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Els 3 Monts – Eine Wanderroute durch drei Naturparks bei Barcelona

Hadern Sie bei Ihrer Urlaubsplanung öfter mit dem unangenehmen Konzept „entweder – oder“? Dann ist ein Urlaub in Katalonien garantiert die richtige Wahl für Sie. Strand oder Berge? Kultur- oder Familienurlaub? Citytrip oder Wanderurlaub? All dies sind hier keine Optionen, die sich gegenseitig ausschließen. Vielmehr sind sie „Bausteine“ eines Katalonienurlaubs, die sich hervorragend zusammenfügen lassen.

Wandern am Montserrat © Sergi Boixader

Citytrip und Wanderurlaub

Das kleine Traum-Reiseland am Mittelmeer vereinigt nämlich auf engem Raum all diese scheinbaren Gegensätze. Strandurlaub lässt sich hier wunderbar mit einem Ausflug in die Mittelgebirge oder auch die hohen Pyrenäen verbinden. Zertifizierte Urlaubsorte für Familien liegen häufig in unmittelbarer Nähe faszinierender Zentren der katalanischen Kultur. Und ein Citytrip nach Barcelona lässt sich ganz wunderbar mit einer Fernwanderung durch drei charakterstarke Naturparks in unmittelbarer Nähe der katalanischen Metropole verbinden. „Els 3 Monts – Die 3 Berge“ nennt sich der 106km lange Fernwanderweg, auf den die Provinz Barcelona mit Recht stolz ist.

Naturpark Montseny. Foto: Shutterstock

Wanderroute Els 3 Monts

Els 3 Monts verläuft in 6 Etappen mit Längen zwischen 24km und 3,5km durch die Naturparks Montseny, Sant Llorenç i l’Obac und Montserrat. In die Stille und Weite dieser Naturlandschaften schmiegen sich kleine Dörfer, und Masies, die typisch katalanischen Bauernhäuser. Sie bieten immer wieder Gelegenheit, Naturerfahrung mit kulinarischem Genuss zu verbinden. Schließlich ist die Gegend bekannt für inspirierte kulinarische Kreationen auf der Basis frischer, regionaler Produkte.

Montserrat – Escala de l’enteniment. Foto: Shutterstock

Romanik, Modernisme und mehr

Überdies gilt es, in der geschichtsträchtigen Region einige Perlen der katalanischen Architektur zu entdecken. Zu diesen zählt natürlich das berühmte Kloster Montserrat, das als Zentrum des spirituellen Lebens Kataloniens gilt. Weiterhin liegen viele kleine romanische Kapellen am Weg sowie einige einzigartige Bauwerke des Modernisme. Von den Traditionen des ländlichen Lebens zeugen die vielen Trockensteinmauern in der Region. Sie wurden von Hand aus Naturmaterialen zusammengefügt. Wer sie näher in Augenschein nimmt, wird mit Respekt auf diese stabilen Strukturen schauen, die ganz ohne Mörtel auskommen.

Das Kloster Montserrat. Foto: Shutterstock

Die Landschaft verstehen

Vier Interpretationszentren am Weg geben spannende Infos und tiefere Einblicke in die unterschiedlichen Facetten der Natur und Kultur dieser Landschaften. Sie sind Themen wie der Artenvielfalt der Naturparks, dem ländlichen Leben und dem „Tanz des Wassers“ gewidmet. Aber auch wer mehr über die Architektur der Romanik und die Natur als Inspiration für Dichter und Schriftsteller erfahren möchte, wird hier fündig.

Um die Wasserfälle des Montseny ranen sich viele Legenden © Kim Castells

Magische Landschaften

Die Landschaften des Montseny faszinieren mit ihrer Stille und Unberührtheit. Wild und abrupt präsentiert sich hingegen der Naturpark Sant Llorenç del Munt i l’Obac. Die Felslandschaften des Montserrat mit ihren fast surreal anmutenden Gesteinsformationen bilden die letzte Station des Weges. Einst, so sagt die Legende, fanden einige Hirten hier das Bildnis einer schwarzen Madonna in einer Felsgrotte. Alle Versuche, das Heiligenbild an einen anderen Ort zu bringen, scheiterten. Aus dem kleinen Heiligtum, das um die „La Moreneta“ genannte Madonna entstand, erwuchs im Laufe der Zeit das Benediktinerkloster vom Montserrat. Bis heute ist es Anziehungspunkt für viele Pilger, aber auch für alle, die Kultur, Geschichte und Natur Kataloniens näher kennenlernen möchten.

