Zwischenziele: Pratdip, Tivissa, Serra d’Almos, Els Guiamets, Capçanes, Marça, La Torre de Fontaubella, Mont-roig del Camp, Riudecanyes, Montbrío del Camp
Pratdip
Weniger als 1000 Einwohner hat das Dörfchen Pratdip, dafür aber eine Menge Geschichte und Geschichten, die aus den alten Mauern und der umgebenden Natur zu sprechen scheinen. Man erzählt sich, dass in alten Zeiten die Umgebung des Dorfes von einer unheimlichen Art von Tieren bewohnt war, den dips. Diese Hunde mit vampirischem Charakter sind nicht nur auf dem Altarbild des Heiligtums Santa Marina zu sehen, sondern erscheinen auch auf dem Wappen des Dorfes, wo sie mit einer gebrochenen Pfote dargestellt sind. Die Ruinen der alten Burg von Pratdip, die historischen Türme und die romanisch-gotische Kirche Església de Santa Maria bilden eine beeindruckenden Kulisse für diese Legende, die Joan Perucho zu seinem Roman Las historias naturales inspirierte. Inzwischen hat Pratdip seinem bizarren Maskottchen eine eigene Route gewidmet, die bestens geeignet ist, alle interessanten Plätze des Ortes kennenzulernen.
4km vom Dorf entfernt liegt das bereits erwähnte Heiligtum Santuari de Santa Marina. Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Interpretationszentrum Serra de Llaberia. Es beleuchtet einerseits die Geschichte, Legenden und interessanten Orte in der Umgebung und informiert andererseits über Unterkünfte, Restaurants und Aktivitätsangebote in der Serra de Llaberia.
Tivissa
Tivissa blickt auf eine Jahrtausende alte Geschichte zurück. Wer heute das Dorf auf dem Hügel mit den mächtigen Stadtmauern und engen, gewundenen Gassen besucht, fühlt sich in eine ferne Vergangenheit zurückversetzt. Die große Kirche Església Arxiprestal de Sant Jaume fasziniert mit einem vielfältigen Stilmix und der Tatsache, dass hier eine neue Kirche ihre komplett erhaltene Vorgängerin sozusagen verschluckt hat. In den Straßen von Tivissa findet man noch heute mit Wappen geschmückte historische Herrenhäuser und alte Festungstore.
Der Ort eignet sich hervorragend als Ausganspunkt für Ausflüge in die umliegenden Berge. Diese wecken das Interesse der Besucher nicht nur mit ihren landschaftlichen Reizen, sondern auch mit einer Vielzahl archäologischer Fundstädten von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit. Da viele der Einwohner Tivissas sich der Landwirtschaft widmen, gibt es hier viele frische Produkte von höchster Qualität zu kaufen, insbesondere Olivenöl, Wein, Mandeln, Nüsse, Pfirsiche und Kirschen.
La Serra d’Almos
Der Dorfkern von Serra d’Almos erstreckt sich entlang der Hauptstraße, parallel zur Schlucht von Tartacó. Die Pfarrkirche ist dem Schutzpatron des Dorfes, Sant Domènec, geweiht. Ihr Bau begann Ende des 17. Jahrhunderts, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie vergrößert und erhielt ihre heutige, dreischiffige Form. Am Ortsausgang in Richtung Els Guiamets ist der alte und inzwischen renovierte Waschplatz zu sehen, oberhalb der Schlucht liegt hier auch eine alte Getreidemühle. Südöstlich des Stadtkerns liegt die Mas de Alerany, ein typischer Bau zur militärischen Verteidigung, der während der Ebroschlacht als Krankenhaus genutzt wurde.
Els Guiamets
Um Els Guiamets herum wird die raue Gebirgslandschaft des Priorat sanfter und ebener. Das Dorf liegt auf 226m Höhe auf einem Hügel und lebt im Wesentlichen von der Landwirtschaft, insbesondere von Wein-, Mandel- und Getreideanbau. Els Guiamets zählt zu seinen Sehenswürdigkeiten die Pfarrkirche Sant Lluís, und die 1917 erbaute Bodega El Celler Cooperatiu, vor allem jedoch den großen Stausee, der vom Mirador del Pantá besonders gut zu sehen ist.
Capçanes
Capçanes liegt auf einer Höhe von 223m in in einem Tal umgeben von Bergen. Wichtigstes Monument des Dorfes ist die Statue des Carrasclet. Dieser war, wie der katalanische Name verrät, ein Kohlenverkäufer, der im spanischen Erbfolgekrieg auf der Seite von Carlos de Austria kämpfte, mehrmals in Gefangenschaft geriet und sich schließlich den Guerilla-Kämpfern anschloss. Als solcher versteckte er sich für einige Jahr in der Serra de Llaberia und kämpfte von hier aus für das Wohl der einfachen Menschen und gegen den Rechteverlust, den Katalonien im Zuge der politischen Umstrukturierung erlitten hatte. 1721 reiste der katalanische Guerillero an den Wiener Hof, wurde dort in den Rang eines Oberst versetzt und kommandierte später bis zu 8.000 Mann. Er starb 1743 in Breisach, Deutschland. Grund genug, seiner Statue in Capçanes einen Besuch abzustatten und sich dann der zweiten wichtigen Sehenswürdigkeit anzunähern, nämlich der Bodega Celler de Capçanes Montsant. Diese lädt ein zu Besichtigungen, die nicht nur mit Weinproben, sondern bei Interesse auch mit Kayaktouren kombiniert werden können. Weiter Infos finden Sie hier.
Marçà
Marçà liegt auf einer Höhe von 315m am Fuße des Hügels Mil.loquera. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehört neben dem Rathaus die Kirche Església de Santa Maria aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist im neoklassizistischen Stil erbaut, jedoch mit barocken Elementen durchsetzt. Der Glockenturm mit seinen vier Uhren stammt aus dem Jahr 1930. Das Stadtmuseum ist polythematisch aufgestellt und zeigt neben Skulpturen und Bildern auch archäologische Fundstücke. Ein Teil der Ausstellung ist auch dem regionalen Leben auf dem Lande gewidmet. Wer mag, schließt hier thematisch an mit der Besichtigung der typischen Landhäuser Mas d’en Crusat , Mas de Magrinyà , Mas d’en Figueras oder Mas Grande und vergegenwärtigt sich das Leben früher Zeiten bei der Besichtigung der öffentlichen Waschplätze bzw rentadors públics.
La Torre de Fontaubella
Im äußersten Südosten der Region Priorat und bereits an der Grenze zum Baix Camp liegt das Dorf La Torre de Fontaubella auf 369m Höhe in der Nähe des Baches Marça. Wichtigste Sehenswürdigkeit des Dorfes ist die einschiffige Kirche Església de la Nativitat de Santa Maria aus dem 18. Jahrhundert im neoklassizistischen Stil. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Reste des zehn Meter hohen Turmes Torre de Rafolí, der vermutlich aus maurischer Zeit stammt. Tipp: Die lokale gastronomische Spezialität sind Bohnen mit Schnecken begleitet von einem guten Glas DO Montsant.
Mont-roig del Camp
Die Gemeinde Mont-roig del Camp setzt sich zusammen aus dem Küstenort Miami Platja und der historischen Stadt Mont-roig del Camp im Landesinneren. Zwischen dem Gebirgszug der Serra de Colldejou und dem Mittelmeer gelegen, ist diese ein Zentrum des Nuss- und Olivenanbaus. Darüber hinaus ist Mont-roig del Camp die Geburtstadt des Malers Joan Miró, der hier einige seiner bedeutendsten Werke geschaffen hat. Dem entsprechend ist von den zwei Kirchen der Stadt eine inzwischen zum Kulturzentrum Centre Miró umgebaut worden, das die Besucher nun über Leben und Schaffen des Künstlers informiert.
Die neuere Kirche von Mont-roig stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird wegen ihrer Größe auch als „Kathedrale von Baix-Camp“ bezeichnet. Einige Kilometer abseits des Städtchens liegt auf einem Felsen das Heiligtum Ermita de la Mare de Deu de la Roca aus dem 13. Jahrhundert. Von dem ehemaligen Kloster aus eröffnet sich ein schöner Blick auf Mont-roig del Camp, Mont-Roig Bahia und die Gemeinden der Küste.
Ruidecanyes und Castell d‘Escornalbou
Das von Olivenfeldern umgebene Ruidecanyes liegt im Landkreis Baix Camp an einem Stausee unterhalb der Burg Castell d’Escornalbou. Ruidecanyes ist bekannt für seine feine Gastronomie, in der das regionale Olivenöl eine zentrale Rolle spielt. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört weiterhin die Renaissancekirche Església de Sant Mateu de Riudecanyes und das oberhalb des Dorfes gelegene, ehemalige Burgkloster Sant Miguel d’Escornalbou, welches im 12. Und 13. Jahrhundert erbaut wurde. Als Zentrum einer großen Baronie war das Kloster lange von Augustiner-Mönchen bewohnt, ab dem 15. Jahrhundert dann von Franziskanern. 1835 kam es zur Säkularisierung, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es restauriert und bietet nun den Besuchern die Möglichkeit, die vielen Geheimnisse des geschichtsträchtigen Ortes zu erkunden.
Montbrió del Camp
Das hübsche Dorf Montbrió del Camp liegt zwischen der Serralada Prelitoral und der Mittelmeerküste in einer idyllischen Landschaft. Das Dorf ist seit den 80er-Jahren bekannt für seine Thermalbäder und hält aufgrund seiner fast tausendjährigen Geschichte einige Sehenswürdigkeiten bereit. Zu diesen gehört die Renaissance-Kirche Sant Pere Apòstol mit der beeindruckenden Orgel, die Kirche Església del Carme im neoklassizistischen Stil aus dem 19. Jahrhundert, das Rathaus im Renaissance-Stil aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle Ermita de Sant Antoni, die im Jahr 1704 erbaut wurde.