sich als Besucher dem Kult um frische und lokal produzierte Nahrung anschließt, wird dafür mit garantiert ganz wunderbaren Geschmackserlebnissen belohnt.

Übrigens: nicht alles, was gut ist, muss auch ein Siegel oder Bio-Öko-Etikett tragen. Fragen Sie einfach den Verkäufer auf dem Markt oder die Besitzerin des kleinen Lebensmittelladens um die Ecke. Bestimmt werden Sie gut beraten (s. Tipp 2) Wer sich noch ein bisschen mehr Gutes tun möchte, kann sich ja einmal hier nach Restaurants umschauen, die ganz auf ökologische Zutaten setzen. Wer mehr über die Katalanische Küche rund ums Jahr erfahren möchte, der klicke einmal hier, unser begeistertes Plädoyer für den Gastronomischen Tourismus finden Sie hier.

Traditionelles Calçot-Essen © Oriol Llauradó

GEWINNEN SIE TIEFE EINBLICKE IN DIE KATALANISCHE KULTUR –

MIT SPANNENDEN FÜHRUNGEN UND KURSEN!

Ist der Urlaub nicht dazu da, um einfach mal zur Ruhe zu kommen und die Seele baumeln zu lassen? Ja, ist er. Gegenfrage: Ist ein Urlaub nicht auch dazu da, um schöne, interessante und spannende Erfahrungen zu machen und unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen? Wenn Sie der letzten Frage zustimmen, sind Sie dafür prädestiniert, Katalonien näher kennenzulernen, als der Durchschnittstourist das tut.

Falls Sie viel Zeit haben zu recherchieren, zu lesen und zu erkunden, wenn Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort die richtigen Menschen treffen – dann können Sie viele Dinge auch auf eigene Faust entdecken. Falls Sie aber nur zwei Wochen Urlaub haben und trotzdem einmal mit den Augen eines Menschen sehen möchten, der die Geheimnisse, die Kuriositäten und die verborgenen Schönheiten dieses Landstrichs für sich entdeckt hat – dann sollten Sie das spannende Angebot an Kursen und Führungen nachhaltiger Anbieter näher in Augenschein nehmen.

Haben Sie Lust, die verborgenen Winkel der Costa Brava vom Wasser aus zu entdecken? Dann könnte eine Ecokayakingtour mit SK Kayak genau das Richtige für Sie sein.

Gemeinsam mit einem erfahrenen Führer erkunden Sie das Mar d’Amunt genannte Meer nördlich des Cap de Creus und entdecken die schönsten und eindrucksvollsten Winkel der Küste: Die Bucht von Llança, die Cala Bramant, Cap Ras, – schließlich auch Garbet, wo die Weinreben in unmittelbarer Nähe zum Meer wachsen. Hier gibt es ein Picknick, bevor die Tour weitergeht: Mit Blick auf das Cap de Creus paddeln Sie zwischen Felsriffen und Höhlen durch eine der spektakulärsten Landschaften der Costa Brava. Dauer: 4 Stunden

Kajak-Ausflug an der Costa Brava © Joan Divi Figueras

Fotografieren gehört zu Ihren liebsten Urlaubsaktivitäten? Dann sollten Sie sich einen Photowalk mit dem Anbieter El Brogit gönnen!

Zum Beispiel die Tour in Corbera d’Ebre. Im zerstörten Dorf Poble Vell Corbera d’Ebre geben zerbombte Ruinen stummes Zeugnis von der Schlacht am Ebro und den Ereignissen des Jahres 1938. Ihr Photoguide führt Sie durch das Dorf, erläutert die dramatischen historischen Ereignisse und führt Sie zu beeindruckenden Fotomotiven. Zu diesen gehören nicht nur die im Krieg zerstörten Häuser, sondern auch die historischen Schützengräben, von denen man eine fantastische Aussicht über die Region und die umgebenden Bergketten hat.

Wieder zurück im Dorf steht ein Besuch des Interpretationszentrums 115 Tage Schlacht am Ebro auf dem Programm und im Anschluss eine Weinprobe. Zu kosten gibt es traditionell hergestellte, ökologische Weine aus der Region. Und wenn Sie nun gerade erst auf den Geschmack gekommen sind, dürfen Sie sich freuen: Zum Abschluss dürfen Sie noch weitere lokale Produkte und Vermouth, das katalanischste aller katalanischen Getränke verkosten.

Lieben Sie Wein und Wildpflanzen gleichermaßen? Dann wäre vermutlich eine maridatge entre flors mit dem Anbieter Naturalwalks ein Erlebnis, dass Sie sich nicht entgehen lassen sollten. 

Im Deutschen haben wir keine adäquate Übersetzung für das Konzept der maridatge. Es handelt sich hierbei um eine Degustation, die ein Getränk, in diesem Fall Wein, mit anderen Nahrungsmitteln verbindet. Dabei wird die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf das besondere Zusammenspiel der unterschiedlichen Geschmäcker dieser Nahrungsmittel gelenkt.

Bei einer traditionellen maridatge geht es also darum, in welcher besonderen Form zum Beispiel die Geschmäcker von Wein und Käse miteinander harmonieren. Weshalb die maridatges bei Naturalwalks auf die außergewöhnliche Kombination von Wein und Wildblumen setzen, warum die ungewöhnliche Idee selbst in New York große Erfolge gefeiert hat, und was wir bei einer solchen maridatge über die untrennbare Verbindung von Kultur und Natur erfahren können, lesen Sie hier.

