Wenn Sie Zeit hätten, dann würden Sie gerne einmal dem Alltag entfliehen, Sonne tanken, die Strände des Mittelmeers genießen, endlich Tauchen lernen und die Geschichte einer Jahrtausende alten Kulturlandschaft entdecken? Sie möchten abseits ausgetretener touristischer Pfade außergewöhnliche Landschaften zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden? Wir haben gute Nachrichten: An der Costa Brava können Sie all diese Träume an einem einzigen Wochenende wahrmachen. Doch Vorsicht: Die Region hat einen hohen Suchtfaktor! Sehen Sie selbst….
1. Tag – Girona
Der Flughafen von Girona ist über verschiedene preiswerte Fluglinien mit einer ganzen Reihe deutscher Großstädte verbunden – deshalb ist die stolze, alte Stadt am Riu Onyar der ideale Einstiegsort für ein Traumwochenende an der Costa Brava.
Bummeln Sie durch die irrwitzig verwinkelten Straßen des alten Jüdischen Viertels El Call, besuchen Sie die auf einem Hügel über der Stadt thronende Kathedrale Santa Maria, entdecken Sie die Geheimnisse der legendären Basilika Sant Feliu, besichtigen Sie die alte römische Stadtmauer, die arabischen Bäder und machen Sie einen Spaziergang entlang des Rio Onyar mit Blick auf die romantischen Häuserfassaden entlang des Flusses. Werfen Sie einen Blick auf Gironas berühmtestes Restaurant, Can Roca. ( – Wenn Sie von sehr langer Hand geplant haben, konnten Sie vielleicht einen Tisch reservieren – die Wartezeiten liegen derzeit bei etwa 10 Monaten.) Aber mit Sicherheit finden Sie im Altstadtviertel Barri Vell ein anderes hübsches Restaurant oder eine Tapas-Bar, wo Sie hervorragend speisen und den Abend mit dem einen oder anderen guten Glas Wein ausklingen lassen können.
2. Tag – Figueres, Cap de Creus, Cadaqués, L’Estartit
Am nächsten Tag führt der Weg zunächst nach Figueres, wo Sie im Teatre-Museu Gala Salvador Dalí intime Bekanntschaft mit den Geistesblitzen, Gestalt gewordenen Träumen und einzigartigen Kunstwerken des wohl exzentrischsten Genies der Costa Brava machen. Von hier aus lohnt sich ein Abstecher zum Castell de Sant Ferran, das auf einem Hügel über Figueres liegt. Die monumentale militärische Festung aus dem 18. Jahrhundert darf sich mit einem beeindruckenden Superlativ schmücken: Es ist das flächenmäßig größte Monument Kataloniens.
Cap de Creus
Weiter geht es zum Cap de Creus. Die Halbinsel, die 10km in das Mittelmeer hineinreicht, bildet den östlichsten Punkt der Iberischen Halbinsel und steht als Naturpark unter Schutz. Sie beherbergt außerdem mit dem Monastir Sant Pere de Rodes eines der beeindruckendsten Benediktiner-Klöster Katalonies. Allein der Blick von den einsamen Klostermauern auf das Cap de Creus und die Costa Brava wäre einen Aufstieg nach Sant Pere de Rodes wert. Mit seinem außergewöhnlichen Stilmix aus arabischen, französischen und lombardischen Elementen und einer faszinierenden Geschichte, die sich bis ins Jahr 878 zurückverfolgen lässt, zieht jedoch auch das Kloster selbst jeden Besucher in seinen Bann.
Auf den Spuren Dalís
Von hier aus würde sich ein Abstecher in das Sommerhaus Salvador Dalís, Casa Museu Dalí Portlligat anbieten, das auch eine Alternative zum Besuch des überwältigend reichhaltig ausgestatteten Teatre-Museu Dalí in Figueres darstellen könnte. Einen virtuellen Rundgang durch die Residenz Dalís in Cadaques können Sie hier machen. Wen es nun möglichst schnell an den Strand zieht, findet in Llança eine große Auswahl schöner Badestrände. Wen der Erlebnishunger zu immer neuen Abenteuern treibt, der fahre nach L’Estartit zur Nautikstation, die viele spannende Aktivitäten im Naturpark Mongrí, Medes Inseln und Baix Ter anbietet. Wir empfehlen die Tauchtaufe oder die Bootsroute entlang der Medes-Inseln mit Bademöglichkeit. Beide Aktivitäten bieten die Möglichkeit, eines der faszinierendsten und attraktivsten Meeresschutzgebiete des Mittelmeerraumes kennenzulernen.
Die Ruinen von Empúries
Wer den Strand noch mehr liebt als die Unterwasserwelt, findet an der Cala Montgó bei L’Escala einen der beliebtesten Strände der Costa Brava – der in der Hochsaison auch entsprechend gut besucht ist. Dennoch lohnt sich der Abstecher nach L’Escala in jedem Fall, da die dort gelegenen Ruinen von Empúries ein „must-see“ für jeden auch nur ansatzweise archäologisch und geschichtlich interessierten Besucher der Costa Brava sind. Das 2500jährige Geflecht von Mauerresten, Gassen und Häusern, geschmückt mit Mosaiken, Marmorarbeiten und Gemälden, vereinigt in sich Elemente griechischer und römischer Siedlungen und bildet sozusagen die Keimzelle der Kultur der Costa Brava.
Zur Übernachtung empfiehlt sich Torroella de Montgrí, ein Städtchen mit historischem Charme, abwechslungsreichen Kulturprogramm und hervorragenden Restaurants.
3. Tag – Pals, Calella de Palafrugell, Llafranc
Der dritte Tag beginnt mit einem gemütlichen Stadtbummel durch das mittelalterliche Dörfchen Pals, das berühmt ist für die hervorragend erhaltene gotische Architektur.
Im Anschluss daran bietet sich ein Spaziergang oder eine einfache Fahrradtour mit anschließendem Badevergnügen an. Für die Wanderer bzw. Spaziergänger empfiehlt sich der leichte Abschnitt des Küstenweges Camí de Ronda zwischen Calella de Palafrugell und Llafranc, der auch gleichzeitig einer der attraktivsten des gesamten Camí de Ronda ist. Eine Wegstrecke ist in etwa 20 Minuten zu bewältigen. Neben wunderbaren Blicken über die Küste, bieten der Weg entlang der Strände von Calella und Llafranc mehr als eine wunderbare Gelegenheit zum Baden – und man wird wohl auch die eine oder andere romantische Strandbar mit Blick aufs Meer ansteuern müssen.
Vies Verdes
Wer sich lieber auf dem Fahrrad eine mediterrane Brise um die Nase wehen lassen möchte, wähle den 6km langen Abschnitt der Vie Verde zwischen Palafrugell und Palamós. Die Route mit Blick auf das Gavarres-Massiv und die Berge von Begur führt auf einer schmalen, stillgelegten Eisenbahntrasse durch jene typischen Landschaften des Empordanet, die schon der katalanische Schriftsteller Josep Pla so eindrücklich beschrieben hat. Für diejenigen, die naturbelassene Strände lieben, ist die Platja del Castell eine gute Wahl. Der feinsandige Strand ist komplett unverbaut – und aufgrund seiner Länge bleibt man auch die meiste Zeit des Jahres vor „Strandgedrängle“ verschont.
Sant Feliu de Guíxols und Tossa de Mar
Im Anschluss geht es entlang der Küste weiter nach Süden. In der Küstenstadt Sant Feliu de Guíxols lohnt ein Besuch des um 931 gegrüdeten Benediktiner Klosters Sant Feliu de Guixols, ein Bummel über den Marktplatz und entlang des Passeig de Guíxols.
Etwas weiter südlich erwartet Sie mit Tossa de Mar einer der emblematischsten Orte der Costa Brava, der die Reize eines attraktiven Badeorts mit dem historischen Charme eines mittelalterlichen Städtchens verbindet. Tossa de Mar liegt malerisch in einer Bucht mit steil zum Mittelmeer abfallenden Felsenklippen. Um die Vila Vella, den alten Stadtkern mit seinen typischen engen Gassen, winden sich die historischen Stadtmauern mit ihren sieben Türmen. Sehenswert sind der alte Wachtturm Can Magí, die gotische Kirchenruine, der ehemalige Gouverneurspalast, der heute als Stadtmuseum fungiert, die römische Villa Ametllers und die monumentale Pariser-Kirche, die dem Märtyrer Vincent von Saragossa gewidmet ist.
Krönender Abschluss: Blanes
Zum Abschluss geht es noch ein Stückchen tiefer in den Süden der Costa Brava. Der Küstenort Blanes ist nicht nur berühmt für seine attraktiven Strände, sondern insbesondere für die botanischen Gärten Marimurta und Pinya Rosa: Beide bezaubern mit ihrem erstaunlichen Artenreichtum und herrlichen Ausblicken auf die Küste. Mit diesem Spaziergang durch die exotischen Gärten von Blanes neigt sich unser Wochenende an der Costa Brava bereits dem Ende zu. Aber vielleicht kommen Sie ja wieder? Wir hatten nämlich gerade erst damit begonnen, zu erzählen, was alles möglich ist…