Natur und Industriekultur – Die Route der Textilkolonien im Berguedà

Blick über die geshcihtsträchtige Colònia L'Ametlla de mar © J.Cano DiBa

Die Geschichte des Berguedà wäre völlig anders verlaufen, wenn es den Llobregat nicht gäbe. Besonders prägend für die Entwicklung der Region war der Fluss ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit entdeckte Kataloniens Textilindustrie die Wasserkraft als ebenso effiziente wie kostengünstige Energiequelle. Die Flusslandschaft mit ihren Feldern und Wäldern, den alten Burgern, Dörfern, Kirchen und Klöstern wurde zum Standort  von Textilfabriken. An diese angeschlossen waren Wohnbereiche für die Arbeiter, die sogenannten colònies tèxtils.

Ein Leben am Fluss: Colònia tèxtil de Cal Rosal. © Turismo Verde S.L.

Mit Zeitzeugen die industrielle Vergangenheit entdecken

In den letzten Jahren sind die Textilkolonien am Llobregat restauriert worden. Auf der Ruta de les colònies tèxtils können Besucher nun die Vergangenheit dieser außergewöhnlichen Orte erkunden.  Manche der Textilkolonien waren noch bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in Betrieb. Daher ist es möglich, das heute ehemalige Bewohner die Gäste durch Wohnanlagen und das Fabrikgelände führen. Sie erzählen von einem historischen Alltag, der noch gar nicht weit zurückliegt. Die Besucher erfahren auf diese Art interessante Einzelheiten über den Alltag in den Kolonien. Außerdem gewinnen sie Einblicke in das paternalistisch geprägte Lebensmodell, das diesem Alltag zu Grunde lag.  Nicht zuletzt wird auf der Route der Textilkolonien deutlich, welch gravierenden Einfluss diese auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region Berguedà hatten.

Eva Hakes: