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Frühling in Ribera d’Ebre – 5 unvergessliche Erlebnisse am Ebro

Wo ist der Ebro am schönsten? Natürlich in Katalonien! Das ist selbstverständlich eine nur fast völlig objektive Meinung. Aber gerade im Frühling gibt es ein ganzes Meer atemberaubend schöner Argumente für diese Behauptung. Dann stehen nämlich die Obstbäume der Ribera d‘Ebre in voller Blüte. Allein ihr Anblick ist ein Fest für die Sinne und Grund genug, diesem Landkreis einen Besuch abzustatten.

Natürlich gibt es auch noch eine ganze Menge weiterer guter Gründe. Wer malerische Flusslandschaften liebt, wird sich garantiert in die Region Ribera d’Ebre verlieben. Aber auch Geschichtsfreaks, die gerne den Spuren der Tempelritter folgen, sind hier an der richtigen Adresse. Mittelalterliche Dörfer laden ein, die Geschichte der Region zu entdecken und weite Blicke über den Fluss zu genießen. Und auch für alle, die gerne sportlich unterwegs sind, ist der Ebro ein schöner Anlaufpunkt. Hier kann man Kayak und Kanu fahren oder die Region auf dem „Treidlerweg“ erkunden. Wir stellen Ihnen die schönsten Erlebnisse im Landkreis Ribera d’Ebre vor.

Den Frühling von seiner schönsten Seite erleben

Ribera d’Ebre erstreckt sich zu beiden Seiten des Ebro, der die Natur des Landkreises in unverwechselbarer Weise prägt. Umschlossen von den Bergketten der Serra lada Prelitoral schlägt der mäandernde Fluss hier seine Bögen,  umspült einsame Flussinseln und nährt tiefgrüne Uferwälder. Das freut natürlich Pflanzen und Tiere, aber auch die Menschen. Die haben am Fluss nicht nur Burgen und Dörfer wie aus dem Bilderbuch geschaffen, sondern auch fruchtbare Gemüsegärten und Obsthaine. Ein Frühlingsspaziergang durch die rosig-weiße Herrlichkeit blühender Bäume so weit das Auge reicht, ist die vielleicht fotogenste Glücksquelle, die Katalonien zu bieten hat.

Aber natürlich sehen die Obsthaine nicht nur hübsch aus, sie bringen auch kulinarische Schätze hervor. Zu diesen zählen natürlich die Kirschen, Pfirsiche und Bergpfirsiche, die berühmt sind für ihre intensive Farbe und besondere Süße. Überdies ist Ribera d’Ebre auch bekannt für exzellentes Olivenöl, Oliven, Wein, Käse und Honig. Infos zum „Fruitourismus“ in Ribera d’Ebre finden sie hier.  Weitere Infos über die Region im Allgmeinen gibt es hier.

Pfirsichblüte in Benissanet. Foto: Angela Llop auf Flickr, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Mittelalterliche Dörfer und Burgen

Der Ebro als Kommunikations- und Handelsweg stand stets im Zentrum der Siedlungsgeschichte der Region. Diese reicht weit zurück in eine ferne Vergangenheit, deren Spuren bis heute hier zu finden sind. Schon die Iberer errichteten Siedlungen auf den Anhöhen, die Kontrolle über den Fluss und seine Ebenen ermöglichten. Castellet de Banyoles bei Tivissa und die Iberersiedlung von San Miquel de Vinebre sind die zwei bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten aus jener Zeit. Beide sind Teil der Ibererroute und vermitteln mit Interpretationszentren und Workshops spannende Einblicke in ihre Entstehungsepoche.

Besonders bekannt ist die Region Ribera d’Ebre jedoch für ihre mittelalterlichen Dörfer und Ortskerne in unmittelbarer Nähe des Flusses. Oft entstanden sie in der Zeit der arabischen Besatzung, der in dieser Region die Tempelritter ein Ende setzten. Die besten Beispiele hierfür sind Miravet und Ascó.Beide Orte liegen an Engpässen des Ebro und waren einst von großer strategischer Bedeutung. Während Miravet berühmt ist für seine ebenso beeindruckende wie geheimnisvolle Templerburg, hütet Ascó eines der größten und am besten erhaltenen arabischen Viertel des Landes. Weitere sehenswerte Orte sind Riba-roja d’Ebre, Flix und Móra d’Ebre. Wer sich informieren möchte, schaut hier.

Blick auf Miravet am Ebro © Miguel Raurich

Den Ebro bereisen

Einst war der Ebro der bequemste und befahrenste Kommunikationsweg der Region. Wer Waren über weite Strecken transportieren oder möglichst unkompliziert eine weite Entfernung zurücklegen wollte, entschied sich für den Wasserweg. Diese Zeiten sind zwar lange vorbei, doch Schiffe und Boote sind weiterhin auf dem Fluss unterwegs. Nun allerdings nicht mehr, um Geschäftsleuten das Leben leichter zu machen. Viel mehr hat der Ebro sich in eine der beliebtesten touristischen Attraktionen des Landkreises Ribera d’Ebre verwandelt. Ob Bootsfahrt oder abenteuerliche Kanu- oder Kayaktour, ein Flussabenteuer gehört zu den schönsten und authentischsten Formen diese einzigartige Landschaft zu entdecken. Weitere Infos gibt es hier.

Den Ebro vom Schiff aus entdecken © Mariano Cebolla

Wandern am Fluss

Der Ebro ist ein Fluss voller Geschichte und Geschichten, der sich durch die facettenreichen Landschaften der iberischen Halbinsel zieht. Wer diese alle kennenlernen und erkunden möchte, hat dazu auf dem Fernwanderweg GR 99 Gelegenheit. Der zieht sich auf einer Streckenlänge von insgesamt 1.150 Kilometern von Kantabrien über Kastilien und León, La Rioja, das Baskenland, Navarra, Aragón und Katalonien. Durch den Landkreis Ribera d’Ebre verlaufen Teile der Etappen 37 und 39 sowie die komplette Etappe 38 dieses Fernwanderweges.

Hier nennt man den GR-99 auch den „Treidlerweg“. Doch während der Weg flussaufwärts mit Treidelbooten, die gezogen werden mussten, ein anstrengendes Geschäft war, ist der heutige Wanderweg eine besonders angenehme Art, die Flusslandschaften und Ortschaften von Ribera d’Ebre kennenzulernen. Infos zum GR-99 in Ribera d’Ebre gibt es hier.

Der Fernwanderweg GR99 ist eine Möglichkeit, Ribera d’Ebre wandernd zu entdecken.

Geschichte verstehen: Die Spuren der Ebroschlacht

Die katalanischen Gebiete rund um den Ebro waren Schauplatz einer der entsetzlichsten Schlachten des spanischen Bürgerkrieges, die als „Ebroschlacht“ in die Geschichte eingegangen ist. Sie begann am 25. Juli 1938 und endete erst am 16. November 1938.

Der Landkreis Ribera d’Ebre hütet eine Vielzahl von Zeugnissen dieser historischen Episode, die den Verlauf der Geschichte Kataloniens und ganz Spaniens geprägt hat. So ist der alte Luftschutzbunker von Flix heute ein musealer Raum, in dem sich Besucher eine reale Vorstellung von der Beschaffenheit eines Bunkers aus jener Zeit machen können.

Auch das Refugi de la Font Gran de Benissanet ist ein Beispiel für die Schutzvorrichtungen gegen Luftangriffe der Franquisten, die in dieser Zone geschaffen wurden. In Riba-roja sind die Schützengräben jener Zeit inklusiver alter Strukturen wie Bunker und Brustwehren erhalten. In Ascó finden wir das Lager des XV Armeekorps des Ebroheers, wo der Rückzug der republikanischen Truppen am Ende der Schlacht geplant und organisiert wurde. Eine Befestigungsanlage der Franquisten, die erbaut wurde, um gegen mögliche Angriffe der Republikaner zu schützen, ist hingegen der Bunker von Reguers.

Ist der Blick für die Ereignisse des Bürgerkrieges einmal geschärft, findet man Spuren jener Zeit an den unterschiedlichsten Orten der Region. Weitere Infos gibt es hier.

Historische Schützengräben bei Riba-roja. Foto: Angela Llops auf Flickr, Lizenz: CC BY-SA 2.0

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