REISEN SIE, WANN IMMER SIE KÖNNEN, AUSSERHALB DER HOCHSAISON

Sind Sie in der luxuriösen Lage, den Zeitpunkt Ihres Urlaubs frei wählen zu können? Dann vermeiden Sie vermutlich sowieso die absolute Hochsaison, in der Hotels und Strände überfüllt sind und die Preise steigen. Vermutlich sind Sie bislang vor allem zwischen Mai und September gereist – schließlich möchte man ja die Sonne sehen, wenn man in den Süden fährt! Verständlich, aber die Sonne scheint in Katalonien auch von Oktober bis April ziemlich oft, deshalb können wir guten Gewissens empfehlen, das weitgefächerte Urlaubsangebot des kleinen Landes zwischen Pyrenäen und Mittelmeer auch außerhalb der Saison zu genießen. Das gilt ganz besonders, wenn Sie sowieso kein Freund der Hitze sind, aber gerne Kälte und Regen des deutschen Winters entfliehen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer mehrtägigen Küstenwanderung an der Costa Brava oder einer Wanderung durch unentdeckte Pyrenäentäler? Wunderbar ist auch ein frühherbstlicher Trip zur Weinernte in Katalonien, aber auch die Wintermonate haben jede Menge zu bieten. Barcelona zum Beispiel lässt sich zu keiner Jahreszeit so entspannt wie im Winter erkunden. Nehmen Sie sich Zeit für die eine oder andere spannende Route durch die katalanische Metropole und verbinden Sie Ihren Citytrip doch ruhig mit einem Skiausflug. Der Winter ist übrigens auch die beste Zeit, um Katalonien von seiner süßesten Seite kennezulernen. Wir könnten hier noch eine ganze Reihe weiterer spannender Aktivitäten aufzählen. Stattdessen verweisen wir Sie an dieser Stelle auf unsere Rubrik Katalonien nach Jahreszeit und erwähnen noch mal kurz, was das Reisen außerhalb der Saison so attraktiv und nachhaltig macht:

Kleine Anbieter, die auf nachhaltige Produkte setzen, sind darauf angewiesen, auch in den Wintermonaten Einkünfte zu erzielen. Deshalb haben viele von ihnen gerade außerhalb der Saison besonders interessante Angebote. Aber es gibt noch weitere klare Vorteile: Erstens, Sie teilen das Revier in diesen Monaten nicht mit großen Menschenmengen, die zwar auch nur Ruhe und Erholung suchen, aber allein durch ihre Vielzahl schon Unruhe stiften. Zweitens, Sie können damit rechnen, auf weit entspanntere Hoteliers, Kellner, Aktivitätsanbieter usw. zu treffen, die sich gerne Zeit nehmen für die wenigen Gäste, die in diesen Monaten vor Ort sind. Auf diese Art kommen Sie leichter mit den Menschen in Kontakt und haben die Möglichkeit, das authentische Katalonien jenseits des touristischen Trubels kennenzulernen.

Winterliches Bergidyll in den katalanischen Pyrenäen © Val d’Aran photos

 

FINDEN SIE IHREN „STAMMPLATZ“ AM URLAUBSORT

Wir haben es schon mehrmals erwähnt: Der besondere Reiz nachhaltigen Reisens besteht unter anderem in einem authentischen und intensiven Kontakt mit den Menschen vor Ort. Dieser stellt sich in der Regel ganz von alleine ein, wenn Sie einen Stammplatz haben, den Sie täglich aufsuchen, um zu entspannen, Kaffee (oder Wein, Vermouth, was auch immer Sie mögen…) zu trinken oder zum Beispiel Postkarten zu schreiben.

Je nach Geschmack wählen Sie einen hübschen Platz, ein Café oder eine Bar und nehmen sich Zeit, das alltägliche Treiben einmal genau zu beobachten. Wetten, Sie finden eine Menge interessanter Dinge über diesen Ort und seine Menschen heraus? Und wetten, der Kellner, der Sie bedient, fängt schon bald ein Gespräch mit Ihnen an? Das gilt ganz besonders, wenn Sie unseren Tipp 6, die „Nachsaison“ berücksichtigen, und fällt besonders leicht, wenn Sie unseren Tipp 8 beherzigen.

Gemütliche Cafe-Bar in Sitges © Achim Meurer

LERNEN SIE EIN WENIG KATALANISCH UND KOMMEN SIE INS GESPRÄCH MIT DEN MENSCHEN VOR ORT!

Es gibt kaum etwas, womit man als Besucher einem Katalanen so viel Freude machen kann, wie mit dem ernstgemeinten Versuch, seine Landessprache zu sprechen. Diese wurde noch im 20. Jahrhundert während der Franco-Diktatur brutal unterdrückt, ist aber heute nicht nur im katalanischen Alltag die Sprache der Wahl, sondern auch in den Amtstuben, Schulen und Universitäten. Spanisch lernen die Katalanen von klein auf wie eine zweite Muttersprache, doch ihr Herz schlägt fürs català.

Wer nun seinerseits das Herz der alten Gemüsehändlerin oder auch das Herz eines attraktiven jungen Katalanen erobern möchte, sollte einen Versuch mit dem Katalanischen wagen. Aber auch, wenn Sie nicht zu den Menschen gehören, die für jeden Urlaub eine neue Sprache lernen – tun Sie, was möglich ist, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Lassen Sie unnötige Hemmungen hinter sich, und vergessen Sie, was Ihre Lehrer von Ihrem Englisch oder Spanisch gehalten haben! Das Gespräch mit den Menschen, die Sie im Urlaub jenseits der ausgetretenen Pfade treffen, kann die Welt zu einem schöneren Ort machen. Sie glauben, wir übertreiben? – Dann lesen Sie doch mal das hier!

 

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Preiswert in den Urlaub – Tipps für die Flugbuchung nach Barcelona und Girona

Das deutsche Wetter deprimiert Sie? Dann machen Sie sich doch einfach mal kurz aus dem Staub! Als Alternative zu Winterdepression und Frühjahrsmüdigkeit bieten wir Sonne, Cityflair und Blick aufs Meer oder auf die Berge – ganz wie Sie mögen! Und damit Ihr spontaner Ausbruch aus dem Alltag bezahlbar bleibt, geben wir hier Tipps für die Buchung preiswerter Flüge nach Barcelona und Girona.

Vier katalanische Städte, nämlich Barcelona, Girona, Lleida und Reus verfügen über internationale Flughäfen. Als Flugziele für deutsche Gäste sind jedoch vor allem Barcelona und Girona von Interesse, da Lleida und Reus derzeit so gut wie keine Direktverbindungen zu deutschen Flughäfen anbieten.

Der zentrale Flughafen mit den meisten Verbindungen ist selbstverständlich Barcelona El Prat. Praktisch alle großen Flughäfen Deutschlands bieten Direktverbindungen mit Barcelona. Das gilt sowohl für Standard-Airlines wie die Lufthansa als auch für Billigflieger, wie zum Beispiel Vueling.

Flugzeug bei der Landung am Flughafen Barcelona El Prat de Llobregat © Lluís Carro

Nach Barcelona mit Vueling

Dabei nimmt Vueling mit Heimatflughafen Barcelona El Prat unter den sogenannten Billigfliegern eine interessante Sonderstellung ein. Auf der Website erfahrungen.com wurde die Fluggesellschaft 2021 mit „Sehr gut“ bewertet. Kriterien für die Bewertung waren sehr günstige Flugpreise, schnelles Boarding, interessante Sparmöglichkeiten bei Sonderaktionen, lohnende Vielfliegerprogramme, tolle Events, freundliches Personal, Speisen und Getränke sind nicht inklusive, aber preiswert. Was man für billige Flüge mit Vueling in Kauf nimmt: Wenig Beinfreiheit und kostenpflichtige Gepäckaufgabe.

In einschlägigen Reiseforen im Internet ist allerdings häufiger zu lesen, dass die telefonische Buchung über die Option „mit einem deutschsprachigen Mitarbeiter sprechen“ zu geringer Kundenzufriedenheit führt. Aufgrund solcher Schwachstellen liegt die Kundenbewertung von Vueling auf erfahrungen.com, die sich aus über 7000 Votings zusammensetzt, derzeit bei 3,64 also knapp vier von fünf Sternen. Um bekannten Problemen aus dem Weg zu gehen, empfiehlt sich eine Buchung direkt über die Website von vueling.co

Nach Girona mit Ryanair

Der Flughafen Girona wird von Bremen, Düsseldorf Weeze, Frankfurt Hahn und Karlsruhe durch Ryanair angeflogen und positioniert sich somit als die preiswerte Alternative zum Direktflug nach Barcelona, aber durchaus auch als Direktflug in eine der interessantesten und geschichtsträchtigsten Städte zwischen Pyrenäen und Mittelmeer. Für diejenigen, die es dann doch nach Barcelona zieht, gibt eine direkte Shuttlebus-Verbindung vom Flughafen von Girona, die auf Flugzeiten von Ryanair abgestimmt ist.

 

Shuttlebus-Tipp!

Es empfiehlt sich, gleich bei der Ankunft das Ticket für Hin- und Rückfahrt zu kaufen (Preis ca. 25 Euro). Das ist preiswerter als ein Einzelticket, noch wichtiger ist jedoch für Passagiere mit einem besonders frühen Rückflug, dass der Ticketschalter erst um 6:00 Uhr öffnet und der Fahrer keine Tickets im Bus verkauft.

 

Tipps für die Flugbuchung mit Ryanair

Ryanair ist bekannt dafür, die günstigste Fluglinie Europas zu sein. Um in den Genuss dieser günstigen Preise zu kommen, muss der Gast allerdings clever und gut informiert sein. Nehmen Sie’s sportlich – und beachten Sie folgende Hinweise:

1.Zusatzoptionen bei der Buchung
Zusatzoptionen bei der Buchung bedeuten immer eine zusätzliche Geldinvestition. Wer billig fliegen möchte, überlege sich also besonders gründlich, ob er die Zusatzoptionen auch wirklich benötigt.

2. Gepäckgebühren
Im Ticketpreis von Ryanair inbegriffen ist ein Handgepäckstück mit einem Gewicht von höchstens 10kg und den maximalen Maßen 55x40x20cm. Gewicht und Größe des Handgepäckstücks werden streng kontrolliert. Bei Überschreiten dieser Grenzen ist laut Ryanair Service-Center derzeit eine Zusatzgebühr von 45 Euro zu entrichten.

Achtung: Handgepäck bedeutet bei Ryanair genau 1! Handgepäckstück. Wer also zu seinem Handgepäcks-Köfferchen noch eine Handtasche bei sich trägt, sollte darauf achten, dass die Handtasche in den Koffer passt.

3.Gepäck aufgeben
Wer Gepäck aufgeben möchte, sollte diese Entscheidung direkt bei der Buchung treffen, und sich dann auch sofort für das Gepäcklimit von 15 oder 20kg entscheiden. In diesem Fall liegen die Gebühren je nach Strecke und Saison zwischen 15 und 45 Euro. Gebühren für nachträgliches Einchecken am Flughafen können – wie im letzten Abschnitt bereits erwähnt – bis zu 130 Euro kosten.

4.Online-Checkin nicht vergessen
Der Online-Checkin kann frühestens 15 Tage und spätestens 4 Stunden vor Abflug durchgeführt werden. Benötigt werden hierfür neben der Buchungsnummer auch Geburtsdaten sowie Ausweis- bzw. Passnummern der Reisenden.

Achtung!

Nach dem Checkin unbedingt die Bordkarte ausdrucken. Neben den Gebühren für Übergepäck (10€ pro Kilo) ist die nicht ausgedruckte Bordkarte ein weiterer kniffeliger Buchungsaspekt, der es Ryanair ermöglicht, cleveren Gästen die besten Preise zu bieten.

Infos zu den Gebühren von Ryanair finden Sie hier. Weitere Tipps, Tricks und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erhalten Sie zum Beispiel hier oder hier.

Meta-Suchmaschinen

Doch selbstverständlich gibt es eine ganze Menge weiterer Fluglinien, die interessante Angebote für Kurztrips von Deutschland nach Barcelona und Girona bieten. Wer die besten Preise zum anvisierten Datum für sich herauspicken möchte, der bedient sich am besten einer Meta-Suchmaschine: Billigflieger.de ist eine renommierte und vielfach als Testsieger ausgezeichnete Suchmaschine, besonders interessante Angebote bietet derzeit zum Beispiel auch Bravofly. Eine ausführliche Liste von Meta-Suchmaschinen für Billigflüge gibt es hier.

 

Weitere Tipps fürs kluge Buchen billiger Flüge

Frühzeitig buchen!
Das steht zwar dem Wunsch nach Spontaneität entgegen, ermöglicht einem dafür aber die wirklich besten Schnäppchen unter den Billigflügen zu erwischen. Der beste Zeitpunkt für die Buchung eines Fluges ist allgemein 8 bis 12 Wochen vor Abreise, danach steigen die Preise.

Über die Flughäfen informieren!
Klar, von Weeze oder Frankfurt Hahn sind die Flüge nach Barcelona und Girona billiger als vom Airport Düsseldorf oder Frankfurt. Aber wie sieht die Rechnung aus, wenn die An- und Abfahrt mit Shuttlebus oder dem Taxi zu diesen außerhalb gelegenen Flughäfen einkalkuliert sind? (Im Fall von Weeze 70km, bei Frankfurt Hahn 100km)

Endpreise, nicht Nettopreise vergleichen!
Insbesondere – aber nicht nur – die Billigflieger schlagen auf die Flugkosten noch eine Menge unterschiedlicher Extrakosten auf. Von Gepäckaufgabe bis zur Gebühr für die Kreditkartenzahlung läppert sich da eine Menge zusammen. Deshalb: Stets die Endpreise und nicht die Nettopreise vergleichen!

Checkin-Regeln beachten!
In Bezug auf den Checkin gilt: Lesen Sie das Kleingedruckte! Die Wahl der falschen Checkin-Möglichkeit kann insbesondere beim Anbieter Ryanair zu Problemen und Extragebühren führen.

Regelung zur Größe des Handgepäcks beachten!
Informieren Sie sich genau über Maximalmaße und Gewicht für das Handgepäck bei der von Ihnen gewählten Fluggesellschaft. Manche Fluggesellschaften erlauben nur bis zu 5kg Handgepäck, bei Germanwings sind es 8kg, bei Ryanair 10kg. Bei Überschreitung des Limits für Handgepäck kann das Flughafenpersonal eine Unterbringung im Frachtraum anordnen – was zu Extrakosten führen kann.

Achtung Übergepäck!
Auch die Überschreitung des Maximalgewichts beim aufgegebenen Gepäck kann teuer werden. Die Gebühren pro Kilo liegen hier selten unter zehn Euro. Je nach Gewicht des vermutlich vor allem auf der Rückreise anfallenden Übergewichts, kann es manchmal sogar preiswerter sein, neu erworbene Habseligkeiten per Kurierdienst nach Hause zu schicken. Wer sich gut kennt und weiß, dass er mit weit mehr Gepäck zurückkommen wird als er losgefahren ist, bucht einfach gleich für die Rückreise einen Zusatzkoffer mit.

 

 

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Ein Interview mit dem katalanischen Foodjournalisten und Weinkenner Josep Sucarrats

Josep Sucarrats ist ein preisgekrönter Journalist, Chefredakteur von „Cuina“, der meist verkauften Gastronomie-Zeitschrift Kataloniens, und er stellt regelmäßig Weine bei Catalunya Rádio vor. 2015 verlieh ihm die Katalanische Vereinigung der Sommeliers die Auszeichnung „Bester auf Wein spezialisierter Journalist“. In unserem Interview lüftet er Geheimnisse aus der Welt des Weines, führt uns ein in Theorie und Praxis des Wermut und gibt praktische Tipps für alle, die schon immer Weinkenner werden wollten.

Katalonien-Tourismus: Josep, du bist seit zehn Jahren Chefredakteur der Zeitschrift Cuina und damit der meistverkauften Zeitschrift Kataloniens. Wie bist du dazu gekommen, dich als Journalist auf das Thema Gastronomie zu spezialisieren?

Josep Sucarrats: Das war in gewisser Weise Zufall. Ich habe Audiovisuelle Kommunikation studiert und bin dann über eine Lokalzeitung in den Journalismus eingestiegen. Danach war ich zwei Jahre in der Redaktion eines Magazins für Landwirtschaft und habe Einblicke in den agrarwirtschaftlichen Sektor Kataloniens erhalten. Parallel dazu habe ich begonnen, für Reisezeitschriften zu arbeiten, zum Beispiel für Descobrir und REISE National Geographic. Auf diesem Weg entstanden dann auch die Kontakte mit den Gastronomie-Magazinen. Mein erster Beitrag in Cuina wurde 2003 veröffentlicht, ab 2006 war ich dann Chefredakteur.

Katalonien-Tourismus: 2015 hat dich die Katalanische Vereinigung der Sommeliers als besten auf Wein spezialisierten Journalisten ausgezeichnet. Was machst du anders als die Experten, die so über Wein reden, dass niemand sie versteht?

Josep Sucarrats: Gut und verständlich über Wein zu sprechen, ist eine ständige professionelle Herausforderung. Ich stehe ständig vor der Frage, wie ich die in Weinangelegenheiten typische Kombination von technischen Konzepten und ganz persönlichen Empfindungen richtig  überbringe. Wir Weinspezialisten neigen dazu, entweder in einer kryptischen Fachsprache zu kommunizieren oder in falsche Poesie zu verfallen. Diejenigen, die meiner Meinung nach am besten „über Wein sprechen“ können, sind die Weinbauern. Unsere Leser verstehen die Geschichte, die hinter einem Wein steckt.

„Warum hat man entschieden, diesen Wein reifen zu lassen, warum ist dieser andere ein junger Wein?“ „Sind heimische oder internationale Trauben die Basis des Weines?“ „Welche Gründe hat der Weinbauer, sich gerade diesem Beruf zu widmen?“ Geschichten dieser Art verraten etwas über den Wein und die Leser können sie verstehen. Und wenn das Interesse geweckt ist, beginnen manche, sich in Weinfragen weiterzubilden, so dass sie schließlich auch den Fachjargon verstehen. Aber das passiert nicht am Anfang. Was wir erreichen wollen ist, dass diejenigen, die sich für Wein interessieren, aufhören zu sagen „ich verstehe nichts von Weinen“, weil sie die technische Sprache der Weinproben nicht beherrschen.

Katalonien-Tourismus: Kannst du uns ein paar kleine Geschichten über besonders interessante Weine katalanischer DOs, also Gebiete mit geschützter Ursprungsbezeichnung, erzählen?

Josep Sucarrats:
Empordà: Der Weinbau der an der Costa Brava beheimateten DO Empordà wäre beinahe der exzessiven touristischen Nutzung dieser Region zum Opfer gefallen. Dass die Rebsorten dieser so typisch mediterranen Region uns erhalten geblieben sind, verdanken wir einigen wenigen, besonders hartnäckigen Weinbauern. Zum Glück! Die hiesigen Reben gelangten bereits zur Zeit der griechischen Besetzung des Empúries nach Katalonien und ins Zentrum des Empordà.

Das 100% mediterrane Klima und der für die Region typische Nordwind „Tramuntana“ ermöglichen das Wachstum von Reben mit sehr gesunden und intensiv schmeckenden Trauben, insbesondere von Garnachas (rot und weiß) und Cariñenas. Im Empordà hat eine Generation junger Weinbauern das Selbstwertgefühl einer Region wiederhergestellt, die vor einigen Jahrzehnten vergessen hatte, dass sie die Wiege großer Weine sein kann.

Terra Alta: Die Terra Alta, ganz im Süden Kataloniens, ist einer der Landkreise mit der größten Weinbautradition – und bis vor kurzem war sie gleichzeitig eine der am wenigsten bekannten Weinregionen Kataloniens. Über Jahrzehnte wurde hier nur Fasswein produziert, doch in den 90er-Jahren entstanden einige neue Bodegas, die an das Potential dieser Gegend als Weinbauregion glaubten. Heute bieten viele der 40 Weinkellereien, die Teil der DO Terra Alta sind, ihre Weine auf dem internationalen Markt an. Ihr Markenzeichen ist die Garnacha Blanca, eine Traube aus der Weißweine mit intensiv warmem, mediterranen Geschmack hervorgehen. Die DO Terra Alta ist zweifellos die große Überraschung im Katalanischen Weinbau.

Pla de Bages: Dies ist eine der jüngsten und kleinsten DOS in Katalonien. Als sie 1985 geschaffen wurde, war dies ein Ausdruck der Anerkennung für die Winzer der Region, die an ihrer Arbeit festhielten, obwohl die Erschütterungen des 20. Jahrhunderts etwas anderes nahegelegt hätten: Die Reblausplage hatte die Rebstöcke zerstört und die Landwirtschaft als zentraler Wirtschaftsfaktor der Region war von der Textilindustrie immer mehr verdrängt worden.

Die drei Bodegas, die entschlossen waren, nicht aufzugeben, sahen in der Traube Blanca Picapoll die Chance der Region, einzigartige Weine anzubieten. Heute folgt ein knappes Dutzend Winzer ihrem Beispiel. Den Beweis, dass man in dieser Region mitten im Zentrum Kataloniens ausgewogene und elegante Weine herstellen kann, haben sie längst erbracht.

Katalonien-Tourismus: Deine Familie hat eine Bodega in der Ortschaft Abrera im Norden der DO Penedès. Weinbau und Weinproduktion waren schon immer Teil deines Lebens und dein Vater und dein Bruder bearbeiten noch heute die Weinfelder, die von deinen Urgroßeltern angelegt wurden. Weshalb schreibst du lieber über den Wein anstatt ihn anzubauen?

Josep Sucarrats: Ich bin einerseits der Enkel eines Weinbauern, andererseits aber auch der Enkel eines Kaufmanns. Ich weiß nicht warum, aber als ich klein war, faszinierte mich die kaufmännische Welt meines Großvaters sehr, vor allem die wahnsinnige Empathie, die er im Umgang mit Menschen an den Tag legte. Am Ende bin ich nicht Kaufmann geworden, aber die Kommunikation habe ich zu meinem Beruf gemacht… Ich habe riesigen Respekt vor der Arbeit meines Vaters und meines Bruders – ich wäre sicherlich kein besserer Winzer als diese beiden. Durch ihre Art, tief mit dem Land verbunden zu sein, das sie geerbt haben, habe ich viel gelernt. Das hat dazu beigetragen, dass ich mich ihrem Projekt sehr verbunden fühle. Mehr noch, ich fühle mich als Teil davon.

Katalonien-Tourismus:  Welchen Einfluss hatte deine Herkunft aus einer Winzerfamilie auf deine berufliche Laufbahn?

Josep Sucarrats: Wenn man auf dem Land aufwächst, fällt es leicht, auf ganz natürliche Art Dinge kennenzulernen, die für viele Menschen Geheimnisse der Küche bleiben. Die Zeit, in der Nahrungsmittel reif werden, ihre Verarbeitung und Konservierung, ihr Geschmack… Ich erinnere mich noch immer an meine Anfangszeiten an der Uni von Barcelona. Ich vermisste an jedem einzelnen Tag das frisch aus unserem Garten geerntete Gemüse. Das ist wohl einer der besten Einflüsse auf meinen Beruf. Ich habe unsere Felder als echte Speisekammern kennengelernt und gut gegessen. Davon abgesehen, ist meine Großmutter eine wirklich gute Köchin..

Katalonien-Tourismus: Wann wurde der Wein für dich als Getränk interessant?

Josep Sucarrats: Der Wein war am Famlientisch immer präsent und meine Brüder und ich haben auf sehr natürliche Weise  früh gelernt, verantwortungsvoll mit ihm umzugehen. Wie sehr ein guter Wein ein gutes Essen zu einem noch viel besseren Essen macht, ist mir allerdings wohl erst so mit Anfang zwanzig bewusst geworden.

Katalonien-Tourismus: Was macht den Wein zu einem so interessanten Thema für dich als Journalisten?

Josep Sucarrats: Der Wein hat etwas Unerklärliches an sich, das mich fasziniert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Getränken bestimmen so viele unterschiedliche Faktoren das Endresultat jedes Jahrgangs.  Die Summe all dieser Einzigartigkeiten in einem guten Wein vereinigt ist einfach unglaublich sexy. Es gibt keine „definitive Formel“ für große Weine. Sie sind künstlerische Werke erfahrener Winzer, die jeden Jahrgang neu interpretieren und dabei (oft ohne es zu bemerken) dem Wein eine sehr persönliche Note hinzufügen.

Katalonien-Tourismus: Welchen Zusammenhang siehst du zwischen dem Wein, der Küche und einem Land?

Josep Sucarrats: Die Länder mit einer alten Weintradition haben üblicherweise auch eine große gastronomische Kultur. Erwähnen wir nur Italien und Frankreich! Das Gleiche passiert in Katalonien. Wein und Küche sind ein unwahrscheinlich wichtiger Teil des kulturellen Erbes (und der Wirtschaft).

Katalonien-Tourismus: Du bist Co-Autor eines Buches über Wermut. Erzähl uns etwas über den Wermut. Was ist das für ein Getränk? Was hat er für eine Tradition in Katalonien und weshalb lohnt es sich, diesem Getränk ein ganzes Buch über die „Theorie und Praxis des Wermut“ zu widmen?

Josep Sucarrats: Wir prägen in unserem Buch das Konzept der „Generation Wermut“ und bezeichnen damit die Katalanen die zwischen den 70er und 80er Jarhen des letzten Jahrhundert geboren sind. Nun, mit etwa 40 hat diese Generation die von ihren Großeltern und Urgroßeltern ererbte Gewohnheit des Wermuttrinkens wieder in Mode gebracht. Fer el vermut“ (Wermut machen) bedeutet, diesen Aperitif am Mittag mit einigen Tapas (Oliven, Chips, Sardellen) zu sich zu nehmen und das gilt inzwischen wieder als trendy. Diese Sitte schien aus der Mode gekommen zu sein. Ihre Wiederentdeckung durch die Generation Wermut war ein spontanes und unerwartetes Phänomen.

Der Wermut ist im Wesentlichen ein mit Kräutern aromatisierter Wein. Er kommt ursprünglich aus Bayern, bekannt gemacht haben ihn jedoch die Italiener. In Katalonien begann man Ende des 19. Jahrhunderts Wermut zu herzustellen. Das Zentrum der Produktion lag im Süden, insbesondere in der Stadt Reus. Heute halten sich noch immer einige wenige historischen Marken, aber mit der Wiederbelebung des Phänomens sind auch dutzende neuer Marken entstanden.

Wir haben mit Überraschung festgestellt, dass vielen Katalanen die Geschichte und der Herstellungsprozess des  Wermut völlig unbekannt war. Es war auch kein einziges Buch auffindbar, das monographisch diesem Getränk gewidmet gewesen wäre. Unseres war das erste in Katalonien.

Katalonien-Tourismus: Was empfiehlst du unseren Lesern, die interessiert daran sind, etwas mehr vom Wein zu verstehen?

Josep Sucarrats: Der erste Schritt zum Weinkenner besteht darin, Wein zu genießen und ohne Komplexe sagen zu können, ob man einen Wein mag oder nicht. Sobald wir wissen, welche Weine wir mögen, ist es interessant, spezialisierte Weinhandlungen zu besuchen. Dort gibt es ausgebildetes Personal, das uns bei der Orientierung helfen und beraten kann. Diese Geschäfte sind außerdem Informationszentren, die oft Kurse und Weinproben für Laien anbieten, die sehr hilfreich für alle sind, die Lust haben, die Welt des Weines näher kennenzulernen.

Der Besuch von Bodegas und Weinproben vor Ort sind eine spannende Urlaubsbeschäftigung, bei der wir den Geheimnissen des Weines immer mehr auf die Spur kommen können. Wir nennen das „enoturismo“ (Wein- oder Önotourismus) und die entsprechenden Angebote gibt es in ganz Katalonien, die meisten jedoch in den DOs Empordà, Penedès, Priorat und Montsant.

Aber natürlich kann man auch zu Hause an seinen Fähigkeiten als Weinkenner arbeiten. Der beste Weg dafür ist, guten Wein beim Essen mit Familie und Freunden zu teilen, zu probieren und darüber ganz ungezwungen zu sprechen. Schließlich soll der Wein weiterhin vor allem eins sein: Genuss!

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Xató – Unterwegs in das kulinarische Herz Kataloniens

Wer genau den Xató erfunden hat, liegt im Dunkel der nicht allzu fernen Vergangenheit des 19. Jahrhunderts. Bis heute widmen sich einige Katalanen in weit über hundertjährigen Archiven der unermüdlichen Suche nach schriftlichen Zeugnissen, die Aufschluss über den wahren Ursprung des Xató geben.  Da das ultimative Beweismittel bis heute nicht gefunden wurde, streiten sich mehrere Gemeinden des Gran Penedés mit Inbrunst über die primäre Urheberschaft des beliebten und begehrten Kulturguts Xató. Übrigens, falls Sie es noch nicht wussten: Der Xató ist ein urkatalanisches Gericht, das in den Frühlingsmonaten ganz besonders gut mundet – aber zu jeder anderen Jahreszeit natürlich auch.

Xató © Francesc Guillamet

Xató, Xatonades und die Route des Xató


Wer auch immer den Xató erfunden hat –  er hat dem Schatzkästchen der traditionellen katalanischen Kochkunst ein kulinarisches Juwel hinzugefügt, auf das man zu Recht sehr stolz ist. Und mal ehrlich: Juwelen, und insbesondere die Juwelen der Kochkunst, sind nicht da, um versteckt und heimlich genossen zu werden. Deshalb gibt es nicht nur Xatonades Populars, also Feste, in deren Mittelpunkt der Xató steht, es gibt sogar die Xató-Route: Diese verführt die Gäste nicht nur zum Besuch ausgewählter, auf Xató spezialisierter Restaurants, sondern bietet auch reichlich Gelegenheit, Kulinarik mit weiteren genussvollen Reiseerlebnissen zu verbinden.

Was ist denn nun dieser Xató?

Aber beginnen wir zunächst mit der Beantwortung der wichtigsten Frage, die nun so manchem auf den Lippen brennen wird: Was ist denn nun dieser Xató? Xató ist eine ausgefallene Kombination gängiger Zutaten der mediterranen Küche: Er besteht aus einer  Sauce auf Basis gerösteter Mandeln oder Haselnüsse mit migas de pan (Brotkrumen mit Öl, Essig, Knoblauch, Salz und Pfeffer). Diese Sauce begleitet einen Endiviensalat mit Anchovis, Thunfisch, bacalao (Kabeljau) und Oliven.

Eine kleine Geschichte des Xató

Die Ursprünge dieses Gerichts sind eng mit der katalanischen Weintradition verbunden: Wenn der Wein die Reife erreicht hatte, um zum ersten Mal verkostet zu werden, schlug man einen kleinen Leitungshahn in das Weinfass, so dass der erste Wein des neuen Jahrgangs hinauslief. Dieser Moment stand für den Beginn des Festes des neuen Weines – und es versteht sich von selbst, dass kultivierte Menschen es nicht beim Trinken allein belassen. Der junge Wein wurde also von salzigen Speisen begleitet, die im Hause der Bauern und Fischer üblicherweise vorrätig waren: Fisch mit Blättern von Wintergemüse und einem Salat mit einer speziellen Sauce. Dieses rituelle Mal, welches die Eröffnung des Festes des jungen Weins begleitet, ist der Ursprung des Xató.

Das intime Verhältnis von Koch und Muse

Wir vermuten, dass im Zuge eines solchen Rituals einer der Köche von der kulinarischen Muse geküsst wurde, was dem Xató seine erste vollendete Form gab. Versichern können wir darüber hinaus, dass die Köche der ausgewählten Restaurants der Ruta del Xató mit eben dieser Muse ein sehr intimes Verhältnis pflegen, was den Xató zu einem Gericht macht, das in immer neuen, verführerischen Varianten daher kommt. So haben in der Region Gran Penedés praktisch alle Ortschaften ihre eigene Variante des Gerichts und die häufigen, dem Xató geweihten Zusammenkünfte (xatonades) bestärken diese kulinarische Tradition.

Reisen auf der Route des Xató

Die Route des Xató ist ein Angebot des Gastronomischen Tourismus, das die Landkreise Alt Penedès, Baix Penedès und el Garraf dem Xató widmen. Zwischen November und April  bieten die Ortschaften El Vendrell, Sitges, Vilafranca del Penedès, Vilanova i la Geltrú in Zusammenarbeit mit den gastronomischen Gremien von Alt Penedès, Baix Penedès, Sitges und Vilafranca y la Geltrú insgesamt 200 unvergessliche Gelegenheiten, die Region und ihre Kulinarik kennen und lieben zu lernen. Die Route verbindet Önotourismus, Natur- und Kulturerlebnisse in einzigartiger Weise mit Besuchen in hervorragenden Restaurants, die ausgewiesene Experten in der Zubereitung von Xató sind.

Der Xató und seine Freunde: Wein, Natur, Kultur & Feste

Ganz nach Lust und Laune kann man Gaumenfreuden mit Weinproben und Spaziergängen in den Rebfeldern verbinden, über die felsigen Klippen der Costa del Garraf schauen oder die endlosen Strände der Costa Daurada genießen. Bewegungshungrige erkunden die Bilderbuchlandschaften und Naturparks der Region wandernd oder auf dem Fahrrad, Kulturliebhaber entdecken die Geheimnisse des katalanischen Modernismus, die Spuren der Industriekultur oder das Erbe des unvergesslichen Musikers Pau Casals. Musikliebhaber finden auf der Route des Xató auch ein breites Angebot unterschiedlichster Festivals und Musik-Events von traditioneller Musik über Jazz und elektronische Musik bis hin zum Reggae. Und dann sind da natürlich noch die traditionellen Feste der Region, von den Erntefesten über den Karneval, bis hin zu den beliebten xatonades – womit wir beim Thema wären…

Die Ursprünge dieses Gerichts sind eng mit der katalanischen Weintradition verbunden © Nuria Puentes

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Die 10 besten Orte Kataloniens, um Vögel zu beobachten

Ob Sie nun leidenschaftliche Ornithologen sind oder einfach nur die Natur lieben – die Vogelbeobachtung ist in Katalonien eine anerkannte Aktivität. Man muss kein Wissenschaftler sein, um die vogelkundliche Vielfalt und die Schönheit der Landschaft zu genießen. Sind Sie bereit zum Abflug?

Vogelbeobachtung in katalanischen Sumpfgebieten

Die Flaminos in Ebrodelta © Sergi Boixader

Ebrodelta

Dank eines Programms zum Schutz der Artenvielfalt versammelt das größte Feuchtgebiet der iberischen Halbinsel über 95 Vogelarten. Von der faszinierenden Dünnschnabelmöwe hin zum Habichtsadler – Sie werden schnell merken, dass das Delta zwischen Bergen und dem Meer liegt. Zu jeder Jahreszeit lassen sich einzigartige und verschiedene Zugvögel beobachten. Ob Sie zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sind – markierte, für jedermann zugängliche Beobachtungspunkte verbinden zahlreiche Routen.

Parc Natural dels Aiguamolls de l’Empordà

Das im Nordosten Kataloniens gelegene Naturreservat Parc Natural dels Aiguamolls de l’Empordà erstreckt sich über mehr als 800 Hektar. Wasser ist dort in allen möglichen Formen zu finden: Der Park ist durchzogen von Bächen und Flüssen, läuft entlang des Meers und ist übersät mit Seen und Mooren. Dank dieser außergewöhnlichen Konditionen ist der Park ein anerkannter Ort zur Vogelbeobachtung, und über 300 Vogelarten können aufgefunden werden. Störche bauen dort ihre Nester, Seite an Seite mit dem Rosaflamingo und dem Graureiher! Um die Vielfalt des Parks am besten genießen zu können, nehmen Sie an einer Führung teil oder begeben sich auf einen der zahlreichen Wanderwege des Parks, die auch für Mountainbikes zugänglich sind.

Vogel im Naturpark Aiguamolls de l’Empordà © José Luis Rodríguez

Estany d’Ivars i Vila-sana

Der in der Vergangenheit aus landwirtschaftlichen Gründen trockengelegte Stausee Estany d’Ivars i Vila-sana wurde 2005 dank des Canal d’Ugell renaturiert. Der See zählt mittlerweile zu den wichtigsten Feuchtgebieten Kataloniens, und seine ökologische Transformation hat sich als spektakulär und sehr positiv erwiesen, da es nun möglich ist, mehr als 210 Vogelarten zu beobachten. Ein 3km langer Pfad wurde um den See herum angelegt, aber bleiben Sie schön wachsam, denn es könnte sein, dass jeden Moment ein Eisvogel in den See taucht.

Vogelbeobachtung an der Mittelmeerküste

Der Naturpark Cap de Creus © Oriol Alamany

Cap de Creus

Das Cap de Creus stellt die östlichste Landspitze der iberischen Halbinsel dar und ist der ideale Lebensraum für Meeresvögel. Zahlreiche Zugvogelarten wie der Gelbschnabel-Sturmtaucher oder der Eleonorenfalke halten sich dort auf. Jede Jahreszeit ist unterschiedlich gestaltet. Begeben Sie sich nach windigen Tagen auf die Berggipfel, welche das Cap de Creus umgeben. Überhaupt sind die Vogelzüge bemerkenswert und bieten einen unglaublichen Anblick.

Parc Natural dels Ports

Wir kehren mit dem Parc Natural dels Ports in die Terres de l’Ebre zurück. Der zweitgrößte Park Kataloniens liegt im äußersten Südwesten der Region und dient zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind, als Rückzugsraum. Das von Olivenhainen umgebene Bergmassiv kann über den GR-7-Fernwanderweg oder kürzere Wanderwege durchquert werden, um die Vogelvielfalt zu bewundern. Vergessen Sie nicht Ihr Fernglas, um Geier und Adler zu beobachten!

Vogelbeobachtung in den Pyrenäen

Vogelbeobachtung in den Pyrenäen © Oriol Clavera

Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici

Gelegen im Mittelstück der Pyrenäenkette ist Aigüestortes i Estany de Sant Maurici der einzige Nationalpark Kataloniens. Über 150 Vogelarten haben Hochgebirge zur Heimat auserkoren, vom Steinadler und dem Alpenschneehuhn hin zum Auerhuhn und Fasan. Zahlreiche Wanderwege durchziehen den Park. Zu den leichtesten gehört der Bereich um den See Sant Maurici, der uneingeschränkt zugänglich ist, und ein bemerkenswertes Panorama bietet.

Naturpark Cadí-Moixeró

Dem Naturpark Cadí-Moixeró kommt auf Grund seines unterschiedlichen Klimas und seiner Höhenunterschiede in der Ornithologie große Bedeutung zu. Gelegen zwischen 800 und 2.600 Meter findet man dort sowohl Hochgebirgs- als auch Mittelmeerraumarten sowie sibirische. Die kleinste Meisenart, die Tannenmeise, ist dort ansässig, ebenso wie der Fichtenkreuzschnabel, der nach der Art und Weise benannt ist, wie er Pinienkerne aus den Zapfen herausholt. Außerdem wurde ein Wanderweg angelegt, um den Fichtenkreuzschnabel bewundern zu können

Mont-Rebei und la Terreta

Von Terreta ausgehend begeben wir uns ins Land der Geier. Die Region liegt im südlichen Teil der Zentralpyrenäen und ist bekannt für die Raubvögel, die dort ansässig sind. Unter ihnen lassen der Bartgeier, der Uhu und der Schmutzgeier die Herzen der Vogelliebhaber höher schlagen. Auf der 31km langen ‚Ruta de la Vall dels Voltors‘, die Sie zu Fuß, per Fahrrad oder Auto in Angriff nehmen können, entdecken Sie verschiedenste Tierarten und eine sich ständig verändernde Vegetation. Machen Sie auf jeden Fall einen Abstecher zum ‚Casal dels Voltors‘, das Sie mit dem nötigen Infomaterial versorgt.

Vall de Núria

Das Tal ‚Vall de Núria’ liegt auf über 2000m Höhe und ist nur per Zahnradbahn oder Wanderwege zu erreichen. Auf dem sehr beliebten Weg unterbrechen nur die Vögel die vorherrschende Ruhe. Nutzen Sie in dem von der EU ausgewiesenen Vogelschutzgebiet die Möglichkeit, Steinadler zu beobachten, der über den Bergen schwebt, oder lauschen dem Ruf des Schneehuhns.

Land der Geier © José Luis Rodríguez

Vogelbeobachtung direkt vor den Toren Barcelonas

Llobregat-Delta

Nur 20km von Barcelona entfernt liegt das Llobregat-Delta, eines der größten Feuchtgebiete Kataloniens. Bekannt als strategischer Punkt der Zugvögel auf der Reise zwischen Europa und Nordafrika, dient das Delta als auch Rückzugsraum insbesondere für Wasservögel. Dort werden Wanderungen mit Umweltexperten organisiert, mit denen Sie am besten die Vielfalt des Deltas entdecken.