Naturpark Sant Llorenç del Munt i Obac © Sebastian Bedaux

Aufbruch am Montseny

Der Wanderweg startet in der kleinen Ortschaft Montseny. Er veräuft zunächst in Ufernähe des Rio Tordera. Dann passiert er die kleine romanische Wallfahrtskapelle Sant Martí de Montseny und eine alte Mühle, um sich dann zur Pla de la Calma aufzuschwingen. Diese Hochebene beeindruckt mit ihrer stillen Schönheit und weiten Blicken über die Berge Turó de l’Home, Les Agudes und Matagalls.

Naturpark Montseny. Foto: Shutterstock

Wilde Felslandschaften und ein märchenhaftes Kloster

Vom Zielpunkt der ersten Etappe, Tagaments, geht es am nächsten Tag weiter über das Dörfchen Figaró- Montmany in eine wilde Felslandschaft: Über den Coll de Pedradreta, die Schlucht von La Trona und den Gipfel des Puigfred (934m) führt der Weg zu den spektakulären Felswänden Cingles de Bertí. Ein weiterer Höhepunkt der Etappe ist die Gegend um das Kloster Sant Miquel del Fai, Enklave mittelalterlicher Mönche und Eremiten, die versteckt zwischen Wassermassen am Zusammenfluss der Wildbäche Rossinyol und Tenes liegt.

Sant Miquel de Fai. Foto: SBA73 auf Flickr, Lizenz CC BY-SA 2.0

Bach, Wald, Burg

Die dritte Etappe führt ausgehend von der Ortschaft Sant Feliu de Codines entlang des Baches Can Deu bis zu dessen Zusammenfluss mit dem Gallifa. Durch Pinienwald geht es weiter zu einer romanischen Eremitage aus dem 12. Jahrhundert, La Mare de Déu de Grau. Nächstes Etappenziel ist die Burg Castillo de Gallifa, die einmal mehr spektakuläre Panoramablicke eröffnet.

Naturpark Montseny. Foto: Shutterstock

Sant Llorenç del Munt

Das Dorf Sant Llorenç Saval ist Endpunkt der dritten und Startpunkt der vierten Etappe. Sie verspricht eine Menge landschaftlicher und kultureller Höhepunkte. Der Weg führt durch das alte Gartenland des Vall d’Horta in Richtung der Ausläufer der Serra de Sant Llorenç del Munt. Schon aus der Ferne zieht das vor gut hundert Jahren im modernistischen Stil renovierte Gehöft El Marquet de les Roques die Blicke des Wanderers auf sich. Im verborgenen liegt hingegen die Höhlenlandschaft Cova de Simanya. Legendäre Monolithen sind in der Gegend um Coll d’Eres zu finden. Vom Gipfel La Mola eröffnen sich schließlich unvergessliche Fernsichten. Hier wacht das mittelalterliche Kloster Sant Llorenç del Munt über das Tal, das dem Naturpark sein Namen gab.

Sant Llorenç del Munt © Francesc Muntada

Zum Montserrat

Die fünfte Etappe startet im Dorf Mura und führt über einen Weg entlang alter Wassermühlen  in einsame Pinienwälder und weiter durch abwechslungsreiche Hügellandschaften in die Dörfer Rellinars und Monistrol de Montserrat. Von hier aus ist der Weg zum Kloster Montserrat nur noch 3,5 Kilometer lang. Die kurze Strecke hat es allerdings in sich. Fast 600 Meter Höhenunterschied gilt es zu überwinden, um das sagenumwobene Kloster zu erreichen. Allerdings gibt es reichlich Gründe, diese Anstrengung auf sich zu nehmen. Wer mehr über die Geheimnisse uns Sehenswürdigkeiten des Klosters erfahren möchte, liest hier weiter

Montserrat, das spirituelle Herz Kataloniens © Sergi Boixader

Weitere Infos zum Wanderweg Els 3 Monts auf Deutsch gibt es hier. Umfassende Informationen auf Englisch finden Sie hier.

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