Wonach steht Ihnen in diesem Jahr der Sinn. Möchten Sie vor dem Winter flüchten, oder möchten Sie ihn feiern? Die schönsten Ideen für Winterfluchten haben wir Ihnen kürzlich in unserem Beitrag über Küstenwanderwege vorgestellt. Heute zeigen wir Ihnen, dass man den Winter in Katalonien auch feiern kann, in seiner ganzen glitzernden Herrlichkeit.
Val d’Aran
Wir werden nicht müde, dass Val d’Aran als Kataloniens schönstes Winterreiseziel zu loben. Schließlich haben wir ja auch allen Grund dazu. Eingehüllt in prächtig glitzernde Schneedecken versprüht das Hochgebirgstal in den katalanischen Pyrenäen pure Winterromantik. Gleichzeitig ist ein Tagesausflug zum Mittelmeer hier jederzeit eine Option.
Andererseits: Warum eigentlich sollten Sie der winterlichen Idylle entfliehen? Gibt es im Winter überhaupt etwas Schöneres als über die mannigfaltigen Skipisten von Baqueira Beret zu gleiten oder Schneeschuhwanderungen und Skitouren in Hochgebirgslandschaften von einzigartiger Schönheit zu genießen? Das liegt im Ermessen jedes Einzelnen. Romantiker mögen eine Fahrt im Pferdeschlitten durch die Winterwunderwelt dem sportlichen Skivergnügen vorziehen. Oder darf es vielleicht ein Fahrt im Hundeschlitten sein? Und diejenigen, die es ganz exklusiv mögen, gehen vielleicht nicht auf die Pisten, sondern entscheiden sich für Heliski, lassen sich vom Helikopter auf den Berg fliegen und fahren dann durch unberührten Tiefschnee hinab ins Tal.
Vielha
Als Hochgebirgstal mit einer eigenen Kultur und Sprache, hatdas Val d’Aran jedoch mehr zu bieten als sportliches Wintervergnügen. Vielha, die Hauptstadt des Val d’Aran ist aus mehreren Gründen unbedingt einen Besuch wert. Ein kultureller Höhepunkt beim Besuch von Vielha ist die Kirche Sant Miquèu im historischen Zentrum der Pyrenäenstadt. In ihrem Inneren sind sehenswerte Wandmalereien im gotischen und barocken Stil zu sehen. Das Juwel dieser Kirche ist jedoch die berühmte Holzbüste des Cristo de Mijaran. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und wird dem Atelier der Meister von Erill zugeschrieben. Ihre Werke machten den lombardisch-romanischen Stil berühmt und sind sonst vor allem im Vall de Boí zu finden.
Die schmalen Straßen der Altstadt stehen in spannendem Kontrast zum modernen Zentrum Vielhas. Wer gerne shoppen geht, ist hier an der besten Adresse. Von Skiausrüstung über Mode bis hin zu traditionellem Kunstgewerbe ist in Vielha alles zu finden, wofür Urlauber-Herzen schlagen. Deshalb ist Vielha auch eine Attraktion der Shoppingroute durch das Val d’Aran.
Arties
Arties gilt vielen als das schönste Dorf des Val d’Aran. Es liegt auf einer Höhe 1.114 m am Zusammenfluss von Valarties und Garonne. Den alten Stadtkern zieren zwei Kirchen. Während Sant Joan in reinem gotischen Stil gehalten ist, präsentiert sich Santa Maria de Arties als spannendes Beispiel für das Ineinandergreifen unterschiedlicher Baustile. Die Kirche stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert und das alte Kirchenschiff ist im romanischen Stil gehalten. Die barocken Wandmalereien im Inneren stammen hingegen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, während der wunderschöne fünfstöckige Turm den gotischen Stil repräsentiert. Sehenswert sind auch die vielen Häuser im Renaissance-Stil. Stilvolle Hotels – unter ihnen der Parador von Arties – tragen ebenso zu einem angenehmen Aufenthalt bei, wie die Vielzahl schöner Geschäfte und guter Restaurants. Nicht zuletzt bietet Arties auch Zugang zum katalanischen Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici.
Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici
Der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici gehört zu den spektakulärsten Landschaften der Pyrenäen. Er ist geprägt von Seen, Sturzbächen, Wasserfällen und U-förmigen Tälern, die durch Gletscherbewegungen entstanden sind. Die als Nationalpark geschützte Fläche erstreckt sich über Höhen von knapp 1.200 m bis gut 3.000 m und auch im Winter gibt es hier eine Menge zu erleben. Bei geführten Schneeschuhwanderungen kann man hier die verschiedenen Täler des Parks kennenlernen, den Blick auf die Spuren der Tiere im Schnee richten und auf sichere Weise das winterliche Hochgebirge erkunden. Schneeschuhwanderungen sind für Teilnehmer unterschiedlicher Fitness-Levels geeignet, da die Guides diese Wanderungen an die Kondition der Gäste anpassen.
Auch wer Freeride liebt, kommt im Nationalpark Aigüestortes auf seine Kosten. Rund um das Boí Taüll Resort können erfahrene Skifahrer in Begleitung ausgebildeter Guides den Schnee jenseits der Pisten erkunden. Landschaften abseits der Pisten kann man auch bei geführten Skitouren kennenlernen. Für diejenigen, die sich ohne Führer durch das winterliche Hochgebirge bewegen möchten, seien die Kurse zu Schnee und Lawinen sowie der Alpinismus-Kurs dringend empfohlen. Weitere Infos gibt es hier. Teile des Nationalpark, zum Beispiel der Sant Maurici See, sind übrigens auch barrierefrei zugänglich.
Vall de Boí
Das Vall de Boí ist berühmt für sein Ensemble romanischer Kirchen, das den Welterbestatus trägt. Ebenso wie das Val d’Aran bietet auch das Vall de Boí Zugang zum Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Das Skigebiet des Tales ist das Boí Taüll-Resort , Wintersportler werden somit auch hier ihr Glück finden. Darüber hinaus ziehen die berühmten Sehenswürdigkeiten des Tales auch im Winter die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Zu den beeindruckendsten Kulturerlebnissen im Vall de Boí gehört sicherlich das Videomapping in der Kirche Sant Climent de Taüll, die im Jahr 1123 geweiht wurde. Es zeigt Jesus-Christus nicht als leidenden Gekreuzigten, sondern als segnenden Weltherrscher. Das Originalfresko, das ursprünglich die Halbkugel über der Apsis schmückte, befindet sich heute im Museu Nacional d’Art de Catalunya. Dank digitaler Technik können heutige Besucher das Werk jedoch in seiner ursprünglichen Farbenpracht am Ort seiner Entstehung bewundern.
Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Centre del Romànic in Erill la Vall. Hier gibt es viele Hintergrundinformationen zu den besonderen Charakteristika de Romanik in dieser Region, zur mittelalterlichen Gesellschaft und den Bautechniken, die in den hiesigen Kirchen zum Einsatz kamen. Überdies informiert das Centre del Romànic natürlich auch über das architektonische Erbe des Tales. Weitere Infos zu den neun zum Welterbe deklarierten Kirchen des Vall de Boí gibt es hier.
Vall de Núria
Das Vall de Núria ist ein Geheimptipp unter den Pyrenäen-Destinationen. Auf einer Höhe von 2000m schmiegt es sich zwischen die Pyrenäengipfel und ist bis heute nicht über eine Autostraße erreichbar. Die Anreise erfolgt per Zahnradbahn, die in Ribes de Freser startet. In 40 Minuten überwindet die sogenannte „Cremallera“ über 1000 Höhenmeter und eröffnet dabei natürlich einzigartige Ausblicke auf die Hochgebirgslandschaft rund um das Vall de Núria. Als traditionsreiches katalanisches Pilgerziel ist das Núriatal mit dem gleichnamigen Sanktuarium auch über den historischen Pilgerpfad Camí Vell de Núria zu erreichen.
Pilger und religiös interessierte Besucher werden sich insbesondere für das Bildnis der Gottesmutter von Núria interessieren. Der Legende nach stammt es aus der Hand von St. Gil, bzw. dem Heiligen Ägidius, der im 7. Jahrhundert hier gelebt haben soll. Als zertifiziertes familienfreundliches Reiseziel ist das Vall de Núria mit seinen 11 sanft geneigten Skipisten aber auch ein perfektes Ziel für einen winterlichen Wochenendausflug mit Kindern. Überdies gibt es natürlich auch hier die Möglichkeit zu Skitouren, Schneeschuhwanderungen oder Freeride.
Ganz in der Nähe liegt übrigens auch die Ski-Station La Moline-Masella. Von Barcelona aus kann man diese Station auch mit dem Skibus anfahren, der Forfait ist im Preis mit inbegriffen. Mehr über Ski- und Wintervergnügen in Katalonien erfahren Sie auch hier.
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