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Romanische Kirchen in Katalonien

Katalonien ist seit jeher ein Land, das für neue Kunstströmungen in Europa offen ist. Von allen unterschiedlichen Einflüssen ist besonders einer in der Landschaft bis heute noch sehr präsent: die Romanik. Dieser Stil entwickelte sich zum selben Zeitpunkt, zu dem das  historische Katalonien entstand und sich der Feudalismus immer stärker ausbreitete.

Heute finden sich in Katalonien ca. 1900 Kirchen, 200 Burgen und Festungen, einige instand gesetzte Herrenhäuser und Bürgerpaläste sowie bedeutsame Gebäude, Brücken, Mühlen und andere Bauwerke mit romanischen Elementen. Um das romanische Katalonien etwas bekannter zu machen, haben wir eine Auswahl der schönsten Kirchen getroffen. Sie alle sind Bestandteil einer Route, die die Regierung von Katalonien geschaffen hat.

1. Santa Maria de Barberà (Barberà del Vallès)

Gebaut wurde diese Kirche im 11. Jahrhundert zu Ehren der Heiligen Maria von Barberà. In ihr sind noch romanische Fresken erhalten. Die Apsis wurde zwischen 1050 und 1090 gebaut, das Hauptschiff aber erst im 12. Jahrhundert. Aus Forschungsarbeiten von 1954 wissen wir, dass das Fundament römischen Ursprungs ist.

Barberà del Vallès – Catalunya.com

2. Sant Pau del Camp (Barcelona)

Diese Kirche ist das einzige Gebäude des Klosters Sant Pau del Camp, das bis heute erhalten geblieben ist. Dieses Kloster wurde im 12. und 13. Jahrhundert gebaut und wurde zum wichtigsten, romanischen Gebäudekomplex von Barcelona. Damit ist es eine der ältesten Kirchen der Stadt. Ihre Struktur besteht aus einem kreuzförmigen Fundament mit drei Apsiden und einem achtseitigen Vierungsturm. Besonders hervorzuheben ist das Evangelistensymbol (Tetramorph) mit tierischen Figuren. In der Mitte des Tympanon ist eine Majestas Domini zu sehen, ein thronender Christus mit Kreuznimbus. Weiterhin sticht der romanische Klostergang hervor.

Sant Pau del Camp – Catalunya.com

3. Beget (Pyrenäen)

Diese hervorragend restaurierte Kirche ist eine der wichtigsten romanischen Bauten der Region. Der Gebäudekomplex wurde im 12. Jahrhundert erbaut, enthält aber ebenso primitivere Bauelemente aus dem 5. und 6. Jahrhundert. Die Kirche von Beget verfügt über bemerkenswerte Fenster und einen seitlich angebauten, vierstöckigen Glockenturm mit dem für die Romanik typisch quadratischen Grundriss. Der Triumphbogen wurde 1890 von Joaquim Vayreda mit Malereien in romanischer Tradition verziert.

Beget (c) Turismo Verde SL

4. Sant Vicenç Màrtir (Tarragona)

Diese kleine romanische Kirche wurde an einem Ort gebaut, der schon zu prähistorischen Zeiten als heilige Stätte genutzt wurde und bereits in Quellen des 12. Jahrhunderts erwähnt wird. Vom Originalbau ist eine halbkreisförmige Apsis erhalten sowie einige Teile der Mauer. Die vier seitlichen Kapellen wurden 1612 bei Reformarbeiten hinzugefügt. Durch die Lage in 800 m Höhe über dem Meeresspiegel kann man hier eine traumhafte Sicht auf die Berge von Montsant und Prades genießen.

Sant Vicenç Màrtir – Catalunya.com

5. Pont Vell – Alte Brücke (Besalú)

Eine imposante gotische Festungsbrücke führt nach Besalú, eines der am besten erhalten gebliebenen mittelalterlichen Dörfer Kataloniens. Iberer, Römer, Juden und Christen hinterließen hier ihre Spuren. Heutzutage ist das Dorf ein attraktiver Ort, der einen ganz eigenen Charakter mit mittelalterlichem Charme beibehalten hat. Das historische Zentrum ist architektonisch besonders wichtig. Neben der alten Brücke Pont Vell (11. Jh), sind die Kirchen Sant Vicenç (5. bis 12. Jh) und Santa Maria (11. Jh) sowie die Kirche des alten Klosters Sant Pere (12. Jh) und die jüdische Mikwe hervorzuheben.

Besalú – Catalunya.com

6. Cardona

Die Burg von Cardona wurde 886 von Wilfried I. von Barcelona, genannt Wilfried der Haarige, erbaut. Über die Jahrhunderte erfuhr sie zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen. Heute besteht sie aus Elementen romanischen und gotischen Stils mit Fenstern aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Der berühmte Torre de la Minyona ist das Prachtstück der Burg – ein rundes Bauwerk des 11. Jahrhunderts mit einem Durchmesser von über 10 Metern und zur Zeit 15 Metern Höhe. Ursprünglich war dieser romanische Turm jedoch höher. Er wurde im 18. Jahrhundert zurückgebaut, um dort eine Kanone anzubringen.

Cardona – Catalunya.com

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