Burgen, Buchten und Leuchttürme – 10 zauberhafte Orte an der Costa Brava

Foto Leuchtturm: Benjamí Villoslada Gil auf Flickr, Lizenz CC BY-SA 2.0

Die Costa Brava ist ein filmreif schönes Urlaubsziel. Nicht umsonst pflegten Stars des Hollywood-Kinos wie Ava Gardner oder Orson Welles auch nach Abschluss der Dreharbeiten von Klassikern wie Pandora und der Fliegende Holländer oder Mister Arkadin immer wieder hierher zurückzukehren.  Weshalb? Das finden Sie am besten selbst heraus! Wir stellen Ihnen hier zehn Ort vor, an denen der Zauber der Costa Brava auf unvergleichliche Weise spürbar wird.

Cala S’Alguer

In der Gemeinde Palamós liegt die Bucht Cala S’Alguer. Duftender Pinienwald neigt sich bis zum Ufer des Meeres hinab, das Wasser ist frisch und kristallklar. Ob die alten, heute in fröhlichen Farben gestrichenen Fischerhäuser „ursprünglich“ oder „shabby chique“ sind, liegt allein im Auge des Betrachters. Der Lauf der Zeit hat kaum Spuren in dieser bezaubernden kleinen Bucht hinterlassen, die selbst in den Sommermonaten nicht übermäßig überlaufen ist. „Schuld“ daran ist vermutlich die Tatsache, dass man die Cala S’Alguer nicht mit dem Auto erreichen kann. Vom Parkplatz führt ein etwa 200m langer Fußweg durch den Pinienwald hinab zur Bucht mit Kieselstrand. Diese ist etwa 60m lang, 8m breit und verfügt weder über Duschen noch über Liegestühle. Dafür ist das Wasser so klar, das man beim Tauchen und Schnorcheln selten gewordene Tiere und Pflanzen beobachten kann. Die malerische Bucht mit der im Jahr 1521 erstmals dokumentierten Fischersiedlung trägt übrigens seit dem Jahr 2004 den Status „Kulturgut von nationalem Interesse“ .

Far de Sant Sebastià i Torre de Guaita

Far de Sant Sebastià

Wenn am Ende eines langen Sommertages die Sonne untergeht, nehmen in Palafrugell die Verliebten einander bei den Händen und pilgern zum Leuchtturm Sant Sebastià. Dieser stammt aus dem 19. Jahrhundert  und ist ein echtes der Wahrzeichen der Gemeinde.  Zu seinen Füßen gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus der Blick unendlich weit über die Buchten der Costa Brava und die umgebenden Berge schweift.
Natürlich ist auch der Leuchtturm selbst es wert, ausgiebig in Augenschein genommen zu werden. Gleiches gilt für den alten Wachtturm, der im 15. Jahrhundert und damit zu einer Zeit erbaut wurde, als die Costa Brava häufigen Piratenangriffen ausgesetzt war. Der Wachtturm bietet eine hervorragende Aussicht über den Empordà, die heutige Besucher natürlich vor allem nutzen, um ihren Instagram Account mit absolut beneidenswerten Fotos zu schmücken. Alternativ kann man auch einfach nur einen der schönsten Blicke über die Costa Brava genießen und anschließend noch der kleinen Kunstgalerie im Mittelgeschoss des Turmes einen Besuch abstatten.

Les Illes Medes

Naturparadies im Mittelmeer: Die Medes-Inseln

Die Medes Inseln sind die Perlen der Küste von L’Estartit und das Mekka der Strandtouristen und Taucher in der Region. Die Inseln stehen als Meeresreservat unter Naturschutz  und ihre Umgebung gilt als einer der schönsten Tauchgründe des westlichen Mittelmeers. Die Vielzahl von Fischen und Korallen, die hier zu beobachten ist, hält dem Vergleich mit weltberühmten Tauchgebieten stand. Beeindruckend ist auch das umfangreiche Angebot an Tauch- und Schnorchelkursen in der Region, die einen nachhaltigen Umgang mit dem sensiblen marinen Ökosystem an erste Stelle setzen.
Natürlich kann man die Natur der Medes-Inseln auch genießen ohne zu tauchen. Ausflugsschiffe wie der legendäre Corsari Negre bieten mit ihren durchsichtigen Böden den Besuchern die Möglichkeit, trockenen Fußes Einblicke in die faszinierende Unterwasserwelt des Insel-Archipels zu gewinnen. Außerdem gibt es von Zeit zu Zeit geführte Exkursionen, bei denen man die Tier- und Pflanzenwelt der Medes-Inseln auf einer Wanderung erkunden kann.

Ermita de Sant Elm

Ermita de St. Elm © DOSIS DISSENY, St. Feliu de Guíxols

Eines schönen Sommertages zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand der Journalist Ferran Agulló am Aussichtspunkt der Kapelle von Sant Elm. Er ließ seinen Blick über die schroffe Felsenküste und das in der Sonne funkelnde Mittelmeer schweifen. Und dann, so sagt die Legende, geschah es. Hingerissen von der wilden Schönheit vor seinen Augen, nannte er den Küstenabschnitt zunächst bei sich „Costa Brava“, zu deutsch die „Wilde Küste“. Irgendwann verließ Agulló den Mirador de Sant Elm. Den Namen der Küste, den der rauschende Meereswind ihm hier ins Ohr geflüstert hatte, nahm er mit sich und verwendete ihn in seinen Artikeln. Jahrzehnte später wurde die Costa Brava unter diesem Namen als touristische Destination weltberühmt. Wer die Essenz der wilden Schönheit dieser Küste erleben möchte, ist am Mirador de Sant Elm am richtigen Ort. Und wer weiß, vielleicht hält der rauschende Wind auch für Sie eine unvergessliche Inspiration bereit…

Platja de Aiguablava

Cala Aiguablava in Begur

Wie war das noch: „Nur die Harten kommen in den Garten!“ Bekanntlich steckt ja in jeder noch so platt gereimten Lebensweisheit ein Körnchen Wahrheit. Wer genießen will, muss sich gelegentlich anstrengen und starke Nerven zeigen. Jedenfalls ist das so, wenn man einen sommerlichen Strandtag an der paradiesischen Platja de Aiguablava verbringen möchte. Malerische, von Pinienwald gekrönte Felsenküste umschließt die kleine Bucht, die berühmt für ihr klares, azurblaues Wasser ist. So was von berühmt ist die hübsche Bucht bei Begur, dass man ziemlich früh aufstehen muss, um einen Parkplatz zu ergattern und ein handtuchgroßes Fleckchen Sand für sich zu besetzen. Wer Stille und Einsamkeit sucht, ist hier definitiv falsch. Alle anderen finden in der Platja Aiguablava einen der malerischsten Strände der Costa Brava. Viel Spaß!

El Parc dels Estanys

Parc dels Estanys © Ajuntament Castell Platja d ‚Aro, Jordi Mas

Platja d’Aro bietet Strand, Shopping und Urlaubsspaß. Das ist schon richtig, aber es ist nicht alles, was es über Platja d’Aro zu sagen gibt. Mit dem Parc dels Estanys, dem Park der Seen, beherbergt die beliebte Feriendestination auch eine der großen „grünen Lungen“ der Costa Brava und einen Ort, der Naturliebhaber begeistern wird. Rund um den großen See kann man bis zu 200 unterschiedliche Arten von Stand- und Zugvögeln beobachten, am Wasser spazieren gehen und mitten im lebendigen Stadtzentrum Ruhe in der Natur genießen.

Platja de Sa Conca

Platja de Sa Conca © Ajuntament de Castell-Platja d’Aro, Jordi Mas

Lang, weit und goldsandig erstreckt sich die Platja de Sa Conca entlang der Küste von Platja d’Aro. Tiefblau und kristallklar schimmert das Mittelmeer. Nach wenigen Schritten ins Wasser hinein erreicht man bereits eine Tiefe, in der die Füße den Boden nicht mehr berühren. Das macht die Patja de Sa Conca zum idealen Strand für leidenschaftliche Schwimmer, während Familien mit kleinen Kindern an anderen Stränden besser aufgehoben sind. Dennoch zählt die Platja de Sa Conca zu den beliebtesten Stränden von Platja d’Aro und der Besucherandrang in den Sommermonaten ist entsprechend stark. Zum Glück verteilt sich die Besuchermenge jedoch recht gut auf der großen Länge des Strandes. Für das leibliche Wohl in Form von Eis, eiskaltem Bier oder einem sommerlich-mediterranen Menü ist Dank eines gemütlichen Chiringuitos bestens gesorgt. Alles in allem ist die Platja de Sa Conca die ideale Wahl für einen langen Sommertag am Strand.

Castell de Sant Esteve

Castell de Sant Esteve © Ajuntament de Palamós

Das Castell de Sant Esteve bot schon immer eine fantastische Aussicht über das Mittelmeer und die schöne Platja de Sant Esteve de la Fosca. Das herrliche Panorama beeindruckte bereits König Pere III el Gran, der das Gemäuer im Jahr 1277 erwarb. Dies war die Geburtsstunde der Stadt Palamós, die heute die alte Burg zu ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten mit einzigartiger Atmosphäre zählt. Schließlich ist es etwas ganz Besonderes, die fantastische Aussicht auf Strand und Küste umgeben von solch alten und geschichtsträchtigen Mauern zu genießen. Vom Strand aus lässt sich die Burg zum Beispiel mit einem abendlichen Spaziergang den Berg hinauf erreichen. Wer es bequemer mag, nimmt das Auto und genießt dann einige Meter Spaziergang auf dem Küstenwanderweg Camí de Ronda, der von der Cala S’Alguer hierher führt.

Mirador dels Cards Tossa

Mirador dels Cards Tossa © Turisme Tossa de Mar

Wer die Natur liebt, der wird vom Mirador dels Cards Tossa hellauf begeistert sein. Etwa eine halbe Stunde Fußweg von der Platja del Codolar entfernt, liegt dieser Aussichtspunkt umgeben von Pinienwäldern auf einem Hügel. Die Aussicht über das Mittelmeer, die Bucht von Tossa und die mittelalterlichen Stadtmauern ist spektakulär und auch der Weg zum Mirador hinauf ist ein lohnender Spaziergang.

Castell de Montgrí

Castell de Mongrí, Foto: SBA73 auf Flickr, Lizenz CC BY-SA 2.0

Seit etwa 1000 Jahren wacht das Castell de Montgrí von einem Hügel bei Torroella über die Ebene des Empordà und die Medes-Inseln. Obwohl der Bau nie fertig gestellt wurde, beeindruckt er schon aus der Ferne mit seinen mächtigen Mauern, Zinnen und Türmen. Von der Kapelle Ermita de Santa Catalina dauert der Aufstieg zur Burg noch etwas mehr als eine Stunde. Über einen Aufstieg in Flipflops oder Sandälchen sollten Sie gar nicht erst nachdenken. Hier geht’s die ganze Zeit über Fels und Steine bergauf (und natürlich hinterher auch wieder bergab.) Dafür bietet sich unterwegs am Coll de la Cruz die Möglichkeit, Urlaubsfotos zu schießen, die jedem Facebook-Account ein Maximum an Likes garantieren. Alternativ könnten Sie natürlich auch einfach die schöne Aussicht genießen. Also, Sonnenhut auf, Wanderschuhe an, Wasserflasche eingepackt – und auf in’s Abenteuer!

Eva Hakes: